Sonntag, 11. Dezember 2011

Es geht auch anders. Aber so geht es auch.

Überraschungspaket von Tchibo: Feine milde und Sana
im neuen Design, Penachi-Kaffee aus Peru und
eine neue Kaffeemühle (doch, die hat auch einen
Deckel. Der schaffte es nur nicht aufs Foto).
Meistens bleibt mein kleines Blögchen ja von Werbeanfragen verschont. Postwurfsendungen landen ungeöffnet im Papiermüll. Elektronische Post wird meistens von Spamfiltern abgefangen und gelangt gar nicht erst in meine Mehl Mail-Box. In den letzten Tagen aber kam's über mich.

Unter anderem fragte ein Online-Supermarkt, ob ich mit einem Test-Guthaben Lebensmittel bestellen möchte. Blöderweise wohne ich so weit draußen, dass ich außerhalb des Liefergebiets wohne, selbst, wenn ich das erweiterte Liefergebiet nutze. Und überhaupt: Was soll ich mit einem Test-Guthaben? Mit 'nem echten Guthaben hätte ich mich ja noch ködern lassen, lebte ich in der Innenstadt, denn weiter scheint das Liefergebiet nicht zu reichen. Andererseits hätte ich in der Innenstadt auch genügend Einkaufsmöglichkeiten und bräuchte nichts zu bestellen. Egal. ich muss mir ja nicht den Kopf über die Geschäftskonzepte anderer zerbrechen.

Für Gelächter sorgte dann die Anfrage eines Lieferdienstes. Die gratulieren mir zu meinem gelungenen Projekt und finden, wir passen gut zueinander. Öhm, betreibe ich inzwischen Essen auf Rädern und weiß es nicht? Oder passe ich zu denen, weil ich mich seit Mitte Oktober durch meine Erkrankung  geliefert fühle? Weiter heißt es, die würden für mich einen Artikel über meinen Blog oder zu einem Thema meiner Wahl schreiben, wenn ich im Gegenzug einen Artikel über sie schriebe. Falls ich den Artikel nicht selbst schreiben möchte, lieferten sie auch - klar, ist ja auch ein Lieferdienst. Ähm, falls es Euch entgangen ist: Ich koche selbst. Täglich. Na ja, zumindest fast. In diesem Jahr haben wir tatsächlich zwei Mal einen Pizzadienst in Anspruch genommen. Das war das dritte oder vierte Mal in den sieben Jahren, die wir hier wohnen, dass wir einen Lieferdienst nutzten.

Genial war auch die Agentur, die Swiffer vertritt. Ich erwähnte den Bodenwischer hier in einem Halbsatz und bekam keine 24 Stunden später die Aufforderung, die Zugriffszahlen meines Blogs zu liefern, unterteilt nach wöchentlichen, monatlichen und jährlichen Klicks. Ja, nee, is kla. Hey, ich kenne diese Zahlen noch nicht mal selbst. Ehrlich nicht. Sie interessieren mich nicht. Ich habe auch keine Ahnung, welchen Geldwert mein Blog hat, auch wenn das bei Freunden, die sich mit so was auskennen, gelegentlich für ungläubiges Kopfschütteln sorgt. Ich leiste mir immer noch den Luxus, im Wesentlichen für mich zu bloggen. Ich leiste mir außerdem den Luxus, ein Leben neben dem Blog und dem Inter-Netz zu haben. Schlimmer noch: Ich habe durch den Blog und das Inter-Netz richtig liebe Menschen kennengelernt, hole also das Netz ins reale Leben. Oder lebe ich in einer Matrix und weiß es nicht? Egal. 

Die Sorte Penachi in der Mühle.
Dann gibt es Agenturen, die wissen, was sie tun. So wie Ketchum, die gerade zahlreiche Blogs mit Braun-Geräten ausrüsten. Im letzten Jahr bekam ich auch einen Stabmixer von denen, aber in meiner üblichen Grundverpeiltheit schaffte ich es nicht, darüber zu bloggen. Sorry, ist eigentlich nicht mein Stil. Oder so wie a+o, die Deutsche See vertreten. Oder wie Edel, die Toppits in die Öffentlichkeit bringen, oder auch die Leute von Bosch. Oder wie die Leute von Tchibo.

So wie von diesen Firmen pund Agenturen wünsche ich mir Werbeanfragen. Da wird erst freundlich per Mail angefragt, ob man mich in den Presseverteiler aufnehmen darf. Klar darf man. Schon alleine, weil ich gesiezt werde und mein Name richtig geschrieben ist. Selbst der Name meines Blogs ist richtig geschrieben. Oder weil ich keine Vorgaben bekomme, was ich schreibe bzw. ob ich überhaupt was schreibe. Ich freue mich, wenn ich bei einer Anfrage sehe, dass man sich Gedanken macht, ob's passt mit dem Produkt und mir. Und Produkten gegenüber, die ich eh' im Gebrauch habe, bin ich aufgeschlossen, klar.

Tchibo sei Dank kann unsere alte
Kaffeemühle in den Ruhestand gehen.
Kurze Zeit später kam dann beispielsweise von Tchibo die Cafissimo, die uns noch immer viel Freude bereitet und von Besuchern neidisch beäugt wird (und gekauft wird - so soll's sein). Tchibo versorgt mich gelegentlich mit neuen Kapselsorten, die Kollegen und ich kaufen regelmäßig Kapsel-Nachschub, und rechtzeitig zum 1. Dezember kam ein Cafissimo-Adventskalender. Wie cool ist das bitte?!

Auch zwischendrin gibt es immer wieder Überraschungen. So trudelte erst eine Privatkaffeesorte aus Peru ein, Penachi, mit Toffee- und Akaziennote, sehr fein (und noch feiner, da Bio-zertifiziert und mit Siegel der Rainforest Alliance), und kurze Zeit später kamen Feine Milde und Sana als ganze Bohne zusammen mit einer Kaffeemühle. Die war mehr als willkommen, denn der Gatte und ich diskutieren schon seit einer gefühlten Ewigkeit wegen eines Ersatzes für unsere alte Kaffeemühle, können uns aber mal wieder nicht entscheiden.

Unsere alte Kaffeemühle, ein Braun-Designklassiker, wurde schon mehrfach geflickt und  tut seinen Dienst nur noch, wenn man den Auffangbehälter mit einem Gummiband befestigt oder festhält. Vergisst man das, staubt die ganze Arbeitsplatte ein, und man darf morgens um sechs vorm Kaffeekochen erst mal das Pulver zusammenfegen ...  Und falls Du denkst, die Braunmühle sei alt: Nö. Wir hätten noch zwei Krups im Schrank, eine D8 aus den 1950ern und eine quietschgelbe aus den späten 1960ern. Zu denen wandert jetzt auch die alte Braun KMM, denn ganz trennen können wir uns noch nicht.

3 Kommentare:

  1. Ich hatte GENAU diese Kaffeemühle, und ich musste GENAU so tricksen....ich lach mich hier gerade kringelig.

    AntwortenLöschen
  2. Ihr müsst einen großen Schrank haben ;-). Der Lieferdienst hat mich auch angeschrieben > ab in die Tonne. Lesen die eigentlich gar nicht??

    AntwortenLöschen
  3. @ Mel,
    ist der Pinökel bei Deiner Kaffeemühle auch der Reinigung mit einem Kompressor zum Opfer gefallen?
    @ Sivie,
    ja, der Stauraum überrascht uns selbst immer wieder *g* Du wohnst ja noch nicht mal ansatzweise im Liefergebiet ...

    AntwortenLöschen

Ein Kommentar, wie schön! Ich bemühe mich, alle Kommentare zu beantworten. Allerdings kann das manchmal etwas dauern - das Leben neben dem Blog, Du verstehst. Wenn Du Dich durch eine Sicherheitsabfrage quälen musst oder der Kommentar erst moderiert wird, heißt das, dass es gerade viele Spamkommentare gibt. Last but not least: Ich behalte mir vor, einzelne Kommentare zu löschen.