Samstag, 18. August 2012

Rückblick: Wochenplan und Kühlschrank KW 33

Koschere Gemüsechips von Terra Originals aus
Taro (Wasserwurzel, teilweise mit Rote-Bete-Saft gefärbt ),
Yucca, Süßkartoffel, Kartoffel und Petersilienwurzel.
Sehr lecker, obwohl mit reduzierte, Salz- und Fettanteil.
Die Woche würde ohne großartige Änderungen des Speiseplans verlaufen - dachte ich zumindest bis gestern Abend. Es war mal wieder Zeit, sich dem Inhalt der beiden kleinen Tiefkühler anzunehmen, denn die quollen über, und über den Inhalt hatten wir den Überblick verloren. An zwei Tagen lebten wir mit Bolognese und Bouneschlupp also aus dem Tiefkühler, und der Spinat sowie die Kokosmilch für das Wurzel-Spinat-Curry am Mittwoch kamen auch aus dem Eis.

Da wir am Sonnabend nicht auf den Markt mussten und auch nicht wollten, weil ja möglichst viel aus dem Vorrat gekocht werden sollte, hatten wir einen sehr entspannten Vormittag, den wir vertrödelten. Wir kümmerten uns ein wenig um Wäsche und Haushalt, ich buk einen Kuchen, und am frühen Nachmittag fuhren wir dann schnell zu Supermarkt und Discounter. Der Einkauf war schnell erledigt, allerdings recht umfangreich. Wir brauchten zwar nicht viele Lebensmittel, aber Getränke, und das läppert sich recht schnell. Abends aßen wir die Reste des Blumenkohlauflaufs vom Vortag mit Grillwürstchen, die ebenfalls aus dem Tiefkühlvorrat kamen.

Popcorn, koscher (von Osem).
Sonntag Abend besuchte mich die werte Frau K. Eigentlich sollte sie mit Shepherd's Pie bewirtet werden, thematisch passend zu einem Film, den wir uns an diesem Abend ansahen, aber sie brachte, ebenfalls passend zum Film, koscheres Popcorn und koschere Gemüsechips mit. Zusammen mit American Pretzels kamen wir gut über den Abend.

Popcorn und Chips erwiesen sich als ausgesprochen lecker (na ja, und American Pretzels mag ich eh). Das Popcorn war richtig von einer zuckrigen Kruste umhüllt, also jedes Körnchen, viel besser als das, was man im Kino bekommt. Die Chips, ich traue es mich kaum zu sagen, schmeckten besser als die von Tyrells, die ich bislang für meine Lieblingschips hielt.

Speiseplan der zurückliegenden Woche.
Koschere Lebensmittel in Hamburg zu bekommen, war phasenweise nicht ganz einfach, aber seit Januar 2011 gibt es sie bei Edeka Anders in der Grindelallee. Zu verdanken ist es dem ausgesprochen charmanten Rabbiner Shlomo Bistritzky, der viel dafür tut, dass in Hamburg jüdisches Leben in einer nichtjüdischen Umwelt langsam wieder zu so was wie Normalität wird. Bei Edeka Anders gibt es knapp 100 koschere Lebensmittel, die zwischen treifen Artikeln stehen, nicht etwa in einer "Koscher-Ecke". Gekennzeichnet durch einen blauen Punkt am Preisschild am Regal, sind die Produkte auch für diejenigen leicht zu finden, die sich nicht mit der Kaschruth auskennen. Und die, die nicht koscher leben, können einfach ihren Geschmack entscheiden lassen.

Ein wenig vorbei ging der Umstand, dass der Laden koschere Lebensmittel führt, an der Kassiererin. Frau K. durfte erst die Beherrschung ihrer Gesichtsmuskulatur unter Beweis stellen, als die Kassiererin ganz stolz erzählte, sie sei gerade erst für 38 gehalten worden, obwohl sie kurz vor der Rente stehe. Dann bewies die Dame, die Lebensmittel doch lieben sollte, ihre Produktkenntnisse: "Was ist das denn?!" meinte sie angesichts des Popcorns. "Soll das Popcorn sein?!" "Ja, koscheres", antwortete Frau K. und erntete wieder ein "Was ist das denn?!" Hm, die Dame scheint Zielgruppe für diesen Bildungsurlaub zu sein ...

Kühlschrankinhalt der vergangenen Woche,
mit vielen Getränken und einem
Bickbeern-Käsekuchen-Brownie
in der Auflaufform.
Montag war ich auf dem Rückweg noch schnell bei Struve. Ich hatte des Gatten Shortbread vernichtet, worüber er sich zurecht beschwerte, und bei real gab's keines. Abends gab's den Pie, der eigentlich für zwei Tage reichen sollte, aber langsam muss ich bei der Wochenplanung auch wieder daran denken, dass nicht nur der Gatte mittags ein Büroessen braucht, sondern auch ich. Dementsprechend gab's für uns beide mittags die Reste im Büro. Zukünftig wird's für mich wohl eher Salat oder Joghurt mit Früchten geben, denn mittags esse ich ungern warm.

Mittwoch gab's dann endlich mal wieder was Vegetarisches: Wurzel-Spinat-Curry mit Würzreis. Obwohl ich mir diesmal Mühe gab, wenig zu machen, war es zu viel, blieben zwei bis vier Portionen übrig. Die sollte es eigentlich heute Abend geben. Eigentlich ...

Auf Frau Ks Anregung hin besuchten wir gemeinsam mit ihr am Freitag das Restaurant Teigtasche.

Zwei Gerichte tauschten wir: Dienstag gab's Bohnensuppe - der Gatte musste Donnerstag eh' Nudeln kochen für einen 30-Personen-Nudelsalat für eine Bürofeier und machte da einfach mehr, so dass es auch noch für uns reichte. Allerdings machte er gleich so viel mehr, dass ich gerade nicht weiß, wohin damit.

Momentan stehen also im Kühlschrank vier Portionen Spaghetti ohne Sauce, eine mittelgroße Schüssel mit Nudelsalat, eine sehr große Schüssel mit Nudelsalat und ein Topf mit zwei bis vier Portionen Wurzel-Spinat-Curry. Eine weitere mittelgroße Schüssel Nudelsalat wurden wir an Schwiegermutter los. Für heute Abend haben wir zum Spontangrillen eingeladen und den Gästen ganztägiges Fasten verordnet. Wenn sie den  Nudelsalat schafften, bekommen sie zur Belohnung noch 'ne Wurst ;o) Aber egal, wie ich es drehe und wende: Diese Woche wird Essen im Müll landen.

Mal schauen, was die nächste Woche kulinarisch so bringt.

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