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Montag, 28. Januar 2013

Burns Night 2013 im Trific: Schottische Sitten, himmlisches Essen

In den "Memoiren des Herren von Schnabelewopski" stellt Heinrich Heine fest, dass das Essen in Hamburg himmlisch ist und die Sitten englisch. Am letzten Freitag im gut gefüllten Trific war das Essen wie üblich himmlisch, die Sitten hingegen aber waren schottisch, denn wir trafen uns zum Burns Supper zu Ehren des schottischen Dichters Robert Burns.

Der Ablauf so einer Burns Night ist relativ festgelegt. Das Essen besteht aus drei Gängen. 

Vorspeise ist traditionell eine Suppe. Ich bin Suppenkaspar und war alles andere als Böse, dass die Suppe durch ein wunderbares Lachstatar ersetzt wurde.

Tatar of Scottish salmon with roe and quials egg (und meine neue Kamera zeigt, dass sie
auch unscharfe Fotos machen kann ...).
Dann kommt der Höhepunkt, das Hauptgericht, der Haggis. Unter den Klängen des Dudelsacks wird er aus der Küche ins Lokal getragen. Dann wird das Burns-Gedicht "Address to a Haggis" rezitiert.

Axel Bogdan (rechts) rezitiert "Address to a Haggis"
Zu den Versen "His knife see rustic Labour dight, / An' cut you up wi' ready sleight, / Trenching your gushing entrails bright, / Like ony ditch; / And then, O what a glorious sight, / Warm-reekin', rich!" fährt das Messer in den Haggis. Noch ein Toast, dann wandert der Haggis zurück in die Küche, um zerlegt und mit Neeps (Steckrüben) und Tatties (Kartoffeln) serviert zu werden.

Haggis mit Neeps und Tatties.
Als Dessert gibt es beim Burns Supper traditionell Trifle, was für mich ein eher langweiliges Dessert ist. Spannend (und lecker!) hingegen war das Scottish Tiramisu aus Shortbread, Whisky, Bitterorangenmarmelade und Ziegenfrischkäse, das es als Dessert gab.

Scottish Tiramisu.
Meine Begleiterinnen witzelten schon, irgendwann erhielte ich im Trific Hausverbot, weil ich immer Gäste mit Sonderwünschen anschleppe. Diesmal aßen zwar alle brav den Haggis, wenngleich G. der Meinung war, er schmecke umso besser, je mehr Apfelmus sie dazu äße, aber wir rechneten nicht damit, dass G. keine Ziegenprodukte isst ...  

Nach dem offiziellen Teil ging's weiter mit Musik und Gesang. Wir drei waren allerdings ziemlich geschafft von der zurückliegenden Woche, so dass wir nicht mehr allzu lange blieben. Da ich unerwarteterweise doch mit dem Auto unterwegs war, musste ich auch auf die Whiskybegleitung verzichten ... Hoffe ich dafür halt auf das nächstjährige Burns Supper!

7 Kommentare:

  1. Vielen lieben Dank für diesen Bericht. Wir sind hocherfreut, dass die sonst so "schwierige" Begleitung dieses Jahr den Haggis nicht nur ertragen sondern genossen hat. Das mit der Ziege hat man ja nicht ahnen können!

    Apropos Apfelmus, die Idee dazu stammt übrigens von meiner Frau Tanja, die meinte: der Haggis ist schon so lecker, noch besser wäre er mit was dazu! Auch wenn die Schotten uns dafür prügeln würden.

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    1. Die Begleitung vertraut Euch seit dem "All you can eat" halt bedingungslos!

      Die fruchtige Komponente passt wirklich gut. Mich erinnert Haggis an Grützwurst, und zu der liebe ich Apfelmus. Da ich noch Äpfel zu Hause habe, werde ich sie diesmal mit Piment statt mit Zimt zu Mus verkochen, das schmeckte gut (wir baten ja nicht umsonst um Apfelmusnachschlag).

      Die Ziege war insofern lustig, als dass G. sich auf Frage nach Allergien noch melden wollte, wir anderen dann aber meinten, Ziege wäre bei Schottland eher unwahrscheinlich, wo's da doch so viele Schafe gibt, und Schaf isst sie. Und dann kam tatsächlich Ziege.

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  2. Einmal im Jahr sind wir alle ganz mutig und essen Haggis. Ausser ich.... Ich freu mich lieber über Männer in Kilts.
    Das Scottish Tiramisu hört sich aber ziemlich klasse an! :)

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    1. Männer in Kilts - ich wusste doch, an dem Abend fehlte was! Haggis mag ich wirklich gerne und äße ihn sicher öfter, sofern es ihn öfter in einem Lokal gäbe, wo ich den Köchen vertraue. Selbermachen scheidet aus, der Gatte und viele Freunde sind nicht haggiskompatibel.

      Und das Tiramisu war wirklich klasse, wird nachge"kocht".

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  3. Statt der Ziege bekam ich ja zum Tee wunderbare Shortbreads und war dann sehr versöhnt. Und die Begleiterinnen konnten sich mein Dessert ja redlich teilen, so dass nix übrigblieb. Statt des Kilts hatte Alex immerhin ein kariertes Hemd an.
    Ach, es war wirklich schön und ich freue mich schon auf die nächste Burns-Night!
    G.

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  4. Es ist leider hoffnungslos, dem Mann einen Kilt anschnacken zu wollen. Versuche ich seit … ach, schon immer. Er sagt, er ist kein Schotte und fühlt sich irgendwie nicht "berechtigt".

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    1. Hm ... Die Einstellung täte den ganzen schottenrocktragenden Elbletten auch ganz gut ...

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