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Freitag, 18. Januar 2013

Rezension: Meines Bruders Mörderin von Irene Rodrian

Meines Bruders Mörderin (eBook) (Front-Cover)Doch, doch, hier wird noch gekocht, keine Panik. Aber Dank eines Weihnachtsgeschenks des Gatten bin ich zum totalen eBook-Junkie geworden und lege das Teil kaum noch aus der Hand. Da komme ich momentan einfach nicht zum Kochen oder zum Bloggen.

Nachdem ich mich mit dem zuletzt gelesenen Krimi ein wenig schwer tat, freute ich mich umso mehr über „Meines Bruders Mörderin“ von Irene Rodrian, das jetzt als eBook bei dotbooks neu aufgelegt wurde. Über Blogg dein Buch bekam ich dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar.

Irene Rodrian las ich zuletzt als Kind. „Blöd, wenn der Typ drauf geht“ gefiel mir sehr gut, aber mehr von der in München lebenden Autorin las ich dann merkwürdigerweise nicht.

Bis jetzt.

Ich hatte Rodrian total als Kinder- und Jugendbuchautorin verdrahtet, so dass ich total verblüfft war, zu erfahren, dass sie auch Krimis schreibt. Spannende Krimis. „Meines Bruders Mörderin“ las ich ganz kommod an einem Tag durch, zwischen Busfahrten, Wartezimmern, Friseur und Einschlafen. Dementsprechend freue ich mich auch, dass bei dotbooks gleich die ersten zwei Bücher der Llimona 5-Reihe erschienen sind und die nächsten beiden noch in diesem Monat folgen werden (hier geht's zum Kauf von "Meines Bruders Mörderin" und den anderen eBooks von Rodrian).

Aber der Reihe nach.

„Meines Bruders Mörderin“ spielt in Barcelona, während und nach den Feierlichkeiten der Johannisnacht, der Nacht zum 24. Juni. Die Taschendiebin Barbara trifft während der Arbeit auf einen reichen Playboy, der mit ihrer Hilfe seinen Tod vortäuschen will. Barbara wird die Sache zu heiß – buchstäblich, denn die Garage des Playboys steht plötzlich in Flammen. Sie flieht. Zurück bleiben zwei Tote. Barbara steht unter Mordverdacht.

Die junge Polizistin Pia soll Barbara des Doppelmordes überführen, ist aber bald von ihrer Unschuld überzeugt, was fast zu einer Suspendierung führt und sie in tödliche Gefahr bringt. Des Polizeidienstes überdrüssig, ruft Pia die Detektei Llimona 5 ins Leben, zusammen mit der Anwältin Dagmar und der Journalistin Janet. Später kommt auch noch Anna dazu.

Im ersten Band der Llimona 5-Reihe führt Rodrian die fünf Protagonistinnen ein. Die Frauen könnten kaum unterschiedlicher sein: Zwischen 18 und 55 Jahre alt, zwei Deutsche, eine Engländerin, eine Spanierin und eine auf Ibiza aufgewachsene Deutsch-Amerikanerin ... Allen fünf Frauen gemeinsam ist ihre Unabhängigkeit, ihre Liebe zu gutem Essen, zu Musik, Whisky und Wein. Ich bekam unweigerlich Lust auf Tapas, Cava und Barcelona, wo ich nur einmal für ein paar Stunden war.

Mir war es phasenweise etwas zu viel Personal, aber ich gewöhnte mich schnell an die unterschiedlichen Charaktere. Gelegentlich nimmt das Privatleben der Protagonistinnen zu viel Raum ein, was ich aber nicht störend finde, da der zu klärenden Fall unterm Strich doch im Mittelpunkt steht.

Überrascht war ich von Rodrians Stil. Angesichts ihres Alters erwartete ich eine etwas behäbige Schreibe, aber ihr Stil ist – zumindest für mich alte Frau – frisch und jugendlich.

Allerdings verzettelt sich Rodrian gelegentlich doch ein wenig, bleibt schon mal die Logik auf der Strecke, wenn beispielsweise Journalistin Janet komplizierte Finanzschiebereien mittels einfacher Internetrecherche aufklären kann, wozu die Profis nicht in der Lage sind …

Dennoch: Ich freue mich auf die nächsten Bände, zumal nicht alle Handlungsstränge zu Ende geführt wurden – ein Trick, um die Neugier auf die anderen Bände anzufachen.

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