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Donnerstag, 19. Dezember 2013

Brunch auf der Cap San Diego

Starter: Garnelen mit Mango (als Salat),
Lachs-Zander-Terrine, Gänsebrust,
Wildschweinwürfel
und Hirsch-Baumkuchen,
außerdem gefüllte Mini-Tomate
und Mini-Paprika.
Große Ereignisse wie das kommende Kochtreffen, das uns nach Korea führt, werfen ja bekanntlich ihre Schatten voraus, und so trafen wir uns zum vorweihnachtlichen Brunch auf der Cap San Diego, um in die erste Feinplanung zu gehen.

Die Cap San Diego ist ein 1961 für die Reederei Hamburg Süd erbauter Stückgutfrachter, das letzte noch erhaltene seiner Baureihe, der sogenannten Cap San-Klasse. Zwanzig Jahre lang verkehrte das Schiff zwischen Hamburg und Südamerika.

Aus Hamburg wurden zum Beispiel Maschinen, Chemikalien und Automobile, aber auch lebende, trächtige Kühe in Richtung Südamerika transportiert. Auf dem Rückweg hatte das Schiff Kaffee, Fleisch, Textilien, Süßöle und Fruchtsaftkonzentrate geladen, oft ergänzt durch Kuhfelle, die einzeln in den unteren Laderäumen ausgebreitet und eingesalzen wurden.

Durch die große Menge der zu verladenden Güter und die vor der Erfindung des Containers langwierigen Ladeprozesse betrugen die Liegezeiten in Buenos Aires bis zu vierzehn Tage.

Die in Hamburg gebauten Schiffe der Cap San-Klasse trugen wegen ihrer eleganten Form auch den Beinamen "Die weißen Schwäne des Südatlantiks". Die Eleganz setzte sich auch an Bord fort. Die Luken und Arbeitsbereiche waren natürlich zweckmäßig gestaltet, aber die Cap San-Schiffe konnten auch Passagiere mitnehmen, und denen sollte es an nichts mangeln.

Bibliothek im Salon
Die Innengestaltung übernahm Cäsar Pinnau. Bekannt geworden durch die Gestaltung der "Führer"-Gemächer in Hitlers Neuer Reichskanzlei, machte er sich nach der Befreiung hauptsächlich einen Namen als "Einrichter der Reichen", verlegte sich auf die Innengestaltung von Villen, Schiffen und Yachten, zum Beispiel für die Reeder Oetker und Onassis. Hamburg Süd gehört zu Oetker, weshalb eine Beauftragung Pinnaus mit der Gestaltung des Passagierbereichs nahelag.

Heute sind die von Pinnau entworfene Kabinen und der Salon im Stile der 1960er Jahre immer noch erhalten und behutsam restauriert. Bis zu zwölf Passagiere fanden an Bord Platz. Die sechswöchige Reise Hamburg - Buenos Aires kostete etwa 6.000 DM - das entsprach 1961 in etwa dem durchschnittlichen Jahresbruttoeinkommen. Die Kabinen können heute weiterhin für Übernachtungen gebucht werden (was sicherlich für den einen oder anderen Teilnehmer des nächsten Kochtreffens interessant ist).

Im Salon mit Speisesaal und Bibliothek findet sonntags ein Brunch statt. Hier ein paar Impressionen.    

Wildschweinlollies und Hirsch-Baumkuchen
Verschiedene Salate. Rechts nicht etwa Tomate-Mozzarella, sondern Tomate-Wachtelei. 
Fischplatte.
Bresaola mit Pampelmuse, Orange und Bratpaprika.
Blick auf das warme Büffet mit Knöpfle, Bratkartoffeln, Rotkohl, Hirschsteaks ...
Ziegelkäsemousse mit Granatapfelspiegel.
Dessertauswahl: Mousse au chocolat, Zimtmousse, Bickbeermousse. 
Desserts im Detail: Zimtmousse (links) und Bickbeermousse.
Vorweihnachtliche Deko.
Das Brunch auf der Cap San Diego beginnt ab 11.30 Uhr und kostet 31,50 Euro pro Person. Neben dem wirklich leckeren und reichhaltigem saisonalen Büfett sind ein Glas Secco, Kaffee, Tee, Saft und Softgetränke so wie der Museumseintritt (7 Euro pro Person) enthalten. Reservierung erforderlich beim Hamburger Gastmahl, Tel. 040–431 79 46 11.

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