Seiten

Sonntag, 30. März 2014

Szenen einer Ehe: Der Garten im März

Das leere Tetrapak wird an einer Seite
aufgeschnitten, um eine Öffnung zu bekommen.
Montag.

Er: "Du wolltest aus dem aufgeschnittenen Milchkarton doch nichts basteln, oder?"

Sie: "Doch, deswegen lag der zum Abtrocknen auf der Spüle."

Er: "Aber doch bitte keinen Blumenkasten?!"

Sie: "Öhm, doch."

Er: "Woll'n wir nicht schnell zu Aldi, die Mini-Gewächshäuser holen?"

Sie: "Nö."

Er trollt sich still verzweifelt zum Mülleimer und rettet die Milchtüte.

Tetrapak gefüllt mit Erde und einem Streifen
Saatband. Noch ein wenig Erde obendrauf
geben und dann wird das hoffentlich Rote Beete.
Dienstag.

Er bringt ihr zwei Mini-Gewächshäuser mit: "Kannst die Töpfe ja auch in den Milchkarton stellen, wenn es es dich glücklich macht."

Donnerstag.

Sie stapelt drei aufgeschnittene Tetrapaks auf dem Balkonregal, um sie am Wochenende zu bepflanzen.

In einer sonnigen Ecke auf unserem Balkon
bewachen Hasen Rote Beete, Schnittsalat
und Sommerblumen. Der Spankorb rechts
ist von den Stiefmütterchen übrig geblieben.
Sonnabend.

Sie zupft einen leeren Milchkarton aus dem Müll.

Er schmeißt ihn wieder weg.

Sie holt ihn wieder raus.

Er wirft ihn wieder weg.

...

Über unseren Garten wollte ich schon letztes Jahr regelmäßig bloggen, nachdem ich das Buch "Der Selbstversorger" las.

Dann aber hatten wir den xten Wasserschaden in dieser Wohnung und konnten den Garten nicht nutzen.  Aus den ursprünglich geplanten zwei Wochen wurden mehrere Monate, so dass der Sommer 2013 gelaufen war, kaum dass er begonnen hatte. Das war für uns weniger schlimm als für die alte Dame über uns. Sie ist gehbehindert, kann nur schlecht aus der Wohnung und sitzt gerne auf dem Balkon, was durch die Arbeiten aber nicht ging.

Anfang März kündeten Krokusse vom Frühling.
Noch mehr Frühlingsboten.
Die Schneeglöckchen wählten sich einen ungünstigen Platz unterm Pflanztisch aus. Mal schauen, ob ich sie umsetzen kann. 
In diesem Jahr nehmen wir also einen neuen Anlauf. Und weil endlich so langsam alles wieder im Lot ist, ich also den Kopf frei zum Gärtnern habe, habe ich mich an etwas gewagt, was schon länger auf meiner Liste stand: Pflanztöpfe aus leeren Tetrapacks und Klopapierrollen zu basteln. Damit nehme ich am von Slow Food Youth Deutschland inspirierten Event bei Food for Angels and Devils teil, denn Punkt 7 fordert zum Anpflanzen in Recycling-Gefäßen auf.

Die Klopapierrolle an vier Seiten einschneiden.
Die eingeschnittenen Seiten werden umgeklappt, so dass ein Boden entsteht und die Rolle verschlossen ist. 
Die Rolle so ausrichten, dass sie steht und mit Erde füllen. Auf die Erde die Saaten legen und mit etwas Erde bedecken.
Wenn's klappt, wachsen hier Radieschen, Schnittsalat und Petersilie.
Jedes Jahr ärgerte ich mich über das Geld, das wir für neue Pflanztöpfe ausgaben. Wenn die Pflanzen größer waren, lagen die Töpfe im Weg rum, wenn sie überhaupt so stabil waren, dass sie mehrfach verwendet werden konnten. Spätestens im nächsten Frühjahr waren sie hin und wurden weggeworfen. Jetzt ärgerte ich mich über die Rohstoffverschwendung.

Kürbissaat im Mini-Gewächshaus. 
Kürbis und Tomaten auf einem sonnigen Balkonplätzchen. Mal schauen, ob was wächst. 
Aller guten Dinge sind drei: Gefüllte Gewächshäuser.
In diesem Jahr habe ich endlich mal eine Kiste mit Deckel eingerichtet, um die Tontöpfen aus dem Mini-Gewächshaus, das der Gatte anschleppte, erneut zu verwenden, und nicht benötigte Saaten trocken zu lagern.

Der Bärlauch Anfang März.
Ende März ist der Bärlauch schon üppig, rankte sogar ins Nachbarbeet und hat Knospen.
Wenn alles so klappt wie erhofft, haben die Papierrollenpflanztöpfe den Vorteil, dass ich sie einfach ins Beet setzen kann, was den Gatten stöhnen ließ, bei uns würden jetzt Klopapierrollen angepflanzt ...

Irgendwas sagt mir, dass das kein Thymian ist ... 
Waldmeister und Pfingstrosen.
Farbtupfer.
Magnolie.
In den kommenden Wochen gibt es einiges zu tun: Ende April wollen wir auf den Nutzpflanzenmarkt am Kiekeberg und mal schauen, was wir dort finden. Ich denke an Tomaten und Kartoffeln ... Dann müssen die Terrassenmöbel geölt, die Beete vom Laub befreit, die Kellerschächte endlich mit Laubschutzgittern ausgelegt, der Brunnen aufgestellt werden ...

Samstag, 29. März 2014

Rückblick: Kühlschrank und Wochenpläne KW 11 bis 13 oder Bohnensuppe satt

Der Kühlschrank zu Beginn von
KW 11. Das große Glas Mayo
verschwand inzwischen in einen
Nudelsalat und der Gatte hat seine
Puddeling-Sucht noch immer nicht
überwunden ... 
Momentan kochen wir wenig. Nicht, dass wir keine Lust haben, aber irgendwie ist zu viel neben der Küche los.

Wobei der Gatte neben allem anderen immer noch gerne kocht - das entspannt ihn. Leider kocht er am Liebsten Suppen. Und momentan  liebt er Bohnensuppe. Das heißt für mich, dass mein Abendessen etwas magerer ausfällt, denn ich bin ein Suppenkaspar. Aber da ich gut im Futter stehe, schadet mir ein schmales Abendessen nicht. Und wenn es mich wirklich störte, wüsste ich, wo die Küche ist.

Hier drei Wochen in Theorie und Praxis:  

KW 11:
Sonnabend: Schweinefilet mit Zucchinigemüse und Kürbisroulade (Reste vom Vortag)
Sonntag: Kürbisroulade mit Sauce - der Gatte hatte so viele davon gemacht, dass noch ein vegetarisches Abendessen für mich alleine abfiel.
Montag: Spaghetti mit Brokkoli, Walnüssen und Frischkäse - Verwertung der übriggebliebenen Zutaten der Vorwoche.
Dienstag: Der Gatte hatte Küchendienst. Also gab es Bohnensuppe.
Mittwoch: Siehe Dienstag. 
Donnerstag: Geplant war Wirsingquiche, allerdings musste der Wirsing entsorgt werden. Es gab - Überraschung - Bohnensuppe ... 
Freitag: Der Gatte wollte den in der Vorwoche geplanten Kabeljau in Tomatensauce machen, befand aber morgens, er habe keinen Appetit auf Fisch. Es gab stattdessen - nein, keine Bohnensuppe, die war inzwischen eingefroren, sondern Spaghetti mit Tomatensauce.

KW 12:
Sonnabend: Spaghetti und Tomatensauce (Reste vom Vortag)
Sonntag: Statt dem geplanten Kürbis-Linsen-Curry gab's Brötchen, die vom Frühstück übrig bleiben - wir hatten nachmittags so viel Kuchen gegessen, dass ich keinen richtigen Hunger hatte.
Montag: Dak Djim - Geschmorte Hühnerbeine
Dienstag: Ofen-Schnitzel Caprese (Stoff für die Reihe Kochen ohne Tüte)
Mittwoch: Brote-und-Reste-Tag - für den Gatten das Dienstagsessen, für mich das Montagsessen.
Donnerstag: Blumenkohl mit Spinat in Kokosmilch
Freitag: Trab-Trab (Sauerbraten vom Pferd) für mich und was anderes für den Gatten - für mich gab's Schnitzel beim Fremdessen und für den Gatten Paprika-Hack-Pfanne.


KW 13: Da der Gatte und ich getrennt voneinander am Wochenende auf dem Swutsch waren und der Gatte alleine einkaufte, gab's keinen richtigen Plan.
Sonnabend: Der Gatte nahm Hackbällchen und Nudelsalat mit an den Strand. Ich aß alpenländisch.
Sonntag: Lasagne für uns beide - die von Schwiegermutter nach dem Rezept einer Südtiroler Freundin ist einfach unübertroffen gut.
Montag: Da der Gatte immer Nudelsalat für eine Kompanie macht, gab's Nudelsalat und Hackbällchen.
Dienstag: Der Gatte verkündete, er habe keine Lust mehr auf Bohnensuppe. Also gab es - Überraschung - Bohnensuppe! Zur Abwechslung mit TK-Schnibbelbohnen un Hack statt mit getrockneten Bohnen und Cabanossi.
Mittwoch gab's nochmal Bohnensuppe.
Donnerstag wollte ich eigentlich mit ihr fremdessen, war aber malad und musste absagen. Der Gatte machte einen Nudelauflauf. Ich fragte lieber nicht nach den Zutaten, aber Tüten in der Küche sprachen Bände ... Den Auflauf gab es Freitag noch mal.  

Mal schauen, was die nächste Woche bringt. Wir brauchen Eier, müssen also zum Markt. Da landet dann vermutlich auch ein Huhn im Einkaufskorb.

Freitag, 28. März 2014

... picken dicke Finken tüchtig. Das 19. CK-Kochtreffen: Alpenländische Küche - das Menü

Nach den ganzen Vorbereitungen gab's natürlich auch etwas zu essen. Folgendes Menü kam auf den Tisch:

Graukässuppe mit Vingschgerl-Segel 
Graukässuppe mit Vingschgerl-Segel
Tiroler Schlutzkrapfen 
Tiroler Schlutzkrapfen
Saibling auf Carpaccio vom grünen Spargel mit Basilikumsorbet 
Saibling auf Carpaccio vom grünen Spargel mit Basilikumsorbet 
Ochs im Heu mit Rösti und Babymangold-Karotten-Salat 
Ochs im Heu mit Babymangold-Karotten-Salat.
Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster und Apfelmus
Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster und Apfelmus
Zum Abendessen ließ ich mich dann auch mal zu einem Bier verführen - immer nur Wasser und Tee ist ja auch nichts ...

Hausbier. Doch, doch, es hätte richtige Biergläser gegeben. Aber das hier fand ich hübscher.
Nach dem Aufräumen der Küche ging's zurück ins Hotel, wo einige die Nacht zum Tag machten. Am nächsten Tag ging's dann wieder nach Hause - bis hoffentlich zum Wiedersehen im Herbst.

Ach, und falls Du Dich fragst, was es mit den Finken im Fichtendickicht auf sich hat: Der Zungenbrecher "Hinter dichtem Fichtendickicht picken dicke Finken tüchtig" vergnügte uns den halben Tag. Wir sind schlichte Gemüter.

Kochbuch- und Biertipps (Affiliate-Links)

Donnerstag, 27. März 2014

Hinter dichtem Fichtendickicht ... 19. CK-Kochtreffen in Bad Honnef: Alpenländische Küche - Kochen und Mittagessen

Beim jüngsten CK-Treffen stand die Geselligkeit im Mittelpunkt - so wenig gekocht habe ich zuletzt beim Indien-Treffen. Thema war diesmal die alpenländische Küche.
Wir wanderten kulinarisch durch Österreich, Bayern, Norditalien und die Schweiz.

Hier ein paar Impressionen von den Vorbereitungen des abendlichen Menüs und des Mittagessens.

Dieser kleine Jodler machte uns viel Freude.
Diesmal gab's sogar Live-Musik. Betti, eine Profi-Musikerin, spielte alpenländische Weisen.
Schlutzkrapfenfertigung im Akkord.
Das richtige Krempeln von Schlutzkrapfen will gelernt sein.
Die ersten von etwa 90 Schlutzkrapfen sind fertig.
Engadiner Nusstorte im Werden.
So schneidet man Schnittlauch.
Der Saibling für das Abendessen wird entgrätet.
Das Spargel-Carpaccio zum Saibling im Werden.
Deko.
Noch mehr Deko.
Mittagessen: Dreierlei vom Knödel und Salat.
Mittagessen: Jausenbrett.
Portionieren der Suppe für das Abendessen.
Stärkung zwischendrin: Espresso und Engadiner Nusstorte.
Morgen zweige ich Dir unser Abendmenü.

Kochbuchtipps (Affiliate-Links)

Dienstag, 25. März 2014

Unterwegs zum 19. CK-Kochtreffen in Bad Honnef

Lebenswichtig: Tee und Lektüre.
Wieder mal ging's nach Bad Honnef.

Die Hinfahrt war turbulenter als sonst in der ersten Klasse: Vor mir ein Damen-Handarbeits-Kränzchen, das sich lautstark über Diäten, rocktaugliche Knie und limettengrüne Kleider unterhielt (unwillkürlich zog ich meine Klamotte Richtung Knie und atmete auf, weil ich nicht die limettengrüne wählte - weder meine Figur noch meine Knie hätten die Damen als Kleider- oder Limettengrüntauglich eingestuft), hinter mir ein altes (Ehe-)Paar, bei dem sie alles, was er tat oder ließ, lautstark kommentierte, und ein Jungmütterkränzchen auf Ausfahrt ohne Kinder, das sich auf ein Partywochenende in Köln freute.

Zum Glück hatte ich Orangen Oolong für den inneren Gleichklang im Teebecher (und dass es bei der Bahn kostenlos Wasser zum Auffüllen gibt, kann gar nicht oft genug lobend erwähnt werden).

In Köln hatte nata mich erwartet und Kuchen da.

Suchbild mit Kuchen und Katzen.
Wild-West-Schnitten mit Erdbeer-Power
Schoko-Sahne.
Und was machen Foodbloggerinnen, wenn sie sich treffen? Fotos, ist doch klar!

Ob so ...
... oder so: natas Kuchen sind echt köstlich!
Nach einem faulen, verklönten Nachmittag, an dem wir erfuhren, wer Deutschlands bekanntesten Kochblog schreiben möchte und nicht nur darüber viel lachten, ging's dann weiter nach Bad Honnef zu dicken Finken im dichten Fichtendickicht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Sonntag ging's zurück, diesmal mit HKX. Als hätte ich geahnt, dass an dem Tag keine Snacks geliefert wurden, versorgte ich mich am Kölner Hauptbahnhof.

Zugproviant.
Beim nächsten Rheinlandtrip sollte ich mit nata vereinbaren, dass sie mir ein Lunchpaket zum Bahnhof liefert.

Sonntag, 23. März 2014

Szenen einer Ehe: Dann geh' doch!

Sonntag. Beide sind nicht wirklich straßentauglich angezogen und lungern auch am frühen Nachmittag noch in der Wohnung rum.

Er, seufzend: Na, dann muss ich mir wohl mal was anziehn.

Sie: Warum?

Er: Na, weil ich an deinem Auto basteln muss. Und wahrscheinlich muss ich das auch wieder ganz alleine machen!

Sie: Was soll ich denn dabei tun?

Er: Siehste, geht schon los! Du hast keine Lust! Du könntest dabei stehn und mir Applaus spenden!

Sie: Ich back' dir gerade 'nen Kuchen - ist das nicht Applaus genug?!

Er, schmollend: Den Kuchen krich ich ja doch nicht! Du versprichst mir den immer nur! Alles leere Versprechungen!

Sie: Aber der geht doch schon!

Er: Siehste, der geht! Wer weiß, wohin! Wenn du den immer gehn lässt, ist es ja kein Wunder, dass ich nie Kuchen krich!

Donnerstag, 20. März 2014

Chinakohl mit Nudeln aus dem Wok

Chinakohl mit Nudeln aus dem Wok.
Der Gatte mag keinen Chinakohl. Umso erstaunter war ich, als er binnen eines Monats die nochmalige Zubereitung dieses Gerichts einforderte mit den Worten: "Du hast da letztens was mit gebratenem Chinakohl gemacht - das war soooo lecker!"

Beim ersten Mal musste ich Überzeugungsarbeit leisten, denn gebratenen Chinakohl konnte er sich so gar nicht vorstellen. Kompromiss: Wenn er es gar nicht essen kann, darf er sich 'ne Tiefkühlpizza holen. Musste er nicht.

Wenn die Schnibbelarbeit erledigt ist, ist dieses Gericht echtes Fast Food. Mir schmeckt es auch ohne Fleisch. Generell nehmen wir das Fleisch, das gerade zur Hand ist - Reste vom Schmorbraten, die kurz aufgewärmt werden, beispielsweise.

Chinakohl mit Nudeln aus dem Wok

Zutaten für 4 bis 6 Portionen:

Erinnern mich an Mikadostäbchen:
Japanische Nudeln.
200 g Soba- oder andere Asia-Nudeln (ich nehme immer die, die gerade zur Hand sind)
1 mittelgroße Zwiebel
2 Knoblauchzehen
je 1 rote und gelbe Paprikaschote
750 g Chinakohl
250 g Fleisch zum Kurzbraten (bei der veganen / vegetarischen Version weglassen)
2 EL Sesamöl
Salz
schwarzer Pfeffer
1-2 TL Sambal Oelek (oder eine andere scharfe Gewürzpaste)
8-10 EL Sojasoße
1 Handvoll Cashews

Zubereitung:

Nudeln nach Packungsanweisung zubereiten.

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln.

Paprika waschen, putzen, vierteln und in dünne Streifen schneiden.

Chinakohl waschen, putzen, vierteln und waschen, ebenfalls in Streifen schneiden.

Fleisch in Streifen schneiden.

Sesamöl in einem Wok oder tiefen Pfanne erhitzen. Fleisch darin portionsweise anbraten, herausnehmen und mit Salz und Pfeffer würzen. Zwiebel, Knoblauch und Paprika im Bratfett anbraten.

Nudeln und Chinakohl zugeben und 2 bis 3 Minuten unter Rühren mitbraten.

Sambal Oelek, Sojasoße und Fleisch zugeben, alles nocheinmal kurz erhitzen.

Mit Pfeffer und eventuell noch etwas Sojasoße abschmecken. Cashews unterheben und servieren.