Die letzte Mai-Woche verlief kulinarisch weitgehend geplant:
Sonnabend waren wir beim neu eröffneten Edeka einkaufen. Abends machte der Gatte Lachs vom Grill mit warmem Spargel-Spinat-Salat - ausgesprochen lecker! Der Gatte kann inzwischen Fisch perfekt grillen, und der Salat schmeckte uns so gut, dass er im Laufe der Woche nochmal als Mittagessen für's Büro gemacht wurde.
Sonntag hatte ich Küchendienst und machte Spargel-Schinken-Röllchen.
Montag übernahm der Gatte wieder. Es gab orientalisch gewürzte Hackklößchen mit selbstgemachten Tsatsiki. Außerdem bereitete der Gatte saure Wurzeln und Spargel-Spinat-Salat für die Mittagspausen zu.
Dienstag hatte ich wieder Küchendienst. Es sollte eigentlich Rhabarber-Linsen-Suppe geben, aber da gerade ein großes Lachspaket von Friedrichs kam, das ich bei Tina gewann, und noch Spargel da war, gab's Kartoffel-Spargel-Rösti mit Kamtschatka-Lachs.
Mittwoch war ich mit einer ehemaligen Kollegin fremdessen. Im H2O Hamburg Stockholm gab's alles, was frau zum Auftakt eines langen Wochenendes braucht: Lecker Essen (Flammkuchen mit grünem Spargel, Lachs und rosa Pampelmuse sowie Fish 'n Chips), lecker Trinken (Antica Smash, Riesling und schwedischen Whisky), tiefsinnige Gespräche, einen sehr geduldigen, aufmerksamen Service, der sich von uns Chaotinnen nicht aus der Ruhe bringen ließ und von dem ich erfuhr, dass Frauen eher Single Malt trinken, während Männer Bourbon bevorzugen (Frage an meine Leserinnen: Ist dem so?). Das Ganze hätte nur noch gesteigert werden können durch Wärme, die es uns erlaubt hätte, uns auf den Loungemöbeln im Innenhof zu lümmeln.
Der Gatte blieb daheim, aß die Hackklößchen vom Vortag (ich hätte ihn mitgenommen, ehrlich, aber er wollte partout nicht) und ging früh schlafen. Wenigstens einer von uns ist solide.
Donnerstag machte ich Spargel-Lasagne. Den dafür benötigten Spargel kaufte ich am Vortag beim Grönhöker unterm Büro und trug ihn gemeinsam mit Aufbackbrötchen vom Bäcker unterm Büro stundenlang durch die Stadt.
Für Freitag hatten wir Gästinnen eingeladen. Für den Gatten und eine Gästin sollte es Steaks und Ofen-Kartoffeln geben, für die andere Gästin und mich Sushi - auf ausdrücklichen Wunsch dieser einen Gästin, die gerne zum ersten Mal Sushi essen wollte. Wir tobten extra am vorigen Sonnabend in die Stadt, um eine ganz bestimmte Sorte Wasabi, einige Spezial-Zutaten und Sake zu kaufen.
Dienstag teilten uns die Eingeladenen mit, sie kämen Donnerstag und nicht Freitag, denn da liefe die finale "Let's dance"-Folge, die müssten sie gucken. Und Sushi würde auch nicht goutiert. Man habe es mit dem Magen. Außerdem schmecke Sushi ja überhaupt nicht pikant, es sei ja nur Reis und roher Fisch (wie gesagt: Man hat noch nie Sushi gegessen). Man esse nichts, das nicht pikant sei. Nur Steaks, bitte, danke.
Der Gatte, gelinde gesagt ziemlich angesäuert, teilte den Gästinnen mit, Donnerstag gäbe es Spargel-Lasagne, keine Steaks, der Schlachter habe feiertagsbedingt zu, am Mittwoch käme der Gatte nicht zum Schlachter, aber zur Lasagne seien die Eingeladenen uns willkommen.
Nein, Spargel habe man gerade erst gehabt, den wolle man nicht schon wieder essen, und schon gar nicht als Lasagne. Steaks und Donnerstag oder gar nicht.
Gut, dann eben gar nicht. Der Gatte und ich genossen einen ruhigen Abend zu zweit - haben wir viel zu selten.
In der vergangenen Woche gab's dann am Sonnabend Wurzel-Nudeln mit Pesto - selbstgemachtem, mit Basilikum vom Balkon.
Sonntag konnte ich mal wieder für mich alleine kochen und machte Radieschengrün-Suppe. Der Gatte kochte zudem einen großen Topf Bolognese für den TK-Vorrat.
Montag sollte es eigentlich Papaya mit Hack gefüllt und Reis geben, aber diesmal hatte ich zu viele Nudeln gekocht (das ist ja sonst eher das Talent des Gatten), die Bolognese war noch nicht eingefroren, das Hack noch nicht aufgetaut, die Papaya noch nicht gekauft, also gab's Nudeln mit Bolognese.
Dienstag nutzte ich die Mittagspause mal wieder zum Einkaufen. Abends gab's aus der Beute grüne Frühlingssuppe mit Feta und Meterbrot.
Mittwoch kamen wir mit der Planung ein wenig ins Trudeln. Es sollte Reste oder Brote oder Spaghetti Bolognese geben. Reste hatten wir nicht, die Bolognese war eingefroren. Ich schlug Spargel und Lachs vor, aber der Gatte befand, er sei sowohl des Spargels als auch des Lachses überdrüssig. Der Gatte grillte Cheeseburger für uns.
Donnerstag sollte es Spargel-Nudeln mit Ziegenkäse geben. Dem Gatten war noch immer nicht nach Spargel. Es gab Steaks vom Grill und Salat.
Freitag sollte es Spargelsuppe mit Lachs geben. Aber der Gatte ... Er machte Nudeln. Mit Lachs-Sahne-Meerettich-Sauce. Ich hatte meinen Lachs, er hatte keinen Spargel.
In der kommenden Woche freue ich mich auf ein langes Wochenende, Fremdessen und Gäste. Dann habe ich wieder Vertretungsdienst, diesmal gleich für ein paar Monate, und überlasse dem Gatten öfter die Küche. Außerdem wird es bevorzugt weiche Kost geben, denn mir geht's wie den Hamburger Straßen: Meine Brücken sind marode. Der Zahnarzt wird mich demnächst öfter sehen.
Wer zum Teufel braucht solche Gäste?????? Wie schön, dass sie zu hause geblieben sind und ihr einen gemütlichen Abend zu zweit geniessen konntet. !! Liebe Grüsse sagt Tellerränder
AntwortenLöschenKann man zuviel Spargel gehabt haben? Jetzt, zwei Wochen vor Ende der Saison? Übrigens, bei uns trinkt der Gatte den Single Malt ...... LG Anne
AntwortenLöschenMensch, Mädels, seid Ihr früh dran *g* Ja, diese beiden Gäste sind uns zwar sehr lieb, aber das war dann doch etwas zu viel des Guten. Und Annes Gatte entspricht wohl genauso wenig der Norm wie meiner, wenn es darum geht, was Männer tun ... Morgen gibt es noch mal Spargel satt.
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