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Donnerstag, 20. November 2014

Pasta frolla oder Man nehme: Eier, Lebensfreude, Brandy und Zucker

Als ich mal wieder unseren Vorratsschrank aufräumte, fiel mir eine Packung Goiabada cascão*, Guaven-Gelee, in die Hände, die von den Pão de queijo, den Käsebrötchen vom Brasilien-Kochtreffen übrig geblieben war. Ich dachte, damit lässt sich doch bestimmt was backen.

Gleichzeitig nahte der Geburtstag von Chef I, der lange in Argentinien lebte. Aus Neugier guckte ich mal nach argentinischen Kuchenrezepten und fand eine italienisch-kreolische Form der Linzer Torte, die mensch prima mit Guaven-Gelee backen kann: Pasta frolla.

Gebackene Lebensfreude: Pasta frolla.
Pasta frolla ist "der" argentinische Kuchen: Ein Mürbeteig wird mit einem Gelee gefüllt, mit einem Teiggitter dekoriert und gebacken. Klassisch ist die Füllung mit Dulce de Membrillo*, Quitten-Gelee. Typische Füllungen sind aber auch Süßkartoffel, Guave oder Dulce de leche*. Traditionell wird Mate dazu getrunken.

Also war klar: Chef I bekommt Pasta frolla zum Geburtstag.

Bei der Füllung musste ich etwas improvisieren. Ich hatte 350 g Guaven-Gelee, das Rezept verlangte aber 500 g Gelee (es gibt auch Rezepte mit deutlich höheren Gelee-Mengen). Klar hätte ich in der Mittagspause schnell zum Südamerika-Supermarkt beim Büro laufen können, um noch ein Paket zu kaufen, aber das fand ich doof. Ich guckte, was passen könnte und kam auf Preiselbeeren - ein geöffnetes Glas stand noch im Kühlschrank.

Das argentinische Rezept, nachdem ich mich richtete, jagte ich einmal durch den Babelfisch, da ich eigentlich kein Spanisch spreche. Die Übersetzung bestach durch Komik. So sollte ich beispielsweise Eier, Lebensfreude, Brandy und Zucker zusammenmischen und ein Ei putzen. Zum Glück hatte ich auch ohne Übersetzung die eine oder andere Idee, was gemeint sein könnte.

Chef I freute sich riesig, brühte sich frischen Mate und setzte sein Kuchenstück mit erst mal mit Kalebasse* und Bombilla* in Szene, um es zu fotografieren. Mein Foto entstand wie so oft auf dem Bürodrucker.

Pasta frolla.
Dieses Rezept ist ein Beitrag zum Event "Schatzsuche im Vorratsschrank" von Frau Magentratzerl.

Pasta frolla

Zutaten für eine 26er Springform:

1 Zitrone, die Schale davon
150 g weiche Butter (plus Butter für die Backform)
3 Eier
400 g Mehl
1 TL Backpulver
100 g brauner Zucker
1 EL Cognac
1/2 TL gemahlene Vanille (oder das Mark einer Vanilleschote)
350 g Guaven-Gelee
250 g Preiselbeer-Gelee
etwas Wasser oder Wein

Zubereitung:

Die Zitrone heiß abwaschen, abtrocknen und die Schale abreiben (die Frucht anderweitig verwenden).

Butter, Mehl, zwei Eier, Backpulver, Zucker, Cognac und Vanille zu einem Teig verkneten und in Frischhaltefolie etwa eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Guaven- und Preiselbeer-Gelee mit etwas Wasser in einen Topf geben und schmelzen lassen. Dabei evtl. mit einem Schneebesen nachhelfen.

Vom Teig ein Drittel abnehmen und beiseite legen. Den übrigen Teig ausrollen und in eine gefettete Springform geben, dabei einen Rand formen.

Das geschmolzene Gelee auf den Teig geben und gleichmäßig verteilen. Den Rand, der zu hoch ist, vorsichtig auf das Gelee drücken. Das letzte Teigdrittel ausrollen, in Streifen schneiden und ein Gittermuster auf das Gelee legen.

Das dritte Ei verquirlen und das Teiggitter damit einpinseln.

Den Kuchen bei 180°C (Umluft) 30 bis 40 Minuten backen, bis das Teiggitter goldbraun und das Gelee fest ist.

Die Pasta frolla ist fertig für den Transport ins Büro.
Quelle: Recetas simples

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3 Kommentare:

  1. Die Gelees habe ich nicht, aber jede Menge Dulce de Lece, was davon kommt, wenn man gezuckerte Kondensmilch aus Energiespargründen gleich zu mehreren Dosen in Topf packt. Naja, jetzt weiß ich ja, was ich damit anfangen kann. Danke für's Mitmachen :-)
    Und übrigens, ich finde ja, wenn man mal schlechte Laune hat, kann man sich mit diesen Übersetzungsprogrammen den Tag ganz prima fröhlich gestalten ;-)

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    1. Gleich mehrere Dosen Kondensmiclh einzukochen, ist klig. Sollte ich das nächste Mal auch machen.

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  2. Huhu! Bin über Susanne mal wieder hierher gekommen und bedanke mich fürs Rezept - ich bin immer auf der Suche nach Linzer-Varianten. Wünsche dir einen schönen Sonntag!

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