Seiten

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Warum ein Föhn in jede Küche gehört oder Kranbeeren-Konfekt

Normalerweise sind Rezepte aus der Brigitte idiotensicher. Zumindest aus den alten Magazinen, damals, in der guten alten Zeit, bevor die Redakteure entlassen wurden. Keine Ahnung, wie das heute ist, ich habe ewig kein Heft mehr gekauft (vermutlich bin ich auch noch Schuld daran, dass die Redakteure entlassen wurden …).

Kranbeeren-Konfekt, fast ganz bereit zum Verschenken.
Ähm, wo war ich? Ach so, ja: Brigitte-Rezepte sind idiotensicher. Außer, man lässt mich mit ihnen alleine und erklärt mir nicht das Wiesoweshalbwarum jeden Schrittes. Im Rezept steht nämlich, die Kranbeeren-Masse soll auf der Rückseite eines Backbleches über Nacht trocknen. Warum steht da nicht. Also strich ich sie auf Backpapier.

Konfektmasse auf dem Backpapier.
Nur: Dass die Masse auf die Rückseite eines Backbleches gestrichen wird, ist, damit sie getrocknet leicht wieder abgeht. Vom Backpapier geht sie nicht wieder ab. Jedenfalls nicht so ohne weiteres. „Dreh das Papier um und nimm einen Föhn“, riet mir meine Kochgruppe.

Hm, gute Idee.

In der Theorie.

Haare föhnen kann ja jeder. Ich föhne Konfekt.
In der Praxis wurde die Masse durch die Hitze weicher und damit ohne Ende klebrig. Ich bekam sie nicht ausgerollt, ausgestochen schon gar nicht und strich sie schließlich in eine Silikon-Blütenform, damit es einigermaßen hübsch aussieht.

Letzte Rettung: Konfektmasse in einem Eiswürfelbereiter.
Falls Du die Masse nicht auf das Backblech streichen möchtest: Es geht auch eine Silpat-Matte*.

Dieses Kranbeeren-Konfekt war, wie so ziemlich alles, was ich aus Kranbeeren zubereite, ein Geschenk für Mudderns, die sich riesig freute. Das Konfekt schmeckt nämlich wirklich sehr gut. Alle ihre Nachbarinnen und Bekannten mussten probieren. Mein liebster Kommentar zum Konfekt war: „Dass man so was Leckeres selbst machen kann!“ Doch, kann man. Das geht sogar ganz leicht, wenn man sich nicht so anstellt wie ich.

Kranbeeren-Konfekt.
Das Kranbeeren-Konfekt nimmt an der Dezember-Blog-Party bei Crealopee und am Weihnachtszauber teil.

Kranbeeren-Konfekt

Zutaten:

250 g getrocknete Kranbeeren
100 ml Crème de Cassis*
100 g weißer Zucker

Zubereitung:

Kranbeeren in einem Mixer fein hacken und mit dem Likör in einer Metallschüssel mischen. Über dem heißen Wasserbad etwa 1 Stunde 30 Minuten zu einer homogenen Masse schmelzen lassen. Dadurch wird die Masse stabiler und lässt sich leichter verarbeiten. Ab und zu umrühren.
Die Masse auf die Rückseite eines Backblechs (kein Alu-Blech) streichen und locker mit Backpapier abdecken. Bei Zimmertemperatur über Nacht antrocknen lassen.

Am nächsten Tag etwa 1/3 des Zuckers auf eine Arbeitsfläche streuen. Die Kranbeeren-Masse mit einer Palette vom Blech schaben, dabei so dünn wie möglich lassen. Auf die gezuckerte Arbeitsfläche geben und 1/3 des Zuckers darüber streuen. Ein Stück Backpapier darauflegen und die Masse mit einer Kuchenrolle gleichmäßig etwa 1/2 cm dick ausrollen.

Das Backpapier entfernen. Aus der Masse kleine Taler ausstechen oder sie in kleine Rauten schneiden. Die Ränder der Konfekttaler in den restlichen Zucker tupfen und auf ein Kuchengitter legen. Teigreste erneut verkneten und ausrollen, bis alles ausgebraucht ist.

Konfekt über Nacht auf dem Gitter mit Backpapier locker abgedeckt trocknen lassen.

Das Konfekt hält ca. 4 Wochen. Damit es nicht miteinander verklebt, sollten die einzelnen Stücke mit etwas Papier getrennt werden.

* Affiliate links

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ein Kommentar, wie schön! Ich bemühe mich, alle Kommentare zu beantworten. Allerdings kann das manchmal etwas dauern - das Leben neben dem Blog, Du verstehst. Wenn Du Dich durch eine Sicherheitsabfrage quälen musst oder der Kommentar erst moderiert wird, heißt das, dass es gerade viele Spamkommentare gibt. Last but not least: Ich behalte mir vor, einzelne Kommentare zu löschen.