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Montag, 13. Juli 2015

In Hamburg um die Welt: Peking / China - Miss Yang

Wir sollten öfter verzweifelt essen gehen, scheint's, weil wir dann wohl gute Restaurants entdecken.  Das "Ducky's" in Bad Nauheim war jüngst so ein Fall. Jetzt führte uns eine Reihe von Zufällen zu Miss Yang.

Shao Mai, gedämpfte Teigtaschen, mit Hack gefüllt.
Shao Mai von oben.
Was als Notlösung anfing, entpuppte sich als Geheimtipp: Binnen einer Woche waren wir gleich zwei Mal bei Miss Yang, und zwei Wochen später prompt wieder - und das, wo der Gatte ausgesprochen ungern essen geht.

Guo Tie, gebratene Teigtaschen mit Hackfüllung.
Xudong Yang hat ein klares Konzept: Sie bietet Küche ohne Schnickschnack an. Dementsprechend klein (im Vergleich zu anderen China-Restaurants) ist ihre Speisekarte. Was nicht aus dem (großzügig ausgelegten) Großraum Peking kommt, was in ihren Augen nicht authentisch ist, kommt nicht auf die Karte. Basta.

Die Speisekarte.
Blick ins Lokal. Vieles von der Einrichtung wurde vom Vormieter übernommen.

Die Speisen kommen ohne zusätzliches Glutamat aus. Der hauchdünne Teig für Wan Tan und Dim Sum ist selbstgemacht, genau wie die Saucen und die anderen Speisen - eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber heute ja leider nicht mehr. Als Dessert gibt es keine frittierte Banane oder Dosenlitschis, sondern gebackenes Eis, ein Klassiker der asiatisch-europäischen Küche der 1990er Jahre, der es irgendwie nie in deutsche China-Restaurants schaffte.

Noch ein Blick ins Lokal. Rechts geht's in den zweiten Gastraum.
Im Vergleich zu anderen China-Restaurants sind die Portionen klein, aber absolut ausreichend. Wir aßen sonst immer zu viel, weil wir das Bedürfnis hatten, die Mengen schaffen zu wollen - ist doch schade, wenn was umkommt.

Frühlingsrollen.
Wann immer wir zum ersten Mal in ein China-Restaurant gehen, isst der Gatte Schweinefleisch süß-sauer. Das ist für ihn ein Testessen, das über die Güte des Lokals entscheidet. Bei Miss Yang meinte er nach den ersten paar Bissen begeistert, endlich habe er ein Lokal gefunden, in dem das Gericht so schmeckt, wie es seiner Meinung nach schmecken soll.

Kung Pao - Huhn mit Erdnüssen und scharfer Chilisauce, für Mädchen wie mich "nur deutsch scharf".
Und auch mich begeisterte das Schweinefleisch süß-sauer, weil nicht verschiedene 0815-Fertigsaucen zusammengekippt wurden. Die Sauce schmeckte frisch und fruchtig, das Fleisch war hauchdünn mit genau richtig viel Panade.

Schweinefleisch süß-sauer.
Unser Tipp sind Wan Tan, Dim Sum und Frühlingsrollen sowie Miss Yangs Spezialtee - und natürlich das Schweinefleisch süß-sauer und das Dessert und ... ach, am Besten, Du isst Dich einmal durch die Karte!

Schweinefleischstreifen nach Peking Art mit ... 
... Pfannkuchen. Daraus werden ... 
... handgerollte Köstlichkeiten, die auch mit der Hand gegessen werden. 
Miss Yang übernahm die Einrichtung vom Vormieter, denn in der weißen Villa an der Autobahnauffahrt Bahrenfeld, in der sie ihr Zuhause gefunden hat, wechseln die Lokale schneller, als man gucken kann. Dementsprechend sind noch viele Elemente vom mediterranen Vormieter erhalten. Dafür fehlen Brunnen, Buddhas, Aquarien und der sonst übliche Asien-Deko-Kitsch.

Miss Yangs Spezialtee: Grüner Tee, Gojibeeren, Orange, Honig, Ingwer. Heißwasser wird auf Wunsch immer nachgefüllt. 
Zu den Dingen, die vom Vormieter übernommen wurden, gehört auch defektes Kartenzahlungsgerät. Deswegen ist momentan nur Barzahlung möglich (notfalls ist ein ATM an der Tankstelle gegenüber).

Gebackenes Eis mit Früchten.
Wir hoffen, dass Miss Yang lange hier bleibt! Deswegen: Hin da und essen, hopp, hopp!

Nach Japan reisen wir kulinarisch nach Peking. Mal schauen, wohin unsere kulinarische Weltreise als nächstes geht. 

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