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Dienstag, 5. Januar 2016

Erste Zusammenfassung zum Blog-Event: Pegida aufessen oder Wie deutsch isst du wirklich? [Blogger für Flüchtlinge]

Blogevent: NOPEGIDAIm September fragte ich, wie deutsch Du isst, denn die "Patriotischen Esser Gegen die Islamisierung Der Alimente" aka "PEGIDA" fordern ja gerne mal dazu auf, sich auf die deutsche Küche zu besinnen - während sie sich beim Schotten treffen oder Dönertier essen. Die Logik der Besorgtbürger ist eben rational nicht immer nachvollziehbar.

Ursprünglich wollte ich das Blog-Event bis Ende 2015 laufen lassen, aber da Pegida noch immer Kreislauf hat, kochen wir weiter, denn: Kochen ist unendlich. Rassismus hingegen ist beschränkt.

Falls Du also Lust hast, "typisch deutschen" (oder "typisch britischen", typisch schweizerischen, "typisch woherauchimmerischen") Rezepten auf den Grund zu gehen, bist Du herzlich eingeladen, teilzunehmen.

Weitere Infos gibt's hier, und vierteljährlich werde ich Zusammenfassungen bloggen.

Krautspätzle.
Die erste, die einem vermeintlich typischen deutschen Gericht nachspürte, war Martha.

Sie wanderte selbst erst vor relativ kurzer Zeit nach Hamburg ein - aus Schwaben. Und da ich sie inzwischen persönlich kennenlernen durfte, kann ich sagen, dass sie inzwischen schon so weit assimiliert ist, dass sie Grünkohl isst.

Natürlich bereitete Martha als echte Schwäbin Krautspätzle zu. Die sind typisch deutsch - oder vielleicht doch nicht? Schaut selbst!


Grünkohl mit Kartoffeln und
Kohlwurst.
Apropos Grünkohl: Der ist doch ganz sicher typisch norddeutsch, nich? Weit gefehlt, wie Britta durch Grünkohl mit Kartoffeln und westfälischer Kohlwurst aufzeigt.

Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Salzleckstein ein geeignetes Nahrungsmittel für Pegidioten wären. Hört sich nach eine guten Diät an - zumindest an Elektrolyten fehlt es dann nicht.


Miri verließ ihre süße Welt und nahm sich dem beliebten deutschen Sonntagsessen Rinderroulade mit Blaukraut und Kloß an.

Was von der Rinderroulade
deutsch ist. 
Klares Fazit auch bei ihr: Mehr als gesalzenes Wasser aus der hohlen Hand bleibt dabei für Pegidianer nicht übrig, denn alle Zutaten samt Geschirr und Glas sind nicht wirklich deutschen Ursprungs.

Wenn man wirklich deutsch isst, bleibt wohl nur eine Nulldiät.


Birgit, die Landfrau, nahm sich der Quitte an und ließ Quittensirup rühren. Nebenbei lässt sie uns erfahren, wie die Quitte zu ihrem Namen kam. So viel sei verraten: Wirklich deutsch ist da kaum was.


Quittensirup.
Spätestens jetzt sich wir aber auf der ganz sicheren Seite, denn die Frankfurter Grüne Sauce, das Lieblingsgericht von Johann Wolfgang von Goethe muss doch durch und durch deutsch sein, nich?

Nun ja, lest selbst, was Lari herausfand.


Frau Kochschlampe, zwischen Hamburg, Berlin und Zürich zu Hause, beschäftigte sich mit einem Gericht, das typisch für die Innenschweiz ist: Älplermagronen, stilecht zubereitet auf dem Holzherd einer Maiensäss.

Älplermagronen.
Die Zutatenliste liest sich abenteuerlich, aber was so'n echtes Nordlicht ist, liebt broken seut, die gebrochenen Süße. Da geht dann auch Apfelmus mit Knoblauch.


Bodenständig geht's auch bei Frau Magentratzerl zu. Susanne serviert eines der bajuwarischen Nationalgerichte: Schweinsbraten mit Krautnockerl. Deutscher geht's doch nun wirklich nicht!

Wie das Gericht aber wohl ohne Kümmel, den die Bayern meiner Wahrnehmung nach an so ziemlich alles geben, schmeckte? Der ist nämlich a Zugeroaster (und nicht unbedingt mein Lieblingsgewürz, wie ich in manchen Bayern-Urlauben feststellte).

Schweinsbraten
mit Krautnockerln.
Genau genommen müsste ein wahrhafter Pegidiot beim Schweinsbraten nicht nur auf den Kümmel verzichten, sondern auch noch auf das Schwein und auf die Krautnockerln ... Es ist schon ein Kreuz mit der typisch deutschen (und schweizerischen) Küche.

Dank an alle Teilnehmerinnen!

Ich bin gespannt auf die nächsten Beiträge. Falls Du mitmachen möchtest und keinen Blog hast, kannst Du gerne bei mir gastbloggen. Und: Es dürfen nicht nur Food-Blogger mitmachen.

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