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Montag, 24. August 2009

Pflanzenmarkt am Kiekeberg am 29. und 30. August

Am kommenden Wochenende zieht es wieder Menschen- massen kurz hinter die südliche Stadtgrenze, nach Ehestorf: Im Freilichtmuseum am Kiekeberg ist Pflanzenmarkt.

Ich mag dieses Museum, seitdem meine Eltern mich als Kleinkind das erste Mal vorm Ziehbrunnen positionierten, um ein Bild für's Familienalbum zu machen, und ganz besonders mag ich den Pflanzenmarkt. Also werden wir uns einreihen in die Schlangen, die schon vor der Öffnung um 10 Uhr Einlass begehren.

Natürlich gibt es auch vieles, was Hobbyköche interessiert: Pestos, Senfe, Öle, Ansatzliköre, Chutneys, Haushaltsgeräte .... Aber da blieben wir standhaft, als wir im April da waren. Stattdessen fanden Pimpinelle, Zimt-Erdbeeren, Mohn und Sauerampfer ihren Weg in unseren Garten. Vorm Schlafzimmer wuchern seitdem Topinambur und Zucchini, und im Bad duftet handgemachte Seife. Die Kaffeeseife ist beispielsweise fantastisch, wenn man nach dem Knoblauch- oder Zwiebelschälen wieder neutral duftende und samtweiche Hände haben möchte. Außerdem zog Fuzzy Wuzzy auf der Terrasse ein, eine gestreifte Buschtomate, die sich auch im Kübel heimisch fühlt.










Zwischendrin besuchen wir das Cafè Kurth in der Fünfziger-Jahre-Ausstellung. In zauberhaften Original-Interieur lassen wir uns auf mit grünem Kunstleder bezogenen Stühlen an Tischen mit Wachtuch-Spitzendecken nieder, holen die Tupperschüsseln aus dem Hackenporsche, gießen die Kleine Reblaus in die Plastik-Sektkelche, werfen 50 Cent in die Juke-Box und frühstücken unter den neidischen Blicken anderer Besucher - dass man in der Ausstellung mitgebrachte Speisen verzehren kann, ist immer noch ein Geheimtipp.
Natürlich muss auch die Ausstellung besucht werden, die im Stil einer Kleinstadt konzipiert ist. Da gibt es Wohnhaus, Friseur, Tante-Emma-Laden, Polizei, Zahnarzt und vieles mehr zu entdecken.





Das große Außengelände lädt zum ausgiebigen Spazieren- gehen ein. Überall gibt es was zu entdecken: Bienen samt ihren Körben, Schafe, Pferde, Schnitzel, die sich in der Sonne suhlen ;0)

Sonntag, 23. August 2009

Elbjazz-Picknick mit Stachelbeer-Mandel-Tartelettes

2010 geht es los: Hamburgs erstes und eigenes Jazz-Festival Elbjazz, ins Leben gerufen von der umtriebigen Tina Heine, der Betreiberin vom Hadley´s Café. Einen Vorgeschmack gab es dazu schon heute mit einem Ankerwurf an den Marco-Polo-Terrassen in der Hafen City.

Bei Live-Musik und Liedern vom Plattenteller konnten Hamburger und Gäste ihre Decken ausbreiten und sich bei einem Picknick Jazz auf die Ohren geben lassen. Für spontan dazu gestoßene Zuhörer sorgten das Hadley´s und umliegende Gastronomen wie das Carls für Verpflegung mit einem „Flying Picknick“ und kalten Getränken.
Als Liveacts traten auf:
Ballroom Buskers (Swing und Tanzperformance)
Roland Cabezas Trio (Latin)
B’Three (Goove-Jazz )
Special Guest: Jonathan Brooke (Singer-Songwriter)

Nach Dämmerung wurden die Wände der brandneuen (und von der Architektur gewöhnungsbedürftigen) Gebäude zur Kinoleinwand im Rahmen von “A Wall Is A Screen”. Da hatten wir unsere Decke aber schon wieder unter den Arm geklemmt und waren auf dem Weg nach Hause.

Es war eine sehr entspannte Veranstaltung, mit einem herrlich gemischten Publikum, guter Musik und charmanter Inszenierung, die auf jeden Fall die Vorfreude auf den Start des Elbjazz-Festivals steigerte. Leider habe ich schlichtweg vergessen, Fotos zu machen, daher nur dieser mickrige Eindruck. Die Bühne stand hinter den Bäumen, die Musik fand aber mühelos ihren Weg zu uns.

In unserem Picknick-Korb befand sich eine Flasche Schwarzriesling, eine Tiropita (ja, natürlich musste etwas griechisches ins Körbchen...), ein wenig Käse, ein bisschen Obst und kleine süße Stachelbeer-Törtchen, nach einem essen & trinken-Rezept:

Stachelbeer-Mandel-Tartelettes

Zutaten (für 6 Personen)

Tartelettes:
100 g Butter (zimmerwarm)
40 g Zucker
Salz
1 Eigelb
150 g Mehl

Fett für die Förmchen
Backpapier und Hülsenfrüchte zum Blindbacken

Mandelcreme:
100 g Marzipanrohmasse
50 g Butter, (weich)
50 g Puderzucker
Tl Zimt, gemahlen
1 Ei
50 g Mandeln, gemahlen
2 El Mandellikör
2 El Speisestärke

Fruchtbelag
500 g rote Stachelbeeren
Tl Zimt, gemahlen
2 El Zucker

Außerdem:
80 g Quittengelee
1 El Puderzucker

Zubereitung
Für den Teig Butter, Zucker und 1 Prise Salz kurz mit den Knethaken des Handrührers glatt kneten. Eigelb kurz unterarbeiten. Mehl und 2 El kaltes Wasser zugeben und unterkneten. Zu einer Kugel formen und in Folie gewickelt 2 Stunden kalt stellen.

Für die Mandelcreme das Marzipan grob raspeln und mit der Butter, Puderzucker und Zimt mit den Quirlen des Handrührers mindestens 5 Minuten cremig rühren.
Ei gut unterrühren. Mandeln, Likör und Stärke dazu geben und verrühren. Stachelbeeren waschen, trocken tupfen und putzen.

Den Teig auf einer bemehlten Fläche dünn ausrollen. 4 Kreise ausschneiden.
In 4 gefettete Tarteletteförmchen legen und gut andrücken. Überstehende Ränder abschneiden. Weitere 2 Förmchen auf die gleiche Art auslegen. Böden mehrfach mit einer Gabel einstechen.
Förmchen mit Backpapier auslegen, mit Hülsenfrüchten auffüllen, auf einem Rost im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad auf der untersten Schiene 15 Minuten backen (Gas 3,Umluft 180 Grad). Hülsenfrüchte und Backpapierentfernen, weitere 5 Minuten backen.

Mandelcreme in die Förmchen verteilen und verstreichen. Mit den Stachelbeeren belegen. Zimt und Zucker mischen, darüber streuen. Weitere 20-25 Minuten backen.
Gelee aufkochen, sofort nach dem Backen auf den heißen Tartelettes verstreichen. Etwas abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.

Steph, die Stachelbeeren mussten endlich erlöst werden. Das Zitronen-Mohnkuchen-Rezept gibt es das nächste Mal. Versprochen!

Freitag, 21. August 2009

Holsteiner Katenrauchschinken

Europas Esskultur ist ebenso reich wie vielfältig. Jedes Land, jede Region verfügt über eine jahrhundertealte Kochtradition und über unverwechselbare kulinarische Spezialitäten. Die zunehmende Internationalisierung führt jedoch zu einer Vereinheitlichung der Essgewohnheiten, das Wissen über traditionelle Nahrungsmittel und ihre Zubereitung geht mehr und mehr verloren.

Deutschlands kulinarisches Erbe ist eine Sammlung von traditionellen regionaltypischen Lebensmitteln und Agrarerzeugnissen Deutschlands, die das Wissen von über 300 Spezialitäten festhält.

Da ich schon immer in Schleswig-Holstein - bis auf das Intermezzo des Studiums - lebe, möchte ich heute über den Holsteiner Katenschinken berichten, der ebenfalls zum kulinarischen Erbe Deutschlands gehört. Die Schutzgemeinschaft schleswig-holsteinischer Schinkenhersteller hat den Schutz der geographischen Angabe am 12. Dezember 2006 beim Deutschen Patent- und Markenamt eingereicht. Seitdem befindet sich dieser in der Bearbeitung.

Katenrauch bezeichnet ein (Kalt)-Räucherverfahren, bei dem der Schinken für 5 bis 8 Wochen abwechselnd in den 8 bis 26° C warmen Rauch von Buchenhölzern gehängt wird, das dem Schinken zusammen mit der salzig-frischen Luft das spezielle Aroma verleiht. Wo dies noch in einer Räucherkate geschieht, ist ein regelmäßiges Umhängen der Schinken erforderlich, damit das Fleisch gleichmäßig geräuchert wird. Einen Betrieb, der nicht nur das Verfahren sondern auch noch in einer historischen Räucherkate nach diesem Verfahren räuchert, habe ich besucht. Mitten in Ostholstein liegt





©Schinkenräucherei Braasch 001Braaschs Schinkenräucherei
Haupstr. 25
23738 Harmstorf
Öfnnungszeiten: Mo. - Fr. 9.00 - 18.00 Uhr
Sa. 9.00 - 13.00 Uhr
Im Winter um eine Stunde verkürzte Öffnungszeit


Hinter der Tür dieser 330 Jahren alten Kate

©Schinkenräucherei Braasch 002


hängen die Original Holsteiner Katenschinken

©Schinkenräucherei Braasch 003


zum Schutz vor Fliegen statt wie früher im Leinenbeutel heute im vakuumiert in Kunststoff. Um die Fliegen fern zu halten, wurde für den fetten Speck (weiß im Hintergrund) und die für den Verkauf bereits aus der Kunststoffummantelung befreiten Schinken wieder ein wenig geräuchert, deshalb der Grauschleier auf dem Bild.

Richtig geräuchert wird nur in der kalten Jahreszeit von Gallustag, 16.Oktober, bis zum Büdeltag am 15. Mai. Wenig Kochsalz, mindestens 4 Wochen Katenrauch und eine ausreichende Reifezeit nach dem Räuchern machen die Qualität des Holsteiner Katenschinkens aus und verleihen ihm den mild-zarten, fast süßlichen Geschmack. Je weicher der Schinken, desto milder der Geschmack. Eine Luftrocknung wie in anderen Regionen Deutschlands ist hier wegen der hohen Luftfeuchtigkeit nicht möglich.

Erstehen kann man diese Köstlichkeiten 50 m weiter im Ladengeschäft,

©Schinkenräucherei Braasch 006


wo ebenfalls reichlich geräucherte Schinken an der Decke hängen.

©Schinkenräucherei Braasch 005


Sofort wird man zum Probieren eingeladen,

©Schinkenräucherei Braasch 004


die Katze im Sack muss keiner kaufen. Der Schinken wird luftdicht in Folie eingeschweißt und ist so verpackt bei leichter Kühlung (Keller, Speisekammer) 6 Monate haltbar. Wir haben uns zwei Stücke mitgenommen und für die kommende Grünkohlsaison auch noch geräucherte Schweinebacke. Ehrensache, dass wir den gleich probieren mussten. Hier geht der Schinken eine

Brandenburgisch-Holsteinische Liason

©Brandenburgisch-holsteinische Liason


ein. Einfach köstlich. Wem der Weg zu weit ist, kann auch den online-Shop nutzen. Aber Schleswig-Holstein ist immer eine Reise wert.

Mittwoch, 19. August 2009

1. Hamburg kocht! Treffen am 30.10.09: Hansestadt trifft Orient

Inzwischen ist die Planung konkreter, es gibt einen Termin:

Freitag, 30. Oktober 2009 bei den
Gekreuzten Möhrchen in der Bernstorffstraße. Das ist mit U- und S-Bahn gut erreichbar.

Uhrzeit: ab 17 Uhr bis max. 1 Uhr. Dann schließt die Küche, aber St. Pauli ist ja nahe ;-)

Motto "Hansestadt trifft Orient"


Insgesamt fasst die von uns gemietete Küche ca. 20 Personen. Mindesteilnehmerzahl sind 10 Personen. Sollte es mal vorkommen, dass sich mehr Interessierte melden, als Plätze vorhanden sind, entscheidet nicht das Los, sondern die Reihenfolge der Anmeldung. Die Kosten für Küchenmiete, Lebensmittel- und Getränkeumlage richten sich nach der Teilnehmerzahl. Bei 10 Teilnehmern sind es 29 Euro plus Umlage.

Aktueller Stand 10.09.09: Bislang sind 20 Plätze vergeben, wobei drei noch mit Fragezeichen sind. Die Möhrchen sind fest gebucht. Mitte Oktober brauche ich dann spätestens Eure Mail-Adressen wegen der Details für die Überweisung der Raummiete / Umlage für Lebensmittel und Getränke.
Und das ist der momentane Stand der Menüplanung:
  • VS: Labskaus orientalisch
  • SG: Tomaten-Kürbis-Dahl-Suppe mit Topinambur-Chips
  • ZG: Wolfsbarsch mit Oliven-Mandel-Couscous (ggf. wird der Fisch noch getauscht)
  • HG: Huhn mit Quitten und Kichererbsenfritten
  • Dessert: Verschleiertes Bauernmädchen trifft Muhallabiiya

Wir hoffen, jetzt ist niemand verschreckt ;o)