Dies ist ein Eigentlich-Rezept. Eigentlich wollte ich diese wunderbare Holunderblüten-Tarte mit dem ganzen Erdbeer-Gedöns nachbacken. Aber Erdbeerkauf an der Bude und meine Arbeitszeiten waren nicht kompatibel, und dann erledigte der Gatte den Wocheneinkauf ganz alleine - nur hatte der keine Erdbeeren auf dem Zettel, weil er nicht von meinem Vorhaben wusste. Schließlich aß ich im Block-House einen New-York-Cheesecake mit Blaubeeren - die ziemlich salzige Käsemasse war sehr merkwürdig. Es hätte auch strahlendweißes Weichplastik sein können ... Ich dachte erst, die servieren mir eines dieser Modellstücke aus der Bäckerei-Auslage. Aber die Grundidee Käsekuchen-Bickbeeren gefiel mir.
So kam's dann zur Holunderblüten-Käsekuchen-Bickbeeren-Kombi. Die Bickbeeren sind gegenüber den Holunderblüten allerdings ein bisschen dominant - mit Erdbeeren ist das Ergebnis sicherlich zarter.
Holunderblüten-Käsekuchen mit Bickbeeren
Zutaten für eine 26er-Springform:
Für die Füllung:
400 g Crème fraîche
250 g Quark
2 EL Zucker
100 ml Holunderblütensirup
3 Eier
3 EL Zitronensaft
50 g Speisestärke
Mark von einer Vanillestange
Für den Teig:
150 g Mehl + 1 EL
½ TL Backpulver
75 g Zucker
1 TL Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Ei
75 g weiche Butter
Für die Bickbeeren
500 g Bickbeeren (Blaubeeren / Heidelbeeren)
Zucker
Wasser
Speisestärke
Zubereitung:
Am Vortag Sieb über eine Schüssel hängen und mit einem sauberen Handtuch auslegen. Crème fraîche und Quark in das Sieb geben und über Nacht abtropfen lassen.
Aus 150 Mehl, Backpulver, 75 g Zucker, Vanillezucker, der Prise Salz, der Butter und 1 Ei einen Teig kneten. Sollte er zu sehr kleben, eine Zeitlang kalt stellen. Dann gut 2/3 des Teigs auf dem gefetteten Boden einer 26er Springform ausrollen. Unter den Rest des Teigs 1 EL Mehl kneten, zu einer Rolle formen und so an den Tortenrand drücken, dass ein Rand entsteht. Den Teigboden mehrmals mit einer Gabel einstechen. Die Form auf dem Gitter in den Backofen schieben und bei 200° etwa 10 Minuten backen.
Währenddessen die Eier trennen und das Eiweiß schaumig schlagen. Quark-Crème fraîche-Mischung, 2 EL Zucker, Holunderblütensirup, Eigelb, Zitronensaft, Speisestärke und Vanillemark miteinander verrühren. Eischnee unter die Masse heben und diese dann gleichmäßig auf dem vorgebackenen Boden verteilen.
Springform auf dem Rost in den Ofen schieben und etwa 70 Minuten bei 175° (Ober-/Unterhitze) backen. Die Form nach etwa 30 Minuten mit Alufolie abdecken (oder schon von Anfang an, wenn der Kuchen gar nicht bräunen soll).
Während der Kuchen auskühlt, die gewaschenen Bickbeeren nach Geschmack zuckern und Saft ziehen lassen. Etwas Wasser dazugeben und erhitzen. Leicht köcheln lassen, bis die Beeren die gewünschte Konsistenz haben. Mit etwas Speisestärke binden.
Den Kuchen mit lauwarmer Bickbeersauce servieren.
Bickbeeren heißen die bei Euch! Interessant. Hier in Oberfranken heißen sie Schwarzbeeren (führt zu Missverständnissen im Wald "ich habe Schwarzbären gesehen...")
AntwortenLöschenDie Eigentlich-Gerichte sind aber immer die besten!!! :-)
Das ist aber lustig, Barbara, wenn man vom Angriff der gemeinen Bickbä(ee)ren erzählen kann. ;)
AntwortenLöschenIch kannte den Begriff bis jetzt auch nicht. Dabei komm ich doch aus dem Norden!
Noch nie gehört... Aber diese eigenartig salzigen Käsekuchen, die man manchmal serviert bekommt, verstehe ich irgendwie auch nicht. Wer mag sowas?
AntwortenLöschenBarbara, die passen dann zu den Himbären im Kanister, die uns mal als Schwarzbrannt-Geist auf einer Südtiroler Alm jagten.
AntwortenLöschenAT, kann sein, dass das eher ein niedersächsischer Ausdruck ist - Google legt das nahe (und spuckt auch ein Löns-Gedicht zum Bickbeernpflücken aus). Jedenfalls ist er im (südlichen) HHer Umland geläufig - von da komm ich ja wech.
nata, so einen salzigen Käsekuchen hatte ich zum ersten Mal. Da wusste ich dann wieder, warum ich sonst lieber ins Maredo gehe: Ich liebe Caramel Fantasía als Dessert. Die Block-House-Desserts hingegen finde ich eher langweilig.
Ich liebe Holunder. Klasse Kuchen!
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