Seiten

Montag, 16. August 2010

Lamm für Mensch und Hund

Am Ackerrand steht ein Baum mit roten Früchten, die ich lange Jahre nur insofern beachtete, als dass ich versuchte, nicht auf das Fallobst zu treten. In diesem Jahr fragte ich mich erstmals, was das wohl sein mag, das da auf den Gehweg plumpst. Zuerst dachte ich an wilde Kirschen, dann voller Freude, es seien Mirabellen - aber nein, es sind doch "nur" Wildpflaumen - wobei die Grenze zu den Mirabellen fließend ist, weil die Früchte sich wohl fröhlich quer kreuzen.

Herr Kaoskoch erklomm tapfer die Leiter und erntete knapp zwei Kilo. Trotzdem biegen sich die Äste noch unter den Früchten, aber die hängen leider unzugänglich - falls jemand eine 7-Meter-Leiter hat und das Pflückgut mit mir teilt, verrate ich den Fundort ;o)

Die Hälfte der Früchte wurde nach diesem Rezept zu Lammtopf mit Wildpflaumen - optisch ist es kein Highlight, aber es schmeckt gut ;o) Ich musste allerdings reichlich Honig dazu geben, denn roh sind die Wildpflaumen zwar zuckersüß, gekocht werden sie doch sehr säuerlich.
Da wir nur Lammschulter mit Knochen bekamen, zudem beim Ablösen noch viel Fleisch am Knochen blieb, griff natürlich das Prinzip "Esst den ganzen Büffel!": Aus den Resten wurde Lammfond. Jetzt muss ich mich beim nächsten Lamm nicht darüber ärgern, dass wir Fond kaufen mussten.

Diesmal war der Kauffond mangels Auswahl von Escoffier. Ich war erstaunt, dass keine Geschmacksverstärker enthalten sind, auch keine getarnten. Trotzdem: Fonds sind unterm Strich so schnell selbst hergestellt, dass ich es eigentlich nicht einsehe, sie teuer zu kaufen, zumal die selbstgemachten meistens auch wesentlich geschmacksintensiver sind. Der von Escoffier war dann im Vergleich zum Selbstgemachten ziemlich laff. Schade, dass ich den Kauffond nicht zum Vergleich im Foto festhielt - der war blass, fast durchsichtig.

Den Knochen schließlich bekam das kleine braune Hundevieh, das sich glücklich verzog und den Rest des Abends nicht mehr gestört werden wollte.

5 Kommentare:

  1. Ich gestatte ;o)

    Nützt nur nüschts, wenn kein Fond mehr da ist, wenn man ihn braucht - es sei denn, Du lieferst auf Abruf mal eben ein Glas ;o)

    AntwortenLöschen
  2. Jederzeit!
    :)
    Vielleicht entwickel ich auch mal das Pendant zu "Newman´s own", Gott hab ihn selig.
    Dann kannst Du mich spontan dazukaufen.

    AntwortenLöschen
  3. OT!
    Bitte keinen gekochten Knochen für den Hund!!!! Der kann zersplittern und innere Organe verletzen :-(
    Wenn Knochen, dann roh!

    AntwortenLöschen
  4. @ AT,
    spontan wird hier auf dem Acker nichts, leider. Da müssen solche exotischen Sachen wie Lammfond maßstabsgerecht geplant sein. Inzwischen fahre ich sogar für glatte Petersilie zur Metro, weil ich die im Supermarkt nicht bekomme. Dafür wird das Tütenregal im Supermarkt immer länger ... Oder ich muss mir einen Tag Urlaub nehmen und durch die halbe Stadt fahren für einen Wocheneinkauf. Nach dem Lammfond mussten wir auch die Metro umkrempeln - ich überlegte schon, ob Rind oder Huhn besser passte.

    @ Christel,
    okay, das wusste ich nicht. Bin mit Hunden aufgewachsen, die gekochte Knochen bekamen, das ist so drin. Nur Hühnerknochen bekamen sie nie, da weiß ich, dass die splittern.

    AntwortenLöschen

Ein Kommentar, wie schön! Ich bemühe mich, alle Kommentare zu beantworten. Allerdings kann das manchmal etwas dauern - das Leben neben dem Blog, Du verstehst. Wenn Du Dich durch eine Sicherheitsabfrage quälen musst oder der Kommentar erst moderiert wird, heißt das, dass es gerade viele Spamkommentare gibt. Last but not least: Ich behalte mir vor, einzelne Kommentare zu löschen.