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Freitag, 23. Dezember 2011

Vanillekipferln oder: Kaum sind sie da, sind sie weg

Vanillekipferln nach Demel.
Normalerweise verschwinde ich um den ersten Advent herum für einen Tag in die Küche zum Plätzchenbacken. In diesem Jahr ist alles anders. Um den ersten Advent herum ging es mir viel zu schlecht, um auch nur ans Backen zu denken. Oder ans Kochen. Oder ans Essen. Das einzige, was ging, war schlafen. Zum Glück geht hier im Blog vieles automatisch, ist vieles vorgeschrieben und wird automatisch online gestellt, sonst wäre hier schon lange das Licht aus.

Dass ich mich am ersten Advent mit terschies traf, um zu einer wunderbaren Lesung ins trific zu gehen, forderte alle Kraft, die da war. Eigentlich wollte ich nicht, aber der Gatte meinte, ich müsse mal andere Menschen als Ärzte sehen, und die Karten waren reserviert. Außerdem freute ich mich auf terschies. Die anschließende Autofahrt nach Hause war grandios. Ich wusste nicht was ich tat oder wo ich hin wollte, und terschies konnte mich nicht lotsen, weil sie den Weg nicht kannte. Das Navi wäre auch keine Hilfe gewesen, das beharrt immer noch darauf, über Hadersleben zu fahren, egal, wohin ich will. Irgendwie kamen wir an und niemand zu Schaden. Auto fahre ich inzwischen nicht mehr, von Notfällen abgesehen - der Gatte musste zwischendrin mal ins Krankenhaus. Nichts Ernstes, Gott sei Dank.

"Den da unten, den musst Du fotografieren. Der sieht
richtig kipfelig aus!"
Der Gatte blickte also dieses Jahr traurig auf eine leere Keksdosenparade, knabberte schweigsam an den Fertigteigkeksen, die seine Tante jedes Jahr backt und stellte einen um den anderen Tag fest, dass ich immer noch aussehe wie ein gehetztes Kaninchen, total neben der Spur bin. Nach seinen geliebten Zimtsternen fragte er mich erst gar nicht, und selbst die lecker Braunen Kuchen vom Keksbäcker bekam er nicht, weil ich nicht in der Lage war, den Weg zu finden, und das Navi - siehe oben.

Vor ein paar Tagen traf ich Anikó in Hamburg. Sie brachte Kekse mit, und so zogen die ersten selbstgebackenen bei uns ein. Sogar Kamele. Danke! Am vierten Advent kam dann Arthurs Enkeltochter zum Vanillekipferlnbacken. Sie hatte noch nie welche gebacken. Ich auch nicht. Keine von uns hatte außerdem ihre fünf Sinne beieinander, wenn auch aus verschiedenen und bei Arthurs Enkeltochter zum Glück nur kurzfristigen Gründen. Passt.

Kaum sind sie da, schon sind sie weg.
Wenn wir schon keinen Plan haben, sollte das Rezept wenigstens von jemandem kommen, der sich auskennt: Vom Demel. Klassischer geht's kaum. Im Rezept heißt es, das Geheimnis des Vanillekipferlbackens liege in der Konsistenz des Teigs, der mürbe, aber nicht brüchig sein solle, und im Arbeitstempo. Bearbeite man den Teig zu lange mit den Händen, schmelze die Butter, werde der Teig brandig. Ich fürchte, genau das passierte uns. Aber dadurch ließ sich der Teig gut formen.

Rätselhaft blieb uns, wie es die Zuckerbäcker beim Demel schaffen, aus der Teigmenge 150 Vanillekipferln zu formen. Wir schafften etwas mehr als ein Drittel. Zum Glück plante ich von vornherein die doppelte Menge ein, denn beim Demel werden die Kipferln mit Haselnüssen gebacken, gegen die ich allergisch bin, also buk ich  noch welche mit Mandeln. Geteilt wurde gerecht: Haselnüsse für den Gatten und Arthurs Enkeltochter, Mandeln für mich ;o)

Vom Nachbacken muss ich übrigens ausdrücklich abraten. Die Dinger sind dermaßen suchtauslösend, dass es schwerfällt, sie auskühlen zu lassen und zu fotografieren. Oder anders: Kaum sind sie da, schon sind sie weg.

Fröhliche Feiertage Euch da draußen, ob Ihr nun seit Dienstag Chanukka oder ab morgen Weihnachten feiert!

Vanillekipferln vom Demel

Zutaten für ca. 50 Stück (im Original 150 Stück):
150 g gemahlene Haselnüsse (oder Mandeln, dann ist der Teig aber trockener)
250 g Butter, zimmerwarm, gewürfelt
100 g Puderzucker
1 TL Vanillezucker
300 g Mehl
Puder- und Vanillezucker zum Bestäuben, Menge nach Geschmack

Zubereitung:

Nüsse in einer Pfanne ohne Fett leicht rösten und auskühlen lassen.

Butter, Puderzucker, Vanillezucker, Haselnüsse und etwas Mehl miteinander vermengen. Idealerweise nimmt man dafür eine Küchenmaschine. Ich habe keine. Also muss es mit den Knethaken des Handrührgeräts und den Händen gehen. Nach und nach das restliche Mehl dazu geben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig mindestens eine Stunde kalt stellen.

Im Originalrezept wird nun die Arbeitsfläche mit Mehl bestäubt und der Teig zu 1,5 cm dicken Strängen gerollt, von denen 5 g schwere Stücke abgeschnitten und zu Kipferln geformt werden - okay, unsere Kekse sind "geringfügig" schwerer, was erklärt, warum wir keine 150 Stück aus dem Teig bekamen. Unser Teig war so trocken, dass wir darauf verzichteten und stattdessen portionsweise Teig abnahmen, den wir zu Kipferln formten.

Die Kipferln auf Backpapier legen und bei 160°C (Umluft) ca. 15 Minuten backen, bis sie an den Rändern goldbraun sind.

Puder- und Vanillezucker mischen und über die noch heißen Kipferln sieben. Falls nötig, die Kipferln im ausgekühlten Zustand noch einmal zuckern.

Quelle: Attila Dogudan, Demels großes Weihnachts-Backbuch aus der "Österreich kocht!"-Reihe.

2 Kommentare:

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    ICH (¯`v´¯) ☆`•,•´ (¯`v´¯)
    WÜNSCHE `•,•´ (¯`v´¯) ☆ `•,•´☆
    …….Dir und Deine Familie..☆ `•,•´ ..FROHE , GESEGNETE
    ……☆ `•,•´☆…….WEIHNACHTEN
    …………… UND EINEN GUTEN START
    …………☆ `•,•´☆… INS NEUE JAHR
    ………….(¯`v´¯)……….. 2012
    ……………`•,•´ ☆ ..

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