Seiten

Sonntag, 26. Mai 2013

10. Hamburg kocht!-Treffen: Brasilien - Dinge, die wir gelernt haben

Wenn sich eine bunte Mischung aus Deutschen und Ungarn aufmacht, um unter Anleitung eines Brasilianers zu kochen, kann mensch eine ganze Menge lernen:
  • Brasilianische Caipirinha schmeckt ganz anders als das Zeugs, das wir sonst unter diesem Namen kennen. Viel besser.
  • Caipirinha machen nur Männer oder Großmütter. 
  • Ungarn machen Caipirinha fast mindestens genau so gut wie Brasilianer.
  • Schweineohren müssen rasiert werden.
  • Schweineschwänze sind nicht zwangsläufig geringelt.
  • Ein Osdorfer Schlachter kann echt gute brasilianische Wurst machen.
  • Piri Piri zu inhalieren, ist keine gute Idee. Echt nicht. Vertrau' mir. 
  • Ein Kilo Bohnen für elf Personen ist ein wenig knapp bemessen. Es müssen schon zwei Kilo sein, wenn man zwei Wochen davon essen möchte.
  • Das gleiche gilt für brasilianischen Reis. 
  • Perserinnen kochen Reis immer mit Kruste. Selbst brasilianischen. 
  • Jeder Mensch hat acht Urgroßeltern. 
  • Japanisch ist nur eine Abwandlung des Portugiesischen. 
  • Schweine, Schwänze und Ohren kann frau sich nicht schön saufen.
  • Brasilianische Desserts sind total kompliziert zu machen. Also für Nicht-Brasilianer eigentlich gar nicht zu schaffen. 
  • Brasilianische Geschichte lässt sich in 11 Sätzen erzählen. Auf Portugiesisch. Auch, wenn mensch kein Portugiesisch kann.
  • Cachaça ist echt lecker, wenn er nicht von Pitù ist.
  • Cashew-Nüsse sind trinkbar. 
  • Nicht alle exotisch aussehenden Flüssigkeiten in Plastikflaschen sind trinkbar. Manchmal ist es auch nur das Einweichwasser von Schwarzen Bohnen. 
  • Schwarze Bohnen färben echt alles schwarz. Wirklich schwarz. Also, echt dunkel.
  • Zwei Liter Cachaça für 11 Personen sind ziemlich knapp bemessen. Echt. 
  • Brasilianische Küche zeichnet sich dadurch aus, dass mensch permanent das Salz bei der Zubereitung vergisst. 
  • Bei Pão de queijo macht es sich bemerkbar, wenn das Olivenöl fehlt. 
  • Selbstgebackene Pão de queijo schmecken besser als welche aus Fertigbackmischungen. 
  • Okay, anders rum wäre es auch erstaunlich. 
  • Selbst ich schaffe es, alle Zutaten einzukaufen und mitzubringen. 
  • Ich bringe sogar die mit, die gar nicht auf dem Zettel stehen.   
  • Auch in anderen Küchen sind Gewürzschubladen total unsortiert.
  • In jedem Haushalt sollte jemand sein, der einen vierzig Jahre ungenutzten Cocktailshaker öffnen kann.
  • In Brasilien trinkt jeder aus jedem Glas. 
  • Das klappt auch in Deutschland.  
  • Rote Paprika harmonieren gut mit einer roten Handtasche. So gut, dass ich sie erst beim Aufräumen wiederfand. Zum Glück fehlten sie niemandem. 
  • Ein brasilianischer Fußballfan, der vergaß, dass am Tag des Kochtreffens zwei Vereine aus der deutschen Provinz in einer der schönsten Städte der Welt gegeneinander spielen, steht vor Kumpels besser da, wenn er nicht sagt "Ich geh' kochen", sondern "Ich geh' zu einem brasilianischen Fest mit viel Essen und vielen Frauen."  
  • Das Hamburger Wetter unterscheidet sich nicht vom brasilianischen. 
  • Ein High-Tech-Kühlschrank, der unendlich viele Eiswürfel produzieren kann, hat seine eigene Vorstellung von der Dauer der Unendlichkeit. 
  • Die wichtigste Zutat ist Liebe. 
Ansonsten war auch dieses Treffen wie alle davor: Spaßbefreit, trocken und mit viel zu wenig zu essen. 

Fotos, Berichte und Rezepte folgen. Hier die ersten Impressionen von ORsi.

4 Kommentare:

  1. Schon dieser Stichwortbericht ist gar köstlich. Hat meine verregnete Berliner Stimmung sehr angehoben. Und gelernt habe ich schon jetzt sehr viel. Aber Schweineohren habe ich schon immer rasiert...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich hab' die zum ersten Mal gekauft und verarbeitet (bzw. verarbeiten lassen).

      Löschen
  2. Als Brasilianerin würde ich mich interessieren für die osdorfer Adresse... Paio und Calabreza in Hamburg? Wo? Liebe Grüße, Cristina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das mit der "echt guten brasilianischen Wurst" war nicht so ganz ernst gemeint. Wir nahmen (extra für uns geräucherte) Schweinerippchen und Mettenden als Ersatz. Die Mettenden sollen der brasilinischen Wurst, die mein Kollege kennt, sehr nahe kommen. Da unser Schlachter abergerne Sonderwünsche erfüllt und auch Carne seca mit entsprechendem Vorlauf für uns gemacht hätte, lohnt sich sicher eine Anfrage. Wir kaufen bei Radbruch: http://www.qype.com/place/2230868-Hans-Peter-Radbruch-GmbH-Hamburg

      Löschen

Ein Kommentar, wie schön! Ich bemühe mich, alle Kommentare zu beantworten. Allerdings kann das manchmal etwas dauern - das Leben neben dem Blog, Du verstehst. Wenn Du Dich durch eine Sicherheitsabfrage quälen musst oder der Kommentar erst moderiert wird, heißt das, dass es gerade viele Spamkommentare gibt. Last but not least: Ich behalte mir vor, einzelne Kommentare zu löschen.