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Samstag, 24. Mai 2025

Wochenplan in KW 21/25: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCLXXI

In dieser Woche änderten wir unsere Ernährung auf ärztliche Anweisung - das heißt, der Gatte muss die Ernährung ändern, ich zog als brave Ehefrau mit. Der Gatte muss die Menge der Kohlenhydrate drastisch reduzieren, was bedeutet, dass es jetzt wochentags Eiweißbrot zum Frühstück gibt. Diese abgepackte brotähnliche Pampe ist so gar nicht unseres, umso mehr, da wir zwei sehr gute Bäcker im Dorf haben, aber es hilft nichts. Jetzt ist dem Gatten jeden Morgen nach dem Frühstück göbelig.

Mal gucken, ob wir ein erträglichen Brot-Ersatz finden. Die Toastbrötchen jedenfalls sind einigermaßen erträglich, der Toast auch. Kompromiss ist, dass es an den Wochenenden und im Urlaub echtes Brot gibt. Übrigens schmeckt der Brot-Ersatz nicht nur nicht, sondern ist auch noch ausgesprochen teuer im Vergleich zu echtem Brot, das zudem auch noch sättigt. Das macht der Brot-Ersatz auch nicht. Dafür lieben die Lebensmittelmotten den Brot-Ersatz. Okay, wenigstens jemand, dem es schmeckt.

Noch einschneidender als der Verzehr von Brot-Ersatz ist der wöchentliche Gemüsetag. Von solchen Entlastungstagen gibt es verschiedene Varianten. Die, die man bei Diabetes macht, sind absolut fett- und eiweißfrei sowie kohlenhydratreduziert, und man darf maximal 500 kcal am Tag essen. Auch hier haben wir einen Kompromiss eingehen müssen, damit der Gatte mitzieht: Er darf morgens Brot-Ersatz essen und Kaffee mit einem Schuss Milch trinken. Außerdem verzichten wir nicht vollständig auf Fette, und wir machen nur einen Gemüsetag in der Woche, nicht zwei oder drei. Im Urlaub entfällt der Gemüsetag. 

Die Kalorienmenge ist eine drastische Einschränkung für den Gatten, denn fast zwei Jahrzehnte predigten ihm Ernährungsberaterin und Diabetologe, er solle bummelig 4.000 kcal am Tag essen. Für mich ist die Kalorienmenge nicht ungewöhnlich, lebte ich doch jahrzehntelang von 400 kcal bis maximal 1.000 kcal. Deswegen und weil man zwischendurch Gemüse knabbern darf, kam ich mir Radieschen, Paprika, Wasser und Früchtetee gut über den Tag. Aber natürlich fehlten mir der Schabbes-Gin-Tonic und die abendlichen TV-Knabbereien. Radieschen sind kein Ersatz für Nüsschen. Außerdem merkte ich meine Erschöpfung, die ich normalerweise mit Zucker wegputsche, um funktionieren zu können. Das fällt am Gemüsetag flach. Der ist so zuckerfrei, dass weder Obst noch Wurzeln erlaubt sind.

Der Gatte hielt immerhin bis abends durch, ehe ihn Kekse ansprangen ... Ich bezweifle, dass es kommende Woche eine Wiederholung gibt, wenngleich der Gemüsetag fest eingeplant ist.

Den Wocheneinkauf erledigten wir Freitag Mittag. Den Gatten parkte ich wieder beim Bäcker. Im Laufe der Woche ging's in den Drogeriemarkt, zur Apotheke, in den Buchladen und in den Hofladen. Da kam diesmal auch ein Hähnchen mit, das knappe vier Kilo wiegt! Der Gatte behauptet, es sei ganz sicher eine Pute ... Diesmal fragte ich, wie oft der Hofladen schlachtet, und das ist so oft, dass ich nicht auf Vorrat einkaufen muss.

Unser Plan für die vorletzte Mai-Woche.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend kochte ich Spargel mit Butterbröseln und Ei.

Sonntag gab's Schnitzel Wiener Art mit Salzkartoffeln.

Montag bereitete ich ein ganzes Backblech mit Paprika-Rahm-Schnitzel zu - vorbildlich Low Carb und mit Brot-Ersatz als Beilage.

Dienstag kochte ich grünen Spargel mit Rockenberger Sauce. Die Sauce schmeckte uns ausgesprochen gut. Sie wird es sicher zu Pellkartoffeln geben, sobald die neuen Kartoffeln da sind. 

Mittwoch gab's wieder Paprika-Rahm-Schnitzel, diesmal mit Reis.

Donnerstag gab's Spaghetti Carbonara.

Der Gemüsetag am Freitag begann mit Brot-Ersatz mit Tomaten und Zwiebeln zum Frühstück. Mittags gab's Ofen-Gemüse und abends eine klare Spargelsuppe mit gebratenem Spargel. Alles schmeckte sehr gut, auch wenn der Gatte über die Aubergine im Ofen-Gemüse möpperte, aber wir konnten nicht die Mengen essen, die wir hätten essen müssen, um ein Sättigungsgefühl zu bekommen. Uns fehlten einfach die Kohlenhydrate. Bei Keto sind ja immerhin noch Fett und Eiweiß erlaubt, hätte ich Käse auf's Ofen-Gemüse geworfen und Sahne in die Spargelsuppe gekippt, aber genau das geht halt nicht. Diese Gemüsetage sind als lebensverlängerte Maßnahme für den Gatten gedacht, der sich an solchen Tagen fragt, ob er sein Leben mit solchen Maßnahmen verlängern möchte ... Ich nahm vom Gemüsetag übrigens satte fünf Kilo zu und frage mich, ob das so soll.

Gebacken wurde nicht. Im Tiefkühler waren noch Rhabarber-Schmand-Kuchen und Windbeutel. Außerdem gab's Obstsalat und die erste wirklich schmeckende Wassermelone aus Spanien. Auch trafen wir uns wieder im Eiscafé, als ich vom letzten Echt-Büro-Tag der Woche nach Hause kam. Über Too good to go holte ich nichts. 

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

7 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,
    was ist denn Rockenberger Sauce? Hast du da ein Rezept dafür?
    Liebe Grüße,
    Ute

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    1. Hallo Ute,
      hier ist das Rezept zur Rockenberger Sauce: https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/hallo-hessen/rezepte/rezept-gruener-spargel-mit-kartoffeln-und-rockenberger-sosse-v1,kochen-7234.html
      Liebe Grüße
      Sabine

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  2. Falls Sie Pumpernickel mögen: Dies - https://www.mynewroots.org/2013/02/the-life-changing-loaf-of-bread/ - ist zwar etwas aufwändig, bis alle Zutaten eingekauft sind, und braucht im Backofen etwas Fingerspitzengefühl, schmeckt aber gut. Ob es für die Diät geeignet ist, weiss ich allerdings nicht ...
    Gruss aus der Schweiz
    a

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    1. Danke für das Rezept! Ich bin auch gerade überfragt, ob es geeignet ist. Bei dem abgepackten Brot ist es leichter, weil die Kohlenhydrate draufstehen. Und ich bin ein absoluter Brotback-DAU. Jeder Versuch ergibt kein Brot, sondern hübsche Bremskeile, leider.

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  3. PS zum Life-Changing Bread: Etwas Brotgewürz https://www.einfachbacken.de/rezepte/brotgewuerz-selber-machen-das-beste-rezept machtt es noch "brotiger".

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  4. Es hat mir doch keine Ruhe gelassen: Der Brotdoc (selber Diabetes betroffen UND Arzt) sagt, es sei diätverträglich; https://brotdoc.com/tag/life-changing-bread/. Also: Mantschepantsche machen, über Nacht stehen lassen, für eine schöne Kruste ggf. nach der Hälfte der Backzeit aus der Form nehmen und fertigbacken.
    Bin gespannt ...
    Herzlich a

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