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Freitag, 9. Dezember 2011

Und wenn das neunte Lichtlein brennt ....

Janine und Andreas mit Alexander Herrmann
und Nelson Müller.  
Wieder mal bei den Fernsehmachern. Diesmal ganz entspannt. Keine Topfgeldjäger, sondern Küchenschlacht. Und ich kenne niemanden von denen, die da vorne kochen, persönlich. Also kann ich mich ganz entspannt in der letzten Studioreihe an die Wand lehnen. Hier oben findet mich keine Kamera.

Außerdem kann ich hinter die Sperrholzkulisse gucken, von oben. Ist spannend, was sich da tut. Alexander Herrmann, der heutige Moderator-Koch, plaudert vor Beginn der Aufzeichung mit den Kandidaten. Aus irgendeinem Grund tut er das auf Englisch. Ich muss an Ernst Busch denken. Der sprach fast alle Sprachen dieser Welt - und doch hörten sie sich immer an wie Kieler Platt. Herrmann spricht nicht Englisch, sondern Fränkisch mit englischem Akzent.

Das Studio ist das gleiche, in dem auch die Sendungen "Topfgeldjäger", "Lanz", "Lafer, Lichter, lecker" und das bescheuerte TGJ-Plagiat "Wer is(s)t besser?" aufgezeichnet werden. Nur die Perspektive ist eine andere, weil die Kulisse anders steht.

Blick von der Bank ganz oben ins Studio.
Übrigens: Die sind echt nett, die Fernsehmacher. Auch, wenn Du nur da bist, um ein bisschen zu entspannen, nicht als Fan-Kurve. Die Betreuung war genau so freundlich und kompetent wie damals, als ich auf einem Angehörigenticket rein kam. Also, wenn Du Dich auch mal ein bisschen entspannen möchtest, bekommst Du hier die Karten. Prosecco, Bier oder alkoholfreie Kaltgetränke gibt's außerdem. Nur zu essen bekommste nix, wennste keine Begleitung bist. Aber wennste auch keine Begleitung bist, hängste da auch nicht den ganzen Tag rum, sondern nur so bummelig zwei Stunden. Die schaffe selbst ich ohne Snack.

Wir sitzen in der Aufzeichnung vom 9. Dezember, oder, wie Alexander Herrmann sagt, vom 9. Advent. Er nimmt den Versprecher, der ihm im Laufe der Woche schon mal passierte, mit Humor und sich immer wieder selbst auf die Schippe. Der kann seinen Job  besser als der Einheizer und schafft schnell einen Draht zum Publikum.

Blick auf den Jourorentisch nach der Entscheidung.
Der Einheizer ist der gleiche vom zweiten Aufzeichnungstag unserer Blind Dates, sogar im gleichen Outfit. Er passt besser in eine graue Amtsstube und brachte Frau Küchenlatein und mich zur Verzweiflung. Damals haben die Damen der Silberstreifen und wir für Stimmung im Frauenblock gesorgt. Heute ist niemand da, der für Stimmung sorgt, dementsprechend verhalten ist das Publikum. Als ich zwei Tage nach dieser Aufzeichnung eine Küchenschlacht-Folge sehe, höre ich plötzlich ein einsames, lautes "Mmmmmm" und weiß, da war wieder besagter Einheizer am Werk, und wieder hat er es nicht geschafft, das Publikum mitzureißen. Schade eigentlich.  

Wir kommen in den Genuss einer Finalsendung mit nur zwei Koch-Kandidaten. Wenn alle sechs Herde besetzt sind, ist das bestimmt ganz schön eng da unten. Vom Kochen sieht man leider kaum was. Anders als bei den "Topfgeldjägern", wo zwei Zuschauermonitore in den Rückwänden der Küchenzeilen versteckt sind, hängt hier nur ein Monitor sehr seitlich - so seitlich, dass man ihn kaum sieht. Das nächste Mal kommt ein Feldstecher ins Handtäschchen, damit hätte ich von hier ganz oben eine Chance, auf den Herd zu sehen. Für die, die weiter unten sitzen, nützt der Feldstecher aber auch nichts.

Da es eine Finalsendung ist, kochen die Kandidaten Hauptgericht und Dessert nach einem Rezept des Koch-Moderators. Es gibt Rehmedaillons im Nussmantel mit Preiselbeersahne und Chicoree sowie karamellisierte Apfelspalten mit Punsch-Sabayon. Riecht lecker. Meine Begleitung wird später sagen, dass es auch lecker schmeckte, denn sie schnappte sich beim Rausgehen ein Medaillon vom Siegerteller. Und als ich Tage später dem Gatten von den Rehmedaillons erzähle, beschließt er spontan, das Reh gibt es an Weihnachten. Mal schauen.

Juror ist Nelson Müller. Während er in der Kulisse auf seinen Auftritt wartet, fragt ihm mein Nachbar von oben herab durch die Sperrholzwand leise wispernd, ob er Wiener Schnitzel mag. Müller bejaht. Für mich ist er ohnehin der Schnitzelkönig schlechthin, seitdem er Heidi in der "Küchenschlacht" die Zubereitung eines perfekten Wiener Schnitzel zeigte, die sie uns auch beim Österreich-Kochtreffen servierte.

Müller tut sich schwer mit der Wertung und findet kein Ende. Beide Gerichte sind nicht perfekt. Letztlich gibt es einen Sieg ohne die fehlende Preiselbeersahne.

Übrigens habe ich festgestellt, dass es mir mehr Spaß macht, wenn ich jemanden von denen, die da unten kochen, kenne. Ist viel spannender, wenn ich mitfiebern kann. Also: Meld' Dich zur "Küchenschlacht" oder zu den "Topfgeldjägern" und buch' mich als Deine persönliche Fankurve ;o)

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