Sonnabend, bei der
Wochenplanung.
Sie: "Donnerstag bin ich nicht da."
Er: "Soso. Wo bist du denn?"
Sie: "Bei einem Kaffee- und Weintasting."
Er, leicht panisch: "Dann nimm mal besser alle Tabletten, die du hast!"
Sie: "Hä?"
Er: "Schaaahatz, Koffein und Tannin! Du weißt, wie du darauf reagierst."
Sie, leicht genervt und sich daran erinnert, wie sie vor 14 Jahren nach dem Genuss von
zu viel ein wenig Espresso und St. Magdalena drei Tage und Nächte wie
ein geficktes Hammy, das Eichhörnchen, schlaf. und ruhelos durch Büro und Wohnung fegte: "Menno, das war einmal. Seitdem kam das doch nie wieder vor."
Er, schmallippig: "Ich! Meine! Das! Ernst! Ich! Mache! Mir! Ernsthaft! Sorgen!"
|
Der Tisch lässt es erahnen: Heute Abend kommt noch was auf uns zu. |
Mittwoch, beim Abendessen.
Sie, auf seine Vergesslichkeit spekulierend: "Ich bin morgen Abend übrigens nicht da."
Er: "Soso. Wo bist du denn?"
Sie: "Bei Tim Mälzer."
Er: "Ach. Grüß schön."
|
Gleich geht's los. |
Ich sagte dem Gatten wohlweislich nicht, dass ich zu einem
Nespresso-Tasting in der Mälzerschen Kochschule gehe, denn das hätte mir nur Diskussionen über die mangelnde Nachhaltigkeit von Kaffeekapseln eingebracht. Er hat ja recht, und deswegen haben wir auch keine Kapselmaschine zu Hause. Andererseits freut sich der Gatte immer, wenn ich zum Urlaub oder zum langen Wochenende meine kleine Kapselmaschine aus dem Büro mitbringe, freut er sich doch dann auf den brasilianischen Espresso, den sie macht.
Aber man kann die leeren Nespresso-Kapseln natürlich auch verwerten, stylish, so wie
twh weimar es macht: Das Modell "George" besteht aus LKW-Plane und sechszehn leeren Nespresso-Kapseln in unterschiedlichen Farbtönen im Überschlag. Innen drin bietet "George" Platz für Portemonnaie, Telefon, Haustürschlüssel, Taschentücher, eBook oder Kamera. Kurzum: "George" ist der perfekte Begleiter zu jedem (Nespresso-)Event!
|
Gestatten: George, ein handlich-schicker Event-Begleiter. |
Beim Tasting stellte uns Nespresso nicht nur die neue, limitierte Sorte
Maragogype - Special Reserve* vor, sondern gab auch Riedel Gelegenheit, neue Wein- und Espressogläser vorzustellen. Außerdem verkosteten wir zu jedem Kaffee passende Weine, ausgesucht von Master Sommelier Hendrik Thoma und Coffee Ambassador Dimitrios Sarakinis.
|
Wein und Gläser funkeln um die Wette. |
Für die Grand Cru-Weine entwarf Riedel die Glasserie
Veritas*. Die maschinengeblasenen Gläser sind hauchdünn, so dünn, wie es mundgeblasen nicht möglich wäre, und abgestimmt auf verschiedene Rebsorten. Thoma gab uns angesichts der empfindlichen Gläser den Tipp, sie gleich zu polieren, wenn sie aus der Spülmaschine kommen: "Dann sind sie noch warm und flexibel." Das klappt natürlich nicht nur bei der neuen Glasserie, sondern bei allen Weingläsern.
Jeden Kaffee gab's gleich doppelt: Einmal im eigens von Riedel entworfenen Reveal-Glas und in der Tasse. Je nach Sorte - mild oder kräftig - ist die Öffnung des Glases schmaler oder breiter. Ich war verblüfft, wie unterschiedlich eine Kaffeesorte schmecken kann, wenn sie im Glas oder in der Tasse serviert wird.
|
Glas vs. Espresso-Taste: Geschmacklich kann das einen enormen Unterschied ausmachen. |
Los ging's mit säuerlichen, leicht fruchtigen Noten und Röstaromen: Ein 2011er Corton Charlemagne Grand Cru Remoissenet Père & Fils, ein Chardonnay aus dem Burgund trifft auf
Rosabaya de Colombia*. Ich merkte wieder mal, dass ich keine Weine mag, die im Barrique ausgebaut sind: der Corton Charlemagne war für mich schlichtweg nicht trinkbar ... Ich bin gespannt, ob ich mich jemals mit Barrique anfreunden werde. Rosabaya de Colombia hingegen ist sanft und fruchtig, ein schöner Einstieg zur Vorspeise.
Zu diesen Aromen wurde die passend vom Mälzer-Team kreierte Vorspeise serviert: Ceviche vom Lachs | Beete | Orange.
|
Vorspeise: Ceviche vom Lachs | Beete | Orange. |
Als nächstes kamen Röstaromen mit hoher Bitterkeit und Noten von Pfeffer und Gewürzen auf den Tisch, in die Gläser und Tassen: Ein 2011er Cab l'Enclos von Stefan Paeffgen, ein Cabernet Sauvignon aus dem Médoc, traf auf
Kazaar*. Beim Wein bedauerte ich, dass ich mit dem Auto kam, denn der schmeckte ausgesprochen gut. Der Kazaar ist sehr kräftig, holzig, würzig - muss man mögen.
Das Mälzer-Team servierte dazu Roastbeef | Chicorée | Lauch | Langpfeffer-Kartoffelpüree.
|
Hauptgang: Roastbeef | Chicorée | Lauch | Langpfeffer-Kartoffelpüree. |
Zum Dessert standen süße, malzige und grüne Noten mit wenig Säure im Mittelpunkt: Ein 2011er Granite, ein Syrah von Mullineux Family Wines aus dem südafrikanischen Swartland, traf auf
Maragogype - Special Reserve*. Dazu gab es Malzbisquit | Cerealienmilchschaum | Weizengraseis | Schokolade | Karamell.
|
Malzbisquit | Cerealienmilchschaum | Weizengraseis | Schokolade | Karamell. |
Während mir der Wein auf Anhieb gefiel, wurde mich mit dem Kaffee erst gar nicht warm: Als außergewöhnlich fein und mild beschrieben, viel weniger kräftig als der Kazaar, kam der Maragogype allein bei mir erst gar nicht an. Die süßlichen Noten konnte ich nicht schmecken. Zusammen mit dem Dessert allerdings wurde es ein runder Genuss.
Resultat des Abends: Ich habe eine neue Lieblingseissorte: Weizengras. So was von genial! Muss ich unbedingt nachmachen. Und: Ich habe Tim Mälzer gegrüßt, klar. Oder hättest Du etwas anderes erwartet?!
*Affiliate links zu den genannten Produkten. Die vorgestellten Weine gibt es
bei Hendrik Thoma online zu bestellen.