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Freitag, 29. November 2013

Freitags-Freude: Macarons

Ja, ich weiß, es fehlt Grün. Pistazie habe ich auf
der Karte übersehen. 
Beim trüben Winterwetter braucht frau gelegentlich eine kleine Aufmunterung.

Nach einer langen Arbeitswoche machten G. und ich es uns im Café Paris kommod. Wir läuteten das Wochenende ein mit Sherry, Kaffee und Macarons - und natürlich mit intensiven Frauengesprächen.

Wir entschieden uns für Weiße Schokolade mit Vanillesahne und Olivenöl, Caramel à la Fleur de Sel, Himbeere und Rosmarin sowie Orange und Armagnac. Favoriten waren Caramel und Orange.

Ich wünsche Euch da draußen ein buntes, gemütliches Wochenende!

Donnerstag, 28. November 2013

Fondue im Shabu-Shabu-Stil: Die Rezepte / Gemüsebrühe

Reste-Essen nach dem Fondue: Eine reichhaltige Suppe.
Für ein japanisches Fondue braucht es ein wenig Schnibbelarbeit zur Vorbereitung, aber sobald das erledigt ist, kannst Du den Gästen in Ruhe entgegen sehen und hast einen entspannten Abend.

Bei meiner Variante hast Du nebenbei auch noch eine leckere Gemüsebrühe auf Vorrat gezogen.

Eigentlich gehört zu Shabu Shabu Dashi-Brühe, ein Fischsud, aber zum einen kam ich nicht in einen Asia-Supermarkt und zum anderen wollte ich auf Thunfisch verzichten, da er durch Überfischung bedroht ist.

Ich hätte eine vegetarische / vegane Dashi herstellen können, brauchte aber ohnehin Gemüsebrühe, setzte also die an und gab in den Teil für das Fondue einen ordentlichen Schuss Fischsauce für den umami-Geschmack.

Bis auf die Miso-Paste bekommst Du alle Zutaten im normalen Supermarkt.

Beim Fleisch zeigte sich, dass ich eine faule Hausfrau bin: Statt das Fleisch einzufrieren und dann in hauchdünne Scheiben zu schneiden, kaufte ich Carpaccio. So musste ich dann nur noch Lamm und Ente in feine Streifen schnedein, was ich auch ohne Einfreiren schaffte.

Zu Shabu Shabu gehören zwei Saucen: Miso für das Fleisch, Ponzu für das Gemüse. Wenn Du ihn nicht wie ich im Kühlschrank vergisst, kannst Du auch noch geriebenen Rettich dazu reichen.

Fondue im Shabu-Shabu-Stil

Zutaten für 4 - 6 Portionen:
Für die Gemüsebrühe:
2 Bund Gemüse plus die Gemüseabfälle, die bei der Verarbeitung der Fonduezutaten anfallen
3 kleine Zwiebeln
Salz
Pfeffer
2 Lorbeerblätter (gerne frisch, ansonsten getrocknet)
1 EL Liebstöckel, fein gehackt (gerne frisch, ansonsten getrocknet)

Ponzu-Sauce.
Für das Fondue:
Pro Person: 200 g Fleisch (zum Besipiel Rind, Entenbrust und Lamm)
400 g Tofu, gerne natur und geräuchert gemischt
2 Hand voll Garnelen, küchenfertig
1/2 kleiner Chinakohl
2 Hand voll Blattspinat
2 Stangen Porree (Lauch)
400 g gemischte asiatische Pilze (zum Beispiel Kräuterseitlinge, Shiitake, Shimeji und Austernpilze)
2 - 3 Wurzeln (Möhren)

Für die Miso-Sauce:
3 EL Sesamsamen
1 1/2 EL helle Miso-Paste
1 EL Zucker
4 EL heller Reisessig
4 EL Sake
4 EL helle Sojasauce
1 EL mittelscharfer Senf
1 kräftiger Schuss Fischsauce (oder Dashi-Brühe)

Miso-Sauce.
Für die Ponzu-Sauce:
6 EL Sojasauce
6 EL Zitronensaft
3 EL Sake

Außerdem:
Reis
Glas- oder Udon-Nudeln
Fischsauce
Sake

Zubereitung:

Das Gemüse für die Brühe waschen und grob würfeln. Von den Zwiebeln die losen Schalen entfernen. Die Zwiebeln waschen und halbieren. Gemüse in einen großen Topf geben und mit Wasser auffüllen. Da wir oft Gemüsebrühe brauchen, setze ich immer gleich gute zehn Liter an. Das Wasser aufkochen lassen, dann die Brühe für einige Stunden auf kleiner Flamme simmern lassen. Die Gemüseabschnitte, die bei der Verarbeitung der Fonduezutaten anfallen, ebenfalls waschen und in den Topf geben. Wenn Du magst, kannst Du auch die Parüren dazu geben, aber dann ist es keine Gemüsebrühe mehr.

Das Fleisch parieren, in Folie wickeln und ungefähr eine Stunde ins Gefrierfach legen.

Den Tofu in gleichmäßige Würfel schneiden.

Die Gemüsebrühe entsteht.
Vom Chinakohl alle welken Blätter abreißen und den Strunk abschneiden. Den Rest in ganz feine Streifen schneiden, waschen und trockenschleudern. Spinat verlesen, dicken Stiele abknipsen, Blätter waschen und trockenschleudern. Porree putzen, dann zuerst in 5 cm lange Stücke, dann längs in 1 cm breite Streifen schneiden, waschen und trockenschleudern. Die Pilzen putzen. Größere Exemplare in Streifen schneiden. Die Wurzeln schälen und in ganz feine Scheiben oder Streifen schneiden.

Die Gemüse auf Platten anrichten.

Für die Miso-Sauce Sesamsamen in einer Pfanne rösten, bis sie würzig duften. Herausnehmen und im Mörser etwas zerstoßen. Mit Miso, Zucker, Reisessig, Sake, Sojasauce, Senf und dem Schuss Fischsauce verrühren.

Für die Ponzu-Sauce Sojasauce, Zitronensaft und Sake mischen.

Die Saucen in Schälchen füllen.

Das Fleisch aus dem Gefrierfach nehmen und mit einem sehr scharfen Messer in ganz feine Streifen schneiden. Auf Platten oder Teller anrichten.

Reis und Nudeln nach Packungsanweisung zubereiten und bis zum Servieren in Schüsseln warmstellen. 

Von der Gemüsebrühe etwa zwei Liter abschöpfen und beiseite stellen. Ein Haarsieb über eine große Schüssel hängen. Die Brühe durch das Sieb gießen und portionsweise einfrieren.

Die beiseite gestellte Brühe erhitzen, mit Fischsauce und Sake abschmecken, in einen Fonduetopf füllen und auf den Tisch stellen. Einen Teil der restlichen Brühe in eine Sauciere füllen und mit der restlichen Brühe um Topf warmstellen.

Fleisch und die anderen Zutaten mit Stäbchen in die heiße Brühe tauchen und kurz darin garen. Außerdem eine Hand voll Gemüse in den Topf geben und mit einem Schaumlöffel herausfischen, wenn es gar ist. Die Brühe nimmt den Geschmack aller Zutaten an und wird zu einem richtigen Aromenfeuerwerk.


Reis, Nudeln und Brühe in der Sauciere zum Fondue servieren.

Am Schluss des Fondues (sofern noch jemand Hunger hat) oder am nächsten Tag kommen die Reste von Gemüse, Fleisch, Garnelen, Reis und Nudeln in die restliche Brühe und werden als Suppe serviert.

Inspiration: Küchengötter

Mittwoch, 27. November 2013

Fondue im Shabu Shabu-Stil und Verkostung der neuen Heinz Drei-Pfeffer-Sauce

Der Tisch ist gedeckt, die Gäste
können kommen.
Mitte September flatterte eine freundliche Anfrage von Heinz ins Postfach: Ob ich Lust hätte, die neue Drei-Pfeffer-Sauce aus der Winterpromotion zu testen? Klar! Ich dachte, da kommen ein paar Flaschen Sauce und machte dementsprechend große Augen, als der Gatte abends fluchend einen Karton in Umzugskartongröße ins Haus wuchtete.

Beim Auspacken wurden die Augen noch größer. Zutage kamen ein Serviettenspender im Heinz-Design, Salz- und Pfefferstreuer sowie ein USB-Stick in Form kleiner Ketchupflaschen, ein Brotschneidebrett in Form des Heinz-Logos, ein Porzellanschälchen, sechs Flaschen der neuen Sauce - und ein komplettes WMF-Fondue-Set! Im Grill-Blog gibt es ein Foto von allem.

So ein Fondue-Set will natürlich eingeweiht werden, also luden wir uns Gäste ein. Die Herren der Schöpfung waren zuerst wenig angetan und taten kund, kein Fondue zu mögen. Ich erwartete, dass sie sich etwas grillen würden, aber dann hielten sich doch wacker beim Fondue mit. Der Gatte wuchs sogar über sich hinaus und verkostete allerhand ihm bislang unbekannte Lebensmittel.

Wenn Freunde zum Essen eingeladen sind,
decke ich den Tisch gerne bunt. 
Da ich ein Fondue mit Brühe machen wollte, lag es nahe, ein japanisches Fondue, ein Shabu Shabu, zu machen. Dabei werden hauchdünne Fleisch- und Gemüsestreifen, Pilze und Tofu, manchmal auch Krustentiere in der Brühe hin und her bewegt und so gegart. Das dabei entstehende Geräusch gab dem Gericht seinen Namen.

Traditionell gibt es Ponzo- und Miso-Sauce zum Dippen. Ich servierte zusätzlich noch Peppadew, Cocktail- und Cumberlandsauce, da der Gatte es gerne europäischer mag, und natürlich die Drei-Pfeffer-Sauce.

Zu Shabu Shabu wird Reis gegessen, und am Schluss wird die Brühe mit dem restlichen Reis oder auch mit Nudeln gereicht. Anders als beim europäischen Fondue isst man sich so nicht hungrig.

Ideal ist es, wenn der Topf etwas größer ist als der übliche Fonduetopf, oder wenn jeder seinen eigenen Topf hat, aber es klappte auch so gut bei uns. Gelegentlich warfen wir Gemüsestreifen in den Topf, ließen sie garen, nahmen dann die Halterung für die Fonduegabeln ab und fischten das Treibgut aus dem Sud.

Hier ein paar Impressionen.

Noch ein Blick auf den Tisch. 
Erst mal auffüllen und dann mal sehen. 
Wir werden spießig.
Miso-Sauce, die traditionell zu Fleisch gegessen wird. 
Ponzu-Sauce, die traditionell zu Gemüse gegessen wird. 
Heinz Drei-Pfeffer-Sauce. Das Schälchen ist eine Sammelprämie. Wer zwischen dem 1. November 2013 und dem 31. Januar 2014 Kassenbons mit insgesamt acht im Aktionszeitraum gekauften Heinz-Produkten in einem WMF-Geschäft in seiner Nähe vorlegt, bekommt ein Dip-Schälchen aus Porzellan. Hier stehen die genauen Teilnahmebedingungen.
Sind die nicht hübsch? Das sind Shimeji-Pilze. Roh schmecken sie bitter, gekocht hingegen ein wenig wie Champignons. 
Uns hat das Shabu Shabu großen Spaß gemacht! Die Rezepte gibt es morgen an dieser Stelle. Danke an Heinz für die Verkostungsmöglichkeit und das Fondue-Set.

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Dienstag, 26. November 2013

Kulinarisches Japan-Souvenir und Fondue-Lätzchen

G. war in Japan und überraschte mich bei ihrer Rückkehr mit ein paar Mitbringseln. Da sie weiß, dass ich Disney-Fan bin, bekam ich einen Minnie-Mouse-Eistee. Die kleine Panda-Bentobox wollte auch unbedingt mit. Im Glas ist Genboku Siitake, eine Art Pesto aus Algen und Pilzen, das unter Reis gemischt wird. Sehr lecker und leicht süßlich.

Eistee, "Reis-Pesto" und Bentobox.
Als Mudderns hörte, dass wir ein Fondue planen, fragte sie, ob ich ihre Fonduelätzchen aus den 1960ern und 1970ern haben möchte. Wie hätte ich da Nein sagen können?! Ehrlich, die sind doch entzückend, nich?



Die Servietten in den Taschen kann man selbstverständlich herausnehmen und benutzen. Da Muddern sin den 1950ern als Haustochter in der Schweiz lebte, kann es gut sein, dass sie diese beiden Lätzchen von dort mitbrachte.




Diese drei Lätzchen müssten aus den 1970ern stammen. Da es Silvester bei uns immer Fondue gab, kamen sie oft zum Einsatz - bis ich auszog.

Bei uns kommen sie sicher nicht so oft zum Einsatz, aber davon trennen mag ich mich auch nicht - und bei unserem Fondueabend vorgestern hatten wir viel Spaß mit ihnen. Davon erzähle ich Dir morgen.

Montag, 25. November 2013

Glenmorangie Signet Masterclass im IndoChine in Hamburg oder: Whiskytechnisch von Null auf Hundert

Men in Black mit Bobby Burns, einem Cocktail mit
Glenmorangie Signet, Wermuth und Benedictine.
Whisk(e)y, in Form von Bourbon, war lange Zeit das Getränk des Gatten, und ich glaube, im Nachhinein betrachtet, war er ganz froh darüber, hatte er doch was Eigenes, ein alkoholisches Jodeldiplom, sozusagen.

Ich trank Whisky nur theoretisch, las viel über Destillen und die Herstellungsprozesse. Wenn ich mal was verkostete, traf es nicht meinen Geschmack.

Der Gatte bevorzugt süße Sorten. Seine Mutter toppt das Ganze noch. Sie trinkt Whiskey mit Gingerale. Also echt! Wenn ich Gummibärchen trinken will, hole ich mir 'ne Brause.

Hauptgebäude der Glenmorangie Distillery in Tain
 (Foto-Copyright Stefan Meyer).
Dann kam die erste Burns Night im Trific, zu dem eine Whiskybegleitung angeboten wurde. Probiert hätte ich gerne, aber ersten war ich mit dem Auto unterwegs und zweitens musste ich am nächsten Tag arbeiten. Aber ich war angefixt. Beim Tasting von Stauning Whisky wuchs mein Interesse.

Anfang des Monates flatterte eine stylische Einladung von Glenmorangie im IndoChine ins Haus mit der freundlichen Frage, ob ich nach dem Tasting in Dänemark Lust hätte, herauszufinden, ob das vielleicht doch klappt mit mir und dem Single Malt.

Ich sagte gerne zu.

Die über fünf Meter hohen Brennblasen.
(Foto-Copyreight: Hajotthu).
Wobei: Ich bin nicht diejenige, die vom Single Malt überzeugt werden muss, sofern er nicht zu rauchig schmeckt - das ist der Gatte. Der verzog dann auch nur die Schnute, als ich ihn fragte, ob er mich begleiten möchte. Sein Pech - er verpasste einen schönen Abend mit einem Scotch, der ihm sicher geschmeckt hätte!

Glenmorangie ist der bekannteste (und beliebteste) Malt aus den schottischen Northern Highlands. Malts aus den Northern Highlands sind vergleichsweise kräftig mit komplexen Aromen.

Glenmorangie wird in Tain gebrannt, wo schon um 1700 Whisky gebrannt wurde. 1843 wurde dann die Glenmorangie Distillery gegründet. Eine Besonderheit der Destille sind die über fünf Meter hohen Brennblasen, die höchsten der schottischen Brennereien. Sie sollen den Whisky besonders mild machen. Zudem ist der Whisky nur wenig getorft. Eine weitere Besonderheit ist, dass exakt 16 Menschen, die 16 Men of Tain, in der Brennerei beschäftigt sein sollen (im Gesamtbetrieb arbeiten inzwischen aber mehr Angestellte).

Erwartungsvolle Spannung zu Beginn des Tastings.
Seit 2004 befindet sich Glenmorangie im Besitz der Gruppe Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH). Drei Jahre später wurde die Produktpalette umgestellt, wurden die Namen phantasievoller. 2008 wurde erstmals der Signet aufgelegt, den wir an diesem Abend verkosten sollten.

Nach dem Empfang in der Bar ging es eine Treppe hoch in einen abgedunkelten, schwarz dekorierten Raum mit silbernen Clochen, Kerzenleuchtern, rustikalem Gestühl und Besteck. Edgar Allen Poe hätte sich wohlgefühlt.

Nach einer kurzen Einführung, in der uns u.a. die Geschichte der Brennerei und die Bedeutung des Cadboll Stones als Signet erläutert wurde, durften wir die Clochen lüften. Die, die zum ersten Mal an der Masterclass teilnahmen, erlebten eine Überraschung.

Clochen, Nosing-Gläser mit Wasserkaraffen und gebrannte Gerste als Tischdeko.
Unter der Cloche verbarg sich ein Funkkopfhörer. 
Das Tasting erfolgt nämlich über die Ohren. Ungefähr sieben Minuten lang hören wir einen englischen Text voller PR-Lyrik, der uns sagt, wie der Whisky verkostet wird. Besonders spannend war für mich, wie viel Wasser ein Glenmorangie verträgt. Wäre ich nicht nachdrücklich aufgefordert worden, noch mehr Wasser ins Glas zu gießen, ich hätte es mich nicht getraut.

Glenmorangie Signet verträgt verträgt viel Wasser. Dabei treten immer wieder andere der über 140 Aromen zu Tage.
Nach der Verkostung ging es in der Bar des IndoChine weiter mit Foodpairing - oder anders gesagt: Es gab was zu essen, nämlich ein Flying Fingerfood Buffet im euroasiatischen Crossover.

Charmant serviert: Wachtelkeule im Teigkörbchen. 
Bevor es an die Häppchen ging, wartete noch eine Tasting-Aufgabe auf uns. Grundlage des Glenmorangie Signet ist Gerste, die bei über 400°C geröstet wird ("Roasted Chocolate Barley Malt"). Sie ist fast schwarz (ich dachte erst, es lägen Kaffeebohnen auf dem Tisch). Daher erkundeten wir einen Teil der Aromen, in dem wir Schokolollies erst in Whisky, dann in eine Zimt-Ingwer-Mischung oder eine Kakao-Kaffee-Mischung dippten und lutschten. Orangenschale diente zum Neutralisieren.

In der Mitte Whisky, dazu Schokolollies, eine Zimt-Ingwer-Mischung, eine Kakao-Kaffee-Mischung und Orangenschale. 
Whiskytasting mit Schokolollies.
Dann kamen das Flying Fingerfood-Büfett und Whiskycocktails.

Hähnchenleber. 
Blackened Tuna auf Blini.
Ente mit Sojasauce und Nudeln.
Ente mit Maronen.
Dessertauswahl: Kaffee-Crème brûlée, Mousse au chocolat und Himbeerpralinen. 
Cocktails.
Die Gerichte griffen die Aromen des Whiskys wunderbar auf. Von den Cocktails gefiel mir besonders Bobby Burns, aber ich bin sicher, dass ich im Sommer den einen oder anderen Padovani (Scotch mit Holunderblütenlikör) trinken werde. Und ich weiß, dass ein Glenmorangie auf meinem Weihnachtswunschzettel landen wird.

Herzlichen Dank an Glenmorangie für den schönen und inspirierenden Abend!

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Dienstag, 19. November 2013

Szenen einer Ehe: Wie der Gatte das Internet löschte

Montag Morgen.

Sie fährt den Rechner hoch und checkt beim Frühkaffee kurz Mails. Er fährt den Rechner hoch und flucht. Er hat keine Internetverbindung. Er befindet: Die LAN-Karte muss defekt sein.

Montag Abend.

Sie fährt ihren Rechner hoch und geht ins Netz. Er baut in seinen Rechner eine neue LAN-Karte ein und hat noch immer kein Netz. Er flucht und erklärt, er bräuchte kein Inter-Netz. Niemand bräuchte so'n blödes Inter-Netz.

Dienstag bis Donnerstag.

Er reaktiviert die Rechner, die eigentlich schon lange auf dem Recyclinghof sein sollten. Es ist erstaunlich, wie viele alte Rechner im Keller Platz finden. Er befindet: Die Wahrscheinlichkeit, dass bei allen Rechnern die LAN-Karten defekt sind, ist gering. Er beschließt, das Inter-Netz weiterhin blöde zu finden. Sie hat weiterhin Internetzugang.

Freitag Morgen.

Er sucht sich die Unterlagen für den Router zusammen. Ihr schwant Übles.

Freitag Abend.

Sie versucht ihn telefonisch über ihre Verspätung zu informieren. Das Telefon ist tot. Sie weiß, das bedeutet, das Internet ist noch töter. Als Sie zu Hause ankommt, ist der Gatte schlecht gelaunt und verlangt nach einem versiegelten Umschlag mit Zugangsdaten für den Router, den Sie angeblich haben soll. Hat Sie aber nicht. Hat Sie auch nie gehabt. Er führt ihre Unordnung ins Feld. Sie ist sauer und befindet, dass es in ihrer Wohnung zu wenig Türen zum Zuschlagen gibt. NEIN, SIE SCHREIT NICHT. SIE SCHREIT NIE.

Der Gatte telefoniert mit der Telekom. Der Mitarbeiter kommt auf die grandiose Idee, einen Reset durchführen zu lassen. Das macht der Gatte. Jetzt müsse Er nur noch die Daten aus dem versiegelten Umschlag eingeben, und alles laufe wieder. Aaah jaaaa. Der versiegelte Umschlag. Da war doch was. Argh!

Der Telekommitarbeiter meint hilfreich, er könne die Daten statt im versiegelten Umschlag auch als pdf auf's Smartphone schicken.

Nun findet Sie ihr phone zwar sehr smart mit seinem hübschen 101-Dalmatiner-Cover, aber wie Sie auf einem 5110 pdfs abruft, weiß Sie nicht. Der Telekommitarbeiter hingegen weiß nicht, was ein 5110 ist.

Sonnabend.

Sie findet es erstaunlich, wie viel Zeit Sie plötzlich ohne Internet hat. Der Gatte hat Recht, so ein Inter-Netz braucht wirklich niemand.

Bis Sie kochen will.

Sie kann ohne Internet nicht kochen.

Er übernimmt den Küchendienst.

Nachmittags holen beide ihren neuen PC ab. Sie fragt, ob mit der Programminstallation alles klappte. "Ja", sagt der freundliche Mitarbeiter. "Sie müssen nur noch kurz ins Internet und das Programm bestätigen." Sie meint lapidar: Internet is' nich'. Hat der Gatte gelöscht. Der Verkäufer ist beeindruckt und murmelt: "Sie haben Chuck Norris geheiratet!"

Sonntag.

Er registriert besorgt, dass Sie anfängt, aus Heide, Laub und Kerzen eine Herbstdeko für den Couchtisch zu basteln. Er erwägt, die Servietten zu verschließen. Nicht, dass Sie noch auf die Idee kommt, Serviettentechnik zu machen!

Montag.

Sie hat endlich eine Chance, ihre eMails abzufragen und das pdf mit den neuen Zugangsdaten zu öffnen.

Dienstag.

Er stellt das Internet wieder her. Weil: "Dann kannst du endlich wieder Deinen Blog-Scheiß machen! Das ist das Wichtigste! Sonst biste ja nicht fröhlich!"

Auch wenn das Inter-Netz wieder heile ist, ist hier erst mal 'n büschen Blog-Pause. Ich habe nämlich keine Posts vorbereitet ...

Donnerstag, 14. November 2013

Jeden Tag ein Buch: "Golem und Dschinn" von Helene Wecker

Cover des eBooks.
Quelle: Hoffmann und Campe
Golem und Dschinn - ein Erdwesen und ein Feuerwesen aus der jüdischen bzw. arabischen Mythologie werden in das New York des Jahres 1899 verschlagen und müssen sich dort unter den Sterblichen behaupten.

Chava, der Golem, wird auf Bestellung eines unverheirateten Mannes als ideale Ehefrau aus Lehm gefertigt. Tugendsam und folgsam soll sie sein, intelligent und neugierig. Bis ihr Besitzer, ihr Meister, sie zum Leben erweckt, schläft der Golem. In einer Kiste verstaut, gelangt Chava an Bord eines Auswandererschiff. Ihr Besitzer hält es vor Neugier nicht aus und liest die magische Formel, die Chava zum Leben erweckt. Kurz darauf stirbt der Meister. Chava ist auf sich allein gestellt in New York.

Chava ist erschlagen von der Großstadt, von den vielen Menschen, deren Gedanken, Sehnsüchte und Wünsche sie hören kann; eine der Fähigkeiten, die sie verheimlichen muss. Außerdem braucht sie keinen Schlaf und ist enorm stark. Auch das muss sie verheimlichen.  

Es gelingt der Frau aus Lehm, einen neuen Meister zu finden, einen Rabbi, der ihr dabei hilft, sich unter den Menschen zurecht zu finden, vermittelt ihr eine Stelle in einer Bäckerei und einen Ehemann. Dann Chava begegnet Ahmad, einem Dschinn, der nach tausend Jahren Gefangenschaft aus seiner Flasche befreit wird und sich bei einem Schmied verdingt.

Ahmad ist erfüllt von der Sehnsucht nach der syrischen Wüste, versucht aber gleichzeitig, sich in New York zurecht zu finden. Auch er hat magische Fähigkeiten, die er verheimlichen muss. Neben der Schlaflosigkeit ist eine weitere ist die Fähikeit, alle Sprachen sprechen und verstehen zu können. So kann er sich mit Chavas Freundinnen auf Jiddisch unterhalten, ein Umstand, der im Laufe der Geschichte noch bedeutungsvoll werden soll.

Quelle: Ariane Bille für "Jeden Tag ein Buch"
Anfangs sieht es so aus, als hätten Chava und Ahmad so was wie eine Chance auf ein normales Leben (was auch immer das sein mag). Mit viel Verständnis und Vorsicht nähern sich beide aneinander an, zeigen sich gegenseitig ihre Welt. Ob es ihnen aber wirklich gelingt, sich ein Leben unter Menschen aufzubauen, vielleicht sogar ein gemeinsames Leben, trotz ihrer Gegensätze?

Helene Wecker verwebt in ihrem Romanerstling die Handlung im New York des endenden 19. Jahrhunderts mit Ereignissen in der syrischen Wüste vor tausend Jahren. Anfangs verwirrte mich das etwas, aber am Ende fügten sich alle Handlungsstränge auf Wunderbarste zusammen, wie die vielen Fäden, die einen bunten orientalischen Teppich ergeben.Gleichzeitig gleitet sie weder ins Kitschige noch ins Romantische ab - sehr angenehm.

Wirklich beeindruckend finde ich die Alltagsschilderungen der Menschen um 1900 in der Lower East Side, dem Teil Manhattans, in dem Menschen aus aller Herren Länder mit Koffern voller Hoffnung auf ein neues, glückliches Leben ankamen und zu Amerikanern wurden. Es gelingt Wecker, die Straßen rund um die Bowery und Little Syria so zu beschreiben, dass ich mich beim Hören des Hörbuches auf dem Weg zur Arbeit unweigerlich fragte, ob ich noch an der Alster bin oder schon am Hudson. Gerüche, Geräusche - alles das versteht Wecker in Wort zu fassen und vor meinem inneren Auge auferstehen zu lassen. Beim Hörbuch trägt Boris Aljinovic maßgeblich mit dazu bei, die Bilder zu transportieren - sehr gelungen! Auf Weckers Homepage gibt es übrigens einiges zu entdecken über New York um 1899 - ein Klick lohnt sich!

Wecker schreibt keine Fantasy, sondern es gelingt ihr, die Geschichte um zwei phantastische Wesen so zu verpacken, dass es ein Auswandererroman mit realem Kern sein könnte - faszinierend! Auch wer keine Fantasy mag, sollte trotzdem mal einen Blick in das Buch werfen und ihm eine Chance geben. 

In Zusammenarbeit zwischen Der Audio Verlag und Lovelybooks erhielt ich das Hörbuch zur Rezension und tat mich schwer damit. Noch vor Jahren hörte ich gerne Bücher, aber jetzt stellte ich fest, dass es nicht mehr mein Medium ist. So kämpfte ich mich durch die sechs CDs, was weder an der Geschichte noch am Sprecher Boris Aljinovic lag, wenngleich er sehr bedächtig liest. Ich fand einfach nicht die Ruhe, die ich mit einem Buch finde. So werde ich mir sicher noch die Printausgabe zulegen.

Hörbuch: Helene Wecker, Golem und Dschinn, Der Audio Verlag, ISBN 9783862313204, 6 CDs, 451 Minuten, Preis: 24,99 €

Print / eBook: Helene Wecker, Golem und Dschinn, Hoffmann und Campe, ISBN 9783455403671, 624 Seiten, Preis 24,99 € bzw. 19,99 €

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Mittwoch, 13. November 2013

Jeden Tag ein Buch: "Morgen vielleicht" von Jessica Soffer

Macht Lust auf orientalische Küche:
"Morgen vielleicht" von Jessica Soffer
Es gibt Bücher, die sind wie ein zarter Frühlingstag, voller Duft und Verheißung. "Morgen vielleicht", im englischen Original "Tomorrow There Will Be Apricots", der Erstling von Jessica Soffer, ist so ein Buch. Was die 28jährige vorliegt, ist beeindruckend und lässt einen nicht so schnell wieder los.

Die Geschichte spielt in New York. Die 13jährige Lorca lebt mit ihrer Mutter bei einer Tante, vermisst ihren Vater, vom dem sich die Mutter trennte, und verbringt ihre Zeit zwischen Büchern. Gleichzeitig versucht sie alles, um ihre Mutter glücklich zu machen, um die Tochter zu sein, die ihre Mutter sich wünscht.

Aber alle ihre Versuche, Anerkennung zu bekommen, scheitern, und so beginnt Lorca, sich zu ritzen, und bekommt nicht nur deswegen Schwierigkeiten in der Schule. Außerdem ist sie zum ersten Mal verliebt, muss mit sich und ihren Gefühlen alleine zurecht kommen, da ihr kein Erwachsener zur Seite steht.

Lorcas Mutter ist Köchin, eine besessene Köchin, die in den Wohlgerüchen von Lebensmitteln schwelgt. Aber egal, wie gut sie auch kocht, was sie auch zubereitet, eines gelingt ihr nicht: Ein Masgouf zu kochen, wie sie es einmal in einem irakischen Restaurant aß, als sie und Lorcas Vater frisch verliebt waren. Emotional kann sie sich nicht auf ihre Tochter einlassen, ist ihr keine Stütze beim Erwachsenwerden.

Als Lorca in einem belauschten Gespräch von dem Sehnsuchtsessen ihrer Mutter erfährt, macht sie sich auf die Suche nach der richtigen Zubereitung des Karpfengerichts. Ihre Mission: Mit dem perfekten Masgouf die Liebe ihrer Mutter zu gewinnen.

Bei ihrer Suche trifft sie auf Victoria, die gerade ihren Mann Joseph verloren hat. Beiden gehörte das irkaische Restaurant, in dem Lorcas Mutter ihr Sehnsuchtsessen aß. Victoria ist allein mit sich und ihrer Trauer. Auch wenn es ihnen schwer fällt: Lorca und Victoria nähern sich behutsam aneinander an, und es scheint, als verbinde beide noch mehr als die Liebe zum Kochen und Essen.

"Morgen vielleicht" ist ein Buch über die Menschen, die wir lieben - weil wir es müssen oder weil wir es wollen - und über die Familien, in die wir hineingeboren werden oder die wir uns selbst schaffen.

Quelle: Ariane Biller für die Blogger-Themenwoche.
"Morgen vielleicht" ist ein Roman für einen grauen Novembertag, denn das Buch strahlt eine Wärme und Herzlichkeit aus, in die man sich wie in eine Decke einkuscheln kann. Gleichzeitig ist es voller Wohlgerüche und Farben, geht tief unter die Haut, liefert Bilder, die sich einprägen. Anfangs fand ich die Erzählperspektive - abwechselnd kommen Lorca und Victoria zu Wort - befremdlich.

Es dauerte etwas, bis ich mich auf das Buch einlassen konnte, bis es mich in seinem Bann nahm. Ich freue mich auf weitere Bücher von Jessica Soffer!

Ohne die Leserunde bei Lovelybooks wäre ich kaum auf das Buch und seine Autorin aufmerksam geworden, dann das Cover ist mir zu kitschig, der deutsche Titel geht mir zu sehr in Richtung Groschenroman. Das Sprichwort "Never judge a book by its cover" bewahrheitete sich also mal wieder. Fazit: "Morgen vielleicht" ist ein wunderbares Buch für alle, die gerne lesen und kochen!

Der Verlag Kein & Aber, in dem "Morgen vielleicht" erschien, liefert das Buch mit einem Code für das eBook aus - eine schöne Idee! Leider funktionierte der Code bei mir nicht, ließ sich das eBook nicht herunterladen. aber eigentlich halte ich auch lieber ein analoges Buch in Händen. Trotzdem: Die Idee an sich finde ich pfiffig.

Jessica Soffer, Morgen vielleicht, Roman, Hardcover inklusive eBook, ca. 384 Seiten, ISBN: 978-3-0369-5625-1, Preis: 19.90 € 
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Dienstag, 12. November 2013

Jeden Tag ein Buch: Kroning Antikvariat - im dänischen Bücherhimmel

Ein bisschen Buch-Beute. 
Beim Betreten des Antiquariats ist er sofort da, dieser typische Geruch nach Papier und Staub. Ich mag das! Für die nächsten Minuten, Stunden, Tage (wenn man mich ließe) bin ich nicht ansprechbar. Gäbe es hier ein Sofa und eine Kaffeemaschine, ich bräuchte kein Ferienhaus!

Seit ein paar Jahren urlauben der Gatte und ich bevorzugt "auf dem Klit", rund um Hvide Sande im dänischen Jütland. Fester Bestandteil eines jeden Urlaubes dort ist mindestens ein Besuch im Kroning Antikvariat in Søndervig. Wir lieben Buchläden, insbesondere Antiquariate, und ganz besonders dieses, in dem wir so manchen regnerischen Nachmittag verbrachten.

Das Antiquariat befindet sich auf einem Campingplatz, was den Gatten zu der Vermutung veranlasst, man habe mit dem Buchhandel begonnen, weil die Gäste viele Bücher zurückließen. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber das kleine Sammelsurium anderer Waren aus zweiter Hand, die sich gelegentlich im Geschäft finden, sprechen durchaus für diese These (hier gibt es Bilder vom Inneren des Ladens).

Bei Kroning gibt es auf rund 450 m² über 150.000 Bücher in Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Englisch, Französisch und Deutsch. Die Auswahl ist also riesig, und seitdem der Gatte Dänisch lernt, hat sie sich für uns verdreifacht.

Quelle: Ariane Biller für die Blogger-Themenwoche "Jeden Tag ein Buch"
Generell sind die Bücher nach Genres sortiert, aber so ganz haut das nicht hin. Ergo gehen wir Regal um Regal ab - die Jagd ist schließlich schon Genuss!

Der Gatte sucht bevorzugt nach Science Fiction, um seine Sammlung, die eh' schon im vierstelligen Bereich ist, weiter zu ergänzen, während ich mich durch Kinder- und Kochbücher wühle (schließlich suche ich die analogen Ausgaben der "Drei ???").

Hier fand ich schon einige vermisste Bücher aus meiner Kindheit wieder wie "Das Haus der Krokodile", "Die Wächter" oder "Die Vorstadtkrokodile". Die Kochbücher, zumindest die deutschen, sind für mich selten wirklich interessant, entsprechen nicht mehr so ganz meinem Kochniveau,

Wir lassen uns treiben, auch wenn sich der Gatte vor jedem Urlaub vornimmt, eine Liste zu schreiben (so eine Suchliste ist unter deutschen Touristen durchaus üblich, wie wir öfter beobachteten). Das vergisst er genauso wie die Bücher einzupacken, die er dem Antiquariat zum Ankauf anbieten möchte.

Irgendwann schleppen wir dann jeder einen vollen Korb zur Kasse. FatalerGlücklicherweise akzeptiert Kroning auch ec- und Kreditkarten ... Die Preise sind übrigens angemessen bis günstig. Mit der Beute geht's dann zurück ins Ferienhaus - auf Sofa oder Liegestuhl. Bis zum nächsten Besuch.

Kroning International Antikvarboghandel, Solvej 2, Søndervig, 6950 Ringkøbing

Montag, 11. November 2013

Jeden Tag ein Buch und zum Auftakt eine ganze Reihe: Die drei ??? / Die drei ??? Kids und "Der Kirschkuchendieb"

Quelle: Kosmos
Die zweite Blogger-Themenwoche "Jeden Tag ein Buch" startet! Thema sind wieder Genussbücher. Zum Auftakt stelle ich eine Bücherreihe vor, die auf den ersten Blick nicht unbedingt mit Kochen zu tun hat, für mich aber Genuss bedeuten: "Die drei ???".

Die ersten Bücher der Reihe las ich schon als Kind, damals, als noch Alfred Hitchcock Schirmheer der Reihe war. Einen bleibenden Eindruck hinterließen die von Robert Arthur geschriebenen Bände aber nicht. Die "Fünf Freunde" von Enid Blyton gefielen mir besser. Die gab's außerdem auch im Fernsehen.

Zu den drei Fragezeichen fand ich dann als Erwachsene. Schuld daran ist ein verlängertes Wochenende mit Herrn M. im schleswig-holsteinischen "St. Pete's Beach", wo wir abends die Hörspiele der Reihe genossen.

Hörspiele sind schön und gut, aber nicht so ganz mein Medium. Also begann ich die Bücher zu kaufen. Und da einfach ins Geschäft zu gehen oder online zu bestellen, nur ein kurzer Genuss ist, beschloss ich, die Bücher antiquarisch zu erwerben - die Jagd verlängert den Genuss enorm. Mein analoges Bücherregal füllt sich langsam, aber stetig. Richtig gut genährt hingegen ist mein digitales Bücherregal, denn seitdem ich ein eBook habe, inhaliere ich die über Onleihe erhältlichen Bände geradezu. Die Jagd nach den analogen geht aber weiter.

"Die drei ???" sind die Teenager Justus Jonas, Peter Andrews und Bob Shaw, die in der fiktiven kalifornischen Küstenkleinstadt Rocky Beach leben und als Hobbydetektive zahllose Abenteuer erleben. Inzwischen gibt es über 150 Bücher. Fast alle liegen auch als Hörspiel vor. Seit 1999 gibt es den Ableger "Die drei ??? Kids". In der Reihe sind die Protagonisten etwa zehn Jahre alt. Ihre Abenteuer sind ein wenig einfacher gestaltet, die Bücher sind illustriert und sprechen Menschen ab 8 Jahren an. Aus dieser Reihe gibt es schon über 50 Bücher, viele auch als Hörspiel.

Die Zentrale der drei Fragezeichen. Quelle: Die drei ??? Wiki
Der Kosmos der drei Juniordetektive ist überschaubar: Justus lebt bei Onkel Titus und Tante Mathilda auf einem Schrottplatz dem Gelände eines Gebrauchtwarencenters, seitdem seine Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen. Peter und Bob leben in der Nachbarschaft bei ihren Eltern.

Die drei treffen sich regelmäßig in einem (gelegentlich unter Schrott Gebrauchtwaren) verborgenem Wohnwagen, ihrer Zentrale, die mit Dunkelkammer, Telefon und PC ausgestattet ist (was die Technik betrifft, ist die Serie herrlich altmodisch - oder kannst Du Dir heutztage drei Teenager vorstellen, die sich ein Mobiltelefon teilen?). In der Anfangszeit der Serie nutzen die drei oft einer der zahlreichen Geheimzugänge, später fühlen sie sich zu alt dazu.

Die Rollen der drei Jungs sind klar verteilt: Justus ist Kopf, Hirn und Magen. Er ist ein wandelndes Lexikon, eine altkluge Nervensäge, die gerne isst und als einzigen Sport Schwimmen mag. Peter ist ein sportlicher Draufgänger und gleichzeitig ein an Geister und Übersinnliches glaubender Hasenfuß - ein klarer Gegensatz zu Justus, mit dem er oft aneinander gerät. Bob ist der ruhige, ausgleichende Pol des Kleeblatts.

Die Visitenkarte der drei Fragezeichen. Quelle: Wikimedia
Zur Handlung jeden Buches gehören wiederkehrende Rituale wie das Überreichen der Visitenkarte mit dem Slogan "Wir übernehmen jeden Fall" und die drei farbigen Fragezeichen: Weiß für Justus, Rot für Peter, Blau für Bob. In ihren Hosentaschen, die mit der berühmten Tasche Mary Poppins verwandt sein müssen, haben die Jungs u.a. ein Stück Kreide in "ihrer" Farbe, mit dem sie bei getrennten Unternehmungen Zeichen hinterlassen.

 Und spätestens, wenn der Fall gelöst ist, serviert Tante Mathilda ihren berühmten Kirschkuchen. Das Rezept ist geheim, weswegen beispielsweise Olga sich ein eigenes Rezept ausdachte. Kurz darauf entschloss sich der Kosmos-Verlag, das Geheimnis des Kirschkuchenrezepts endlich zu lüften und veröffentlichte das Buch "Der Kirschkuchendieb" in der Reihe "Die drei ??? Kids". Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Quelle: Ariane Bille.
Die Handlung: Ausgerechnet kurz vor Tante Mathildas Geburtstag hat es ein gemeiner Dieb auf ihr geheimes Kirschkuchenrezept abgesehen! Die drei Fragezeichen, die eigentlich gemeinsam mit Onkel Titus die Geburtstagsfeier mit üppigen Schlemmereien vorbereiten wollen, müssen nun neben Kochen und Einkaufen auch noch auf die Jagd nach dem Dieb gehen. Ob ihnen das gelingt? Oder muss Tante Mathildas Geburtstagsfeier womöglich ohne den Kuchen stattfinden?

Der Koch-Krimi "Der Kirschkuchendieb" enthält dreißig bebilderte Rezepte für alle Jahreszeiten, die von Kindern (mit erwachsener Hilfe) leicht nachzukochen und gelingsicher sind (und, wie Mudderns und Kollegen bestätigten, schmecken). Es gibt Rezepte für Picknick und Lagerfeuer, für Halloween oder andere Gruselparties, für erfrischende alkoholfreie Drinks ...

Ich finde, das Buch ist ein Muss für Fans! Besonders gefällt, dass auf Fertigprodukte verzichtet wird, der Verlag darauf verzichtete, sich irgendeinen Lebensmittelkonzern als Sponsor an Bord zu holen. So werden die lieben Kleinen auch gleich noch ans Kochen herangeführt. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!

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Dienstag, 5. November 2013

Nach-dem-Kochtreffen-Restekochen: Mit Reis, Paneer und Hack gefüllte Paprikaschoten in Tomatensauce

Mit Reis, Paneer und Hack gefüllte Paprikaschoten.
Unerklärlicherweise schafften wir beim indischen Kochtreffen die Desserts nicht mehr. Dadurch bleib Paneer übrig. Gekochter Reis war auch noch da, und der Gatte brachte von seinem planlosen Wocheneinkauf Paprikaschoten und Hack mit.

Ideale Zutaten also, um mal wieder den Tischdampfgarer zu aktivieren.

Mit Reis, Paneer und Hack gefüllte Paprikaschoten in Tomatensauce

Zutaten für 5 Portionen:

1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
5 Paprika
250g Paneer
200 g Basmatireis, gekocht (oder so viel, wie gerade da ist)
500 g Rinderhack
1 EL gehackte Korianderblätter
Tomatenmark
Kurkuma, gemahlen
Cayennepfeffer
Salz
Pfeffer
1 Paket Pomito (passierte Tomaten)
Olivenöl

Zubereitung:

Zwiebel und Knoblauch abziehen und fein würfeln. Paprika waschen, Deckel abschneiden und die Frucht entkernen.

Paneer in einer Schüssel zerbröseln, Reis, Korianderblätter und Hack dazugeben. Mit Tomatenmark und den Gewürzen abschmecken, dann die Paprikaschoten damit füllen. Bleibt etwas von der Hackmasse übrig, beiseite stellen.

Die Paprikaschoten in den Tischdampfgarer geben und ca. 40 Minuten garen.

Währenddessen die evtl. übrig gebliebene Hackmasse in etwas Olivenöl anbraten, mit Pomito ablöschen und leicht köcheln lassen. Vor dem Servieren mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die gefüllten Paprikaschoten mit der Tomatensauce servieren.

Inspiration: Kjero

Sonntag, 3. November 2013

Nach-dem-Kochtreffen-Restekochen und Szenen einer Ehe: Veganes Ananas-Curry

Veganes Kochbananen-Ananas-Curry.
Sie: Also, ich fand dieses Ananas-Curry eigentlich sehr lecker.

Er, mit angewidertem Gesichtsausdruck: So? Wie schön für dich!

Sie: Ach, komm, das einzige, was dir nicht schmeckte, waren doch die Kochbananen.

Er: So? Wenn du meinst ...

Doch, doch, unser erstes veganes Curry und das erste Mal Tofu für den Gatten waren lecker. Der Gatte braucht nur noch ein wenig Zeit für diese Erkenntnis.

Zu diesem Gericht kam es, weil vom Indien-Kochtreffen noch Kochbananen, Ananas, Koriander, Frühlingszwiebeln und ein angebrochener Liter Kokosmilch übrig waren (und dabei gab ich schon die Parole aus, so viel wie möglich mitzunehmen ...). Tofu war noch im Tiefkühler, hatte der Gatte mal angeschleppt, weil er es mal probieren wollte.

Wie bei den Kochbananen-Chips waren auch in diesem Curry die Kochbananen nicht mein Fall. Wie der Gatte sortierte ich die aus. Aber ohne die Kochbananen schmeckt das Curry wirklich gut!

Veganes Ananas-Curry

Von oben nach unten: Tofu, Ananas und Kochbananen.
Zutaten für 4 Portionen:

200 ml Basmatireis
400 ml Wasser oder Gemüsebrühe
1 TL geriebener Ingwer
1 Limette, Saft und Schale davon
3 Knoblauchzehen
1 frische rote Chili
etwa 1/2 Bund Koriander
1 frische Ananas, küchenfertig
400 g Tofu (natur)
3 Frühlingszwiebeln
400 ml Kokosmilch
Raps- oder Sesamöl
1 TL Garam Masala
1 TL Kurkuma
Salz
Pfeffer
Wenn Du sie denn probieren möchtest: 3 reife (gelb-schwarze) Kochbananen, geschält

Zubereitung:

Ingwer, Limettenschale, Limettensaft, Knoblauch, Chili und Korianderstiele in einen Mixbecher geben und mit dem Stabmixer zu einer Paste verarbeiten (die Korianderstiele vorerst beiseite stellen). Wenn Deine Ananas etwas Saft gelassen hat, den ebenfalls zur Paste geben.

Ananas und Tofu (und die Kochbanane, sofern Du sie verwendest) würfeln. Tofu (und Kochbanane) mit der gerade hergestellten Paste marinieren.

Wasser bzw. Gemüsebrühe zum Kochen bringen, den Reis hineingeben und garen.

Währenddessen etwas Öl in einer Pfanne erhitzen. Tofu (und Kochbanane) hinein geben. Wenn der Tofu anfängt Farbe zu bekommen, die Ananasstückchen hinzugeben. Weitere 1 bis 2 Minuten später die Kokosmilch hinzufügen. Die Mischung für 5 bis 6 Minuten leicht köcheln lassen. Mit Garam Masala, Kurkuma, Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Frühlingszwiebeln in Scheiben schneiden (das geht sicher feiern als auf dem Foto oben) und die Korianderblätter hacken. Die Pfanne vom Herd nehmen, die Frühlingszwiebeln und den Koriander unterrühren. Noch einmal kurz ziehen lassen und zusammen mit dem Reis servieren.

Quelle: Vegan Guerilla

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Freitag, 1. November 2013

Nach-dem-Kochtreffen-Restekochen: Tomaten-Gurken-Salat mit Ananas und Koriander

Tomaten-Gurken-Salat mit Ananas und Koriander.
Mitte Oktober, bei unserem Indien-Kochtreffen, bekam ich noch schöne reife deutsche Tomaten. Außerdem hatte ich vom Kochtreffen noch Ananas, Gurke und Koriander übrig, weil wir das eine oder andere Gericht dann doch nicht machten. Ich googlete nach einem Salatrezept und fand eines, das ein Dressing aus einem Pülverchen mit folgenden Inhaltsstoffen benötigt:
Zucker, 19% jodiertes Meersalz, Maltodextrin, Säureregulator Natriumdiacetat, Säuerungsmittel Citronensäure, modifizierte Stärke, Milchzucker, 3,5 % Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Oregano), Knoblauch, pflanzliches Öl, 1,5 % Gemüsepaprika, Pfeffer, Fruchtzucker, Hefeextrakt, Stärke, Paprika, Speisesalz, Kurkuma. 
Das kann man doch auch eleganter lösen, dachte ich mir. So kam's dann zu folgendem Rezept, das Kollegin Zwei und mir in der Mittagspause gut schmeckte. Oder, um Kollegin Zwei zu zitieren: "Wow!"

Tomaten-Gurken-Salat mit Ananas und Koriander

Zutaten für 2 bis 3 Portionen:
Für den Salat:
1/2 Salatgurke
4 reife Tomaten
1/2 frische Ananas, küchenfertig
1 EL frische Korianderblätter, fein gehackt plus ggf. Koriander zum Garnieren

Für das Schüttel-Dressing:
Agavendicksaft oder Honig
Sesamöl
Reisessig
1 gute Prise Szechuanpfeffer, gemörsert
1 Spritzer Fischsauce
1 Spritzer Ananassaft, sofern vorhanden

Zubereitung:

Die Gurke waschen, schälen, halbieren und die Kerne herauskratzen. Ich nehme dazu gerne einen Pampelmusenlöffel, aber ein Teelöffel tut auch gute Dienste. Oder ich schneide rechts und links vom Kerngehäuse einen Keil und hebe es heraus. Egal, wie Du es machst: Wenn die Kerne weg sind, die Gurke in Scheiben schneiden.

Die Tomaten waschen, die Stielansätze herausschneiden und das Fruchtfleisch würfeln.

Die Ananas würfeln und den Saft, sofern vorhanden, auffangen .

Alle Salatzutaten in eine Schüssel geben und mischen.

Dressings mache ich immer aus der Lamäng. Ich mische erst wenig der Zutaten in einem Schraubglas, schüttle es, schmecke ab, gebe dann das eine oder andere mehr hinzu, bis das Dressing lecker schmeckt. Nehme ich Salat mit ins Büro, lasse ich das Dressing bis zum Essen im Schraubglas, damit der Salat nicht latschig wird.

Zum Servieren den Salat auf Tellern anrichten und etwas Dressing darüber geben.