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Samstag, 4. April 2020

Wochenplan in KW 14/20: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten III

Eigentlich wollte der Gatte ja unter der Woche einkaufen, aber wir schafften dann doch das meiste wie üblich am Sonnabend.

Der Plan für die Kalenderwoche 14.
Erst ging's zum Schlachter, wo sich vor der Tür das Schlangestehen mit Abstand schon eingespielt hat. Es dürfen maximal vier Kunden in den Laden. Öffnungszeiten und Sortiment sind leicht eingeschränkt. So gab's kein Fleisch für Gyros (wir bekamen es dann später beim Schlachter im Supermarkt). Vorbestellungen wurden schon letzte Woche nicht mehr angenommen, sonst hätten wir Schweinerücken vorbestellt un dim Laufe der Woche abgeholt.

Verderbliche Waren wie Hack werden vakuumiert verkauft. Wir haben jetzt zwei Halb-Pfund-Rollen Mischhack im Tiefkühler. Mett war letzte Woche schon nur vakuumiert zu haben. Ansonsten brauchten wir neben Currywurst nur ein bisschen Aufschnitt.

Auf dem Wochenmarkt war's proppenvoll, aber nicht so ausverkauft wie in den letzten beiden Wochen. Sogar die Geflügelfrau hätte noch Fleisch gehabt, nur brauchten wir keines. Einige Stände fehlten - seit letzten Sonnabend dürfen ja nur noch Lebensmittel verkauft werden. Zum Glück dürfen noch Blumen verkauft werden, was der Gatte reichlich nutzte. Die wöchentlichen Blumensträuße für Schwiegermutter und mich fielen üppiger aus als sonst. Stiefmütterchen für den Balkon gab's auch.

Im Supermarkt gab's 'ne Neuerung: Es gibt nur noch einen Eingang (letzte Woche waren es noch zwei), und der Sicherheitsdienst greift hart durch: Es darf nur noch jeweils eine Person mit einem Einkaufswagen in den Markt. Selbst Paare, also gemeinsame Haushalte, dürfen nicht mehr zusammen in den Supermarkt, ganze Familien erst recht nicht.

Da weder der Gatte noch ich Lust hatten, alleine in den Markt zu gehen, schoben wir mit zwei Einkaufswagen los. An der Kasse fragte ich, ob ich die Einkäufe aus beiden Wagen zusammen zahlen dürfe, was möglich war. Die nette Kassiererin entschuldigte sich für die Umstände und erzählte, Hintergrund für das harsche Durchgreifen sei, dass es Anfang der Woche ganze Familienparties im Markt gegeben hätte, und dem Markt deswegen die Schließung angedroht worden sei. Deswegen griffe man nun durch - verständlicherweise.

Einige Regale waren nach wie vor abgegrast, aber nicht so hirnlos wie in den Vorwochen, wo die Mehl- und Nudelregale komplett leer waren - inklusive Nudeln oder Mehl aus Kichererbsen, Teff, Linsen und ähnlich exotischen Sorten. Wir haben allerdings genug Nudeln (und nach Mehl, Reis, Hefe oder Klopapier guckte ich nicht, weil wir davon noch genug haben - ohne zu hamstern).

Der Gatte besorgte unter der Woche das eine oder andere wie frisches Brot oder Wurzeln, weil ich spontan beschloss, für Mudderns und Tante, die wir Ostern nicht sehen werden, Wurzelkuchen im Glas zu backen. Ich musste Mittwoch zu einem Büro-Termin und besorgte auf dem Weg ein paar Kleinigkeiten im Drogeriemarkt und Mittagbrötchen beim Bäcker.

Im Drogeriemarkt musste ich zwangsläufig durch den ganzen Laden, bis ich meinen Krams zusammengesucht hatte, und stellte dabei fest, dass Seife fast komplett ausverkauft und Klopapier noch immer Mangelware ist. Inzwischen bin ich mir sicher, dass diejenigen, die nicht an einem Corona-Impfstoff aus Klopapier, Nudeln, Reis, Hefe, Mehl und Sterillium arbeiten, sich zu Hause als Mumie verkleiden. Anders ist dieser hirnlose Klopapierkauf nicht zu erklären. Viele haben auch herausgefunden, dass es in den Drogeriemärkten auch Reis, Mehl und Nudeln gibt: Die Regale waren ebenfalls leer gefegt.

Beim Bäcker waren zwar Brot, Brötchen und Gebäck reichlich vorhanden, zumindest morgens vor Tau und Tag, als ich da war, aber dort, wo normalerweise belegte Brötchen in der Kühlvitrine liegen, liegen jetzt die Zutaten dafür. Brötchen und Brote werden bei Bedarf frisch belegt - klar, so muss man abends weniger wegwerfen.

Spannend finde ich die Synergieeffekte, die sich aktuell ergeben. So verkauft der Blumenladen im Dorf jetzt auch Kartoffeln. Einmal auf der Ecke, guckte ich nach unserem Stamm-Griechen in der Hoffnung, er habe auf Lieferdienst / Abholung umgestellt, aber das Lokal ist ganz geschlossen. Ich hoffe, die Inhaber kommen gut durch die Corona-Krise.

Ein paar Einkaufsbilder gibt's im Gedöns-Blog zu sehen, denn der 28. März war Picture my Day-Day. 

So sah unser Wochenplan dann in Theorie und Praxis aus:

Sonnabend gab's Currywurst und Pommes frites.

Sonntag koche ich ja meistens für mich alleine und esse, was da ist. Auf dem Markt fand ich Rhabarber aus den Vier- und Marschlanden, also aus Hamburg, und machte mir einen Rhabarberauflauf.

Montag und Mittwoch gab's Gyros mit Reis, Weißkohlsalat, Knoblauchcreme und Tsatsiki.

Dienstag und Donnerstag gab's Asiatische Bohnensuppe - ich fand im Vorrat Azukibohnen*.

Freitag gab's das öfter verschobene Bangers and mash.

Neu ist, dass der Gatte seit Mittwoch in Kurzarbeit ist, also mittags zu Hause isst. Mal gucken, wie sich das einspielt, denn er hätte gerne eine komplette Mahlzeit, während mir Joghurt und Obst reicht, wenn ich zu Hause bin. Aber er ist ja schon groß und kann sich selbst bekochen.

Bleibt gesund, bleibt zu Hause und passt auf eure Lieben auf.

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