Ich bekenne, ich bin Farmville-süchtig. Das Spiel ist aber auch ideal für Foodies: Man kümmert sich den ganzen Tag um’s Essen, ohne zuzunehmen. Und es ist absolut realistisch: Braune Kühe geben Schokomilch, rosane Erdbeermilch, orangene Pfirsich-Melba … Als Nebeneffekt kann ich jetzt eine Reihe von Obst- und Gemüsesorten auf Englisch runterbeten, was auf dem Flottbeker Wochenmarkt gelegentlich für Verwirrung sorgt, da mir die englischen Namen oft eher als die deutschen einfallen.
Seit Neustem gibt es Bakery, Winery und Spa, kann man virtuell backen, keltern und verschönern. Und wie’s so kommt, dachte ich mir irgendwann: Guck’ doch mal, ob’s zu Pie, Tart, Bread, Muffin und Co. auch Rezepte gibt.
Gibt es.
Den Auftakt macht der Raspberry Blondie. Vorweg: Der Teig bleibt leider ziemlich feucht. In allen Blogs und Rezepten, die ich las, ist das auch der Fall gewesen. Deswegen (und weil noch was vom letzten Menü übrig war) entschied ich mich für eine Variante mit Himbeerpüree, denn da soll genau das nicht passieren. Im Original werden die Zutaten noch durch Mandeln, Macadamia oder Walnüsse ergänzt. Tastespotting nutzt Macadamia und weiße Schokolade als Zwischenschicht, um den Kuchen trockener zu bekommen. Werde ich beim nächsten Mal auch versuchen.
Aber die Dinger schmecken auch jetzt schon. Und haben leider mehr Kalorien als die virtuelle Variante. Dabei habe ich den Zucker schon radikal reduziert. Ich fand Rezepte mit bis zu 385 g. Plus Zucker in der Schokolade und Zucker für die Himbeeren. Da zog sich selbst mir zuckersüchtigem Speckbällchen alles zusammen.
Raspberry Blondie
Zutaten für eine 25 cm x 15 cm-Form:
500 ml Himbeerpüree, gesüßt und kernlos
2 TL Stärkemehl
200 g weiße Schokolade
125 g Butter
100 g brauner Zucker
2 Eier
1 TL Vanille-Extrakt
500 g Dinkelmehl
1 TL Backpulver
1 TL Natron
1 Prise Salz
Milch
Nach Wunsch frische Himbeeren und Puderzucker zum Dekorieren
Zubereitung:
Himbeerpüree erhitzen und die Stärke einrühren.
Während das Himbeerpüree abkühlt, Mehl, Backpulver, Natron und die Prise Salz in einer Schüssel mischen und die Schokolade grob hacken.
In einer zweiten Schüssel Butter und Zucker schaumig rühren. Vanille-Extrakt und Eier dazu geben und gut verrühren. Dann die Mehlmischung einrühren und die Hälfte der Schokolade unterziehen. So viel Milch dazu geben, dass der Teig schwer reißend vom Löffel fällt.
Die Hälfte des Teigs auf einer mit Backpapier ausgelegten quadratischen Form verteilen. Glatt streichen und das Himbeerpüree gleichmäßig auf dem Teig verteilen. Die zweite Teighälfte in großen Klecksen auf das Püree geben und die restliche Schokolade darüber streuen.
Bei 180°C (Umluft) ca. 30 Minuten backen, dann mit Alufolie abdecken und nochmals 30 Minuten backen. Abkühlen lassen.
Nach Geschmack mit Puderzucker bestreuen und mit frischen Himbeeren servieren. Dazu passt Vanillesahne, Vanillesauce oder Vanille-Eis.
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Sonntag, 29. August 2010
Freitag, 27. August 2010
Bananen-Hühner-Curry-Suppe
Okay, das Wetter erinnert uns momentan daran, dass in vier Monaten schon wieder Weihnachten gewesen ist ... Ich lief heute im strömenden Regen nach Hause, weil im Hamburger Westen mal wieder der Verkehr zusammenbrach - da ist es dann ein Trost, wenn zu Hause was Warmes wartet. Zum Beispiel eine Bananen-Hühner-Curry-Suppe.
Zutaten für 4 Portionen:
400 ml Hühnerbrühe
80 g Zwiebeln
350 g Bananen, möglichst vollreif
200 ml Schlagsahne
200 g Hähnchenbrustfilet
1 EL Currypulver
30 g gehobelte Mandeln
30 g Butter
Öl
Ingwer, gemahlen oder frisch
Chiliflocken
Cayenne
Paprika edelsüß
Kurkuma
Kardamom, gemahlen
Zitronenpfeffer
Zitronensalz
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Zwiebeln fein würfeln, Bananen in Scheiben schneiden.
Die Zwiebeln in der Butter glasig anbraten und 3/4 der Bananen dazugeben, den Rest beiseite stellen.
Bananen und Zwiebeln mit Currypulver und den anderen Gewürzen (außer Salz und Pfeffer) kurz anschwitzen. Mit der Hühnerbrühe auffüllen und alles mit dem Stabmixer pürieren. 125 ml Schlagsahne dazugeben, mit Zitronenalz und - pfeffer abschmecken (damit's nicht zu sauer wird, ggf. nicht aromatisiertes Salz / nicht aromatisierten Pfeffer dazugeben).
.
Das Fleisch würfeln und in Öl rundherum braun braten. Salzen, pfeffern und mit den restlichen Bananenscheiben in die Suppe geben.
Die übrige Schlagsahne halbfest schlagen. Mandelblättchen in einem Pfännchen ohne Fett goldgelb rösten. Suppe mit der Sahne und den Mandelblättchen garniert servieren.
Quelle
Zutaten für 4 Portionen:
400 ml Hühnerbrühe
80 g Zwiebeln
350 g Bananen, möglichst vollreif
200 ml Schlagsahne
200 g Hähnchenbrustfilet
1 EL Currypulver
30 g gehobelte Mandeln
30 g Butter
Öl
Ingwer, gemahlen oder frisch
Chiliflocken
Cayenne
Paprika edelsüß
Kurkuma
Kardamom, gemahlen
Zitronenpfeffer
Zitronensalz
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Zwiebeln fein würfeln, Bananen in Scheiben schneiden.
Die Zwiebeln in der Butter glasig anbraten und 3/4 der Bananen dazugeben, den Rest beiseite stellen.
Bananen und Zwiebeln mit Currypulver und den anderen Gewürzen (außer Salz und Pfeffer) kurz anschwitzen. Mit der Hühnerbrühe auffüllen und alles mit dem Stabmixer pürieren. 125 ml Schlagsahne dazugeben, mit Zitronenalz und - pfeffer abschmecken (damit's nicht zu sauer wird, ggf. nicht aromatisiertes Salz / nicht aromatisierten Pfeffer dazugeben).
.
Das Fleisch würfeln und in Öl rundherum braun braten. Salzen, pfeffern und mit den restlichen Bananenscheiben in die Suppe geben.
Die übrige Schlagsahne halbfest schlagen. Mandelblättchen in einem Pfännchen ohne Fett goldgelb rösten. Suppe mit der Sahne und den Mandelblättchen garniert servieren.
Quelle
Dienstag, 24. August 2010
Walk Like an Egyptian
Während meiner Wüstenzeit war ich auch ein paar Mal in Ägypten, genauer gesagt im Sinai, allerdings haben weder Land, Leute noch Kulinarik einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Basbussa aß ich dann auch das erste Mal in Jordanien - das hinterließ einen bleibenden Eindruck, in jeder Beziehung.
Basbussa ist aber im gesamten Nahen Osten verbreitet und wird in unterschiedlichen Variationen zubereitet: Mit Kokos, mit Orangenblütenwaser, mit Pistazien oder Mandeln ... Mir ist diese klassische ägyptische Variante am liebsten, und daher ist sie mein Beitrag zum 11. mediterranen Kochevent "Ägypten" (wenngleich ich bezweifle, dass traditionell Butter verwendet wird, aber so schmeckt sie mir am Besten).
Basbussa - Ägyptische Grießschnitten
Zutaten für 1 Portion (28er Springform):
500 g Hartweizengrieß
150 g weiche Butter
1 Pck. Backpulver (wenn's glutenfrei sein soll, aus Weinstein - oder etwas Natron)
Zimt
1 Prise Salz
2 TL Zitronensaft
150 g Joghurt
100 g Walnüsse
500 g Wasser
600 g Zucker
3 EL Rosenwasser
Zubereitung:
Grieß mit Butter, Backpulver, Zimt, Salz, Joghurt und Zitronensaft verkneten.
Eine Springform (Ø 28 cm) sorgfältig mit Alufolie umhüllen, da sonst später der Sirup ausläuft, oder eine Auflaufform mit Backpapier auskleiden.
Den Teig in die Form geben und glatt streichen. Mit einem Messer Rauten von ca. 5 x 5 cm markieren, aber den Teig noch nicht ganz durchschneiden. In jede Raute einen Walnusskern setzen.
Bei 175 Grad (Ober-/Unterhitze) auf dem mittleren Rost 40 Minuten backen.
Nach 40 Minuten Backzeit die Grießschnitten aus dem Ofen nehmen und die markierten Rauten ganz durchschneiden. Weitere 25 bis 30 Minuten in den Ofen geben, bis die Grießschnitten eine goldbraune Färbung angenommen haben.
Währenddessen für den Sirup 500 ml Wasser mit dem Zucker aufkochen und bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten einkochen lassen. Vom Herd nehmen, das Rosenwasser unterrühren und erkalten lassen.
Die Grießschnitten aus dem Ofen nehmen. Sofort den Sirup nach und nach darüber geben, bis alles in den Teig eingezogen ist. Achtung, es ist viel Sirup, aber die Schnitten saugen die ganze Menge auf. Man kann auch nur einen Teil des Sirups darüber geben, die Schnitten über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag den Rest darüber gießen.
Die Schnitten abgekühlt servieren. Dazu passt auch Vanille-, Walnuss- oder Pistazieneis. Durch den hohen Zuckergehalt sind die Schnitten im Kühlschrank lange haltbar.
Basbussa ist aber im gesamten Nahen Osten verbreitet und wird in unterschiedlichen Variationen zubereitet: Mit Kokos, mit Orangenblütenwaser, mit Pistazien oder Mandeln ... Mir ist diese klassische ägyptische Variante am liebsten, und daher ist sie mein Beitrag zum 11. mediterranen Kochevent "Ägypten" (wenngleich ich bezweifle, dass traditionell Butter verwendet wird, aber so schmeckt sie mir am Besten).
Basbussa - Ägyptische Grießschnitten
Zutaten für 1 Portion (28er Springform):
500 g Hartweizengrieß
150 g weiche Butter
1 Pck. Backpulver (wenn's glutenfrei sein soll, aus Weinstein - oder etwas Natron)
Zimt
1 Prise Salz
2 TL Zitronensaft
150 g Joghurt
100 g Walnüsse
500 g Wasser
600 g Zucker
3 EL Rosenwasser
Zubereitung:
Grieß mit Butter, Backpulver, Zimt, Salz, Joghurt und Zitronensaft verkneten.
Eine Springform (Ø 28 cm) sorgfältig mit Alufolie umhüllen, da sonst später der Sirup ausläuft, oder eine Auflaufform mit Backpapier auskleiden.
Den Teig in die Form geben und glatt streichen. Mit einem Messer Rauten von ca. 5 x 5 cm markieren, aber den Teig noch nicht ganz durchschneiden. In jede Raute einen Walnusskern setzen.
Bei 175 Grad (Ober-/Unterhitze) auf dem mittleren Rost 40 Minuten backen.
Nach 40 Minuten Backzeit die Grießschnitten aus dem Ofen nehmen und die markierten Rauten ganz durchschneiden. Weitere 25 bis 30 Minuten in den Ofen geben, bis die Grießschnitten eine goldbraune Färbung angenommen haben.
Währenddessen für den Sirup 500 ml Wasser mit dem Zucker aufkochen und bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten einkochen lassen. Vom Herd nehmen, das Rosenwasser unterrühren und erkalten lassen.
Die Grießschnitten aus dem Ofen nehmen. Sofort den Sirup nach und nach darüber geben, bis alles in den Teig eingezogen ist. Achtung, es ist viel Sirup, aber die Schnitten saugen die ganze Menge auf. Man kann auch nur einen Teil des Sirups darüber geben, die Schnitten über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag den Rest darüber gießen.
Die Schnitten abgekühlt servieren. Dazu passt auch Vanille-, Walnuss- oder Pistazieneis. Durch den hohen Zuckergehalt sind die Schnitten im Kühlschrank lange haltbar.
Freitag, 20. August 2010
Ich beiß' ins Gras! Forelle im Wiesenkräuterbett
Am Wochenende soll's ausnahmsweise nicht regnen. Eine gute Gelegenheit also, mal wieder den Rasen zu mähen und "Unkraut" in den Beeten zu zupfen. Und alles anschließend zu essen. Mit einer Forelle. Für die Forelle im Wiesenkräuterbett aus dem Tischdampfgarer durfte der Tefal VS 40o1 VitaCuisine mal wieder ran. Und bevor es jemand bemerkt: Ja, ich kann keinen Fisch filetieren. Das muss ich dringend lernen. Dementsprechend sieht dann auch das vorletzte Foto aus ...
Die Kräuterbeute aus unserem Garten: Sauerampfer, Klee, Petersilie und KerbelDer Fisch ist bereit zum Dämpfen: Gesalzen, gefüllt mit hauchdünnen Zitronenscheiben und einer Prise Za'atar - alles ganz sparsam dosiert, damit die Wildkräuter nicht erschlagen werden.
Dann bezog der Fisch sein Bett auf gemischten Kräutern auf der Garplatte. Er wurde auch gut zugedeckt.
Der Fisch garte 30 Minuten - bei fast 500 g erschien mir das angemessen, 25 Minuten wären aber auch okay gewesen.Das Ergebnis war ausgesprochen lecker! Der Käutergeschmack war sehr fein, durchzog den Fisch, würde nicht von Zitrone oder Za'atar überlagert. Für meinen Geschmack hätten es noch mehr Wildkräuter sein können, aber mehr gab der Garten gerade nicht her. Der Fisch war sehr saftig, einfach ein Genuß! Dazu gab's einen Rest Sommerpasta.
Jetzt hätte ich gerne Heinzelmännchen, die das Küchenchaos beseitigen ...
Die Kräuterbeute aus unserem Garten: Sauerampfer, Klee, Petersilie und KerbelDer Fisch ist bereit zum Dämpfen: Gesalzen, gefüllt mit hauchdünnen Zitronenscheiben und einer Prise Za'atar - alles ganz sparsam dosiert, damit die Wildkräuter nicht erschlagen werden.
Dann bezog der Fisch sein Bett auf gemischten Kräutern auf der Garplatte. Er wurde auch gut zugedeckt.
Der Fisch garte 30 Minuten - bei fast 500 g erschien mir das angemessen, 25 Minuten wären aber auch okay gewesen.Das Ergebnis war ausgesprochen lecker! Der Käutergeschmack war sehr fein, durchzog den Fisch, würde nicht von Zitrone oder Za'atar überlagert. Für meinen Geschmack hätten es noch mehr Wildkräuter sein können, aber mehr gab der Garten gerade nicht her. Der Fisch war sehr saftig, einfach ein Genuß! Dazu gab's einen Rest Sommerpasta.
Jetzt hätte ich gerne Heinzelmännchen, die das Küchenchaos beseitigen ...
Mittwoch, 18. August 2010
Bickbeersuppe mit Schneeklößen
Manchmal ist es schon komisch mit der Erinnerung: Ich war fest davon überzeugt, dass es Bickbeersuppe mit Schneeklößen in meiner Kindheit öfter gab. Als ich Mudderns nach ihrem Rezept fragte, bestritt sie, dieses Gericht jemals zubereitet zu haben. Die Großmütter könnens auch nicht gekocht haben, ebenso wenig wie die Mütter von Freundinnen. Vielleicht verwechsle ich es mit Fliederbeersuppe, aber dafür ist die Zeit noch nicht.
So war also vor dem Kochen erst mal ein Blick ins Kochbuch für eine Grundlage angesagt - in diesem Fall in "Norddeutsche Küche. Rezepte, Bräuche und Geschichten im Jahreslauf", 2008 bei Bassermann in München erschienen.
Die Zubereitung geht blitzschnell - norddeutsches Fast Food also ;o) In Norddeutschland sind süße Fruchtsuppen übrigens Vorspeise oder Hauptgericht, kein Nachtisch. Die Suppe kann warm oder kalt gegessen werden - beim derzeitigen Wetter mag ich sie am liebsten warm.
Bickbeersupe mit Schneeklößen
Zutaten für 4 Personen:
500 g Bickbeeren (Heidelbeeren, Blaubeeren)
1/2 l Wasser
100 g Zucker
Abrieb einer unbehandelten Zitrone
1 TL Speisestärke
2 Eiweiß
Zubereitung:
Bickbeeren verlesen und waschen, dann mit Wasser, Zucker und Zitronenabrieb aufkochen. Leise köcheln lassen, bis die Beeren weich sind. Pürieren und mit der Speisestärke leicht binden.
Eiweiß zu Schnee schlagen.
Suppe auf Teller verteilen und auf jeden Teller zwei Eiweißnocken setzen.
So war also vor dem Kochen erst mal ein Blick ins Kochbuch für eine Grundlage angesagt - in diesem Fall in "Norddeutsche Küche. Rezepte, Bräuche und Geschichten im Jahreslauf", 2008 bei Bassermann in München erschienen.
Die Zubereitung geht blitzschnell - norddeutsches Fast Food also ;o) In Norddeutschland sind süße Fruchtsuppen übrigens Vorspeise oder Hauptgericht, kein Nachtisch. Die Suppe kann warm oder kalt gegessen werden - beim derzeitigen Wetter mag ich sie am liebsten warm.
Bickbeersupe mit Schneeklößen
Zutaten für 4 Personen:
500 g Bickbeeren (Heidelbeeren, Blaubeeren)
1/2 l Wasser
100 g Zucker
Abrieb einer unbehandelten Zitrone
1 TL Speisestärke
2 Eiweiß
Zubereitung:
Bickbeeren verlesen und waschen, dann mit Wasser, Zucker und Zitronenabrieb aufkochen. Leise köcheln lassen, bis die Beeren weich sind. Pürieren und mit der Speisestärke leicht binden.
Eiweiß zu Schnee schlagen.
Suppe auf Teller verteilen und auf jeden Teller zwei Eiweißnocken setzen.
Montag, 16. August 2010
Lamm für Mensch und Hund
Am Ackerrand steht ein Baum mit roten Früchten, die ich lange Jahre nur insofern beachtete, als dass ich versuchte, nicht auf das Fallobst zu treten. In diesem Jahr fragte ich mich erstmals, was das wohl sein mag, das da auf den Gehweg plumpst. Zuerst dachte ich an wilde Kirschen, dann voller Freude, es seien Mirabellen - aber nein, es sind doch "nur" Wildpflaumen - wobei die Grenze zu den Mirabellen fließend ist, weil die Früchte sich wohl fröhlich quer kreuzen.
Herr Kaoskoch erklomm tapfer die Leiter und erntete knapp zwei Kilo. Trotzdem biegen sich die Äste noch unter den Früchten, aber die hängen leider unzugänglich - falls jemand eine 7-Meter-Leiter hat und das Pflückgut mit mir teilt, verrate ich den Fundort ;o)
Die Hälfte der Früchte wurde nach diesem Rezept zu Lammtopf mit Wildpflaumen - optisch ist es kein Highlight, aber es schmeckt gut ;o) Ich musste allerdings reichlich Honig dazu geben, denn roh sind die Wildpflaumen zwar zuckersüß, gekocht werden sie doch sehr säuerlich.
Da wir nur Lammschulter mit Knochen bekamen, zudem beim Ablösen noch viel Fleisch am Knochen blieb, griff natürlich das Prinzip "Esst den ganzen Büffel!": Aus den Resten wurde Lammfond. Jetzt muss ich mich beim nächsten Lamm nicht darüber ärgern, dass wir Fond kaufen mussten.
Diesmal war der Kauffond mangels Auswahl von Escoffier. Ich war erstaunt, dass keine Geschmacksverstärker enthalten sind, auch keine getarnten. Trotzdem: Fonds sind unterm Strich so schnell selbst hergestellt, dass ich es eigentlich nicht einsehe, sie teuer zu kaufen, zumal die selbstgemachten meistens auch wesentlich geschmacksintensiver sind. Der von Escoffier war dann im Vergleich zum Selbstgemachten ziemlich laff. Schade, dass ich den Kauffond nicht zum Vergleich im Foto festhielt - der war blass, fast durchsichtig.
Den Knochen schließlich bekam das kleine braune Hundevieh, das sich glücklich verzog und den Rest des Abends nicht mehr gestört werden wollte.
Herr Kaoskoch erklomm tapfer die Leiter und erntete knapp zwei Kilo. Trotzdem biegen sich die Äste noch unter den Früchten, aber die hängen leider unzugänglich - falls jemand eine 7-Meter-Leiter hat und das Pflückgut mit mir teilt, verrate ich den Fundort ;o)
Die Hälfte der Früchte wurde nach diesem Rezept zu Lammtopf mit Wildpflaumen - optisch ist es kein Highlight, aber es schmeckt gut ;o) Ich musste allerdings reichlich Honig dazu geben, denn roh sind die Wildpflaumen zwar zuckersüß, gekocht werden sie doch sehr säuerlich.
Da wir nur Lammschulter mit Knochen bekamen, zudem beim Ablösen noch viel Fleisch am Knochen blieb, griff natürlich das Prinzip "Esst den ganzen Büffel!": Aus den Resten wurde Lammfond. Jetzt muss ich mich beim nächsten Lamm nicht darüber ärgern, dass wir Fond kaufen mussten.
Diesmal war der Kauffond mangels Auswahl von Escoffier. Ich war erstaunt, dass keine Geschmacksverstärker enthalten sind, auch keine getarnten. Trotzdem: Fonds sind unterm Strich so schnell selbst hergestellt, dass ich es eigentlich nicht einsehe, sie teuer zu kaufen, zumal die selbstgemachten meistens auch wesentlich geschmacksintensiver sind. Der von Escoffier war dann im Vergleich zum Selbstgemachten ziemlich laff. Schade, dass ich den Kauffond nicht zum Vergleich im Foto festhielt - der war blass, fast durchsichtig.
Den Knochen schließlich bekam das kleine braune Hundevieh, das sich glücklich verzog und den Rest des Abends nicht mehr gestört werden wollte.
Donnerstag, 12. August 2010
4. Hamburg kocht!-Treffen: Kurzes Update
Beim Blick aus dem Fenster auf den Acker ist gefühlt schon November, aber so bummelig drei Monate sind es trotzdem noch bis zum 4. Hk!-Treffen am 27. November. Hier ein schnelles Update zu Teilnehmern und so.
Bislang dabei sind:
1. Steph
2. Sabine
3. Martin
4. Orsi
5. Ulrike
6. Sivie
7. Mocat
8. fitus123
9. Schwaben-Spatz
10. terschies
11. Steinkäuzchen
12. Steinkäuzchens Liebster
Vermutlich schauen mittags auch kurz zwei Foodie-Freunde von mir von Weitweitweg kurz vorbei, es gibt also zwei Überraschungsgäste ;o) Fünf Personen konnten sich außerdem noch nicht entscheiden.
Und nun nochmal alle Informationen im Schnelldurchlauf ;o)
Datum: 27.11.2010
Ort: Eventküche Loft in Hamburg Winterhude
Zeit: 13:00 - 23:00 Uhr
Kosten: 50 € pro Person
Teilnehmer: ca. 20
Ich werde am Wochenende die Mails wegen des Teilnehmerbeitrags versenden, zumindest an die, die noch nicht überweisen haben - einige habe es ja unmittelbar nach dem letzten Treffen gemacht. Und wie Ihr seht, gibt es auch noch ein paar freie Plätze. Ihr könnt also noch Hobbyköche mitschnacken ;o)
Bislang dabei sind:
1. Steph
2. Sabine
3. Martin
4. Orsi
5. Ulrike
6. Sivie
7. Mocat
8. fitus123
9. Schwaben-Spatz
10. terschies
11. Steinkäuzchen
12. Steinkäuzchens Liebster
Vermutlich schauen mittags auch kurz zwei Foodie-Freunde von mir von Weitweitweg kurz vorbei, es gibt also zwei Überraschungsgäste ;o) Fünf Personen konnten sich außerdem noch nicht entscheiden.
Und nun nochmal alle Informationen im Schnelldurchlauf ;o)
Datum: 27.11.2010
Ort: Eventküche Loft in Hamburg Winterhude
Zeit: 13:00 - 23:00 Uhr
Kosten: 50 € pro Person
Teilnehmer: ca. 20
Ich werde am Wochenende die Mails wegen des Teilnehmerbeitrags versenden, zumindest an die, die noch nicht überweisen haben - einige habe es ja unmittelbar nach dem letzten Treffen gemacht. Und wie Ihr seht, gibt es auch noch ein paar freie Plätze. Ihr könnt also noch Hobbyköche mitschnacken ;o)
Mittwoch, 11. August 2010
Szenen einer Ehe
"Duhu, Schahatz, was ist mit den Eiswürfeln passiert?!" fragt der Gatte irritiert, hält mir einen Silikonblock unter die Nase und setzt leicht angeekelt hinzu: "Die sehn so komisch aus!"
Recht hat er.
Für Eiswürfel sieht das wirklich komisch aus.
Für Hühnerfond sieht das aber völlig normal aus.
Die letzten 400 ml hatte ich in die Silikonform gegossen. 4 x 100 ml sind die optimale Menge, um irgendwas zu verfeinern. Dusseligerweise passt an die Silikonform kein Schild, und ich vergaß, dem Gatten Bescheid zu sagen, dass kurzfristig kein Wasser in der Form ist.
Zum Glück landete kein Eiswürfel in seinem Glas.
Obwohl: Cola-Light mit Zitrone und Hühnerfond ist vielleicht eine Marktlücke.
Auf jeden Fall wäre es ein Geschmackserlebnis gewesen.
Recht hat er.
Für Eiswürfel sieht das wirklich komisch aus.
Für Hühnerfond sieht das aber völlig normal aus.
Die letzten 400 ml hatte ich in die Silikonform gegossen. 4 x 100 ml sind die optimale Menge, um irgendwas zu verfeinern. Dusseligerweise passt an die Silikonform kein Schild, und ich vergaß, dem Gatten Bescheid zu sagen, dass kurzfristig kein Wasser in der Form ist.
Zum Glück landete kein Eiswürfel in seinem Glas.
Obwohl: Cola-Light mit Zitrone und Hühnerfond ist vielleicht eine Marktlücke.
Auf jeden Fall wäre es ein Geschmackserlebnis gewesen.
Montag, 9. August 2010
Desaster Cooking: Kakao-Mokka-Cupcakes mit Karamelglasur
Eigentlich wollte ich diese Cupcakes für den Blog-Event Kulinarisches aus Film und Literatur einreichen, aber dann kam was dazwischen. War dann auch besser so.
Das Rezept stammt aus dem Buch „Viele Köche verderben den Mord“ von Tamar Myers. Die Krimireihe dreht sich um die streng gläubige, amisch-mennonitische Magdalena Yodder, Besitzerin der Pension PennDutchInn in Pennsylvania, die gerne kocht und isst. Dementsprechend enthalten die Bücher auch Rezepte. Leider wurden nur drei Bücher aus der Reihe ins Deutsche übersetzt und Mitte der 1990er Jahre bei Knaur unter dem Etikett „Frauenkrimis“ verlegt. Ich habe sie nicht im amerikanischen Original gelesen, fand aber die Übersetzung bislang so schlecht nicht – jedenfalls, bis ich mich ans Nachbacken von Doc Shaffers Kakao-Mokka-Kuchen mit Karamelglasur machte.
Im Original-Rezept sind es zwei kleine Kuchen mit einem Durchmesser von 20 cm. Ich hatte den Kuchen einmal vor ca. 15 Jahren gebacken, als ich das Buch zum ersten Mal las. Damals entschied ich mich für eine große Guglhupfform und fand den Kuchen drüch. Mit etwas mehr Erfahrung entschied ich mich heute für Cupcakes, die tatsächlich lecker und schön saftig wurden, so, wie Myers sie beschreibt. Damals habe ich auf die Glasur verzichtet, weil sie mir zu reichhaltig erschien. Jetzt merkte ich, dass sie ganz andere Tücken hat. Das Rezept für die Glasur fällt ganz klar in die Kategorie „Desaster Cooking“ und ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Die Küchlein an sich sind aber zu empfehlen.
Kakao-Mokka-Cupcakes mit Karamelglasur
Zutaten für 18 Cupcakes:
Für die Cupcakes:
320 g Mehl
240 g brauner Zucker (im Original: Zucker)
4 EL Kakao
1 TL Instant-Espresso (im Original: Instantkaffee)
1 TL Backpulver
1 TL Natron (im Original: 2 TL Backpulver)
180 g weiche Butter
2 Eier
240 ml Milch
Für die Glasur:
500 g brauner Zucker
250 ml Zahne
3 TL Butter
½ TL gemahlene Vanille (im Original: ½ TL Vanille, ich nehme an, dass es im englischen Original Vanilleextrakt ist)
1 Prise Salz
Außerdem:
1 bequemer Stuhl / Barhocker
1 spannendes Buch
2 Kühlpads
Brandsalbe
1 Wassereis
1 Fingerstrip
Wegzehrung
Guter Zahnarzt
Für die Cupcakes alle trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen. Butter, Milch und Eier schaumig schlagen und mit den trockenen Zutaten mischen, bis ein glatter Teig entsteht. Teig auf 18 Muffinförmchen verteilen (bei den üblichen 12er Blechen muss man also in zwei Schichten backen) und bei 200° C Umluft ca. 20 Minuten backen (Stäbchenprobe).
Während die erste Ladung Muffins im Ofen ist, ziehe man sich einen bequemen Stuhl (in meinem Fall Barhocker) in Herdnähe, lege sich ein spannendes Buch in Griffweite, sorge dafür, dass mindestens zwei Kühlpads und ein Wassereis im TK gut durchgefroren parat sind (ein Hoch auf die Vorratshaltung von Herrn Kaoskoch!), dass Brandsalbe und Fingerstrips erreichbar sind (wir lassen wieder Herrn Kaoskoch hochleben, der mich so gut kennt, dass er weiß, so was gehört in die Küche) und mache schon mal einen Termin beim Zahnarzt.
Ist das erledigt, gibt man Zucker und Sahne in den Topf und lässt alles ca. 30 Minuten auf kleiner Flamme köcheln – so steht’s im Rezept. Dabei muss ständig gerührt werden, damit die Masse nicht am Topf klebt. Mit Buch und Stuhl lässt sich das aber ganz gut aushalten. Idealerweise macht man diese Cupcakes an einem kalten Wintertag und freut sich, dass die Knie schön warm werden, weil man unmittelbar vorm Ofen sitzt (vorausgesetzt man hat die übliche Anordnung mit dem Backofen unter dem Herd). Im Sommer braucht man ein bisschen Selbstdisziplin, um die heißen Knie auszuhalten. If you can’t stand the heat, get out of the kitchen.
Nach einer halben Stunde lässt man ein bisschen von der Mixtur in ein Schälchen mit kaltem Wasser fallen, wo sie zu einer weichen Kugel werden soll. Nun soll man nun Butter, Vanille und Salz dazugeben und so lange rühren, bis die Mischung eine solche Konsistenz erhält, dass sie auf den Kuchen bzw. die Cupcakes gestrichen werden kann.
Die Masse bleibt hartnäckig flüssig und weigert sich, zu kugeln.
Also rührt man geduldig weitere 30 Minuten und lässt alle 10 Minuten mal etwas von dem Zuckerzeugs ins Wasser plumpsen. Zwischendurch kann man auch die Spülmaschine aus- und wieder einräumen. Oder mal die Arbeitsflächen feucht wischen. Die Schränke könnten auch mal wieder ausgewischt werden. Zeit ist genug da, denn auch nach nun mehr 60 Minuten wird da nichts zu einer weichen Kugel.
Also gibt man dem Klebezeugs noch weitere 30 Minuten. Beide Schichten Muffins sind inzwischen gar und ausgekühlt und schmecken lecker. Deswegen braucht man Wegzehrung, damit noch Muffins übrig bleiben, die glasiert werden können.
Auch nach 90 Minuten bleibt es einfach eine klebrige, flüssige blubbernde Masse. Keine weiche Kugel. Ich gab dann trotzdem mal Butter etc. dazu, weil ich dachte, das hilft vielleicht was. Nö. Tat's nicht.
Und ich fragte zwischenzeitlich Foodies um Rat. Barbara hatte die prinzipiell passende Idee: Das muss nicht köcheln, das muss richtig kochen! Ohne Deckel! Sonst wird die Flüssigkeit nicht weniger!
Inzwischen weiß ich, dass das, was ich verzweifelt versuchte zu erreichen, nämlich die Kügelchen im Wasser, im Fachjargon „Ballenprobe“ heißt. Dafür muss der Zucker mindestens 122° C erreichen. Bei 140° C ist es Karamel. Diesen Zustand hatte ich auch irgendwann hinbekommen. Das Ergebnis schmeckte himmlisch, wie die polnischen Kuh-Bonsche. Leider blieb der Topf auf dem Herd, weil die Masse immer noch zu flüssig war. So erreichte sie über 140° C und wurde Zuckerfarbe – eine nette Umschreibung für „verbrannt“. Das Ergebnis war dann „Bruch“ – oder schlichtweg: Zu lange auf dem Herd gewesen. Nach dem Abkühlen zu hart zum Essen. Aber eine Freude für den Zahnarzt.
Und nun kommt der Arbeitsschritt, bei dem man sich vergewissern sollte, dass Kühlpads, Wassereis und Brandsalbe tatsächlich bereit liegen: Das Glasieren der Muffins. Solange das Zuckerzeugs flüssig ist, ist es kochend heiß. Prompt tropfte mir was davon auf dem Daumen, und reflexartig steckte ich diesen in dem Mund, was dann auch noch die Zungenspitze verbrannte. Also Kühlpad auf den Daumen und Wassereis auf die Zunge. Später kommen dann Brandsalbe und Fingerstrip zum Zuge – am Daumen, nicht auf der Zunge.
Ist die Zuckermasse so weit abgekühlt, dass sie sich theoretisch gefahrlos auf die Muffins verteilen lässt, ist sie praktisch knüppelhart und lässt sich nicht verteilen. Aber sie glänzt schön. Leider lässt sie sich nicht beißen. Jedenfalls nicht mit einem handelsüblichen Gebiss. Deswegen der Termin beim Zahnarzt. Aber man kann das Küchlein umdrehen und den Teig aus der Glasur löffeln. Das spart Teller und geht mit dem üblichen Creamcheesefrosting nicht – jedenfalls nicht, ohne sich die Hände dreckig zu machen …
Ich werde am nächsten freien Wochenende einen neuen Anlauf machen. Dafür wird aus dem Backofen- ein Zuckerthermometer. Und dann mache ich die Karamelglasur nach dieser Anleitung. Das klappt dann hoffentlich. Und das Originalrezept verkaufe ich an meinen Zahnarzt, damit der sich um Patientennachschub keine Sorgen machen muss. Und da in den anderen Büchern noch jede Menge Rezepte sind, bin ich sehr gespannt, ob das Nachmachen auch ein Desaster wird … Fortsetzung folgt.
Das Rezept stammt aus dem Buch „Viele Köche verderben den Mord“ von Tamar Myers. Die Krimireihe dreht sich um die streng gläubige, amisch-mennonitische Magdalena Yodder, Besitzerin der Pension PennDutchInn in Pennsylvania, die gerne kocht und isst. Dementsprechend enthalten die Bücher auch Rezepte. Leider wurden nur drei Bücher aus der Reihe ins Deutsche übersetzt und Mitte der 1990er Jahre bei Knaur unter dem Etikett „Frauenkrimis“ verlegt. Ich habe sie nicht im amerikanischen Original gelesen, fand aber die Übersetzung bislang so schlecht nicht – jedenfalls, bis ich mich ans Nachbacken von Doc Shaffers Kakao-Mokka-Kuchen mit Karamelglasur machte.
Im Original-Rezept sind es zwei kleine Kuchen mit einem Durchmesser von 20 cm. Ich hatte den Kuchen einmal vor ca. 15 Jahren gebacken, als ich das Buch zum ersten Mal las. Damals entschied ich mich für eine große Guglhupfform und fand den Kuchen drüch. Mit etwas mehr Erfahrung entschied ich mich heute für Cupcakes, die tatsächlich lecker und schön saftig wurden, so, wie Myers sie beschreibt. Damals habe ich auf die Glasur verzichtet, weil sie mir zu reichhaltig erschien. Jetzt merkte ich, dass sie ganz andere Tücken hat. Das Rezept für die Glasur fällt ganz klar in die Kategorie „Desaster Cooking“ und ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Die Küchlein an sich sind aber zu empfehlen.
Kakao-Mokka-Cupcakes mit Karamelglasur
Zutaten für 18 Cupcakes:
Für die Cupcakes:
320 g Mehl
240 g brauner Zucker (im Original: Zucker)
4 EL Kakao
1 TL Instant-Espresso (im Original: Instantkaffee)
1 TL Backpulver
1 TL Natron (im Original: 2 TL Backpulver)
180 g weiche Butter
2 Eier
240 ml Milch
Für die Glasur:
500 g brauner Zucker
250 ml Zahne
3 TL Butter
½ TL gemahlene Vanille (im Original: ½ TL Vanille, ich nehme an, dass es im englischen Original Vanilleextrakt ist)
1 Prise Salz
Außerdem:
1 bequemer Stuhl / Barhocker
1 spannendes Buch
2 Kühlpads
Brandsalbe
1 Wassereis
1 Fingerstrip
Wegzehrung
Guter Zahnarzt
Für die Cupcakes alle trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen. Butter, Milch und Eier schaumig schlagen und mit den trockenen Zutaten mischen, bis ein glatter Teig entsteht. Teig auf 18 Muffinförmchen verteilen (bei den üblichen 12er Blechen muss man also in zwei Schichten backen) und bei 200° C Umluft ca. 20 Minuten backen (Stäbchenprobe).
Während die erste Ladung Muffins im Ofen ist, ziehe man sich einen bequemen Stuhl (in meinem Fall Barhocker) in Herdnähe, lege sich ein spannendes Buch in Griffweite, sorge dafür, dass mindestens zwei Kühlpads und ein Wassereis im TK gut durchgefroren parat sind (ein Hoch auf die Vorratshaltung von Herrn Kaoskoch!), dass Brandsalbe und Fingerstrips erreichbar sind (wir lassen wieder Herrn Kaoskoch hochleben, der mich so gut kennt, dass er weiß, so was gehört in die Küche) und mache schon mal einen Termin beim Zahnarzt.
Ist das erledigt, gibt man Zucker und Sahne in den Topf und lässt alles ca. 30 Minuten auf kleiner Flamme köcheln – so steht’s im Rezept. Dabei muss ständig gerührt werden, damit die Masse nicht am Topf klebt. Mit Buch und Stuhl lässt sich das aber ganz gut aushalten. Idealerweise macht man diese Cupcakes an einem kalten Wintertag und freut sich, dass die Knie schön warm werden, weil man unmittelbar vorm Ofen sitzt (vorausgesetzt man hat die übliche Anordnung mit dem Backofen unter dem Herd). Im Sommer braucht man ein bisschen Selbstdisziplin, um die heißen Knie auszuhalten. If you can’t stand the heat, get out of the kitchen.
Nach einer halben Stunde lässt man ein bisschen von der Mixtur in ein Schälchen mit kaltem Wasser fallen, wo sie zu einer weichen Kugel werden soll. Nun soll man nun Butter, Vanille und Salz dazugeben und so lange rühren, bis die Mischung eine solche Konsistenz erhält, dass sie auf den Kuchen bzw. die Cupcakes gestrichen werden kann.
Die Masse bleibt hartnäckig flüssig und weigert sich, zu kugeln.
Also rührt man geduldig weitere 30 Minuten und lässt alle 10 Minuten mal etwas von dem Zuckerzeugs ins Wasser plumpsen. Zwischendurch kann man auch die Spülmaschine aus- und wieder einräumen. Oder mal die Arbeitsflächen feucht wischen. Die Schränke könnten auch mal wieder ausgewischt werden. Zeit ist genug da, denn auch nach nun mehr 60 Minuten wird da nichts zu einer weichen Kugel.
Also gibt man dem Klebezeugs noch weitere 30 Minuten. Beide Schichten Muffins sind inzwischen gar und ausgekühlt und schmecken lecker. Deswegen braucht man Wegzehrung, damit noch Muffins übrig bleiben, die glasiert werden können.
Auch nach 90 Minuten bleibt es einfach eine klebrige, flüssige blubbernde Masse. Keine weiche Kugel. Ich gab dann trotzdem mal Butter etc. dazu, weil ich dachte, das hilft vielleicht was. Nö. Tat's nicht.
Und ich fragte zwischenzeitlich Foodies um Rat. Barbara hatte die prinzipiell passende Idee: Das muss nicht köcheln, das muss richtig kochen! Ohne Deckel! Sonst wird die Flüssigkeit nicht weniger!
Inzwischen weiß ich, dass das, was ich verzweifelt versuchte zu erreichen, nämlich die Kügelchen im Wasser, im Fachjargon „Ballenprobe“ heißt. Dafür muss der Zucker mindestens 122° C erreichen. Bei 140° C ist es Karamel. Diesen Zustand hatte ich auch irgendwann hinbekommen. Das Ergebnis schmeckte himmlisch, wie die polnischen Kuh-Bonsche. Leider blieb der Topf auf dem Herd, weil die Masse immer noch zu flüssig war. So erreichte sie über 140° C und wurde Zuckerfarbe – eine nette Umschreibung für „verbrannt“. Das Ergebnis war dann „Bruch“ – oder schlichtweg: Zu lange auf dem Herd gewesen. Nach dem Abkühlen zu hart zum Essen. Aber eine Freude für den Zahnarzt.
Und nun kommt der Arbeitsschritt, bei dem man sich vergewissern sollte, dass Kühlpads, Wassereis und Brandsalbe tatsächlich bereit liegen: Das Glasieren der Muffins. Solange das Zuckerzeugs flüssig ist, ist es kochend heiß. Prompt tropfte mir was davon auf dem Daumen, und reflexartig steckte ich diesen in dem Mund, was dann auch noch die Zungenspitze verbrannte. Also Kühlpad auf den Daumen und Wassereis auf die Zunge. Später kommen dann Brandsalbe und Fingerstrip zum Zuge – am Daumen, nicht auf der Zunge.
Ist die Zuckermasse so weit abgekühlt, dass sie sich theoretisch gefahrlos auf die Muffins verteilen lässt, ist sie praktisch knüppelhart und lässt sich nicht verteilen. Aber sie glänzt schön. Leider lässt sie sich nicht beißen. Jedenfalls nicht mit einem handelsüblichen Gebiss. Deswegen der Termin beim Zahnarzt. Aber man kann das Küchlein umdrehen und den Teig aus der Glasur löffeln. Das spart Teller und geht mit dem üblichen Creamcheesefrosting nicht – jedenfalls nicht, ohne sich die Hände dreckig zu machen …
Ich werde am nächsten freien Wochenende einen neuen Anlauf machen. Dafür wird aus dem Backofen- ein Zuckerthermometer. Und dann mache ich die Karamelglasur nach dieser Anleitung. Das klappt dann hoffentlich. Und das Originalrezept verkaufe ich an meinen Zahnarzt, damit der sich um Patientennachschub keine Sorgen machen muss. Und da in den anderen Büchern noch jede Menge Rezepte sind, bin ich sehr gespannt, ob das Nachmachen auch ein Desaster wird … Fortsetzung folgt.
Samstag, 7. August 2010
Esst den ganzen Büffel! Eingelegte Wassermelonen-Schale (Watermelon Pickles)
Irgendwie fuchst es mich schon seit der ersten Wassermelone, weiland 1973 in Cattolica am Strand, dass man die Schale nicht essen können soll. Im Herzen bin ich halt Indianer und strebe immer danach, den ganzen Büffel zu verwerten ;o)
Als ich damals versuchte, in die Schale zu beißen, hielt Mudderns mich entsetzt zurück: "Kind, die Schale ist giftig!"
Nö. Ist sie nicht.
Seit diesem Sommer weiß ich, sie ist sogar lecker.
Und ja, ich weiß, man kann auch die Melonenkerne essen. Nein, ich habe sie nicht gesammelt, getrocknet und geröstet. Aber mit dem Gedanken gespielt.
Eingelegte Wassermelonenschale scheint in Deutschland eher unbekannt zu sein. In den USA hingegen sind Watermelon Pickles oder Watermelon Candy weiter verbreitet. Die Zubereitung ist denkbar einfach – einzig das Schälen der Außenhaut ist schwer. Da streikten bei mir alle Sparschäler, sogar das turboscharfe Hightech-Teil von Chef’n (oben im Bild), das mir schon die eine oder andere Fingerkuppe kappte. Ich griff dann wie so oft auf das Billigmesser zurück – schälen kann ich mit denen immer noch am Besten. Man muss die Melone nicht schälen, aber ich finde es schöner. Deswegen entschied ich mich auch für eine Variante, in der etwas Fruchtfleisch stehen bleibt – sieht hübscher aus und bringt mehr Geschmack.
Dies ist mein Beitrag zum Blog-Event Melone.
Eingelegte Wassermelonenschale
Zutaten:
1,5 kg Wassermelonenschale
2 EL Salz
1 EL Vanillesalz
1 EL Piment
2 Zimtstangen
½ TL Senfsaat
ca. 1 cm Ingwer
1 TL Nelken
1 Limette, unbehandelt (feiner im Geschmack ist Zitrone, aber während es letztens keine Limette gab, gab’s jetzt keine Zitronen)
500 ml milder Weißweinessig (alternativ Apfel- oder Malzessig)
1 kg Zucker (weiß und braun gemischt)
250 ml Wasser
Zubereitung:
Beim Herauslösen des Wassermelonenfleisch eine etwa 1 cm dicke Schicht vom roten Fruchtfleisch stehen lassen. Die grüne Außenhaut der Schale mit dem Messer entfernen.
Die Schale in etwa 1 cm große Würfel schneiden und mit dem Salz vermischen. Über Nacht stehen lassen.
Am nächsten Tag in ein Sieb geben und kurz mit kaltem Wasser abbrausen, abtropfen lassen. In einen Topf geben und mit frischem Wasser bedecken. Aufkochen und bei kleiner Hitze ca. 15 Minuten schwach köcheln lassen.
Den Ingwer schälen und würfeln. Die Limone in dünne Scheiben schneiden. Nelken, Zimtstangen, Senfsaat und Piment grob mörsern.
Den Essig mit Zucker und Wasser erhitzen. Ingwer, Limonenscheiben und die Gewürze zugeben und aufkochen lassen. Ca. 5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Dann die Hitze reduzieren, die gewürfelte Wassermelonenschale zufügen und bei schwacher Hitze 45 bis 60 Minuten leise köcheln lassen, bis sie glasig aussehen.
Ein bis zwei Tage in dem Sud ruhen lassen, dabei ab und an umrühren. Dann die Melonenschale erneut aufkochen und mit dem Sud kochend heiß in Twist-Off-Gläser füllen. Sofort verschließen. Auf dem Kopf stehend auskühlen lassen.
Die Schale schmeckt sofort, sollte aber etwa zwei Wochen im Glas durchziehen. Der Geschmack ähnelt dem von süß-sauer eingelegtem Kürbis – eigentlich kein Wunder, denn Wassermelone gehört ja zu den Kürbisgewächsen.
Die Pickles schmecken als Süßigkeit zwischendurch (mit und ohne Eis), zu Ente, Hühnchen oder Schinken, zu Fondue oder Raclette … Eine schöne Art, sich ein wenig Sommer in Herbst und Winter zu retten.
Da in diesem Sommer sicher noch einige Melonen dran glauben müssen, werde ich auch mal Varianten mit Maraschino-Kirschen und Roter Bete ausprobieren. Und mit Sternanis – der sieht so hübsch aus. Und dann fällt mir bestimmt auch noch was für die Kerne ein.
Quelle / Inspiration
Als ich damals versuchte, in die Schale zu beißen, hielt Mudderns mich entsetzt zurück: "Kind, die Schale ist giftig!"
Nö. Ist sie nicht.
Seit diesem Sommer weiß ich, sie ist sogar lecker.
Und ja, ich weiß, man kann auch die Melonenkerne essen. Nein, ich habe sie nicht gesammelt, getrocknet und geröstet. Aber mit dem Gedanken gespielt.
Eingelegte Wassermelonenschale scheint in Deutschland eher unbekannt zu sein. In den USA hingegen sind Watermelon Pickles oder Watermelon Candy weiter verbreitet. Die Zubereitung ist denkbar einfach – einzig das Schälen der Außenhaut ist schwer. Da streikten bei mir alle Sparschäler, sogar das turboscharfe Hightech-Teil von Chef’n (oben im Bild), das mir schon die eine oder andere Fingerkuppe kappte. Ich griff dann wie so oft auf das Billigmesser zurück – schälen kann ich mit denen immer noch am Besten. Man muss die Melone nicht schälen, aber ich finde es schöner. Deswegen entschied ich mich auch für eine Variante, in der etwas Fruchtfleisch stehen bleibt – sieht hübscher aus und bringt mehr Geschmack.
Dies ist mein Beitrag zum Blog-Event Melone.
Eingelegte Wassermelonenschale
Zutaten:
1,5 kg Wassermelonenschale
2 EL Salz
1 EL Vanillesalz
1 EL Piment
2 Zimtstangen
½ TL Senfsaat
ca. 1 cm Ingwer
1 TL Nelken
1 Limette, unbehandelt (feiner im Geschmack ist Zitrone, aber während es letztens keine Limette gab, gab’s jetzt keine Zitronen)
500 ml milder Weißweinessig (alternativ Apfel- oder Malzessig)
1 kg Zucker (weiß und braun gemischt)
250 ml Wasser
Zubereitung:
Beim Herauslösen des Wassermelonenfleisch eine etwa 1 cm dicke Schicht vom roten Fruchtfleisch stehen lassen. Die grüne Außenhaut der Schale mit dem Messer entfernen.
Die Schale in etwa 1 cm große Würfel schneiden und mit dem Salz vermischen. Über Nacht stehen lassen.
Am nächsten Tag in ein Sieb geben und kurz mit kaltem Wasser abbrausen, abtropfen lassen. In einen Topf geben und mit frischem Wasser bedecken. Aufkochen und bei kleiner Hitze ca. 15 Minuten schwach köcheln lassen.
Den Ingwer schälen und würfeln. Die Limone in dünne Scheiben schneiden. Nelken, Zimtstangen, Senfsaat und Piment grob mörsern.
Den Essig mit Zucker und Wasser erhitzen. Ingwer, Limonenscheiben und die Gewürze zugeben und aufkochen lassen. Ca. 5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Dann die Hitze reduzieren, die gewürfelte Wassermelonenschale zufügen und bei schwacher Hitze 45 bis 60 Minuten leise köcheln lassen, bis sie glasig aussehen.
Ein bis zwei Tage in dem Sud ruhen lassen, dabei ab und an umrühren. Dann die Melonenschale erneut aufkochen und mit dem Sud kochend heiß in Twist-Off-Gläser füllen. Sofort verschließen. Auf dem Kopf stehend auskühlen lassen.
Die Schale schmeckt sofort, sollte aber etwa zwei Wochen im Glas durchziehen. Der Geschmack ähnelt dem von süß-sauer eingelegtem Kürbis – eigentlich kein Wunder, denn Wassermelone gehört ja zu den Kürbisgewächsen.
Die Pickles schmecken als Süßigkeit zwischendurch (mit und ohne Eis), zu Ente, Hühnchen oder Schinken, zu Fondue oder Raclette … Eine schöne Art, sich ein wenig Sommer in Herbst und Winter zu retten.
Da in diesem Sommer sicher noch einige Melonen dran glauben müssen, werde ich auch mal Varianten mit Maraschino-Kirschen und Roter Bete ausprobieren. Und mit Sternanis – der sieht so hübsch aus. Und dann fällt mir bestimmt auch noch was für die Kerne ein.
Quelle / Inspiration
Montag, 2. August 2010
Kulinarische Tipps für den Urlaub im Rupertiwinkel gesucht
Demnächst geht's wieder nach Bayern - Herr Kaoskoch hat Sehnsucht nach den Bergen, da kann Frau Kaoskoch noch so sehr nach London wollen. Oder in die Wüste. Dabei gäb's da auch Berge. In der Wüste. Jedenfalls in der judäischen. Aber nein, es muss mal wieder das Berchtesgadener Land sein ... Und dann auch noch eine Ecke, wo abends um sieben spätestens die Bürgersteige hochgeklappt werden. Weil der Tag morgens um fünf mit Treckerwettrennen zur Scholle beginnt. Wo mich außer Obersalzberg und Hangar 7 wenig reizt. Den Obersalzberg kennen wir inzwischen, und Hangar 7 ist nicht Herr-Kaoskoch-kompatibel.
Vor fünf Jahren haben wir fast jeden Abend im gleichen Lokal, das zur Pension gehört, gegessen. Meistens Schnitzel. War lecker. Muss es aber dieses Jahr nicht unbedingt wieder fast jeden Abend geben. Ebenso wenig wie Fischbrötchen auffe Hand vonner Nordsee in Bad Reichenhall. Oder Plastiktütensalat auffem Balkon. Andererseits wollen wir nach einem langen Wandertag und Poolen nicht mehr lange zum Restaurant fahren. Was dann noch wieder für den Schnitzelwirt spricht. Der ist nämlich umme Ecke vom Hotel. Aber es muss doch noch mehr geben.
In der weiten Welt der Foodies da draußen gibt es doch bestimmt jemanden, der uns im Dreieck Freilassing, Anger, Bad Reichenhall das eine oder andere Lokal empfehlen kann?
Wir sind gespannt!
Vor fünf Jahren haben wir fast jeden Abend im gleichen Lokal, das zur Pension gehört, gegessen. Meistens Schnitzel. War lecker. Muss es aber dieses Jahr nicht unbedingt wieder fast jeden Abend geben. Ebenso wenig wie Fischbrötchen auffe Hand vonner Nordsee in Bad Reichenhall. Oder Plastiktütensalat auffem Balkon. Andererseits wollen wir nach einem langen Wandertag und Poolen nicht mehr lange zum Restaurant fahren. Was dann noch wieder für den Schnitzelwirt spricht. Der ist nämlich umme Ecke vom Hotel. Aber es muss doch noch mehr geben.
In der weiten Welt der Foodies da draußen gibt es doch bestimmt jemanden, der uns im Dreieck Freilassing, Anger, Bad Reichenhall das eine oder andere Lokal empfehlen kann?
Wir sind gespannt!