Pünktlich zum Wintereinbruch mit Schnee und Eis hielt unser Asia-Express im Loft und brachte allerlei Exotisches mit. Schade, dass sich Gerüche nicht in Bilder fassen lassen, denn es roch herrlich im Loft. Aber erst mal musste all das, was später verarbeitet werden sollte, vom Acker nach Winterhude gebracht werden. Curver statt Kamele war die Devise.
Dann wurde alles aufgebaut, damit wir schnell mit dem Kochen loslegen können.
Während der sorgfältig auf dem Marmorwaschtisch im ersten Stock gewaschene Sushi-Reis eine Stunde ruhte, führte uns Martin in die Zubereitung von Thai-Currys ein. Das kann eine ausgesprochen laute Angelegenheit sein - und eignet sich wunderbar zum Frustabbau, wie Ulrike begeistert feststellte. Bald "klöppelte" sie Currypaste um Currypaste, mörserte und stampfte geduldig alles, was ihr unter den Stößel kam. Steinkäuzchnes Liebster legte ebenfalls begeistert mit Hand an.
Dass Currys auch eine sehr rauchige Angelegenheit sind, merkten wir beim Anrösten der Gewürze - zum Glück löste kein Rauchmelder aus ...
Der Kühlschrank hatte Pause - wir haben eine Kühlbank, und auch der Rettichkuchen fand ein Plätzchen zum Auskühlen im geräumigen russischen Kühlschrank. Zum Glück vergriff sich keine der Katzen an Fisch oder Kuchen ... Der Joghurt sollte später noch eine tragende Rolle bekommen - als Curryentschärfer.
Auch im Winter ist der Hof einfach zauberhaft.
Viele Zutaten ergeben ein Curry. Hergestellt und verkocht wurden Rote Currypaste, Grüne Currypaste und Currypulver. Martin gab uns den Tipp, die Currypasten als flache Platten einzufrieren. Dann kann man sich bei Bedarf immer die Menge abbrechen, die man gerade braucht. Currypasten aus dem Glas kommen mir wohl nicht mehr ins Haus, wenn die noch vorhandenen aufgebraucht sind.
Glasnudeln zerkleinert die kluge Frau mit einer handelsüblichen Allzweckschere in einer Suppenschale ... Für deren Einsatz war ausnahmsweise nicht die teilweise fehlende Küchenausstattung verantwortlich, sondern die Tatsache, dass es einfach praktisch war. Ansonsten stellten wir fest, dass Kochlöffel überschätzt werden, Schaumlöffel prima Teesiebe abgeben und niemand kleine Kochtöpfe oder gar Topfdeckel braucht ...
Der erste Gang: Tom Ka Gai – Kokossuppe mit Hähnchen und individuell dosiertem Koriander. Nach dem Süppchen stiegen wir unter terschies sachkundiger, japanerfahrener Anleitung in die Sushi-Produktion ein. Schwerpunkt lag auf Räucherfisch (Lachs, Forelle, Buttermakrele) und vegetarischem Sushi (Omelett, Chinesischer Spinat, süß-saurer Kürbis), aber auch ein geachteltes Wiener Würstchen lässt sich prima einrollen (Tipp einer mit Martin bekannten Koreanerin). Ist gerade keine Sushimatte zur Hand, leisten auch ein (sauberes! neues!!) Baumwoll-Spültuch oder ein Tischset gute Dienste. Andere wiederum rollten Freestyle und nahmen einfach die Tischplatte. Wer Handgerollte raucht, ist übrigens klar im Vorteil beim Rollen. Dann ging's ans Üben mit den Stäbchen. Zum Dippen gab's Soja-Sauce und die Balsamico-Reduktion vom St. Pauli-Sushi, die unbedingt warm gegessen werden muss. Kalt eignet sie sich bestens als Spachtelmasse ... Die haben wir übrigens auch produziert, aber dazu später.
Sushi rollen macht hungrig, und so wurde es Zeit für den nächsten Gang: Boab Sod Sai – Gefüllte Zucchini mit Basilikum-Kokos-Sauce - mit ohne Basilikum. Der wurde nämlich im Kühlschrank vergessen. Für die Füllung waren auch die sorgfältig zerkleinerten Glasnudeln.
Neben Tee, Kaffee, Wasser und Wein gab's auch ominöse Flüssigkeiten aus utländisch beschrifteten Dosen zu trinken. Die Wintermelone sah ich als aufgeschnittene Frucht im Kühlregal liegen. Es ist mir ein Rätsel, wie aus hellgelb-weißlichem Fruchtfleisch eine schlammfarbene Brause werden kann, die optisch und geschmacklich an das Wassernabel-Gebräu erinnert ...
Viele Hände gestalten den nächsten Gang: Gaeng Gai Prik Thai Dum – Hühnercurry mit schwarzem Pfeffer.
Es folgte Kao Pad Pong Kari Kung – Gebratener Curryreis mit Garnelen.
Zum Dessert gab's Tago Phag Tong – Kürbiscreme mit Kokoshäubchen und Mango-Julienne sowie Kokoseis nach einem terschies-aus-der-Lamäng-Rezept. Und wir haben gelernt, dass mit Reis- und Tapiokamehl gebundene Kokosmilch jede Spachtelmasse, jeden Fliesenkitt schlägt - Drei-Wetter-Taft zum Essen, sozusagen.Als Thema für das nächste Treffen legten wir kuk-Küche fest, also die Küche Österreich-Ungarns. Ein Termin folgt, sobald Anikó, ORsi und ich unsere Kalender synchronisierten. Bei ORsi gibt es übrigens schon einen wunderbaren Bildbericht über das vorgestrige Treffen. Und bei Martin gibt es die Rezepte samt ebenfalls wunderbaren Fotos. Last but not least ist hier der Bericht der Küchengeister.
Eine weitere Idee ist die griechische Küche. Monambelles und Der Grieche könnten mit uns Mezedes und Dessert zubereiten.
Zwei von uns wollen außerdem am 14. Januar einen MoK-Einsteiger-Kurs bei der VHS besuchen - wer sich anschließen möchte, meldet sich einfach.
Falls Ihr Lust habt, detaillierter in die Sushi-Produktion und die japanische Küche einzusteigen, könnten wir uns auch relativ spontan bei mir auf dem Acker treffen. Das sollten wir dann machen, solange es noch kalt ist, damit wir auch frischen Fisch verarbeiten können. Meine Küche ist auch nicht kleiner als die im Loft, und einen großen Tisch mit Schnibbel- und Rollfläche - das Wichtigste für Sushi - haben wir auch.
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Montag, 29. November 2010
DFssgF 6 - Gruß vom Rhein
Da mache ich das erste Mal bei DFssgF, organisiert von Schnuppensuppe, mit, und prompt schaffe ich es nicht, mein Paket zeitnah zu bloggen ... Ich schäme mich ganz dolle, aber das Paket kam in einer Zeit an, als ich in ein zeitintensives berufliches Projekt eingespannt war, das Kochtreffen vorbereitet werden musste und lieber, kochbekloppter Besuch von der Isar an die Elbe einschwebte. Es fand zuerst Asyl bei unserer Nachbarin, einer reizenden älteren Dame, und musste dann ganze zwei Tage auf dem Esstisch ausharren, weil ich mit Tunnelblick von der Haustür direkt ins Büro steuerte, um irgendwann vom Schreibtisch ins Bett zu fallen.
Mein Paket kam von Mestolo. Es enthielt Kürbis süß-sauer und Kürbis-Marmelade mit Ahornsirup aus ihrer Küche, Sauerkraut, Löwensenf und Killepitsch. Auf das Likörchen bin ich besonders gespannt, hörte ich doch schon viel darüber - und noch mehr über die Folgen von zu viel Killepitsch-Genuß ;o) Den süß-sauern Kürbis nahm ich gleich mit zum Kochtreffen, wo er großen Anklang fand.
Danke an Rosa für die Organisation!
Mein Paket kam von Mestolo. Es enthielt Kürbis süß-sauer und Kürbis-Marmelade mit Ahornsirup aus ihrer Küche, Sauerkraut, Löwensenf und Killepitsch. Auf das Likörchen bin ich besonders gespannt, hörte ich doch schon viel darüber - und noch mehr über die Folgen von zu viel Killepitsch-Genuß ;o) Den süß-sauern Kürbis nahm ich gleich mit zum Kochtreffen, wo er großen Anklang fand.
Danke an Rosa für die Organisation!
Freitag, 26. November 2010
Jamies 30 Minuten Menüs: Schweinekoteletts mit (ohne) Knusperkruste / Quetschkartoffeln / Wirsing mit Minze / Heiße Pfirsiche mit Vanillesauce
Julianes Gatte ist schon im Streik und der meinige überlegt seit diesem Menü, in selbigen zu treten. Ich hingegen fand es gar nicht so schlecht - bis auf den Minzwirsing. Es gab
Schweinekoteletts mit (ohne) Knusperkruste / Quetschkartoffeln / Wirsing mit Minze
Heiße Pfirsiche mit VanillesauceDie Koteletts waren lecker, die Quetschkartoffeln und der Nachtisch auch – letzterer kam beim Gatten sogar sehr gut an. Der laut JO „wunderbar minzige Wirsing“ fiel allerdings bei uns beiden durch. Ach, und die Pfirsiche sind ganz sicher das Dessert – bei JO weiß man das ja nie so genau ;o)
Die Zutaten im Überblick – die Petersilie parkt wieder mal auf dem Balkon.
Unterm Strich war dieses Menü wesentlich entspannter als das erste. Und mit 35 Minuten lag ich auch einigermaßen in der Zeit – die Zeit für die Fotos habe ich da schon abgezogen. Hätte es uns beiden auch noch geschmeckt, wäre es perfekt. Die Pfirsiche stellte ich allerdings zu spät auf den Herd; sie garten dann während des Essens.
Die Koteletts kamen vom Schlachter und waren schwerer als die von JO vorgegeben 180 g je Kotelett. Übrigens kauft man in Hamburg Karbonade – ich wunderte mich erst, warum es keinen Schlachter gibt, der Schweinekoteletts führt …
Schwarte hatten sie nicht – die sollte zu den Knusperkrusten werden, aber die äßen wir eh’ nicht, weil sie uns zu fett sind. So ließ ich also den Fettrand ohne Schwarte aus. Mälzersche Röstaromen gab’s als ich mit dem Wirsing beschäftig war, aber gleichzeitig die Pfanne hätte beobachten sollen. Die Karbonade wurde mit Knoblauch, Fenchelsamen, Salbei und Honig gewürzt – eine leckere Mischung.Und beim Salzen und Pfeffern der Karbonade kann ich dann auch mal zeigen, dass ich zufälligerweise gerade JO-Himalayasalz verwende – aus Südafrika. Ich bekam es geschenkt. Als ich sah, dass das Salz aus Südafrika kommt, habe ich erstmal den Atlas hervorgekramt und meine Geographiekenntnisse überprüft. Landete der Himalaya durch die fortgeschrittene Kontinentalplatten-verschiebung etwa inzwischen in Südafrika? Nein, der Begriff „Himalayasalz“ ist nur nicht geschützt, das Salz kann von überall her kommen.
Ich verstand nicht, warum ich Knoblauch und Fenchelsamen in einer Bratform (ich nehme mal an, gemeint ist eine Auflaufform) in den Ofen schieben sollte – ich nahm den Knoblauch raus, während die Karbonade briet, gab ihn dann später mit Fenchelsamen und Salbei in die Pfanne und schob beides in den Ofen. Da der seit Kochbeginn bei 180 Grad lief, war’s in der Küche auch wieder muckelig warm. Diesmal war ich vorbereitet und kippte mit Anschalten des Ofens das Fenster. Ach ja, und JO vergaß in der Utensilienliste den Fleischklopfer – den brauchte ich nämlich, weil ich die Knoblauchzehen nicht mit der Hand zerdrücken konnte. Ich glaube, ich muss mal mit meinem Trainer sprechen. Ich brauche Übungen für die Handballenmuskeln.
Die Kartoffeln wurden wieder in der Mikrowelle gegart (diesmal mit einer halben Zitrone als Beigabe) und in den angegeben 17 Minuten bei 800 Watt auch gut – nicht zu weich. Statt der Mikrowellen-Frischhaltefolie nahm ich wieder meinen Mikrowellen-Kochtopf. Später kamen noch Salz, Pfeffer, Olivenöl, körniger Senf und gehackte Petersilie auf die leicht gestampften Kartoffeln. Statt eines Löffels nahm ich den Kartoffelstampfer.
Der Wirsing wurde mit kochendem Wasser bedeckt und gesalzen. Dann sollte er bei starker Hitze 6 bis 8 Minuten garen. Bei uns bekam er die doppelte Zeit, war aber immer noch sehr bissfest. Für mich war’s okay, dem Gatten war er noch nicht tot genug.
Die Minzsauce hätten wir freiwillig nie über den Kohl gekippt, aber wenn es das Rezept so verlangt … Der Gatte probierte tapfer, verweigerte allerdings einen zweiten Bissen. Ich fand den Kohl nur laff, da half alles salzen nichts. Wenn ich Gemüse koche und nicht dämpfe, gebe ich zumindest Gekörnte Brühe dazu, damit das Gemüse Geschmack bekommt.
Bei den Pfirsichen war wieder unklar, ob sich die Angabe „2 Dosen (je 400 g)“ auf das Gesamt- oder Abtropfgewicht bezieht. Ich nahm zwei große Dosen. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Wieder den kompletten Doseninhalt in einen Topf kippen, Zimtstange dazu und alles bei starker Hitze so lange kochen, bis die Kartoffeln aus der Mikrowelle genommen, mit gehackter Petersilie, Olivenöl und Senf vermengt und gequetscht sind. Dann einfach die fertige Vanillesauce auf eine Platte kippen, Pfirsiche dazu, etwas von dem Sirup dazu, Butterplätzchen über allem zerbröseln, Minzenblätter dazu – fertig.
Den übrigen Sirup kippt JO laut Rezept weg. Ich frage mich, wieso – Selter drauf, und man hat neben drei Gängen auch noch was zu trinken … Oder nach JO-Rechnung 4 Gänge. Bei uns gab’s stattdessen Grønland Ice Cap Beer, ein dunkles Lager, zur Karbonade. Okay, zumindest lerne ich bei JO, mit dem Mikrowellenkochtopf und dem Dosenöffner umzugehen und Bier zu trinken …
Aus dem Sirup haben wir mit ein paar weiteren Dosenpfirsichen, ihrem Sirup, Zimt- und Vanilles tange sowie Alkohol ein Likörchen angesetzt. Die Reste des Minzwirsing bekam ich mit Harissa, Butterschmalz und ein wenig Zucker lecker. Ach, und falls jemand weiß, was ich mit einem fast vollen Glas Baxters Mint Sauce anfange, das möglichst innerhalb von vier Wochen verbraucht werden soll – nur her mit den Vorschlägen!
Als nächstes gibt es Gemüsecurry / Lockerer Basmatireis / Möhrensalat / Zitronenrelish / Papadams / Indisches Fladenbrot / Bier. Der Gatte ist bereit, dann noch genau ein weiteres Menü durchzustehen. Danach erwägt er, das Buch wegzuschließen. Mich hingegen reizen einige Gerichte aus dem Buch, die ich frei miteinander kombinieren oder einzeln kochen werde.
Bewertung für Schweinekoteletts mit (ohne) Knusperkruste / Quetschkartoffeln / Wirsing mit Minze / Heiße Pfirsiche mit Vanillesauce
Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Kochzeit: 35 Minuten statt 30 Minuten
Putzzeit: 10 Minuten
Stresslevel: 1/6 (sehr gut)
Geschmack: 2/6 (gut)
Gesamtergebnis: 3/6 (befriedigend)
Schweinekoteletts mit (ohne) Knusperkruste / Quetschkartoffeln / Wirsing mit Minze
Heiße Pfirsiche mit VanillesauceDie Koteletts waren lecker, die Quetschkartoffeln und der Nachtisch auch – letzterer kam beim Gatten sogar sehr gut an. Der laut JO „wunderbar minzige Wirsing“ fiel allerdings bei uns beiden durch. Ach, und die Pfirsiche sind ganz sicher das Dessert – bei JO weiß man das ja nie so genau ;o)
Die Zutaten im Überblick – die Petersilie parkt wieder mal auf dem Balkon.
Unterm Strich war dieses Menü wesentlich entspannter als das erste. Und mit 35 Minuten lag ich auch einigermaßen in der Zeit – die Zeit für die Fotos habe ich da schon abgezogen. Hätte es uns beiden auch noch geschmeckt, wäre es perfekt. Die Pfirsiche stellte ich allerdings zu spät auf den Herd; sie garten dann während des Essens.
Die Koteletts kamen vom Schlachter und waren schwerer als die von JO vorgegeben 180 g je Kotelett. Übrigens kauft man in Hamburg Karbonade – ich wunderte mich erst, warum es keinen Schlachter gibt, der Schweinekoteletts führt …
Schwarte hatten sie nicht – die sollte zu den Knusperkrusten werden, aber die äßen wir eh’ nicht, weil sie uns zu fett sind. So ließ ich also den Fettrand ohne Schwarte aus. Mälzersche Röstaromen gab’s als ich mit dem Wirsing beschäftig war, aber gleichzeitig die Pfanne hätte beobachten sollen. Die Karbonade wurde mit Knoblauch, Fenchelsamen, Salbei und Honig gewürzt – eine leckere Mischung.Und beim Salzen und Pfeffern der Karbonade kann ich dann auch mal zeigen, dass ich zufälligerweise gerade JO-Himalayasalz verwende – aus Südafrika. Ich bekam es geschenkt. Als ich sah, dass das Salz aus Südafrika kommt, habe ich erstmal den Atlas hervorgekramt und meine Geographiekenntnisse überprüft. Landete der Himalaya durch die fortgeschrittene Kontinentalplatten-verschiebung etwa inzwischen in Südafrika? Nein, der Begriff „Himalayasalz“ ist nur nicht geschützt, das Salz kann von überall her kommen.
Ich verstand nicht, warum ich Knoblauch und Fenchelsamen in einer Bratform (ich nehme mal an, gemeint ist eine Auflaufform) in den Ofen schieben sollte – ich nahm den Knoblauch raus, während die Karbonade briet, gab ihn dann später mit Fenchelsamen und Salbei in die Pfanne und schob beides in den Ofen. Da der seit Kochbeginn bei 180 Grad lief, war’s in der Küche auch wieder muckelig warm. Diesmal war ich vorbereitet und kippte mit Anschalten des Ofens das Fenster. Ach ja, und JO vergaß in der Utensilienliste den Fleischklopfer – den brauchte ich nämlich, weil ich die Knoblauchzehen nicht mit der Hand zerdrücken konnte. Ich glaube, ich muss mal mit meinem Trainer sprechen. Ich brauche Übungen für die Handballenmuskeln.
Die Kartoffeln wurden wieder in der Mikrowelle gegart (diesmal mit einer halben Zitrone als Beigabe) und in den angegeben 17 Minuten bei 800 Watt auch gut – nicht zu weich. Statt der Mikrowellen-Frischhaltefolie nahm ich wieder meinen Mikrowellen-Kochtopf. Später kamen noch Salz, Pfeffer, Olivenöl, körniger Senf und gehackte Petersilie auf die leicht gestampften Kartoffeln. Statt eines Löffels nahm ich den Kartoffelstampfer.
Der Wirsing wurde mit kochendem Wasser bedeckt und gesalzen. Dann sollte er bei starker Hitze 6 bis 8 Minuten garen. Bei uns bekam er die doppelte Zeit, war aber immer noch sehr bissfest. Für mich war’s okay, dem Gatten war er noch nicht tot genug.
Die Minzsauce hätten wir freiwillig nie über den Kohl gekippt, aber wenn es das Rezept so verlangt … Der Gatte probierte tapfer, verweigerte allerdings einen zweiten Bissen. Ich fand den Kohl nur laff, da half alles salzen nichts. Wenn ich Gemüse koche und nicht dämpfe, gebe ich zumindest Gekörnte Brühe dazu, damit das Gemüse Geschmack bekommt.
Bei den Pfirsichen war wieder unklar, ob sich die Angabe „2 Dosen (je 400 g)“ auf das Gesamt- oder Abtropfgewicht bezieht. Ich nahm zwei große Dosen. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Wieder den kompletten Doseninhalt in einen Topf kippen, Zimtstange dazu und alles bei starker Hitze so lange kochen, bis die Kartoffeln aus der Mikrowelle genommen, mit gehackter Petersilie, Olivenöl und Senf vermengt und gequetscht sind. Dann einfach die fertige Vanillesauce auf eine Platte kippen, Pfirsiche dazu, etwas von dem Sirup dazu, Butterplätzchen über allem zerbröseln, Minzenblätter dazu – fertig.
Den übrigen Sirup kippt JO laut Rezept weg. Ich frage mich, wieso – Selter drauf, und man hat neben drei Gängen auch noch was zu trinken … Oder nach JO-Rechnung 4 Gänge. Bei uns gab’s stattdessen Grønland Ice Cap Beer, ein dunkles Lager, zur Karbonade. Okay, zumindest lerne ich bei JO, mit dem Mikrowellenkochtopf und dem Dosenöffner umzugehen und Bier zu trinken …
Aus dem Sirup haben wir mit ein paar weiteren Dosenpfirsichen, ihrem Sirup, Zimt- und Vanilles tange sowie Alkohol ein Likörchen angesetzt. Die Reste des Minzwirsing bekam ich mit Harissa, Butterschmalz und ein wenig Zucker lecker. Ach, und falls jemand weiß, was ich mit einem fast vollen Glas Baxters Mint Sauce anfange, das möglichst innerhalb von vier Wochen verbraucht werden soll – nur her mit den Vorschlägen!
Als nächstes gibt es Gemüsecurry / Lockerer Basmatireis / Möhrensalat / Zitronenrelish / Papadams / Indisches Fladenbrot / Bier. Der Gatte ist bereit, dann noch genau ein weiteres Menü durchzustehen. Danach erwägt er, das Buch wegzuschließen. Mich hingegen reizen einige Gerichte aus dem Buch, die ich frei miteinander kombinieren oder einzeln kochen werde.
Bewertung für Schweinekoteletts mit (ohne) Knusperkruste / Quetschkartoffeln / Wirsing mit Minze / Heiße Pfirsiche mit Vanillesauce
Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Kochzeit: 35 Minuten statt 30 Minuten
Putzzeit: 10 Minuten
Stresslevel: 1/6 (sehr gut)
Geschmack: 2/6 (gut)
Gesamtergebnis: 3/6 (befriedigend)
Dienstag, 16. November 2010
4. Hamburg kocht!-Treffen - Einsteigen, bitte! Der letzte Aufruf zum Asia Express am 27.11.10
In zwei Wochen ist es so weit: Am 27. November 2010 ab 13 Uhr entern wir wieder das Loft, rollen die Sushi-Matten aus und lassen die Töpfe qualmen.
Folgendes wollen wir gemeinsam zubereiten und verspeisen:
• Spontan-Sushi: Vegetarisch und mit Räucherfisch, so, wie’s der Markt, der Geldbeutel und Stephs Fischhändler hergeben. Jede/r rollt selbst nach Gusto. Es gibt außerdem japanischen Rettich, diverse Gemüse, Pilze … Lecker Sößchen zum Sushi machen wir selbst.
• Rettichkuchen (bringt Mocat mit)
und
• Martins Currys:
Rote Currypaste
Grüne Currypaste
Currypulver
Tom Ka Gai
Gebratener Reis mit Garnelen
Hühnercurry mit schwarzem Pfeffer
Gefüllte Zucchini mit Basilikum-Kokos-Sauce
Kürbiscreme (Dessert)
Martins Plan ist, die Hauptgerichte als 4-Personen-Gericht zu kochen, so dass wir mit ca. 12 Leuten jeder von allem probieren können aber nicht so viel haben. Wenn es doch zu viel wird, könnten wir das Huhn weglassen.
Martin bringt einen Steinmörser mit (einen zum Stoßen, nicht zum Reiben), wer noch so einen hat, könnte ihn auch mitbringen, dann geht es schneller. Und ein paar ganz hartnäckige Sachen machen wir in Stephs Gewürzmühle!
Ich ahne schon: Auch ohne Käseplatte werden wir auch diesmal wieder nicht verhungern. Da wir uns aber ein finanzielles Limit gesetzt haben, kann es auch sein, dass wir das eine oder andere streichen müssen.
Mit dabei bislang:
1. Martin
2. Sabine
3. Ulrike
4. Sivie
5. Mocat
6. fitus123
7. Schwaben-Spatz
8. terschies
9. Steinkäuzchen
10. Steinkäuzchens Liebster
Und nun noch mal alle Informationen im Schnelldurchlauf ;o)
Datum: 27.11.2010
Ort: Eventküche Loft in Hamburg Winterhude
Zeit: 13:00 - 23:00 Uhr
Kosten: 50 € pro Person
Teilnehmer: 10
Jeder bringt für sich selbst mit: Gute Laune, Getränke, Schürze, Lieblingsmesser, Gefäße für die Reste und, sofern vorhanden, Sushi-Matte und Mörser.
Wer beim Foodbloggertreffen mit dabei war, hat schon gesehen, dass die lieben Menschen vom Loft in der Küche nachgebessert haben. Wir haben also eine Kochplatte für die Bialettis und einen zweiten Kühlschrank. Mehr Geschirr ist auch da, und Müllbeutel hatten wir beim Foodbloggertreffen auch reichlich, wenn ich das richtig erinnere.
Mitbringen müssten wir aber noch:
• Mehrfachstecker (Sivie)
• Küchenkrepp (Sivie)
• Küchenhandtücher
• Kochlöffel (oder waren da jetzt mehr, Steph?)
• Pfannenwender (oder waren da jetzt mehr, Steph?)
• Klemmspot
• Was uns sonst noch einfällt …
Folgendes wollen wir gemeinsam zubereiten und verspeisen:
• Spontan-Sushi: Vegetarisch und mit Räucherfisch, so, wie’s der Markt, der Geldbeutel und Stephs Fischhändler hergeben. Jede/r rollt selbst nach Gusto. Es gibt außerdem japanischen Rettich, diverse Gemüse, Pilze … Lecker Sößchen zum Sushi machen wir selbst.
• Rettichkuchen (bringt Mocat mit)
und
• Martins Currys:
Rote Currypaste
Grüne Currypaste
Currypulver
Tom Ka Gai
Gebratener Reis mit Garnelen
Hühnercurry mit schwarzem Pfeffer
Gefüllte Zucchini mit Basilikum-Kokos-Sauce
Kürbiscreme (Dessert)
Martins Plan ist, die Hauptgerichte als 4-Personen-Gericht zu kochen, so dass wir mit ca. 12 Leuten jeder von allem probieren können aber nicht so viel haben. Wenn es doch zu viel wird, könnten wir das Huhn weglassen.
Martin bringt einen Steinmörser mit (einen zum Stoßen, nicht zum Reiben), wer noch so einen hat, könnte ihn auch mitbringen, dann geht es schneller. Und ein paar ganz hartnäckige Sachen machen wir in Stephs Gewürzmühle!
Ich ahne schon: Auch ohne Käseplatte werden wir auch diesmal wieder nicht verhungern. Da wir uns aber ein finanzielles Limit gesetzt haben, kann es auch sein, dass wir das eine oder andere streichen müssen.
Mit dabei bislang:
1. Martin
2. Sabine
3. Ulrike
4. Sivie
5. Mocat
6. fitus123
7. Schwaben-Spatz
8. terschies
9. Steinkäuzchen
10. Steinkäuzchens Liebster
Und nun noch mal alle Informationen im Schnelldurchlauf ;o)
Datum: 27.11.2010
Ort: Eventküche Loft in Hamburg Winterhude
Zeit: 13:00 - 23:00 Uhr
Kosten: 50 € pro Person
Teilnehmer: 10
Jeder bringt für sich selbst mit: Gute Laune, Getränke, Schürze, Lieblingsmesser, Gefäße für die Reste und, sofern vorhanden, Sushi-Matte und Mörser.
Wer beim Foodbloggertreffen mit dabei war, hat schon gesehen, dass die lieben Menschen vom Loft in der Küche nachgebessert haben. Wir haben also eine Kochplatte für die Bialettis und einen zweiten Kühlschrank. Mehr Geschirr ist auch da, und Müllbeutel hatten wir beim Foodbloggertreffen auch reichlich, wenn ich das richtig erinnere.
Mitbringen müssten wir aber noch:
• Mehrfachstecker (Sivie)
• Küchenkrepp (Sivie)
• Küchenhandtücher
• Kochlöffel (oder waren da jetzt mehr, Steph?)
• Pfannenwender (oder waren da jetzt mehr, Steph?)
• Klemmspot
• Was uns sonst noch einfällt …
Montag, 15. November 2010
Jamies 30 Minuten Menüs: Superschnelle Hackpfanne / Ofenkartoffeln / Ein Traum von einem Salat / Weiße Bohnen mit Speck
Dass ich momentan virtuell mit Jamie Oliver in der Küche stehe, habe ich inkl. des Grundes dafür ja schon hier berichtet. Wie bei Jucele und Schöner Tag gab’s auch bei uns zum Auftakt folgendes Menü:
Beim Schreiben der Einkaufsliste hatte ich das Gefühl, ich habe bereits den Wochenzettel fertig – dabei war ich noch beim ersten Menü. Die Menge reichte aber überraschenderweise gerade so für 4 Portionen. Da ich jeweils für den Folgetag die Reste verplant habe, bekam der Gatte zu seiner Betrübnis weder Nachschlag noch Reste für die Mittagspause. Aber keine Panik, er wird keinen Kohldampf schieben. Im russischen Kühlschrank ist noch Grünkohl, und statt Nachschlag gab’s Vanilleeis.
Der Einkauf für das heutige Menü war nicht weiter problematisch. Die einzige Schwierigkeit stellte die Dose Limabohnen dar. Zum einen übersah der Gatte den Falz im Zettel und fragte durch die Regalreihen irrend: „Du hast hier eine Dose aufgeschrieben – wassen fürne Dose? Hier steht nur: Eine Dose!“ Zum anderen fehlte bei der Mengenangabe im Kochbuch der Hinweis, ob es 400 g Abtropf- oder Gesamtgewicht sein sollte. Ich entscheid mich für das Gesamtgewicht. Nach der Brunnenkresse suchte ich erst gar nicht. Ich kam Sonnabend weder auf den Markt noch in die Metro, und im Supermarkt gibt es sie hier in der Pampa sicher nicht. Gleiches gilt für das griechische Basilikum.
Hier fast alle Zutaten im Überblick. Der Salat und die glatte Petersilie schlummern noch auf dem Balkon, die Ofenkartoffeln sind schon im Mikrowellenkochtopf.
Im ersten Schritt sollen alle Zutaten und Küchenwerkzeuge bereitgestellt werden. Okay, die Zutaten sind aufgeführt. Die Küchenwerkzeuge aber nicht. Da ich kaum alle Werkzeuge bereitstellen kann, hilft also nur, das Rezept noch mal gründlich zu lesen. Eine Auflistung wie bei den Zutaten hätte geholfen. Nach den Kräutern lief ich vier Mal, weil sie unter jedem Gericht einzeln aufgeführt werden. Ach, und ein Werkzeug hat JO in seiner tollen Liste vergessen. Womit schleudert er den Salat trocken? Oder nimmt er wie Schwiegermutter pro Salatblatt zwei Blätter Küchenkrepp? Wir ergänzen die Liste der unverzichtbaren Haushaltswerkzeuge also um eine Salatschleuder ;o)
Dann soll der Backofengrill auf das Maximum vorgeheizt werden. Die folgenden 15 Minuten läuft er bei 250 Grad still vor sich hin (und mir der Schweiß runter). Die große Pfanne soll auf mittlerer, eine zweite Pfanne (ohne Größenangabe) auf kleiner Stufe erhitzt werden. Ich habe mir erlaubt, hier korrigierend einzugreifen, weil die Platten nicht auf kleiner Stufe anspringen und das Hack, das in die große Pfanne soll, auf mittlerer Stufe sehr lange gebraucht hätte.
Die Kartoffeln sollten 14 bis 16 Minuten in die Mikrowelle – die Wattzahl war nicht vorgegeben, also nahm ich die Maximal-Stufe. Mikrowellen-Frischhaltefolie brauche ich nicht, ich bekam einen Mikrowellen-Kopftopf zur Hochzeit und brauchte nur danach zu kramen. Als die Kartoffeln nach 10 Minuten pfiffen, sagte die Gabelprobe, dass sie gar sind. Die restliche Mikrowellenzeit ignorierte ich. Dafür blieben sie etwa 20 Minuten im Ofen, weil ich mit anderen Sachen beschäftigt war – aber ich ließ sie nicht direkt unter dem Grill, dazu waren sie zu dick. Einen unerwarteten Zwischenfall gab’s: Das Backblech verzog sich nach 15 Minuten bei 250 Grad direkt unter dem Grill (so war’s vorgegeben), so dass der Gatte samt Zange zum Einsatz kommen musste, um das Blech wieder aus dem Herd zu bekommen. Kurz sah ich für die Ofenkartoffeln schwarz.
Auch bei der Olivenölmenge ignorierte ich die eine oder andere Anweisung. Speck in Olivenöl anzubraten finde ich überflüssig, ebenso wie die Ölgabe an den Bohnensalat zum Schluss. Der war schon ölig genug.
Normalerweise hätte ich für Wurzeln, Zwiebel und Selleriestangen nicht die Küchenmaschine eingesetzt, denn darin bleibt zu viel hängen. Ich hätte die Reste mit der Hand schnibbeln können, aber die Zeit war schon ziemlich weit fortgeschritten.
Befremdlich fand ich es, den ungeschälten Knoblauch zu pressen. Da blieb so viel in der Presse hängen. Bei geschältem Knoblauch hätten es auch 2 statt 4 Zehen getan.
Nach 50 Minuten waren dann Essen und Köchin fertig – hätte ich, wie ich es normalerweise mache, Messer und Schneidbretter zwischendrin abgewischt, hätte ich länger gebraucht. So nahm ich öfter ein neues Messer, ein neues Brett – auf dass die Spülmaschine was zu tun bekomme. Für ein Alltagsessen ist mir der vorgegeben Arbeitsablauf zu chaotisch. Der stresste mich so, dass ich am Schluss ein Bier brauchte. Ich mag normalerweise kein Bier. Das letzte trank ich beim Tørrede dabs-Essen in Hvide Sande. Lieber koche ich 6 Gänge für 6 Schwiegermütter – das entspannt mich mehr. In meinem Turn hätte ich das Essen locker in der gleichen Zeit auf den Tisch gebracht, aber wesentlich stressfreier.
Das Fazit: If you can’t stand the heat, get out of the kitchen. Für die nächsten JO-Kochaktionen ziehe ich in der Küche meine Galabija an oder koche mit nichts an als Schürze, wenn der Backofengrill 15 Minuten auf voller Stufe läuft, ohne dass was drin ist. Und: Das Desaster blieb aus. Im Gegenteil: Der Gatte verlangt, dass der Bohnensalat ins Repertoire aufgenommen wird (mir war der zu salzig, der Gatte salzte noch nach), und ich kann mir vorstellen, die Hackpfanne mit den Ofenkartoffeln öfter zu essen – dann aber nach meinem Arbeitsablauf. Der Salat schmeckte uns beiden nicht, was nicht nur an der fehlenden Brunnenkresse und einer nicht ganz reifen Avocado lag. Das Dressing war zu sauer (sogar dem Gatten, dem ich sonst immer noch Zusatz-Essig hinstelle), und insgesamt fehlte Wummsbummspfiff – Geschmack halt. Mal schauen, wie ich die Reste morgen lecker bekomme.
Den Gatten verwirte übrigens wieder mal der Begriff "Menü" für diese Sammlung von Gerichten. "Was esse ich denn zuerst?" Hm, keine Ahnung, eine Folge ist nicht vorgegeben. Alle drei Gerichte fanden ihren Platz auf dem Teller - gleichzeitig. Bei manchen "Menüs" besteht ein Gang aus einem Getränk, dann wieder aus einem Nachtisch ... Verwirrend. Aber gute, das Buch hätte ja schlecht "Jamies Sammlung-von-30-Minuten-Gerichten-in-beliebiger-Reihenfolge" heißen können ;o)
Als nächstes gibt es Schweinekoteletts mit Knusperkruste / Quetschkartoffeln / Wirsing mit Minze / Heiße Pfirsiche mit Vanillesauce.
Es bleibt spannend.
Bewertung für Superschnelle Hackpfanne / Ofenkartoffeln / Ein Traum von einem Salat / Weiße Bohnen mit Speck
Vorbereitungszeit: 15 Minuten
Kochzeit: 50 Minuten statt 30 Minuten
Putzzeit: 10 Minuten (eine weitere Spülmaschinenladung wird folgen)
Stresslevel: 6/6 (ungenügend)
Geschmack: 2/6 (gut)
Gesamtergebnis: 3/6 (ausreichend)
Superschnelle Hackpfanne / Ofenkartoffeln
Die Vereinbarung mit lovelybooks will es, dass keine Rezepte gebloggt werden.Beim Schreiben der Einkaufsliste hatte ich das Gefühl, ich habe bereits den Wochenzettel fertig – dabei war ich noch beim ersten Menü. Die Menge reichte aber überraschenderweise gerade so für 4 Portionen. Da ich jeweils für den Folgetag die Reste verplant habe, bekam der Gatte zu seiner Betrübnis weder Nachschlag noch Reste für die Mittagspause. Aber keine Panik, er wird keinen Kohldampf schieben. Im russischen Kühlschrank ist noch Grünkohl, und statt Nachschlag gab’s Vanilleeis.
Der Einkauf für das heutige Menü war nicht weiter problematisch. Die einzige Schwierigkeit stellte die Dose Limabohnen dar. Zum einen übersah der Gatte den Falz im Zettel und fragte durch die Regalreihen irrend: „Du hast hier eine Dose aufgeschrieben – wassen fürne Dose? Hier steht nur: Eine Dose!“ Zum anderen fehlte bei der Mengenangabe im Kochbuch der Hinweis, ob es 400 g Abtropf- oder Gesamtgewicht sein sollte. Ich entscheid mich für das Gesamtgewicht. Nach der Brunnenkresse suchte ich erst gar nicht. Ich kam Sonnabend weder auf den Markt noch in die Metro, und im Supermarkt gibt es sie hier in der Pampa sicher nicht. Gleiches gilt für das griechische Basilikum.
Hier fast alle Zutaten im Überblick. Der Salat und die glatte Petersilie schlummern noch auf dem Balkon, die Ofenkartoffeln sind schon im Mikrowellenkochtopf.
Im ersten Schritt sollen alle Zutaten und Küchenwerkzeuge bereitgestellt werden. Okay, die Zutaten sind aufgeführt. Die Küchenwerkzeuge aber nicht. Da ich kaum alle Werkzeuge bereitstellen kann, hilft also nur, das Rezept noch mal gründlich zu lesen. Eine Auflistung wie bei den Zutaten hätte geholfen. Nach den Kräutern lief ich vier Mal, weil sie unter jedem Gericht einzeln aufgeführt werden. Ach, und ein Werkzeug hat JO in seiner tollen Liste vergessen. Womit schleudert er den Salat trocken? Oder nimmt er wie Schwiegermutter pro Salatblatt zwei Blätter Küchenkrepp? Wir ergänzen die Liste der unverzichtbaren Haushaltswerkzeuge also um eine Salatschleuder ;o)
Dann soll der Backofengrill auf das Maximum vorgeheizt werden. Die folgenden 15 Minuten läuft er bei 250 Grad still vor sich hin (und mir der Schweiß runter). Die große Pfanne soll auf mittlerer, eine zweite Pfanne (ohne Größenangabe) auf kleiner Stufe erhitzt werden. Ich habe mir erlaubt, hier korrigierend einzugreifen, weil die Platten nicht auf kleiner Stufe anspringen und das Hack, das in die große Pfanne soll, auf mittlerer Stufe sehr lange gebraucht hätte.
Die Kartoffeln sollten 14 bis 16 Minuten in die Mikrowelle – die Wattzahl war nicht vorgegeben, also nahm ich die Maximal-Stufe. Mikrowellen-Frischhaltefolie brauche ich nicht, ich bekam einen Mikrowellen-Kopftopf zur Hochzeit und brauchte nur danach zu kramen. Als die Kartoffeln nach 10 Minuten pfiffen, sagte die Gabelprobe, dass sie gar sind. Die restliche Mikrowellenzeit ignorierte ich. Dafür blieben sie etwa 20 Minuten im Ofen, weil ich mit anderen Sachen beschäftigt war – aber ich ließ sie nicht direkt unter dem Grill, dazu waren sie zu dick. Einen unerwarteten Zwischenfall gab’s: Das Backblech verzog sich nach 15 Minuten bei 250 Grad direkt unter dem Grill (so war’s vorgegeben), so dass der Gatte samt Zange zum Einsatz kommen musste, um das Blech wieder aus dem Herd zu bekommen. Kurz sah ich für die Ofenkartoffeln schwarz.
Auch bei der Olivenölmenge ignorierte ich die eine oder andere Anweisung. Speck in Olivenöl anzubraten finde ich überflüssig, ebenso wie die Ölgabe an den Bohnensalat zum Schluss. Der war schon ölig genug.
Normalerweise hätte ich für Wurzeln, Zwiebel und Selleriestangen nicht die Küchenmaschine eingesetzt, denn darin bleibt zu viel hängen. Ich hätte die Reste mit der Hand schnibbeln können, aber die Zeit war schon ziemlich weit fortgeschritten.
Befremdlich fand ich es, den ungeschälten Knoblauch zu pressen. Da blieb so viel in der Presse hängen. Bei geschältem Knoblauch hätten es auch 2 statt 4 Zehen getan.
Nach 50 Minuten waren dann Essen und Köchin fertig – hätte ich, wie ich es normalerweise mache, Messer und Schneidbretter zwischendrin abgewischt, hätte ich länger gebraucht. So nahm ich öfter ein neues Messer, ein neues Brett – auf dass die Spülmaschine was zu tun bekomme. Für ein Alltagsessen ist mir der vorgegeben Arbeitsablauf zu chaotisch. Der stresste mich so, dass ich am Schluss ein Bier brauchte. Ich mag normalerweise kein Bier. Das letzte trank ich beim Tørrede dabs-Essen in Hvide Sande. Lieber koche ich 6 Gänge für 6 Schwiegermütter – das entspannt mich mehr. In meinem Turn hätte ich das Essen locker in der gleichen Zeit auf den Tisch gebracht, aber wesentlich stressfreier.
Das Fazit: If you can’t stand the heat, get out of the kitchen. Für die nächsten JO-Kochaktionen ziehe ich in der Küche meine Galabija an oder koche mit nichts an als Schürze, wenn der Backofengrill 15 Minuten auf voller Stufe läuft, ohne dass was drin ist. Und: Das Desaster blieb aus. Im Gegenteil: Der Gatte verlangt, dass der Bohnensalat ins Repertoire aufgenommen wird (mir war der zu salzig, der Gatte salzte noch nach), und ich kann mir vorstellen, die Hackpfanne mit den Ofenkartoffeln öfter zu essen – dann aber nach meinem Arbeitsablauf. Der Salat schmeckte uns beiden nicht, was nicht nur an der fehlenden Brunnenkresse und einer nicht ganz reifen Avocado lag. Das Dressing war zu sauer (sogar dem Gatten, dem ich sonst immer noch Zusatz-Essig hinstelle), und insgesamt fehlte Wummsbummspfiff – Geschmack halt. Mal schauen, wie ich die Reste morgen lecker bekomme.
Den Gatten verwirte übrigens wieder mal der Begriff "Menü" für diese Sammlung von Gerichten. "Was esse ich denn zuerst?" Hm, keine Ahnung, eine Folge ist nicht vorgegeben. Alle drei Gerichte fanden ihren Platz auf dem Teller - gleichzeitig. Bei manchen "Menüs" besteht ein Gang aus einem Getränk, dann wieder aus einem Nachtisch ... Verwirrend. Aber gute, das Buch hätte ja schlecht "Jamies Sammlung-von-30-Minuten-Gerichten-in-beliebiger-Reihenfolge" heißen können ;o)
Als nächstes gibt es Schweinekoteletts mit Knusperkruste / Quetschkartoffeln / Wirsing mit Minze / Heiße Pfirsiche mit Vanillesauce.
Es bleibt spannend.
Bewertung für Superschnelle Hackpfanne / Ofenkartoffeln / Ein Traum von einem Salat / Weiße Bohnen mit Speck
Vorbereitungszeit: 15 Minuten
Kochzeit: 50 Minuten statt 30 Minuten
Putzzeit: 10 Minuten (eine weitere Spülmaschinenladung wird folgen)
Stresslevel: 6/6 (ungenügend)
Geschmack: 2/6 (gut)
Gesamtergebnis: 3/6 (ausreichend)
Freitag, 12. November 2010
Jamies 30 Minuten Menüs – der erste bis siebte Eindruck
Jetzt ist es also da. „Jamies 30 Minuten Menüs“, erschienen bei Dorling Kinderley, München 2010, 287 Seiten. Die folgenden Zitate stammen alle aus dem Buch. Daraus werde ich nun also mindestens vier Wochen lang jede Woche ein Gericht bloggen. So will es die Vereinbarung mit lovelybooks.
Dann schauen wir mal.
Der erste Eindruck: Wow, für den Preis (24,95 €) ein gebundenes Kochbuch mit Schutzumschlag – ich hätte mit einem Paperback gerechnet. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mir in der letzten Zeit Kochbücher direkt aus UK bestellte, was sie teurer macht. Schutzumschläge bei Kochbüchern finde ich allerdings unpraktisch, die fliegen meistens irgendwo rum. Außerdem mag ich Bücher mit Patina. Aber im Regal macht es sich bestimmt gut, das Buch.
Der zweite Eindruck: Beim Aufschlagen erwische ich einige Seiten zu viel und sehe als erstes einen Nachruf auf einen Freund. Okay, kann man machen. Hätte ich sicher auch gemacht. Aber am Endes des Buches, bei den Danksagungen. Immerhin erfahre ich hier schon, dass „an allen Ecken und Enden Küchenmaschinen und Standmixer im Einsatz“ sind. Stünde ich jetzt in der Buchhandlung, wäre meine Kaufentscheidung wohl schon jetzt gefallen – gegen das Buch. Ich habe weder Standmixer noch Küchenmaschine und werde mir beides in absehbarer Zeit nicht kaufen. Vielleicht sollte das Buch lieber im Elektromarkt als in der Buchhandlung liegen?
Der dritte Eindruck: Die Menü-Übersicht. Zu bunt, zu unübersichtlich. Ich blättere schnell weiter. Zum Glück gibt es hinten noch ein alphabetisches Register - lesbar.
Der vierte Eindruck: Der Knabe nimmt den Mund ziemlich voll, verspricht er doch, zu zeigen, „wie es geht, in nur 20 – 30 Minuten – fast der gleichen Zeit, die es dauert, ein Fertiggericht im Ofen warm zu machen oder etwas vom Schnellimbiss zu holen – ein köstliches Menü auf den Tisch zu bringen: mit genialer Planung und blitzschneller Umsetzung.“ Gerade unter der Woche, wenn’s schnell gehen soll, so das Versprechen.
Und da liegt der Hase im Pfeffer. Als ich mich anmeldete, dachte ich, es ist wirklich ein Essen, das in 30 Minuten zubereitet wird. Aber das ist Augenwischerei. Die Zeit wird erst ab mise en place gemessen und wenn schon alle Töpfe heiß sind. Mit einem schnellen Essen nach dem Sport, wie ich es dachte, wird es also nichts. Die Rechnung, dass Selbstgekochtes genauso schnell ist wie Tüte / Fertiggericht, geht so nicht auf. Dabei geht sie auf, wenn man ein Gericht macht, kein Menü, wie das Projekt "Kochen ohne Tüte" von Foodfreak und Küchenlatein zeigt (und der gesunde Menschenverstand es einem sagt).
Oliver schreibt: „Mit diesem Buch möchte ich Sie auf ein Niveau bringen, auf dem Sie sich (…) richtig gut und mit Stil bekochen können, ohne viel Zeit zu investieren.“ Meine Kocherfahrung und meine Skepsis sagen mir: Das wird so nicht klappen. Wenn ich eine TK-Pizza in den Ofen schiebe, habe ich, selbst ohne den Ofen vorzuheizen, in max. 25 Minuten ein Essen auf den Tisch stehen. Mise en place entfällt. Klarschiff machen geht schnell: Schmutziger Teller in die Spülmaschine, Plastikfolie in den Müll, Karton ins Altpapier, fertisch. Vorsichtig geschätzt, werde ich für die 30-Minuten-Menüs die gleiche Zeit an Vor- und Nachbereitung brauchen. Aber vielleicht täusche ich mich.
Und wieso soll ich unter der Woche ständig drei Gänge kochen? Himmel, ich habe inzwischen vierzehn Kilo abgenommen (okay, zugegeben, das ist bei meinem Gewicht wie ein Prozent Rabatt auf den Kaufpreis eines Maseratis, aber trotzdem), und jetzt soll ich diese Unmengen Essen kochen und – zwangsläufig – essen? Bevor ich zum fünften Eindruck komme, frage ich besser mal schnell Schwiegermutter, wie ausgelastet ihr Tiefkühler gerade ist und ob sie die nächsten vier Wochen von uns durchgefüttert werden will.
Der fünfte Eindruck: Die Menü-Zusammenstellungen sind teilweise sehr merkwürdig, wenn man wie ich saisonal kocht - oder die Saisonuhr auf der Insel tickt anders. Miesmuscheln mit Rhabarberkuchen zum Dessert klappen bei mir nicht - da liegen mindestens 6 Monate dazwischen, außer, es ist ein sehr kalter April. Das Gleiche gilt für gegrillten Chicorée, gefolgt von Himbeer-Trifle oder Sommerpasta, gefolgt von Birnentörtchen und div. andere Gerichte. Wenn man schon den Anspruch hat, die Leute in die Küche zu bringen, sollte man ihnen auch Saisonalität vermitteln und nicht, dass alles immer verfügbar ist.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich könnte die Miesmuscheln mit dem Rhabarberkuchen machen, denn ich habe aus dem Frühling noch Rhabarber eingefroren. Aber ich werde es nicht machen - als Bloggerin hat frau ja schließlich einen Erziehungsauftrag, politisch-gesellschaftliche Verantwortung und Macht ;o) Aus dem Rhabarber wird entweder Sirup oder eine Beilage zum Huhn, und gebloggt wird's nächstes Frühjahr.
Der sechste Eindruck: Viele Gerichte sind sehr fleischlastig. Wozu brauche ich zu einem Hähnchen einen Hacksalat als Beilage? Oder eine Wurstschnecke zu einem Schweinefilet? Unser Fleischkonsum zerstört Regenwälder, sorgt in anderen Teilen der Welt für Hungersnöte, ist schlecht für die CO2-Bilanz, und Fleisch ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln viel zu billig zu haben … Dass Oliver dafür plädiert, möglichst Schweinefleisch aus artgerechter Haltung von einem guten Metzger zu kaufen, macht die Sache nicht besser. Außerdem essen wir kaum Schweinefleisch. Und wenn man seine „Worte über Zutaten“ wörtlich nimmt, müssen nur Hähnchen und Schweine aus artgerechter Haltung kommen. Bei Lamm und Rind ist es anscheinend egal, denn die werden da nicht aufgeführt. Aber im Folgenden verkocht.
Der siebte Eindruck: Die Liste mit den Küchenwerkzeugen, die man laut Oliver haben MUSS, wenn man die Menüs in 30 Minuten schaffen will. Er führt an, dass die Geräte / Werkzeuge ca. 600 Euro kosten. Das macht Mut. Das sind ca. 200 Fertigpizzen – wenn ich sie kaufe. Und knapp 400, wenn der Gatte einkaufen geht. Nachdem ich den Leuten vom Verlag schon die Marketingstrategie an die Hand gab, das Buch in Elektromärkten an den Mann zu bringen, kommt hier der Tipp, es auch in Haushaltswarenläden zu platzieren. Ich warte auf das Bundel KM – Kochbuch oder Kochtopf – Kochbuch …
Okay, dann manchen wir mal Inventur. Was sollen wir haben und was haben wir?
• Küchenmaschine mit folgenden Einsätzen: Flügelmesser, grobe und feine Schneidescheibe, grobe und feine Reibscheibe, Rühr- und Schlagbesen. Menno, ich hätte nicht nein sagen sollen, als der Gatte mir jüngst die Aldi-KM schenken wollte … Mal schauen, wie sich die Rudimente meiner 40 Jahre alten Moulinette schlagen. Rühr- und Schlagbesen hat sie nicht, hatte sie nie.
• Standmixer: Hatte ich. Bis ich Stephs Watermelon Slush machte. Fällt also weg. Dafür habe ich zwei Pürierstäbe. Nur die werden nicht verlangt.
• Mikrowelle: Uff, endlich mal was, was ich abhaken kann.
• Handrührgerät: Ist da.
• Wasserkocher: In mehrfacher Ausführung.
• Große Grillpfanne (25 x 29 cm): Fehlanzeige.
• Große beschichtete ofenfeste Pfanne mit Deckel (30-32 cm): Siehe Große Grillpfanne.
• Mittelgroße beschichtete Pfanne mit Deckel (etwa 26 cm): Soso, das ist für JO mittelgroße. Für mich ist das die große Pfanne …
• Kleine beschichtete Pfanne mit Deckel (20 cm): Na ja, einen Deckel hatte die Pfanne nicht, als ich sie kaufte, aber der Deckel vom 20cm-Topf wehrt sich nicht, wenn er auf der Pfanne zum Einsatz kommt, also: Ja, ist da.
• Großer, hoher Kochtopf mit Deckel (24 cm): In zweifacher Ausführung vorhanden.
• Mittelgroßer Topf mit Deckel (20 cm): Ebenfalls ausreichend vorhanden.
• Kleiner Kochtopf mit Deckel (16 cm): Siehe Mittelgroßer Kochtopf.
• Dreiteiliger Dampfgartopf: Ich habe einen Tischdampfgarer, zählt das auch?
• Robuste große tiefe Bratform (28 x 35 cm): Fehlt. Zwei runde Bräter aber hätte ich. Und überhaupt: Das, was auf dem Foto zusehen ist, sieht eher aus wie eine Auflaufform. Die habe ich.
• Mittelgroße Bratform (ohne Größenangabe): Siehe Robuste große tiefe Bratform.
• Backform (26 x 32 cm): Ist da.
• Beschichtetes Backblech: Tut’s auch 'ne Lage Backpapier?
• Kuchengitter: Positiv.
• 6er Muffinblech: Wozu braucht man das? Kann man nicht einfach das 12er halb füllen? Oder flexen?
• 12er Muffinblech: Halt, Schaaatzi, stopp, nicht das 12er zu zwei 6ern flexen, das wird noch gebraucht.
• 3 Messer guter Qualität: Kochmesser, Schälmesser, Brotmesser: Sagen wir mal so: Wir haben ausreichend Messer. Und meistens schälen und schneiden sie sogar. Auch Brot.
• 2 große Schneidbretter aus Kunststoff: Positiv.
• 2 große Schneidbretter aus Holz: Schneidbrett ja, Holz ja, groß nein.
• Ein Satz Rühr- und Küchenschüsseln: Keine Ahnung, ob es ein Satz ist, aber Schüsseln haben wir eigentlich genug.
• Hitzefester Durchschlag: In Metall und Kunststoff vorhanden.
• Feines Küchensieb: Positiv.
• Mörser und Stößel: Fällt eher in die Kategorie „niedlich“, aber: Ja, ist da.
• Knoblauchpresse: Ich bin schockiert! Ich dachte, ein richtiger Koch presst nicht! Ich bin kein richtiger Koch, ich presse.
• Küchenzange: Vom deutschen Jamie Oliver höchstselbst.
• Pfannenwender: In diversen Ausführungen.
• Holzkochlöffel: Exakt einer. Ich mag die bunten Melamindinger von Rosti Mepal.
• Schöpflöffel: Positiv.
• Schaumlöffel: Siehe Schöpflöffel.
• Teigschaber: Siehe Schöpflöffel.
• Kartoffelstampfer: Oh ja, mein geliebtes Turboteil aus DK. Muss ich direkt mal bloggen.
• Scharfer Sparschäler: Er meint das Teil, das regelmäßig meine Fingerkuppe kappt *autsch*
• Vierkantreibe: Positiv.
• Feine Handreibe: Mit meiner Microplane fahre ich sogar in den Urlaub.
• Messbecher: Diverse.
• Küchenwaage: Digital und analog.
• Messlöffel-Set: Mit Glück ist noch eines in der eBay-Kiste. Lag bei uns nämlich nur rum. Meistens tut’s die Lamäng.
• Schneebesen: Vorhanden.
• Dosenöffner: Der Gatte.
• Teigroller / Nudelholz: Gibt es seit knapp einem Jahr auch bei uns. Davor tat’s jede Flasche, die gerade griffbereit war.
• Backpinsel: Mit Haar und aus Silikon.
• Flaschenöffner: Siehe Dosenöffner.
• Eisportionierer: Siehe Flaschenöffner.
• Alufolie, Pergamentpapier (Kochpergament): Alles da.
• Mikrowellengeeignete Frischhaltefolie: Habe ich noch nie gebraucht. Wir haben Abdeckhauben.
• Küchentimer: Hey, ich bin Hausfrau! Ich habe Gefühl!
Okay, würde ich neben der Saisonalität und unseren geschmacklichen Vorlieben auch noch das Vorhandensein von Gerätschaften als Auswahlkriterium für die zu bloggenden Rezepte nehmen, hätte ich jetzt ernsthafte Probleme. Aber getreu dem Motto „Alle Köche sind beschissen, die sich nicht zu helfen wissen“ mache ich mich auch mit – nach JO-Kriterien – mangelhafter Küchenausstattung frohgemut ans Werk.
Das Ergebnis werde ich mit den Kriterien der Rezensenten des Guardian messen: Kochzeit, Putzzeit, Stresslevel, Geschmack, Gesamtergebnis; jeweils auf einer Skala von eins bis sechs.
Ich bin immer noch gespannt.
Der Gatte hingegen überlegt, die nächsten vier Wochen bei Schwiegermutter zu essen.
Dann schauen wir mal.
Der erste Eindruck: Wow, für den Preis (24,95 €) ein gebundenes Kochbuch mit Schutzumschlag – ich hätte mit einem Paperback gerechnet. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mir in der letzten Zeit Kochbücher direkt aus UK bestellte, was sie teurer macht. Schutzumschläge bei Kochbüchern finde ich allerdings unpraktisch, die fliegen meistens irgendwo rum. Außerdem mag ich Bücher mit Patina. Aber im Regal macht es sich bestimmt gut, das Buch.
Der zweite Eindruck: Beim Aufschlagen erwische ich einige Seiten zu viel und sehe als erstes einen Nachruf auf einen Freund. Okay, kann man machen. Hätte ich sicher auch gemacht. Aber am Endes des Buches, bei den Danksagungen. Immerhin erfahre ich hier schon, dass „an allen Ecken und Enden Küchenmaschinen und Standmixer im Einsatz“ sind. Stünde ich jetzt in der Buchhandlung, wäre meine Kaufentscheidung wohl schon jetzt gefallen – gegen das Buch. Ich habe weder Standmixer noch Küchenmaschine und werde mir beides in absehbarer Zeit nicht kaufen. Vielleicht sollte das Buch lieber im Elektromarkt als in der Buchhandlung liegen?
Der dritte Eindruck: Die Menü-Übersicht. Zu bunt, zu unübersichtlich. Ich blättere schnell weiter. Zum Glück gibt es hinten noch ein alphabetisches Register - lesbar.
Der vierte Eindruck: Der Knabe nimmt den Mund ziemlich voll, verspricht er doch, zu zeigen, „wie es geht, in nur 20 – 30 Minuten – fast der gleichen Zeit, die es dauert, ein Fertiggericht im Ofen warm zu machen oder etwas vom Schnellimbiss zu holen – ein köstliches Menü auf den Tisch zu bringen: mit genialer Planung und blitzschneller Umsetzung.“ Gerade unter der Woche, wenn’s schnell gehen soll, so das Versprechen.
Und da liegt der Hase im Pfeffer. Als ich mich anmeldete, dachte ich, es ist wirklich ein Essen, das in 30 Minuten zubereitet wird. Aber das ist Augenwischerei. Die Zeit wird erst ab mise en place gemessen und wenn schon alle Töpfe heiß sind. Mit einem schnellen Essen nach dem Sport, wie ich es dachte, wird es also nichts. Die Rechnung, dass Selbstgekochtes genauso schnell ist wie Tüte / Fertiggericht, geht so nicht auf. Dabei geht sie auf, wenn man ein Gericht macht, kein Menü, wie das Projekt "Kochen ohne Tüte" von Foodfreak und Küchenlatein zeigt (und der gesunde Menschenverstand es einem sagt).
Oliver schreibt: „Mit diesem Buch möchte ich Sie auf ein Niveau bringen, auf dem Sie sich (…) richtig gut und mit Stil bekochen können, ohne viel Zeit zu investieren.“ Meine Kocherfahrung und meine Skepsis sagen mir: Das wird so nicht klappen. Wenn ich eine TK-Pizza in den Ofen schiebe, habe ich, selbst ohne den Ofen vorzuheizen, in max. 25 Minuten ein Essen auf den Tisch stehen. Mise en place entfällt. Klarschiff machen geht schnell: Schmutziger Teller in die Spülmaschine, Plastikfolie in den Müll, Karton ins Altpapier, fertisch. Vorsichtig geschätzt, werde ich für die 30-Minuten-Menüs die gleiche Zeit an Vor- und Nachbereitung brauchen. Aber vielleicht täusche ich mich.
Und wieso soll ich unter der Woche ständig drei Gänge kochen? Himmel, ich habe inzwischen vierzehn Kilo abgenommen (okay, zugegeben, das ist bei meinem Gewicht wie ein Prozent Rabatt auf den Kaufpreis eines Maseratis, aber trotzdem), und jetzt soll ich diese Unmengen Essen kochen und – zwangsläufig – essen? Bevor ich zum fünften Eindruck komme, frage ich besser mal schnell Schwiegermutter, wie ausgelastet ihr Tiefkühler gerade ist und ob sie die nächsten vier Wochen von uns durchgefüttert werden will.
Der fünfte Eindruck: Die Menü-Zusammenstellungen sind teilweise sehr merkwürdig, wenn man wie ich saisonal kocht - oder die Saisonuhr auf der Insel tickt anders. Miesmuscheln mit Rhabarberkuchen zum Dessert klappen bei mir nicht - da liegen mindestens 6 Monate dazwischen, außer, es ist ein sehr kalter April. Das Gleiche gilt für gegrillten Chicorée, gefolgt von Himbeer-Trifle oder Sommerpasta, gefolgt von Birnentörtchen und div. andere Gerichte. Wenn man schon den Anspruch hat, die Leute in die Küche zu bringen, sollte man ihnen auch Saisonalität vermitteln und nicht, dass alles immer verfügbar ist.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich könnte die Miesmuscheln mit dem Rhabarberkuchen machen, denn ich habe aus dem Frühling noch Rhabarber eingefroren. Aber ich werde es nicht machen - als Bloggerin hat frau ja schließlich einen Erziehungsauftrag, politisch-gesellschaftliche Verantwortung und Macht ;o) Aus dem Rhabarber wird entweder Sirup oder eine Beilage zum Huhn, und gebloggt wird's nächstes Frühjahr.
Der sechste Eindruck: Viele Gerichte sind sehr fleischlastig. Wozu brauche ich zu einem Hähnchen einen Hacksalat als Beilage? Oder eine Wurstschnecke zu einem Schweinefilet? Unser Fleischkonsum zerstört Regenwälder, sorgt in anderen Teilen der Welt für Hungersnöte, ist schlecht für die CO2-Bilanz, und Fleisch ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln viel zu billig zu haben … Dass Oliver dafür plädiert, möglichst Schweinefleisch aus artgerechter Haltung von einem guten Metzger zu kaufen, macht die Sache nicht besser. Außerdem essen wir kaum Schweinefleisch. Und wenn man seine „Worte über Zutaten“ wörtlich nimmt, müssen nur Hähnchen und Schweine aus artgerechter Haltung kommen. Bei Lamm und Rind ist es anscheinend egal, denn die werden da nicht aufgeführt. Aber im Folgenden verkocht.
Der siebte Eindruck: Die Liste mit den Küchenwerkzeugen, die man laut Oliver haben MUSS, wenn man die Menüs in 30 Minuten schaffen will. Er führt an, dass die Geräte / Werkzeuge ca. 600 Euro kosten. Das macht Mut. Das sind ca. 200 Fertigpizzen – wenn ich sie kaufe. Und knapp 400, wenn der Gatte einkaufen geht. Nachdem ich den Leuten vom Verlag schon die Marketingstrategie an die Hand gab, das Buch in Elektromärkten an den Mann zu bringen, kommt hier der Tipp, es auch in Haushaltswarenläden zu platzieren. Ich warte auf das Bundel KM – Kochbuch oder Kochtopf – Kochbuch …
Okay, dann manchen wir mal Inventur. Was sollen wir haben und was haben wir?
• Küchenmaschine mit folgenden Einsätzen: Flügelmesser, grobe und feine Schneidescheibe, grobe und feine Reibscheibe, Rühr- und Schlagbesen. Menno, ich hätte nicht nein sagen sollen, als der Gatte mir jüngst die Aldi-KM schenken wollte … Mal schauen, wie sich die Rudimente meiner 40 Jahre alten Moulinette schlagen. Rühr- und Schlagbesen hat sie nicht, hatte sie nie.
• Standmixer: Hatte ich. Bis ich Stephs Watermelon Slush machte. Fällt also weg. Dafür habe ich zwei Pürierstäbe. Nur die werden nicht verlangt.
• Mikrowelle: Uff, endlich mal was, was ich abhaken kann.
• Handrührgerät: Ist da.
• Wasserkocher: In mehrfacher Ausführung.
• Große Grillpfanne (25 x 29 cm): Fehlanzeige.
• Große beschichtete ofenfeste Pfanne mit Deckel (30-32 cm): Siehe Große Grillpfanne.
• Mittelgroße beschichtete Pfanne mit Deckel (etwa 26 cm): Soso, das ist für JO mittelgroße. Für mich ist das die große Pfanne …
• Kleine beschichtete Pfanne mit Deckel (20 cm): Na ja, einen Deckel hatte die Pfanne nicht, als ich sie kaufte, aber der Deckel vom 20cm-Topf wehrt sich nicht, wenn er auf der Pfanne zum Einsatz kommt, also: Ja, ist da.
• Großer, hoher Kochtopf mit Deckel (24 cm): In zweifacher Ausführung vorhanden.
• Mittelgroßer Topf mit Deckel (20 cm): Ebenfalls ausreichend vorhanden.
• Kleiner Kochtopf mit Deckel (16 cm): Siehe Mittelgroßer Kochtopf.
• Dreiteiliger Dampfgartopf: Ich habe einen Tischdampfgarer, zählt das auch?
• Robuste große tiefe Bratform (28 x 35 cm): Fehlt. Zwei runde Bräter aber hätte ich. Und überhaupt: Das, was auf dem Foto zusehen ist, sieht eher aus wie eine Auflaufform. Die habe ich.
• Mittelgroße Bratform (ohne Größenangabe): Siehe Robuste große tiefe Bratform.
• Backform (26 x 32 cm): Ist da.
• Beschichtetes Backblech: Tut’s auch 'ne Lage Backpapier?
• Kuchengitter: Positiv.
• 6er Muffinblech: Wozu braucht man das? Kann man nicht einfach das 12er halb füllen? Oder flexen?
• 12er Muffinblech: Halt, Schaaatzi, stopp, nicht das 12er zu zwei 6ern flexen, das wird noch gebraucht.
• 3 Messer guter Qualität: Kochmesser, Schälmesser, Brotmesser: Sagen wir mal so: Wir haben ausreichend Messer. Und meistens schälen und schneiden sie sogar. Auch Brot.
• 2 große Schneidbretter aus Kunststoff: Positiv.
• 2 große Schneidbretter aus Holz: Schneidbrett ja, Holz ja, groß nein.
• Ein Satz Rühr- und Küchenschüsseln: Keine Ahnung, ob es ein Satz ist, aber Schüsseln haben wir eigentlich genug.
• Hitzefester Durchschlag: In Metall und Kunststoff vorhanden.
• Feines Küchensieb: Positiv.
• Mörser und Stößel: Fällt eher in die Kategorie „niedlich“, aber: Ja, ist da.
• Knoblauchpresse: Ich bin schockiert! Ich dachte, ein richtiger Koch presst nicht! Ich bin kein richtiger Koch, ich presse.
• Küchenzange: Vom deutschen Jamie Oliver höchstselbst.
• Pfannenwender: In diversen Ausführungen.
• Holzkochlöffel: Exakt einer. Ich mag die bunten Melamindinger von Rosti Mepal.
• Schöpflöffel: Positiv.
• Schaumlöffel: Siehe Schöpflöffel.
• Teigschaber: Siehe Schöpflöffel.
• Kartoffelstampfer: Oh ja, mein geliebtes Turboteil aus DK. Muss ich direkt mal bloggen.
• Scharfer Sparschäler: Er meint das Teil, das regelmäßig meine Fingerkuppe kappt *autsch*
• Vierkantreibe: Positiv.
• Feine Handreibe: Mit meiner Microplane fahre ich sogar in den Urlaub.
• Messbecher: Diverse.
• Küchenwaage: Digital und analog.
• Messlöffel-Set: Mit Glück ist noch eines in der eBay-Kiste. Lag bei uns nämlich nur rum. Meistens tut’s die Lamäng.
• Schneebesen: Vorhanden.
• Dosenöffner: Der Gatte.
• Teigroller / Nudelholz: Gibt es seit knapp einem Jahr auch bei uns. Davor tat’s jede Flasche, die gerade griffbereit war.
• Backpinsel: Mit Haar und aus Silikon.
• Flaschenöffner: Siehe Dosenöffner.
• Eisportionierer: Siehe Flaschenöffner.
• Alufolie, Pergamentpapier (Kochpergament): Alles da.
• Mikrowellengeeignete Frischhaltefolie: Habe ich noch nie gebraucht. Wir haben Abdeckhauben.
• Küchentimer: Hey, ich bin Hausfrau! Ich habe Gefühl!
Okay, würde ich neben der Saisonalität und unseren geschmacklichen Vorlieben auch noch das Vorhandensein von Gerätschaften als Auswahlkriterium für die zu bloggenden Rezepte nehmen, hätte ich jetzt ernsthafte Probleme. Aber getreu dem Motto „Alle Köche sind beschissen, die sich nicht zu helfen wissen“ mache ich mich auch mit – nach JO-Kriterien – mangelhafter Küchenausstattung frohgemut ans Werk.
Das Ergebnis werde ich mit den Kriterien der Rezensenten des Guardian messen: Kochzeit, Putzzeit, Stresslevel, Geschmack, Gesamtergebnis; jeweils auf einer Skala von eins bis sechs.
Ich bin immer noch gespannt.
Der Gatte hingegen überlegt, die nächsten vier Wochen bei Schwiegermutter zu essen.
Mittwoch, 10. November 2010
Fast Food = Fast ein Essen ;o)
Demnächst gibt es hier nur noch Fast Food. Mehrmals in der Woche stelle ich Euch die neusten Menüs vom Schotten und vom König vor. Plus die aus der finnischen Burgerbratstube auf dem Kiez. Nicht zu vergessen: Kentucky schreit ...
Höre ich da etwa einen Aufschrei?
Nein, keine Panik. Hier bleibt alles beim Alten. Im Prinzip.
In den nächsten Wochen teste ich das Jamie-Oliver-Kochbuch "30 Minuten Menüs", ein Blog-Event von Lovely Books.
Als ich mich bewarb, war der Gedanke, dass es bei uns viel zu oft Currywurst und TK-Pizza gibt, wenn es schnell gehen soll. Das ist vor allem nach dem Sport der Fall. Es ist aber auch zu praktisch, vom Laufband direkt ins Stan's zu gehen oder schnell beim Discounter was zu erlegen ... Oder es gibt halt 'ne schnelle Nudel. Ein frisch gekochtes Essen nach dem Sport - das wäre gesund und vernünftig. Mal schauen, ob JO unserem Anspruch standhält.
Tja, und was sagte der Gatte angesichts des Vorhabens? "Menü in 30 Minuten? Kann ich auch! Drei Gänge! Curry! Pommes! Schranke! Dafür brauche ich keinen Dschämie Olliva."
Wir werden sehen ;o)
Höre ich da etwa einen Aufschrei?
Nein, keine Panik. Hier bleibt alles beim Alten. Im Prinzip.
In den nächsten Wochen teste ich das Jamie-Oliver-Kochbuch "30 Minuten Menüs", ein Blog-Event von Lovely Books.
Als ich mich bewarb, war der Gedanke, dass es bei uns viel zu oft Currywurst und TK-Pizza gibt, wenn es schnell gehen soll. Das ist vor allem nach dem Sport der Fall. Es ist aber auch zu praktisch, vom Laufband direkt ins Stan's zu gehen oder schnell beim Discounter was zu erlegen ... Oder es gibt halt 'ne schnelle Nudel. Ein frisch gekochtes Essen nach dem Sport - das wäre gesund und vernünftig. Mal schauen, ob JO unserem Anspruch standhält.
Tja, und was sagte der Gatte angesichts des Vorhabens? "Menü in 30 Minuten? Kann ich auch! Drei Gänge! Curry! Pommes! Schranke! Dafür brauche ich keinen Dschämie Olliva."
Wir werden sehen ;o)
Dienstag, 9. November 2010
Farmville Bakery II: Triple Berry Pie – Waldbeeren Pie
Der Triple Berry Pie gehört ebenfalls zu den virtuellen Produkten der Farmville Bakery, wie der Raspberry Blondie. Das Rezept für den Pie fand ich beim Stöbern in den kleinen Heften von Anne Wilson, die, bei Könemann erschienen, für kleines Geld in den Supermärkten zu haben sind.
Mitte der 1990er Jahre kaufte ich diese Heftchen beinahe wahllos. Als unerfahrene Köchin fand ich die Rezepte teilweise problematisch – auch heute sind es nicht gerade meine Lieblingskochbücher, denn die Rezepte haben Ecken und Kanten, sind alles andere als gelingsicher. Keine Ahnung, ob es an der Übersetzung liegt oder daran, dass die Produkte in Großbritannien / Amerika oftmals andere sind. Für Kochanfänger sind diese Bücher jedenfalls absolut ungeeignet, finde ich.
Der Triple Berry Pie gelang dann überraschenderweise auf Anhieb. Allerdings machte ich ihn nicht als klassischen Pie, bei dem die Teigschicht auf die Füllung kommt, denn mir fehlt dabei einfach der Boden. Also teilte ich die Teigmenge, nahm die eine Hälfte als Boden und die andere als Deckel. Und beim Kramen nach den Beeren im Tiefkühler stellte ich fest, dass ich doch keine Bickbeeren hatte. Also nahm ich Fliederbeeren.
Ein einzelnes Kuchenstück hat es übrigens merkwürdigerweise nicht vor die Kamera geschafft ...
Triple Berry Pie – Waldbeeren Pie
Zutaten für eine 26er oder 28er Springform oder Pieform
Für den Teig:
500 g Mehl
1 TL Backpulver
1 TL Natron
125 g Butter, zimmerwarm
2 EL brauner Zucker
1 Ei
4 EL Milch
Für die Füllung:
2 EL Maismehl (alternativ Stärke, dient zum Binden der Füllung)
4 EL brauner Zucker
1 TL geriebene Orangenschale
½ TL gemahlene Vanille
1 Orange, Saft davon
800 g Himbeeren, Blaubeeren und Bickbeeren (ersatzweise Fliederbeeren), frisch oder tiefgekühlt (müssen nicht vorher aufgetaut werden)
Für’s Dekor:
1 Eigelb
Puderzucker
Zubereitung:
Die Teigzutaten zu einem festen, geschmeidigen Teig verarbeiten und etwa 30 Minuten ruhen lassen.
Währenddessen in einem Topf oder eine Pfanne Maismehl, Zucker, Orangenschale und Orangensaft mit der Hälfte der Beeren zum Kochen bringen.
Hitze reduzieren und die Flüssigkeit solange unter Rühren reduzieren, bis sie eingedickt ist. Die restlichen Früchte dazu geben und kurz mitziehen lassen.
Teig in zwei Hälften teilen. Eine Hälfte in Springformgröße als Boden ausrollen, in die Form geben und so in der Form verteilen, dass sich auch ein Rand hochziehen lässt.
Die Füllung auf den Boden geben.Die zweite Teighälfte in Springformgröße als Deckel ausrollen. Ich stelle dazu die Springform auf den ausgerollten Teig und schneide mit dem Messer drum herum, so dass ich die exakte Größe der Form habe. Mit einem Ausstecher Formen ausstechen. Ausgestochene Formen beiseite legen und den Deckel vorsichtig auf die Springform legen.
Deckel mit Eigelb bestreichen und mit ein paar ausgestochenen Formen belegen. Aus den Teigresten eine Rolle formen und als Rand auf den Deckel legen.
Den Pie bei 180 Grad Umluft ca. 35 Minuten backen. Lauwarm abkühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben und mit Sahne, Vanillesauce, Vanille-Eis oder Eierlikör (oder mit allem ;o)) servieren.
Mitte der 1990er Jahre kaufte ich diese Heftchen beinahe wahllos. Als unerfahrene Köchin fand ich die Rezepte teilweise problematisch – auch heute sind es nicht gerade meine Lieblingskochbücher, denn die Rezepte haben Ecken und Kanten, sind alles andere als gelingsicher. Keine Ahnung, ob es an der Übersetzung liegt oder daran, dass die Produkte in Großbritannien / Amerika oftmals andere sind. Für Kochanfänger sind diese Bücher jedenfalls absolut ungeeignet, finde ich.
Der Triple Berry Pie gelang dann überraschenderweise auf Anhieb. Allerdings machte ich ihn nicht als klassischen Pie, bei dem die Teigschicht auf die Füllung kommt, denn mir fehlt dabei einfach der Boden. Also teilte ich die Teigmenge, nahm die eine Hälfte als Boden und die andere als Deckel. Und beim Kramen nach den Beeren im Tiefkühler stellte ich fest, dass ich doch keine Bickbeeren hatte. Also nahm ich Fliederbeeren.
Ein einzelnes Kuchenstück hat es übrigens merkwürdigerweise nicht vor die Kamera geschafft ...
Triple Berry Pie – Waldbeeren Pie
Zutaten für eine 26er oder 28er Springform oder Pieform
Für den Teig:
500 g Mehl
1 TL Backpulver
1 TL Natron
125 g Butter, zimmerwarm
2 EL brauner Zucker
1 Ei
4 EL Milch
Für die Füllung:
2 EL Maismehl (alternativ Stärke, dient zum Binden der Füllung)
4 EL brauner Zucker
1 TL geriebene Orangenschale
½ TL gemahlene Vanille
1 Orange, Saft davon
800 g Himbeeren, Blaubeeren und Bickbeeren (ersatzweise Fliederbeeren), frisch oder tiefgekühlt (müssen nicht vorher aufgetaut werden)
Für’s Dekor:
1 Eigelb
Puderzucker
Zubereitung:
Die Teigzutaten zu einem festen, geschmeidigen Teig verarbeiten und etwa 30 Minuten ruhen lassen.
Währenddessen in einem Topf oder eine Pfanne Maismehl, Zucker, Orangenschale und Orangensaft mit der Hälfte der Beeren zum Kochen bringen.
Hitze reduzieren und die Flüssigkeit solange unter Rühren reduzieren, bis sie eingedickt ist. Die restlichen Früchte dazu geben und kurz mitziehen lassen.
Teig in zwei Hälften teilen. Eine Hälfte in Springformgröße als Boden ausrollen, in die Form geben und so in der Form verteilen, dass sich auch ein Rand hochziehen lässt.
Die Füllung auf den Boden geben.Die zweite Teighälfte in Springformgröße als Deckel ausrollen. Ich stelle dazu die Springform auf den ausgerollten Teig und schneide mit dem Messer drum herum, so dass ich die exakte Größe der Form habe. Mit einem Ausstecher Formen ausstechen. Ausgestochene Formen beiseite legen und den Deckel vorsichtig auf die Springform legen.
Deckel mit Eigelb bestreichen und mit ein paar ausgestochenen Formen belegen. Aus den Teigresten eine Rolle formen und als Rand auf den Deckel legen.
Den Pie bei 180 Grad Umluft ca. 35 Minuten backen. Lauwarm abkühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben und mit Sahne, Vanillesauce, Vanille-Eis oder Eierlikör (oder mit allem ;o)) servieren.
Sonntag, 7. November 2010
Latte Macchiato von der Petersilienwurzel
Der November-Event im Gärtner-Blog rückt die Wurzelpetersilie in den Mittelpunkt.
Bis vor zwei Jahren kannte ich dieses Gemüse überhaupt nicht. Dann organisierte H. ein Treffen im Sauerland, im Hotel Seegarten am Sorpesee, damit sich Kochbekloppte aus Bayern, aus dem Sauerland und aus Hamburg, die sich bis dahin nur virtuell begegneten, endlich mal persönlich kennenlernen. Olaf Baumeister, dessen Eltern das Hotel gehört, ist Koch, u.a. im Fernsehen für Südwestfalen lecker!, und verwöhnte auch uns kulinarisch.
H. nahm selbstlos das Opfer auf sich, Küche und (Wein-)Keller in vielen, vielen Vorbesuchen zu testen und mit Baumeister das Menü zusammenzustellen. Weil die Zeit auf so einem Ausflug ja optimal genutzt werden muss, organisierte er auch Besuche im Werksverkauf von Schulte-Ufer und von Berndes – eine fatale Idee, zumal Berndes auch nac
Unser herbstliches Menü bestand aus
Insbesondere der Zwischengang begeisterte uns alle.
Kaum zu Hause angekommen, machten sich die ersten ans Nac
Wir auch.
Der Gatte war so begeistert, dass er auf der Suche nach dem optimalen Rezept eine Blankeneser Apothekerin mit der Frage nach Lecithinpulver aus der Fassung brachte - nicht das erste Mal, dass wir Apothekerinnen hier auf dem Acker erschreckten. Von Kochfreunden bekomme ich immer wieder den Tipp, bestimmte Zutaten in der Apotheke zu kaufen. Bei ihnen klappe das tadellos. Bei uns nicht. Mit der Frage nach Zitronensäure hätte ich in Stade fast einen BTM-P
Unsere Version kommt daher ohne Sperenzchen wie Lecithin oder Spinatmatte aus.
Latte Macchiato von der Petersilienwurzel
Zutaten für 4 Portionen:
250 g Petersilienwurzeln bzw. Wurzelpetersilie
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
30 g Butter
100 ml Weißwein
500 ml Kalbs- oder Rinderfond
250 ml Sahne
1 Bund Glatte Petersilie
Salz
Pfeffer
Milch für das Schaumhäubchen
Zubereitung:
Die Petersilienwurzeln säubern, schälen und in Scheiben schneiden. Die Schalotte fein würfeln und beides in der Butter leicht anbraten, nicht bräunen. Mi
Die Glatte Petersilie waschen und die Blätter mit etwa
Milch erwärmen, aufschäumen und löffelweise als Haube auf die Gläser geben. Mit einem Scampispieß, einer gebratenen Jakobsmuschel oder einem
Bis vor zwei Jahren kannte ich dieses Gemüse überhaupt nicht. Dann organisierte H. ein Treffen im Sauerland, im Hotel Seegarten am Sorpesee, damit sich Kochbekloppte aus Bayern, aus dem Sauerland und aus Hamburg, die sich bis dahin nur virtuell begegneten, endlich mal persönlich kennenlernen. Olaf Baumeister, dessen Eltern das Hotel gehört, ist Koch, u.a. im Fernsehen für Südwestfalen lecker!, und verwöhnte auch uns kulinarisch.
H. nahm selbstlos das Opfer auf sich, Küche und (Wein-)Keller in vielen, vielen Vorbesuchen zu testen und mit Baumeister das Menü zusammenzustellen. Weil die Zeit auf so einem Ausflug ja optimal genutzt werden muss, organisierte er auch Besuche im Werksverkauf von Schulte-Ufer und von Berndes – eine fatale Idee, zumal Berndes auch nac
h Hause liefert, wenn man die Einkäufe nicht selbst tragen kann ...Unser herbstliches Menü bestand aus
Thunfisch-Carpaccio mit weißem Tomaten-Sorbet
Latte Macchiato von der Petersilienwurzel mit Garnelenspieß
Variation von Frischling und Reh mit Kartoffelcroissant und gepfefferten Feigen
Schokoladenvariationen
Latte Macchiato von der Petersilienwurzel mit Garnelenspieß
Variation von Frischling und Reh mit Kartoffelcroissant und gepfefferten Feigen
Schokoladenvariationen
Insbesondere der Zwischengang begeisterte uns alle.
Kaum zu Hause angekommen, machten sich die ersten ans Nac
hkochen.Wir auch.
Der Gatte war so begeistert, dass er auf der Suche nach dem optimalen Rezept eine Blankeneser Apothekerin mit der Frage nach Lecithinpulver aus der Fassung brachte - nicht das erste Mal, dass wir Apothekerinnen hier auf dem Acker erschreckten. Von Kochfreunden bekomme ich immer wieder den Tipp, bestimmte Zutaten in der Apotheke zu kaufen. Bei ihnen klappe das tadellos. Bei uns nicht. Mit der Frage nach Zitronensäure hätte ich in Stade fast einen BTM-P
olizeieinsatz ausgelöst, nimmt man so was bekannterweise doch nur zum Auflösen irgendwelcher Drogen. Oder zum Konservieren von Holunderblütensirup ....Unsere Version kommt daher ohne Sperenzchen wie Lecithin oder Spinatmatte aus.
Zutaten für 4 Portionen:
250 g Petersilienwurzeln bzw. Wurzelpetersilie
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
30 g Butter
100 ml Weißwein
500 ml Kalbs- oder Rinderfond
250 ml Sahne
1 Bund Glatte Petersilie
Salz
Pfeffer
Milch für das Schaumhäubchen
Zubereitung:
Die Petersilienwurzeln säubern, schälen und in Scheiben schneiden. Die Schalotte fein würfeln und beides in der Butter leicht anbraten, nicht bräunen. Mi
t dem We
in und der Brühe ablöschen, den Knoblauch pressen und dazu geben. Suppe salzen und pfeffern. Ca. 20 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Dann die Sahne dazu geben, nicht mehr kochen lassen. Alles gut schaumig pürieren. Wenn nötig, nachwürzen. Ist die Suppe zu breiig, etwas Milch oder Gemüsebrühe dazu geben - Achtung: Mit der Brühe wird die Suppe bräunlicher.Die Glatte Petersilie waschen und die Blätter mit etwa
s Suppe in der Moulinette möglichst fein pürieren.
Die Suppe auf vier Latte-Macchiato-Gläser verteilen. Die pürierte Petersilie löffelweise vorsichtig am Glasrand oder über einen Löffelrücken hinein geben.Milch erwärmen, aufschäumen und löffelweise als Haube auf die Gläser geben. Mit einem Scampispieß, einer gebratenen Jakobsmuschel oder einem
Baconsegel servieren.