Seiten

Freitag, 10. Februar 2012

Perfekter Start ins Verwöhnwochenende: Abendessen im Sgroi

Frau Bushcook kam für fünf Tage von der Isar an die Elbe geschwebt, um ein paar Exemplare aus ihrer winzigen Kochbuchsammlung signieren zu lassen und an unserem Persien-Kochtreffen teilzunehmen. Dementsprechend straff war unser Programm, und wieder mal stellten wir fest, dass der Tag zu wenig Zwischenmahlzeiten hat. Mehr als zwei Top-Lokale pro Tag schaffen wir nicht, selbst, wenn wir uns Mühe geben. Ja, ich weiß, das sind Luxusprobleme, aber wann bitte bieten Sterneköche endlich Frühstücksmenüs an?! Mir ist es zwar egal, ob ein Lokal einen Stern hat oder nicht, solange die Küche ehrlich ist und lecker, aber wenn man sich systematisch durch Lokale mit Stern, Fernsehköchen und / oder Kochbüchern arbeitet wie Bushi, kann man ja nicht einfach irgendwo an der Straße frühstücken.

Nach einem Nachmittag voller persischer Gastfreundlichkeit bei Heidi und ihrer entzückenden Emmi ging's Freitag nach einer kurzen Pause ins Sgroi nach St. Georg. Die Sizilianerin Anna Sgroi ist eine der wenigen Autodidakten, denen es gelingt, einen Michelin-Stern zu erkochen. Vor etwa zehn Jahren eröffnete sie ihr Lokal unweit des Hauptbahnhofs in der Langen Reihe. Das Lokal ist so wie Sgrois Küche: Puristisch im besten Sinne, hell, warm und liebevoll eingerichtet.

Wir entscheiden uns für das Menü - ich musste etwas überzeugt werden, denn es war mir einerseits zu sommerlich und andererseits gab's auf der Karte so viel, dass ich gerne probiert hätte ... Ich jammere auf hohem Niveau ...

Meine neue Kamera zickte mal wieder etwas, deswegen sind nicht alle Fotos scharf. In Scharf gibt es das komplette Essen bei Bushcook.

Menü im Sgroi 
Amuse, leider total unscharf: Makrele auf Brot
Wilde Garnelen im Zucchiniblatt mit Steinpilzen und Frisée
Ravioli von violetten Artischocken mit Tomaten und Kräutern
Gegrillte Medaillons vom Seeteufel mit gedünsteten Blumenkohlröschen und Sardellenfilets
Milchferkel aus dem Ofen mit Bohnencasserolle
Sizilianische gefrorene Cassata mit karamellisierten Orangenfilets
Pralinenauswahl zum Espresso
Meine Lieblingsgänge waren die Garnelen, die so liebevoll mit Zucchini umwickelt waren, dass ich erst dachte, da kämen Würmchen oder Drahtspulen auf den Tisch, und die Ravioli, bei denen mir auffiel, welche geschmackliche Ähnlichkeit es zwischen Artischocken und Topinambur gibt. Das Gericht schmeckte nämlich fast so wie meine Ravioli mit Topinambur-Füllung, nur dass ich es in diesem Leben vermutlich nicht mehr schaffe, solche grandiosen Ravioli zu machen wie Anna Sgroi und ihr Team. Und die Cassata ließ mich vergessen, dass ich keine Cassata mag. Die war großartig.

Auf die Weinbegleitung musste ich aus gesundheitlichen Gründen weitestgehend verzichten, aber als uns ein von Papa Sgroi selbstgemachter Malvasia aus einer entzückenden, mit Blumen bemalten Flasche angeboten wurde, konnte ich auch nicht Nein sagen.

Insgesamt war es ein runder, harmonischer Auftakt in unser verlängertes Wochenende.

Das Verwöhnwochenende im Überblick:

Freitag: Abendessen im Sgroi
Sonnabend: 8. Hamburg kocht!-Treffen
Sonntag: Frühstück im Café Paris
Sonntag: Abendessen im Hala
Montag: Portugiesisches Frühstück in der Schanze
Montag: Mittagessen in der Curry Queen
Montag: Abendessen im Ono

1 Kommentar:

Ein Kommentar, wie schön! Ich bemühe mich, alle Kommentare zu beantworten. Allerdings kann das manchmal etwas dauern - das Leben neben dem Blog, Du verstehst. Wenn Du Dich durch eine Sicherheitsabfrage quälen musst oder der Kommentar erst moderiert wird, heißt das, dass es gerade viele Spamkommentare gibt. Last but not least: Ich behalte mir vor, einzelne Kommentare zu löschen.