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Samstag, 15. Mai 2021

Wochenplan in KW 19/21: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten LIX

Den Wocheneinkauf erledigte der Gatte am vergangenen Donnerstag - entgegen der Absprache alleine, was prompt zu einem Zusammenbruch führte. Da sich seine Zusammenbrüche in der letzten Zeit häuften, es ihm immer schlechter ging, rechneten wir eigentlich schon letzten Mittwoch mit einer Einweisung ins Krankenhaus. Sie erfolgte an diesem Dienstag. Gott sei Dank kam relativ schnell Entwarnung: Der Gatte schrappte haarscharf am Schlimmerem vorbei, braucht keine OP, sondern neben Medikamenten vor allem Ruhe und darf bald wieder nach Hause.  

Im Nachhinein war auch die ständige Appetitlosigkeit des Gatten ein erstes Alarmzeichen für den sich verschlechternden Gesundheitszustand. Wir müssen lernen, dass wir an sich normale Empfindungen (manchmal hat man halt keinen Hunger) aufmerksamer beobachten und anders interpretieren müssen, dass er lieber einmal zu viel zum Arzt gehen muss als einmal zu wenig. 

Der Krankenhausaufenthalt des Gatten brachte natürlich nicht nur den Wochenplan durcheinander. Ich nutze die Gelegenheit, mal wieder den Kühlschrank durchzugucken, und beschloss, in den kommenden Tagen erstmal vom Frischvorrat, dann vom Fertigfutter des Gatten zu leben. Hätte er länger im Krankenhaus bleiben müssen, hätte ich den Tiefkühler geleert. Ich kann nämlich auch ganz gut ohne Kochen leben. 

Daraus wird ein Brotaufstrich. Ursprünglich waren die Paprika für das Schäufele gedacht, das durch den Krankenhausaufenthalt des Gatten verschoben wurde.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend sollte es Spargel mit Kartoffeln und Kressesauce geben. Da der Gatte aber in den Seilen hing und schon den ganzen Tag nichts essen mochte, fragte ich, ob ich überhaupt kochen solle, bevor ich in die Küche ging. Der Gatte wollte erwartungsgemäß nicht essen, und mir langte ein belegtes Brot mit Tomate und Hähnchenbrustfilet, das vom grünen Spargel mit Zitronenhähnchen übrig geblieben war.

Sonntag wollte der Gatte grüne Spargelcremesuppe machen, war aber so schwach, dass ich den Küchendienst übernahm. Immerhin: Er aß eine ganze Portion!

Montag wollte der Gatte gebratenes Gemüse mit Kräuter-Schafskäse machen, aber - siehe Sonntag.

Dienstag stellte sich unser Leben wieder mal auf den Kopf. Als ich abends zu Hause war, wärmte ich mir einen Rest grüne Spargelcremesuppe auf. 

Für Mittwoch war der Rest gebratenes Gemüse mit Kräuter-Schafskäse geplant, das ich mir alleine warm machte - eine üppige Portion. Normalerweise hätte es Fladenbrot dazu gegeben. Das wanderte in den Tiefkühler.

Der Gatte, der mit so viel Kochlust in diese Woche startete, wollte Donnerstag Schäufele mit Sauerkraut und Kartoffelstampf machen. Er freute sich wie Bolle, dass der beim Schlachter das gewünschte Stück Fleisch bekam und dass der neue Schlachter meinte, er wisse genau, was der Gatte zubereiten wolle, er käme nämlich aus Baden, wo's öfter Schäufele gibt. Das Schäufele wartet im Tiefkühler darauf, dass der Gatte wieder fit genug zum Kochen ist. Ich machte mir stattdessen Spargel mit Kartoffeln und Kressesauce.

Freitag sollte es nochmal Schäufele mit Sauerkraut und Kartoffelstampf geben. Es gab gebackene Wurzeln mit Schafskäse.   

Gebacken wurde auch, sogar zwei Mal: Mandelkuchen und Apfelsinen-Schoko-Muffins. So Küchlein eignen sich besten für die gemeinsame Teezeit auf einer der Bänke vorm Krankenhaus  - und den Rest futterte der Gatte dann im Krankenzimmer. Er hat jetzt nämlich wieder Appetit. 

Außerdem stellte ich vorgestern erschrocken fest, dass ich es auch ganz alleine schaffe, binnen eines Tages die Spülmaschine zu füllen. Das lag allerdings im Wesentlichen an Rührschüsseln, Kochtöpfen und einer Auflaufform. 

Bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

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