Wir sind immer noch mit dem Küchen-Einbau durch Ikea beschäftigt. Es fehlt noch eine Blende, zwei Auszüge müssen noch fertig montiert werden und die falsch geplante Arbeitsplatte muss getauscht werden. Fünf Artikel wurden zu viel geliefert, ein falsch geplanter Schrank steht montiert im Esszimmer, zwei Artikel wurden berechnet, aber nicht geliefert. Der alte E-Herd muss abgeholt werden.
Zwei Auszüge wurden nicht fertig, weil Material fehlte. |
Bis gestern hieß es, davon wisse Ikea noch gar nichts - sofern ich bei Ikea überhaupt jemanden erreichte. Der Küchenmonteur hätte sich melden müssen, was er angeblich nicht tat. Tatsächlich telefonierte er in meinem Beisein mit Ikea, aber davon wollten die CCAs nicht wissen.
Gestern rief dann die Spedition an, die letzte Woche die die Küchenteile lieferte: Sie wären in einer Stunde für die Abholung des alten E-Herdes da. Hübsch. Bislang wusste ich nicht, dass sie kommen. Zwei Stunden später waren sie dann tatsächlich da und wollten 800 Kilo abholen. Himmel, was kann so ein alter E-Herd wiegen?! Da der nicht auf 800 Kilo kam, sie aber 800 Kilo abholen sollten, fragten sie, ob ich noch etwas zur Anhiolung hätte, gab ich ihnen noch das Geraffel mit, das zu viel geliefert wurde und im Weg stand. Das waren zwar noch immer keine 800 Kilo, aber den Rest der Einrichtung wollte ich gerne behalten.
Der ausgebaute 60er Schrank steht doof im Esszimmer rum, ist aber eine praktische Ablage. |
Keine 15 Minuten später rief ein Ikea-CCA an: Beauftragt gewesen wäre nur die Abholung des E-Herds, wieso ich der Spedition denn die anderen Teile mitgegeben habe?! Und überhaupt: Wieso hätte ich denn die Abholung von 800 Kilo beauftragt? Soll das eine Küchen-Komplett-Demontage sein? Die anderen Teile hätte ich der Spedition nicht mitgeben dürfen. Die laden sie wieder ab, damit ich sie aufbewahre, bis es dafür einen Abholauftrag mit Termin gibt. NEIN! Hätte er wenigstens einen Abholauftrag mit Termin im System gehabt, wäre ich flauschig gewesen, aber offensichtlich war nach einer Woche noch nicht mal das in die Wege geleitet worden. Ich weiß, viele denken, ich könne nicht nein sagen, aber doch ja, das kann ich - sehr entschieden sogar. Das Geraffel bleibt bei der Spedition, basta. Und die Abholung von 800 Kilo habe ich auch nicht beauftragt.
Immerhin steht nur noch der Herd vor der Tür. Die Küchenschränke und die Spüle nahm der Sperrmüll mit. |
48 Minuten später wurde mir ein Abholtermin für das Geraffel, das die Spedition gerade aufgeladen hatte, mitgeteilt. Will Ikea mich veräppeln?!
Laut Küchenplaner sollte die Spülmaschine mit der Arbeitsplatte abgedeckt werden. Nun ja. Es muss also noch eine Blende montiert werden, und dann muss auch hier nochmal ein Fliesenleger kommen. |
Diesmal erreichte ich tatsächlich jemanden über die Hotline. Der erste CCA war angesichts der Komplexität des Vorgangs total überfordert und schaltete mich zu einer Kollegin weiter. Die hatte alle Informationen, durchschaute den Vorgang, konnte zu jedem offenen Fall den Bearbeitungsstand sehen und sagte schließlich: "Alles läuft jetzt bei einem Kollegen zusammen. Ach nee, warten Sie, das ist sogar eine KollegIN. Und die ist KüchenplanerIN!" Ich musste sehr lachen, denn bislang waren nur die weiblichen CCA wirklich plietsch, versaute ein Küchenplaner die Planung, bin ich sowieso hartnäckig der Meinung, es brauche zwei Männer, um Arbeit einer Frau zu erledigen.
Jedenfalls scheint jetzt alles zu laufen, aber ich wäre nicht überrascht, wenn Mittwoch trotzdem wieder die Spedition vor der Tür steht ...
Der ganze Irrsinn wird noch getoppt vom neuen Backofen. Da ist ein Backrost kaputt, und dafür hätte ich gerne Ersatz. In meiner Naivität fragte ich, ob ich mit dem kaputten Rost einfach zu Ikea fahren und es umtauschen kann. Das geht natürlich nicht. Das Rost ist nicht als Ersatzteil gelistet. Stattdessen wird ein neuer Ofen eingebaut.
Die Wochenplanung ist durch den Umstand erschwert, dass der Gatte aktuell sehr stark sehbehindert ist und nicht kochen kann, weil er die Felder auf dem neuen Herd nicht erkennt. Das war ja schon von Anfang an unsere Befürchtung. Notfalls müssen wir tatsächlich den Herd austauschen. Bis geklärt ist, ob zumindest ein Teil der Sehkraft des Gatten gerettet werden kann, koche ich, während der Gatte grillt. Es gibt eine kleine Chance, dass sich das betroffene Auge auch von selbst wieder bessert. Einstweilen hat der Gatte weiteren einen Termin in der Augenklinik, um zu gucken, was überhaupt los ist, denn bei der ersten Untersuchung gab es keinen klaren Befund. Jedenfalls konnte er das für diese Woche geplante Chili nicht zubereiten.
Den Wocheneinkauf erledigten wir im Nachbardorf bei zwei Discountern und einem Supermarkt. Im Laufe der Woche ging's mehrfach zum Bäcker, ins Eiscafé, in zwei Drogeriemärkte und in zwei Trafiken. Außerdem waren wir in Hamburg mal wieder im großen Einkaufszentrum, als wir auf dem Rückweg vom dortigen Augenarzt waren. Auf dem Rückweg ergatterten wir noch Spargel am Büdchen.
Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:
Sonnabend gab's verschiedene Kleinigkeiten zu Sangria, bei uns Tapas-Abend genannt.
Sonntag grillte der Gatte für sich Hühnchen und für mich Halloumi. Da es zu viel Hühnchen für den Gatten war, hatte ich Dienstag noch ein schönes Sandwich als Büro-Mittagessen. Der Salat dafür kam sogar aus dem Garten!
Montag war ich den halben Tag mit dem Gatten in der Augenklinik und musste anschließend noch meinen Arbeitstag nachholen. Als wir noch in Hamburg wohnten, kam er mit dem Bus zum Augenarzt, aber nach dem Umzug geht es nicht. Geh- und sehbehindert ist Bahnfahren zu gefährlich. Die Züge und Bahnsteige sind übervoll, die Bahnsteige viel zu eng, die Züge wechseln häufig die Gleise, was der Gatte weder mitbekäme noch so schnell von einem Gleis zum nächsten käme, also fahre ich. Die Alternative wäre ein Taxi, aber das wären bei jeden Arztbesuch 300 Euro Taxikosten - der Gatte muss ein Vierteljahr lang zwei Mal wöchentlich zum Augenarzt, wenn es noch eine Behandlungsmöglichkeit gibt. Die Krankenkasse übernimmt keine Taxikosten. Das täte sie erst ab Pflegestufe drei. Jedenfalls: Nach einem Dreizehn-Stunden-Tag war ich so platt, dass wir wieder mal bei der Schiebetür bestellten. Für den Gatten gab's Gyros mit Bratkartoffeln, für mich ein halbes Hähnchen mit Pommes frites. "Für einen Nicht-Griechen war das Gyros gar nicht mal so schlecht", befand der Gatte zufrieden. Ein Grieche fehlt uns hier im Dorf.
Da wir noch reichlich Spargel am Büdchen ergatterten, gab's Dienstag gekochten Spargel mit Salzkartoffeln und Hollandaise.
Mittwoch waren wir platt, nachdem wir in der Abendhitze Sperrmüll an die Straße schleppen mussten. Ich holte Tapas und Sangria auf unseren Lieblingsplatz unter dem Flieder, "Hummel-Rast" genannt, und wir genossen einen schönen Sommerabend. Der Platz ist prima, um in der Morgensonne zu frühstücken. An Hitzetagen ist er abends ein idealer Schattenplatz, an dem schnell eine leichte Brise weht. So lässt sich die Hitze einigermaßen aushalten.
Donnerstag gab's Ofen-Spargel mit Ofen-Kartoffeln.
Freitag grillte der Gatte wieder, diesmal Würstchen für sich und wie üblich Halloumi für mich (ich bin ja froh über jeden fleischfreien Tag).
Gebacken wurde nicht - ich habe aktuell noch nicht mal eine Idee, wo Küchenmaschine und Backformen sein könnten, denn ich hänge mit dem Ausräumen der Küchenkartons hoffnungslos hinterher. Die Bestellung bei Too good to go stornierte ich - ich hatte vergessen, dass ich aktuell an den Echtbüro-Tagen keine Zeit habe, um eine Mittagspause zu machen und aus dem Büro zu gehen. Ab übernächste Woche wird es ruhiger im Büro, habe ich nur noch den üblichen Wahnsinn, der vor den Sommerferien immer herrscht.
Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.