HelloFresh fragte an, ob ich Lust hätte zu einem Produkttest, da das im Sommer letzten Jahres gegründete Unternehmen weiter expandiert und jetzt auch in Hamburg wöchentlich Lebensmitteltüten ausliefert. Uns wurde eine Tüte mit fünf Hauptmahlzeiten für vier Personen im Wert von 89 Euro zur Verfügung gestellt, so dass wir auch Arthurs Enkeltochter, die gerne bei uns is(s)t, mit verpflegen konnten. Vielen Dank an HelloFresh für diese Testmöglichkeit!
Was genau in der Tüte ist, weiß man vorher nicht. Auch Allergiker haben keine Möglichkeit, Einfluss auf die Zusammenstellung zu nehmen. Enthalten sind ein bis zwei Fleischmahlzeiten und eine Fischmahlzeit. Die übrigen Mahlzeiten sind vegetarisch. In der Tüte ist ein ansprechender Flyer mit den Rezepten. Auf der Rückseite sind die Zutaten der Lebensmitteltüte aufgelistet und die, die man zu Hause haben sollte, wie Gewürze, Essig und Öl. Selbst Reis, Beilagen-Brot und Teigwaren sind im Lieferumfang enthalten. Die einzelnen Mahlzeiten sollen in 20 bis 30 Minuten zubereitet werden können und so eine Alternative zu Fertiggerichten und Fast Food darstellen.
Unser Fazit ist gemischt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einigermaßen okay, die Gerichte sind lecker, die Rezepte leicht nachzukochen (von einigen Unachtsamkeiten in den Rezepten abgesehen). So ein Lieferservice kann durchaus dazu beitragen, Menschen zum Kochen zu motivieren und von Fertigfutter oder Fast Food wegzuholen. Für die, die auf die Herkunft ihrer Lebensmittel achten, ist HelloFresh aber eindeutig nicht zu empfehlen.
Die Lieferung: Letzten Dienstag trafen zwei sehr schwere Tüten gut gekühlt per Spedition ein und wurden direkt in den Wohnungsflur gebracht. Der freundliche Mitarbeiter hätte sie mir sicher auch gleich in die Küche gebracht, hätte ich ihn nicht gebremst, da bei uns die Lebensmittel im Winter zum Großteil auf dem Balkon lagern und ich ja auch noch alles sichten und fotografieren wollte. HelloFresh liefert in Hamburg immer dienstags zwischen 17 Uhr und 22 Uhr. Genauer läßt sich das Zeitfenster nicht einschränken, aber wir hatten Glück und wurden schon um 18 Uhr beliefert, konnten also den restlichen Abend wie ursprünglich geplant auswärts verbringen. Positiv ist, dass HelloFresh abends liefert, nicht wie andere teilweise tagsüber, und dass sie auch in die Randgebiete liefern, denn wir wohnen ziemlich außerhalb. Für die Lieferung, insbesondere für die eingehaltene Kühlkette, gibt's Pluspunkte, denn da habe ich schon anderes erlebt.
Die Zutaten, ihre Qualität und Herkunft: Das Unternehmen sagt auf seiner Homepage zum Aspekt "Umweltschutz", dass möglichst alle Zutaten auch aus der Region stammen und klärt im Folgenden darüber auf, warum es klug sei, regional und saisonal einzukaufen, um die CO2-Bilanz zu verbessern. Das sehen viele Foodblogger sicher genau so. Unter dem Aspekt "Zutaten" heißt es, es würden fast ausschließlich Zutaten verwendet, die nicht importiert werden müssen; man arbeite nur mit vertrauenswürdigen und regionalen Lieferanten zusammen. Auch das freut den achtsamen Foodie. Im Rezepte-Prospekt, der der Lebensmitteltüte gleich zweifach beiliegt, heißt es zudem, die Einkäufer widmeten sich mit Leidenschaft und jahrelanger Erfahrung der Auswahl der richtigen Zutaten.
Angesichts der Werbeaussagen auf der Homepage erwartete ich im weitesten Sinne regionale und saisonale Produkte, wie ich sie beispielsweise auch auf dem Wochenmarkt bekomme, also im (weiteren) Hamburger Umland angebaut, zumindest aber in Deutschland. Momentan essen wir der Saison entsprechend hauptsächlich Kohl, Kürbis, Wurzelgemüse wie Topinambur, Pastinaken, Schwarz- oder Petersilienwurzel, Porree, Rettich, Wintersalate ... Da gibt es eine enorme und immer noch unterschätzte Vielfalt, gilt es noch viel zu entdecken. Gelegentlich fällt mal Importware in Form von Tomate, Paprika oder Rauke in den Korb, aber das ist inzwischen die Ausnahme - Tomaten schmecken uns im Winter einfach nicht mehr. Na ja, und unsere Südfrüchte kommen natürlich auch nicht aus Wilhelmsburg, Harburg oder von der Veddel, klar.
Eingetroffen sind Lebensmittel aus Südafrika (Weintrauben), Holland (Rosenkohl), Italien (Rauke), Brasilien (Ingwer) und Spanien (Tomaten) - und das ist nur das Gemüse, von dem ich die Herkunft weiß, weil es verpackt war. Außerdem habe ich Hühnerbrüste und Rinderhack aus Massentierhaltung und Garnelen aus indonesischer bzw. thailändischer Aquakultur im Kühlschrank. Gut, der Begriff der Regionalität ist noch immer nicht rechtlich genau definiert, aber die Herkunftsländer sind vermutlich nur für Aliens regional zu nennen. Na ja, und saisonal ist eigentlich nur der Rosenkohl. Immerhin ist der Light-Schafskäse tatsächlich aus Schafsmilch und nicht, wie zuerst vernutet, aus Kuhmilch. Positiv: Geliefert werden u.a. auch Andechser-Milchprodukte und Alnatura-Quinoa, beides in Bio-Qualität.
Um auszuschließen, dass ich mich in der Herkunft der Zutaten täusche - vielleicht kommen Paprika, Wurzeln und Zwiebeln, die lose in der Tüte lagen, ja aus den Treibhäusern im Umland - fragte ich bei HelloFresh an, welche Zutaten konkret aus der Region kämen. Man arbeite je nach Standort mit verschiedenen lokalen Anbietern zusammen, könne aber keine konkrete Auskunft geben, denn die Zulieferer könnten je nach Verfügbarkeit auch wöchentlich wechseln. Ah, ja. Transparenz sieht anders aus. Laut Speditionsauftrag kommen die Waren aus Berlin, aber vielleicht ist da auch nur generell die Adresse der HelloFresh-Zentrale angegeben. Zeitgleich testen Blogerinnen in Berlin (siehe hier und hier) und in München. Sie erhalten die Zutaten teilweise von anderen Herstellern, anscheinend auch inkl.gekörnter Brühe (nicht, dass die mir fehlt, denn die mache ich ja bekanntlich meistens selber) und Hühnerbrühe (auch die kann ich selbst machen). Ansonsten ist ersichtlich, dass der größte Teil der Zutaten aus der Metro kommt.
Wohlgemerkt: Qualitativ sind die Zutaten einigermaßen in Ordnung bis sehr gut und absolut topfrisch. Ich bemängele nur die vom Unternehmen genannten und meiner Meinung nach nicht eingehaltenen Aspekte der Saisonalität und Regionalität.
Die Menge der Zutaten ist auch verwirrend. Zuerst dachte ich, wir bekommen zwei identische Tüten, also zwei Zwei-Personen-Tüten. Der zweite Blick zeigt aber, dass nicht alle Zutaten doppelt sind. Manches ist einfach doppelt oder schlichtweg nicht nachvollziehbar vervielfacht, anderes wiederum zu wenig, auch, weil es abgepackt nicht anders geht, und zwei Zutaten wurden kommentarlos ersetzt.
Die Gerichte und ihre Zubereitung: Wir kochen die vorgeschlagenen fünf HelloFresh-Gerichte ziemlich genau nach Rezept, variieren lediglich die Reihenfolge, beherzigen dabei aber den Tipp, Fleisch zuerst zu verbrauchen. Ich habe unten jeweils die im Rezept genannten Zutaten für vier Portionen aufgelistet und in den Klammern evtl. Abweichungen in der Lieferung.
Erster Tag: Chilli con Carne. Ich verarbeite wie im Rezept verlangt 600 g Rinderhack (2 x 600 g), 2 Zwiebeln (Gemüsezwiebeln), 4 Möhren (das Rezept verlangt 2, geliefert wurden 4), 400 g passierte Tomaten (das Rezept verlangt 500 g, geliefert wurden 2 x 200 g), 400 g Kidneybohnen und 600 g Mais.
Die fehlende Menge passierter Tomaten ersetze ich durch frische Tomaten, die der Gatte ein paar Tage vorher für einen Nudelauflauf kaufte, dann aber vergaß. Dadurch kommt mehr Flüssigkeit ans Gericht, die ich mit Stärke binde. Ich hätte auch problemlos auf die zusätzlichen Tomaten verzichten können, aber sie waren halt da. Ich beschließe außerdem, dass eine Gemüsezwiebel mehr als reichlich ist.
Das Rezept schlägt Chilipulver, Paprikapulver, Cayennepfeffer und Salz als Gewürze, die man im Haus haben soll, vor. Ich gebe noch einen kräftigen Schuss Cola mit in den Topf. Jetzt noch die beiden Ciabatta aufbacken, und fertig ist das Abendessen. Ich trödele und brauche inkl. Schnippelei eine gute Stunde.
Das Chili ist sehr lecker, duch den Mais süßer als das, das der Gatte kocht. Das Ciabatta schmeckt besser als die Aufbackware, die wir sonst kaufen. Mal schauen, wo wir die Marke kaufen können. Die Chilli-Menge ist für vier Personen reichlich bemessen. Das zusätzliche Hack habe ich erstmal eingefroren. Es wird in der kommenden Woche zu Klopsen verarbeitet und mit ebenfalls überzähligen Rosenkohl (siehe unten) und Kartoffeln gegessen.
Zweiter Tag: Zarte Hühnerbrust mit cremigen Rucolarisotto und Tomaten. Das Rezept verlangt 4 Hähnchenbrüste (1 x 4 und 1 x 6 werden geliefert), 12 Kirschtomaten (2 x 250 g), 400 g Risottoreis (2 x 500 g), 2 Zwiebeln (Gemüsezwiebeln), 2 Knoblauchzehen (2 Knollen, eine fehlt auf dem Foto), 150 g Crème fraîche (2 x 150 g), 100 g Rucola (2x 150g), 100 g Parmesan (2 x 40 g geriebener, getrockneter Hartkäse). Salz, Pfeffer, Butter, 1 Liter Geflügelbrühe und Öl sind die Zutaten, die man zu Hause haben sollte.
Da mich der Gatte bestimmt fragt, ob er ein Karnickel sei, wenn ich den Rucola wie im Rezept verlangt roh auf den Teller lege, gebe ich ein Drittel Rucola mit zu den Kirschtomaten in die Pfanne und dünste ihn kurz mit an. Beim Anblick des Tütenkäses bricht der Gatte in schallendes Lachen aus und ruft fröhlich "Miracoli ist fertig!" Ich überlege kurz, den Tütenkäse durch Pecorino zu ersetzen, entscheide mich dann aber dagegen. Schließlich will ich mich an die gelieferten Produkte halten. Der zweiten im Rezept vorgesehen Gemüsezwiebel verweigere ich mich dann aber wieder - eine war schon genug. Ich will schließlich nicht Zwiebeln mit Spuren von Reis essen.
Das Ergebnis ist lecker. Die Menge ist ausreichend, zumal ich ein ganzes 500 g-Paket nahm und statt 12 Kirschtomaten abzuzählen die ganzen 250 g verwendete. So blieben dann auch noch zwei Büro-Portionen übrig. Durch die Crème fraîche schmeckt das Risotto anders als bei mir, milchiger, auch, weil der Tütenkäse dezenter schmeckt als frisch geriebener Pecorino oder Parmesan. Der Gatte fühlt sich dadurch an Milchreis erinnert.
Einzig die Qualität der Hähnchenbrüste wird bemängelt - wir sind inzwischen durch das frische Geflügel vom Markt verwöhnt.
Einzig die Qualität der Hähnchenbrüste wird bemängelt - wir sind inzwischen durch das frische Geflügel vom Markt verwöhnt.
Die überzähligen Hühnerbrüste habe ich eingefroren. Aus dem überzähligen Rucola und einem Teil der restlichen Petersilie, die man für den Quinoa-Salat (siehe unten) braucht, werde ich ein Pesto machen. Die Tomaten kommen am nächsten Tag in die Tagliatelle. Na ja, und der Risotto-Reis hält sich eh' lange.
Dritter Tag: Tagliatelle mit Garnelen, Paprika und Frühlingslauch. Das Rezept verlangt 600 g Tagliatelle (2 x 500 g), 500 g Garnelen (2 x 200 g), 300 ml Sahne (2 x 200 ml), 1 rote Paprika (2) und 2 Bund Frühlingszwiebeln. Aus dem heimischen Vorrat kommen Gemüsebrühe, Butter, Speisestärke, Salz, Pfeffer und Currypulver.
Beim Lesen des Rezeptes fällt mir gleich positiv auf, dass das Binden der Sauce mit Stärke kurz erklärt wird. Saucenbinder ist überflüssig, hat unnötige Geschmacksverstärker, sorgt für gruseligen Einheitsgeschmack, aber das Binden mit Stärke kann schwierig sein, da es schon mal Klumpen gibt.
Das Essen war in Rekordzeit zubereitet - inklusive Schnippeln brauchte ich kaum 20 Minuten. Sogar das Nudelwasser legte einen Sprint hin und kochte schneller als sonst. Zum Glück griff mir der Gatte beim Schneiden der Frühlingszwiebeln unter die Arme, sonst wären die Nudeln verkocht. Laut Rezept sollen die Frühlingszwiebeln gewürfelt werden, was wir uns ersparten. Auf den ersten Blick dachten wir, es wären zu viele Frühlingszwiebeln, aber am Schluss passte es. Ich gab außerdem noch die übrigen 250 g Kirschtomaten vom Vortag dazu.
Ich habe das Gericht nur mit 500 g Nudeln zubereitet und trotzdem reichte die Menge aus, ergab acht Portionen, was der Packungsangabe entspricht. Die Nudeln hätten wir normalerweise übrigens nicht gekauft, da es Eiernudeln sind. In solchen Produkten werden in der Regel Eier aus Käfighaltung verarbeitet. Bemängelt wird auch die Qualität der Garnelen aus indonesischer und thailändischer Aquakultur. Einige schmecken muffig-schlecht. Das mögen Ausreißer sein - wir kaufen diese Garnelen normalerweise nicht. Meine Mutter isst sie oft und gerne und ist zufrieden mit der Qualität.
Vierter Tag: Rosenkohl-Curry mit Süßkartoffeln und Granatapfel. Zutaten sind 600 g Rosenkohl (2 x 750 g), 2 Zwiebeln (Gemüsezwiebeln), 60 g Ingwer (2 x 250 g Ingwer), 400 ml Kokosmilch (2 Dosen à 160 ml), 1 Limette (2) und 2 Granatäpfel (stimmt mit der Zutatenliste überein, aber laut Rezept soll nur ein halber verarbeitet werden). Außerdem werden noch 400 ml Gemüsebrühe, Currypulver, Butter und Salz benötigt.
Merkst Du was? Naaaa? Guck' Dir die Zutatenliste noch mal an. Hast Du's? Genau. Die Zutaten sehen keine Süßkartoffel vor. Geliefert wurden zwei Stück, die ich auch beide verarbeite. Keine Ahnung, wie viele das Rezept für vier Personen vorsieht. Das Rezept möchte außerdem, dass ich 1 TL Curry mit 1 TL Limettensaft und Salz abschmecke, lässt aber völlig offen, was ich damit machen soll. Der Gatte hat sicher recht, ich nehme Rezepte zu wörtlich. Ich habe die Mischung dann in den Topf gegeben.
Das Curry ist lecker. Einzig der Gatte bittet darum, es nicht noch mal zu machen, aber ich dachte mir schon, dass die Zusammenstellung zu gewagt für ihn ist. Die Idee, Granatapfelkerne hinein zu geben gefällt mir sehr gut, das werde ich bestimmt öfter ausprobieren (wenn der Gatte nicht mitisst, denn Granatäpfel sind nicht so seins). Die Menge ist ausreichend, allerdings hätte ich mir Reis oder Brot dazu gewünscht. Aber Reis könnte man im Vorrat haben und dazu machen, sollte ja kein Problem sein.
Selbst, wenn ich den Rosenkohl sehr sorgfältig putze, kann ich die 1,5 kg nicht auf 600 g reduzieren. Verarbeitet werden also nur 750 g, und die zweite Hälfte gibt es, wie oben schon erwähnt, in der kommenden Woche. Ich hatte mich ohnehin jüngst beschwert, dass wir diesen Winter zu wenig Rosenkohl hatten. Der Ingwer wird eingefroren. Da wir eigentlich keinen Ingwer mögen, also nicht pur, habe ich jetzt einen Vorrat, der locker für ein ganzes Jahr und länger reicht.
Fünfter Tag: Lauwarmer Salat mit Quinoa, Bohnen und Feta. Dieses Rezept hat es in sich - hier gab ich vollends auf, die Logik hinter den gelieferten Lebensmittelmengen verstehen zu wollen. Die Zutatenliste sieht vor: 200 g Quinoa (2 x 500 g), 400 g Gartenbohnen (2 Dosen à 400 g Gesamtfüllgewicht Wachsbrechbohnen), 2 rote Paprika, 200 g rote Weintrauben (2 x 840 g grüne Weintrauben), 2 Bund Petersilie, 200 g Feta (2 x 150 g, Light-Produkt) und 2 Ciabatta. Wir geben noch Essig, Salz, Pfeffer und Olivenöl hinzu.
Dusseligerweise entspricht ein Metro-Bund Glatter Petersilie etwa vier normalen Bunden Petersilie - ich habe also quasi acht Bund Petersilie hier, die erstmal in eine Blumenvase kommen. Ein Monster-Bund werde ich, später wie oben erwähnt, zu einem Pesto verarbeiten. Quinoa wollte ich schon lange mal probieren. Dazu werde ich jetzt ausreichend Gelegentheit haben, denn ich habe 800 g übrig. Vielleicht mache ich ihren Salat - genug Ingwer hätten wir ja auch, und statt Aronia könnte ich Berberitzen nehmen ...
Mit Wachsbrechbohnen kann man mich jagen. Den Gatten auch. Arthurs Enkeltochter fragen wir nicht. Ich ersetze die blassgelben Dinger kurzerhand durch die im Rezept geforderten Gartenbohnen, unter denen man in Deutschland üblicherweise Grüne Bohnen versteht. Und die haben wir zum Glück im Tiefkühler. Die Wachsbrechbohnen mag ORsi und bekommt sie am Ende der Woche beim Kochtreffen. Die überzähligen 1,4 kg Weintrauben essen wir im Laufe der Woche zwischendurch..
Der Salat ist lecker, die Menge mehr als ausreichend. Wieder blieben Mitnahmeportionen für's Büro übrig, was mir gut gefällt.
Fazit: Generell finde ich Lieferdienste wie HelloFresh gut, auch wenn wir viel zu gerne auf den Markt und in die Geschäfte gehen, um ihn regelmäßig zu nutzen. Aber wenn man keine Lust zum Einkaufen hat, krankheitsbedingt nicht aus dem Haus kann oder sich die Zeit zum Einkaufen nicht nehmen kann / mag, ist das auf jeden Fall eine Erleichterung. Außerdem nimmt einen der Lieferdienst die für manchen anscheinend leidige Frage "Was koche ich heute?" an fünf von sieben Tagen der Woche ab. Für Kochmuffel ist es eine sehr gute Alternative zu Fertiggerichten und Fast Food. Positiver Nebeneffekt ist, dass man neue Lebensmittel kennenlernt, wie in meinem Fall Quinoa. Der Service kann mit dazu beitragen, mehr Menschen den Spaß am Kochen zu bringen und sich bewusster mit ihrer Ernährung, der Herkunft der Lebensmittel zu beschäftigen.
Bei HelloFresh finde ich die Umsetzung aber nicht vollständig gelungen. Vielleicht ist das Wirrwarr bei den Zutaten dem Hamburger Partner geschuldet, hat der die Logistik nicht im Griff, denn der Service startete ja erst am 23. Januar. Sollte es allerdings die Regel sein, dass mehr Zutaten als benötigt geliefert werden (was betriebswirtschaftlich eigentlich unsinnig ist), wären für die, die nicht so oft kochen, Tipps für die Resteverwertung hilfreich. Ich habe am Ende des Tests geschlagene 6,8 kg Lebensmittel übrig plus die anderthalb Granatäpfel, anderthalb Limetten, eine Paprika und die Petersilie. Natürlich kann man, wenn man Gebinde einkauft, nicht immer die exakte Menge einkaufen, aber das fand ich dann doch ein wenig viel Überschuss. Negativ finde ich auch die mangelnde Transparenz bezüglich der Herkunft der Produkte, der Verwendung von Fleisch aus Massentierhaltung bzw. begastem Hackfleisch und die nicht eingehaltenen Zusagen in punkto Regionalität und Saisonalität.