Diese Woche fiel der große Wocheneinkauf aus, denn wir waren ein paar Tage in Dänemark, auf Als. Da waren wir vor vier Jahren schon mal, als wir nicht weit fahren wollten, und genau deswegen fuhren wir wieder in das Gebiet.
Der Kühlschrank am Abend der Anreise. |
Der Kühlschrank nach dem Großeinkauf am Sonntag. |
Vor vier Jahren waren wir nur wenig angetan von den Supermärkten dort. Vor allem ein guter Bäcker fehlte uns. Ein Bäcker ist auf Als zwar immer noch schwer zu finden, aber im Kvickly in Nordborg gibt es eine große Auswahl an Backwaren von der Brødcooperativet, die richtig gut sind. Wir schwelgten in Fastelavnsboller und Othellokage.
Fastelavnsboller mit Crèmefüllung. |
Othellokage. |
Fastelavnsboller, diesmal mit Crème- und Himbeerfüllung. |
Wir wussten, dass wir spät ankommen und keine Lust haben würden, nochmal über die Schlagloch-Buckelpiste zum Ferienhausgebiet in Sturm, Regen und Dunkelheit zum nächsten Supermarkt zu fahren, also packten wir alles ein, was wir für den ersten Abend und das Frühstück am kommenden Tag brauchen, inkl. Anzündholz und Kaminholz, denn Holz ist auf Als ebenfalls schwer zu finden. Unser Vermieter war allerdings so nett, uns einen Korb Holz bereit zu stellen, nur wussten wir das vorher nicht.
Tortellini mit Gemüsesauce. |
Sonntag kauften wir dann alle Lebensmittel für die kommende Woche ein - und eine Thermoskanne für Kaffee, denn die fehlte im Ferienhaus. Das überraschte uns, denn normalerweise gibt es nicht nur eine, trinkt der Däne an sich doch viel Kaffee. Die Küchenausstattung war ohnehin merkwürdig: Für ein Sechs-Personen-Haus gab's fünf Kaffeebecher, aber 10 Weingläser und Teller für eine Kompagnie, aber nicht einen Kochlöffel. Vieles war zudem defekt, so dass die Agentur, bei der wir buchten, mit dem Schlüssel eine Liste bekam. Dass mal 'ne Glühbirne ausgewechselt werden muss, ist kein Ding, aber hier hätten wir komplett neue Lampen kaufen oder einen kompletten Werkzeugkasten samt Leiter für die Deckenlampen dabei haben müssen. Zum Glück hatte der Gatte reichlich Taschenlampen mit. Natürlich hätten wir während des Aufenthalts reklamieren können, aber wir hatten keine Lust auf Handwerkertermine.
Ein typisches Ferienhaus-Frühstück. |
Bevor wir losfuhren, war klar, dass es am ersten Abend Convenience geben würde. Gesetzt waren außerdem eine Staudenselleriesuppe und anlassbedingtes Roastbeef. Normalerweise wären wir essen gegangen, aber Corona und die abendliche Fahrt über die Schlagloch-Buckelpiste in Regen und Sturm ... Vor dem Sonntagseinkauf machten wir einen groben Wochenplan, den wir dann aber noch dem Angebot vor Ort anpassten.
Die Grundversorgung des Gatten ... |
Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:
Sonnabend gab's Tortellini mit Gemüsesauce - erstere fertig gekauft, zweite flugs abends geschmort und schnell durchpüriert. Einen Pürierstab nahm ich sicherheitshalber wegen der für den kommenden Tag geplanten Suppe mit, kannte ich doch nicht die Küchenausstattung. War besser.
Mit nach Dänemark kamen viele Kartoffeln, Zwiebeln und Staudensellerie - perfekt für diese Staudenselleriesuppe am Sonntag. Was ich an Dänemark u.a. sehr schätze, ist, dass es selbst bei Aldi carrageenfreie Sahne gibt.
Montag gab's Frühlingsrollen mit gemischtem Salat, Kindheitserinnerung an die Dänemark-Urlaube des Gatten bzw. die Dienstreisen seines Vaters, von denen er immer Frühlingsrollen mitbrachte. Diesmal mussten wir keine Sojasauce kaufen, denn ich dachte daran, die vom letzten Urlaub einzupacken.
Dienstag und Mittwoch gab's Roastbeef, diesmal nicht gegrillt, sondern im Ofen gegart. Dienstag gab's Bratkartoffeln dazu, Mittwoch gemischten Salat. Und damit nicht schon wieder eine neue Flasche HP-Sauce hier einzieht, nahm ich eine mit. Aktuell sind hier zwei geöffnete (eine dritte haben wir schon geschafft), und eine unbekannte Anzahl ist im Vorrat, denn bei jedem DK-Aufenthalt kauft der Gatte HP-Sauce. In Deutschland gibt es die klassische Variante schon seit langem nicht mehr.
Donnerstag gab's TK-Pizza.
Freitag machte ich im Ofen gegartes Wurzelgemüse mit Schafskäse (für den Gatten gab's ein Stück Hähnchenbrustfilet).
Im Ofen gegartes Wurzelgemüse mit Schafskäse. |
Natürlich kamen auch wieder reichlich dänische Lebensmittel mit nach Deutschland, zum Beispiel die aktuellen Lieblings-Schoko-Riegel des Gatten. Ich freue mich besonders über ein Glas mit Honig aus dem Feriengebiet.
Ungewohnt war das Einkaufen, weil Dänemark ja inzwischen Corona abschaffte, also Maskenpflicht, Abstandsregeln etc. nicht mehr eingehalten werden müssen. An Corona erinnern noch die Spender für Desinfektionsmittel (meistens leer), die Schilder mit Abstandshinweisen, an die sich kaum jemand hält, Spuckschutz an Kassen und Theken, und gelegentlich tragen alte Menschen Masken. Für uns war das befremdlich, aber wir beruhigten uns damit, dass in den bisherigen DK-Urlauben während der Pandemie auch nichts passierte. Die Impfquote ist hoch, solidarische Eigenverantwortung ist kein Fremdwort.
Infoblatt zur Mülltrennung auf Als. |
Beeindruckt war ich von der Mülltrennung auf Als. Jeder Mülleimer hat ein extra Abteil für Essensreste / Lebensmittelabfälle, auf jeder Terrasse stand eine Miljøkasse für Klein-Elektroschrott, Medikamente, Batterien etc. Die Sammelcontainer stehen an der Einfahrt zum Ferienhausgebiet, so dass man automatisch immer daran vorbei kam. Das Gebiet ist für dänische Verhältnisse mit nicht mal 50 Häusern winzig; da klappt so was natürlich besser als in größeren Gebieten. Die Vormieter hielten allerdings nichts von Mülltrennung, und so übernahmen wir eine sehr volle Mülltonne.
Bleibt zuversichtlich, bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.