Dieser Wocheneinkauf begann nervig, aber am Schluss hatten wir dann doch alles, was wir brauchten.
Nervig, weil der Gatte trödelte, wir erst eine Stunde vor Ladenschluss beim Schlachter waren, der Gatte da eine halbe Stunde in der Schlange stand, eine Viertelstunde für den Einkauf brauchte, weswegen wir es nicht mehr zum Markt schafften.
Nervig, weil Schwiegermutter für Kassler im Brotteig für Ostersonntag eine Brotbackmischung benötigt, die sie schon in zwei Supermärkten nicht fand und nach der wir deswegen auch guckten. Während der Gatte in der Schlachterschlange stand, gab ich die Osterpäckchen für Mudderns und Tante ab und inspizierte die beiden Drogeriemärkten im Dorf - alles abgegrast.
Ich fragte eine Kassiererin, die lakonisch meinte, es sei nichts mehr da, "auch keine Hefe". Als ich antwortete, davon hätte ich genug, zwar mit MHD aus dem letzten Jahrzehnt, aber das wäre der Trockenhefe ja egal, lachte sie.
Beim Dorf-Supermarkt ging die Schlange einmal ums Haus rum, also versuchte ich es da gar nicht erst. In den Drogeriemärkten gab's übrigens wieder kein Klopapier, dafür sah's beim Waschmittel besser aus als
vor drei Wochen. Ich bin gespannt, wann ich wieder Handdesinfektionsmittel, das ich im Büro gelegentlich brauche, bekomme, aber solange ich überwiegend zu Hause arbeite, ist es nicht so dringend.
Der Schlachter warb im Wochenblatt damit, Karfreitag geöffnet zu haben, und ich wunderte mich beim Lesen der Anzeige, was in Coronazeiten plötzlich alles möglich ist. Allein: Das Ordnungsamt machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Also alles wie immer. Die vorbestellte Kassler holte der Gatte am Donnerstag ab.
Da es inzwischen für den Wochenmarkt zu spät war, fuhren wir gleich zum Supermarkt, wo auch eine lange Schlange auf Einlass wartete. Wir überlegten erst, ob ich Montag vorm Büro alleine einkaufen fahre, aber der Gatte weiß, dass mich das anstrengt, und so waren wir beide froh, dass es schnell vorwärts ging.
Wie
letzten Sonnabend schoben wir mit zwei Einkaufswagen los - und hatten Glück mit Schwiegermutters Brotbackmischung: Versteckt hinter dem Infozettel, dass nur zwei Packungen pro Haushalt abgegeben werden, fand sich noch eine für Bauernbrot! Das Osteressen ist also gerettet! Natürlich hätte ich ihr auch einen Brotteig gemacht, aber momentan kann ich Schwiegermutter wieder mal nichts recht machen, und so wäre das sicher falsch gewesen.
Eine Überraschung gab's beim Eierregal: In den Vorjahren war das kurz vor Ostern gähnend leer, in diesem Jahr allerdings gut gefüllt. Der Gatte fand sogar weiße Eier zum Färben. Andernfalls hätte ich die Mittwoch auf dem Markt geholt.
Eine zweite Überraschung gab's an der Kasse: Ich legte die bei uns monatsüblichen vier Pakete Butter auf's Laufband, durfte aber nur zwei mitnehmen. Ich hatte am Butterregal keinen Hinweis auf eine Rationierung gesehen, wäre auch nicht auf die Idee gekommen, dass es eine geben könnte, denn das Butterregal war in den letzten Wochen immer voll.
Ansonsten war's im Supermarkt entspannt. Die Kassiererinnen nahmen sich sogar Zeit zum Klönen und shakerten mit dem Plüschhasen, den der Gatte kaufte.
Der Gatte besorgte unter der Woche immer mal wieder das eine oder andere, vor allem Brot vom Bäcker und Zucker. Der ist rationiert, aber ich möchte
Sirup machen, und da brauche ich nun mal vier Kilo. Außerdem musste er noch Mandeln, Puderzucker und Marzipanrüebli für eine Aargauer Rüeblitorte kaufen. Schwiegermutter war pikiert, weil sie von diesem
Rüebli-Kuchen nichts abbekam - und da wusste sie noch gar nicht, dass Tante welchen bekommen würde. Damit der Haussegen nicht vollends schief hing, buk ich extra für sie.
Außerdem verarbeitete ich eine Backmischung für Wurzel-Cupcakes, die der Gatte anschleppte, und wusste wieder mal, warum ich normalerweise keine Backmischung kaufe, denn um aus der Mehl-Zucker-Zimt-Mischung tatsächlich Cupcakes zu machen, brauchte es noch Butter, Eier, Wurzeln, Frischkäse und Milch. Immerhin waren Muffinförmchen dabei - und in diesen verrückten Zeiten, in denen es an Mehl mangelt, sind Backmischungen dann auch wieder ganz praktisch, denn da ist immerhin das Mehl enthalten, wenn auch in dieser Form sehr teuer.
Ich war Mittwoch auf dem Markt, damit wir Karsamstag nicht einkaufen müssen, und damit Schwiegermutter Hornveilchen bekommt. Die wollte der Gatte eigentlich Sonnabend im Baumarkt besorgen, aber die Schlange ging einmal um den Parkplatz herum ...
Auf dem Wochenmarkt sah's Mittwoch allerdings nicht viel besser aus: Als ich zehn Minuten nach Marktöffnung kam, waren nicht nur alle Parkplätze besetzt, sondern warteten Autos in Doppelreihe - schlimmer als auf einem Sonnabend! An den Marktständen waren lange Schlagen, vieles war schon abgegrast - wie gesagt: Zehn Minuten nach offizieller Marktöffnung! Ich hatte Glück und ergatterte für Schwiegermutter die letzten beiden Stiegen mit Hornveilchen.
Ich guckte auch schon mal nach Spargelpreisen. Aktuell ist er nur moderat teurer, liegt das Kilo bei ca. 15 Euro. Mal schauen, wie's nach Ostern aussieht. Ein Schnäppchen wäre ein Spargelbeet beim
Lieblings-Spargelhof: Eine Reihe kostet 222 Euro und bringt 100 bis 150 kg. Da wir zu zweit sind, wäre dass dann doch ein wenig viel Spargel.
Auf dem Rückweg hielt ich noch schnell beim Drogeriemarkt, um Zahnbürsten zu besorgen. Es war voller als Sonnabends, und Klopapier gab's noch immer nicht (wir haben zum Glück noch genug). Dafür war das Seifenregal noch gefüllt, aber der Markt war auch gerade mal 45 Minuten geöffnet.
Vorm Drogeriemarkt steht jetzt ein Schild, dass maximal 46 Kunden Zutritt haben. Angesichts der geringen Marktgröße möchte ich mir das lieber nicht vorstellen. Da fängt die Kassenschlange dann auf dem Parkplatz an.
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Wochenplan mit Schreibfehler. Diese Woche war's sehr fleischlastig. |
So sah unser (sehr fleischlastiger) Wochenplan dann in Theorie und Praxis aus:
Sonnabend gabs'
Hähnchenbrustfilet mit Ofen-Spitzkohl und Ofen-Kartoffeln.
Sonntag aß ich eine vom Freitag übriggebliebene Portion
Bangers and mash.
Montag und
Mittwoch gab's
Cannelloni Bolognese.
Dienstag und
Donnerstag gab's
Chili con pollo - der Hülsenfrüchtevorrat muss schließlich leer werden.
Karfreitag besteht der Gatte auf Fisch, was schwierig ist, da er keinen Fisch mag. Der diesjährige Kompromiss waren
Fischstäbchen mit Ofen-Kartoffeln.
An einem Tag brauchte ich ein Büro-Mittagessen, aber das ist zurzeit unspektakulär und kommt aus dem Vorrat: Quark mit TK-Obst aus dem letzten Dänemark-Urlaub.
Der Hülsenfrüchtevorrat ist voller Überraschungen. Neben Linsen und weißen Bohnen, die der Gatte regelmäßig verkocht, fand ich ein halbes Pfund halbe gelbe Schälerbsen, vermutlich
von diesem Rezept oder von der
Gul split ærtesuppe med grønne lager übriggeblieben, und ein Pfund ganze gelbe Schälerbsen. Bis zum Herbst möchte ich sie nicht liegenlassen, aber alle Rezepte, die ich bislang fand, passen eher in den Herbst und Winter. Mal schauen, was mir einfällt.
Ansonsten ist unser kleiner Tiefkühler inzwischen so gut gefüllt, dass wir nicht nur 14 Tage Corona-Quarantäne überstünden. Dass er so voll ist, liegt auch daran, dass diverse Beutel mit Ein-Personen-Gerichten für Mudderns darin sind. Sie sehe ich ja sonst mindestens alle zwei Wochen, aber jetzt sahen wir uns seit Mitte Februar nicht mehr. Zum Glück haben wir noch einen kleinen Tiefkühler im Keller, den wir notfalls anwerfen können.
Da ich auch viel Zeit habe, um nach Rezepten für unsere Vorräte zu suchen, könnte ich momentan auch locker Pläne für das kommende Vierteljahr machen ... Was ich an Rezepten finde, kommt erstmal an eine Klammer am Kühlschrank und wird dann Stück für Stück abgearbeitet.
Bleibt gesund, bleibt zu Hause und passt auf eure Lieben auf.