Montag, 12. April 2010

Kummerower Möhren in Eiersauce

Eine Woche nach Ostern und immer noch hartgekochte Eier übrig? Da hab' ich was ;o) In diesem Jahr haben wir es erstmals geschafft, in weniger als binnen einer Woche nach Ostern alle hartgekochten Eier zu vernichten. Seit letztem Jahr gibt es zur Eiervernichtung neben Grüner Sauce auch Kummerower Möhren. Und jetzt kann ich bis auf Weiteres keine Eier mehr sehen, geschweige denn essen ...

Die Kummerower Möhren in Eiersauce stammen aus dem Kochbuch "Von Apfelkartoffeln bis Zwiebelkuchen" von Kurt Drummer und Käthe Muskewitz, erschienen 1984 im VEB Fachbuchverlag Leipzig - jawoll, ich rote Socke habe nicht nur Marx, Engels und Lenin gesammelt im Bücherregal, sondern auch DDR-Kochbücher ;o)

Kurt Drummer war so was wie der Wilmenrod der DDR - mit dem Unterschied, dass Drummer tatsächlich ein ausgebildeter und international anerkannter Koch war. Zwischen 1958 und 1983 produzierte er 650 Folgen der Sendung "Der Fernsehkoch empfiehlt", die seit 1961 zweiwöchentlich ausgestrahlt wurden. Parallel dazu arbeitete Drummer als Interhotel-Chefkoch und veröffentlichte mit Muskewitz zahlreiche Kochbücher.
Sowohl bei der Fernsehsendung als auch bei den Kochbüchern mussten beide Rücksicht nehmen auf Mangelwirtschaft und Versorgungsengpässe - ein Grund, warum sie regionale Küche propagierten. Kein Grund allerdings für die häufige Verwendung von Glutal und Speisewürze, also Geschmacksverstärkern, die bei fast jedem Gericht in der Zutatenliste erscheinen. Aber wir können ja ohne kochen ;o)

Ich habe das Rezept auf meinen Tischdampfgarer umgewandelt; es lässt sich natürlich auch ohne nachkochen.

Kummerower Möhren in Eiersauce

Zutaten für 4 Portionen:

800 g Möhren (Wurzeln)
1 TL Zucker
3 Bund glatte Petersilie
100 g Butter
6 EL Mehl
200 ml Weißwein
4 hartgekochte Eier
200 ml Sahne
Muskat
Salz und Pfeffer

Zubereitung:
Die Möhren waschen, schälen und in Stifte schneiden. Die Petersilie waschen. Die Möhren in den Garkorb eines Tischdampfgarers geben. 1 TL Zucker darüber streuen, ein Bund Petersilie oben darauf legen. Etwa 20 Minuten dämpfen, die Garzeit hängt davon ab, wie fein die Möhren gestiftelt sind, probieren und ggf. mehr Zeit geben.
Aus Butter und Mehl eine Schwitze bereiten, mit dem Weißwein unter Rühren mit dem Schneebesen ablöschen, etwas reduzieren lassen. Die Sahne unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Ist die Sauce zu dick, noch etwas Milch, Wasser, Gemüsebrühe oder Möhrenwasser dazu geben.
Die anderen beiden Bunde Petersilie fein hacken und unter die Sauce mischen.

Die Eier grob hacken und in die Sauce geben.
Die Petersilie von den Möhren nehmen und die Möhren unter die Sauce heben. Alles zusammen noch ca. 5 Minuten durchziehen lassen und noch mal abschmecken.

Dazu passen Salzkartoffeln oder Kartoffelpüree sowie hart gekochte Eier, Bratwürste, Fisch, Frikadellen, Rippchen oder Koteletts.
Als Variante gebe ich auch gerne mal Vanillezucker über die Möhren und würze die Sauce mit Zwiebeln und Knoblauch.

4 Kommentare:

  1. Okäy, aber ohne Eier bitte :)

    Und Onkel Google empfielt "Ingwe"

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  2. Das erinnert mich fatal an Kindergartenessen zu DDR-Zeiten. Ich glaube das probier ich mal aus :-)

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  3. @ Frittenklöpplerin: Wie, Eiersauce ohne Eier? Bist Du etwa auch im Ck? ;o) Ingwer kann ich mir gut vorstellen.

    @ Anikó, bin gespannt, ob es an das Kindergartenessen herankommt.

    @ Hannes, jetzt bin ich gerade ein paar Zentimeter größer geworden ;o)

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