Samstag, 28. März 2020

Wochenplan in KW 13/20: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten II

Seitdem ich überwiegend zu Hause arbeite und, wenn ich ins Büro muss, mit dem Auto fahre, spare ich jeden Tag zwei bis drei Stunden Fahrzeit. Das ist doof für das Projekt Verspätungsschal, aber irgendwas ist ja immer. Dafür habe ich mehr Kraft zum Kochen und mache mich langsam daran, unseren Vorratsschrank aufzuräumen. Außerdem koche ich öfter vegetarisch, meistens zum Unmut des Gatten.

Unser Plan für die vierte Märzwoche in der Theorie.
In dieser Woche machten wir den Wocheneinkauf noch am Sonnabend, aber im Supermarkt war das ziemlich nervig, so dass wir zukünftig öfter unter der Woche einkaufen werden. Im Supermarkt war jede dritte Kasse geöffnet - Mindestabstand gut und schön, aber so knubbelten sich die wenigen Kunden an den wenigen Kassen. Ansonsten waren die Regale immer noch ziemlich leer, aber da wir weder Klopapier noch Hefe, Reis, Mehl oder Nudeln brauchten, war uns das egal.

Der Gatte beschloss, künftig unter der Woche das auf dem Heimweg einzukaufen, was wir nicht auf dem Markt oder beim Schlachter bekommen. Ich könnte den Einkauf auch übernehmen, aber solange er noch jeden Tag ins Büro muss, muss so nur einer von uns jeden Tag raus. Verringerung des Ansteckungsrisikos und so.

Gestern war ich dann noch mal kurz einkaufen, weil Toast für das Wochenende fehlte. Die Parkplatzsituation im Dorf war so wie sonst auch unter der Woche, und der kleine Dorf-Rewe war sehr voll. Die Hinweisschilder zum Mindestabstand waren gut und schön, aber in Gängen, die kaum zwei Meter breit sind, 150 cm Abstand zu halten, ist einfach nicht drin. Die Regale waren allerdings voll. Okay, ich hab' jetzt auch weder nach Mehl oder Reis, Nudeln, Hefe, Klopapier gesucht, sondern nur Toast und Milch gekauft - und Kümmelbrötchen. Seitdem ich öfter unter der Woche zum Bäcker komme, schwelge ich in Kümmelbrötchen.

Beim Schlachter, wo sich letzte Woche noch dicht an dicht Familien, die aus den Ferien zurückkamen, drängten, achtete man jetzt darauf, nur einen Kunden pro Verkäuferin einzulassen. Der Rest wartete mit gebührendem Mindestabstand draußen. Das mit dem einen Kunden pro Verkäuferin nahm man übrigens wörtlich: Gatten bzw. Gattinnen mussten draußen bleiben.

Eine alte Dame randalierte in der Warteschlange, schlug um sich, wehrte sich gegen ihre Betreuerin, die sie begleitete, und marschierte krückstockbewehrt in den Laden, denn "Man kennt mich hier! Man kann mich hier nicht warten lassen!" Sie wurde aus dem Laden gebeten - und warf erst mal ihren Krückstock in die Warteschlange. Leute gibt's.

Die Stimmung unter den Verkäuferinnen war bedrückt, denn sie wissen nicht, ob sie weiter geöffnet haben, ob sie ihren Arbeitsplatz behalten, denn weniger Kunden bedeuten weniger Umsatz.

Auf dem Wochenmarkt war die Stimmung ebenfalls gedrückt, denn die Händler, die keine Lebensmittel verkaufen, erfuhren, dass sie vorerst Marktverbot haben. Außerdem war drei Stunden vor Marktende schon wieder vieles ausverkauft. Ein Händler meinte, es kämen weniger Kunden, aber dafür kämen alle früher.

Diese Woche klappte es ganz gut mit dem Wochenplan. Sonnabend gab's Pizza - der Tag ist bei uns meistens Fast Food-Tag. Sonntag machte ich mir klassisches Abendbrot. Montag und Mittwoch gab's Kartoffelcurry. Der Gatte langte mehr zu als bei einem vegetarisch-veganen Gericht gedacht, so dass es Mittwoch noch etwas Salat von Dienstag dazu gab. Der Salat war zwar nicht saisonal, aber solange wir noch Gelegenheit haben, knackig-frisches Gemüse zu bekommen, wollte ich was knackig-frisches. Donnerstag und Freitag gab's Schichtkohl. Davon wanderte auch wieder etwas in den Tiefkühler. Außerdem gab's für mich ein Luxus-Frühstück unter der Woche: Banana pancakes. Es waren wieder mal überreife Bananen da.

Bleibt gesund, bleibt zu Hause und passt auf eure Lieben auf.

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