Samstag, 31. Mai 2014

Der Garten im Mai: Alte und neue Untermieter

Rotkehlchen kurz vor dem Auszug. 
Dass Rotkehlchen eine kurze Brutzeit haben, wussten wir. Der plötzliche Auszug überraschte uns dann aber doch. Sie hätten wenigstens einen Zettel da lassen können, wenn sie schon nicht tschüß sagen. Am zweiten Mai-Wochenende zogen die Rotkehlchen aus.

Mutter Rotkehlchen dürfte inzwischen schon das zweite Nest bezogen haben - Rotkehlchen brüten drei Mal und habe meistens nur eine sehr kurze Lebenserwartung von etwa einem Jahr.

Nun, wir hoffen, unseren Rotkehlchen geht es gut. Sie sind nächstes Jahr wieder gerne gesehen, haben sie das Nest doch blitzsauber hinterlassen. Der Gatte überlegt, für das nächste Jahr eine Webcam am Regal mit den Blumentöpfen anzubringen. Dann hätten wir unsere eigene Piep-Schau.

Kürbispflänzchen. 
Kürbis im Hochbeet. 
Kürbis und Tomate zogen aus dem Mini-Gewächshaus vom Balkon um in die Hochbeete, wobei ich neue Untermieter entdeckte: Frösche oder Kröten. Weiß jemand, wie unsere neuen Untermieter heißen?

Untermieter im rechten Hochbeet: Kröte oder Frosch.
Kröte oder Frosch ist sehr willkommen, frisst sie / er doch Schnecken.
Guck mal wer da ist. 
Suchbild mit Frosch.
Bislang zogen im Sommer immer Grasfrösche durch unseren Garten. Diese Kröten oder Frösche sah ich das erste Mal.

Ein paar neue Pflanzen zogen ein: Tomate, Zitronenmelisse, Stevia und Basilikum, hier noch auf der Zwischenstation zum Wassertanken.
Ich aktivierte auch die Tomatenhauben wieder, die der Gatte bastelte, als ich in der Reha war.

Tomaten mit Regenschutz, war Ende Mai leider notwendig.
Als ich die Kartoffeln aus dem Vorjahr aus ihren Mörteleimern entsorgen wollte, um neue zu pflanzen, stellte ich fest, dass die alten fleißig austrieben. Ich ließ sie im Eimer und warte mal ab, was daraus wird.

Die Vorjahreskartoffeln zeigen frisches Grün.
Gleichzeitig pflanze ich aber neue Kartoffeln, um sicherzugehen, dass ich im Herbst auch welche Ernten kann.

Sind die nicht herzig?!
Außerdem erntete ich - unfreiwillig. Ich hatte völlig vergessen, dass ich Rote Rüben in einem Topf mit Blumenzwiebeln setzte, weil im Balkonkasten kein Platz mehr war ...

Rote Rübe, vor der Zeit geerntet. 
Schlussendlich zogen die Zimmerpflanzen um in die Sommerfrische. Der Frühlingsregen machte den Spinnmilben, die sich im Winter immer einfinden, schnell den Garaus. Und ich lernte, dass Lavendel echt gut gegen Blattläuse hilft. Die sind alle auf dem daneben wachsenden Lorbeer ...

Freitag, 30. Mai 2014

Rezension: "Als Gott schlief" von Jennifer B. Wind

Als Gott schlief (eBook) (Front-Cover)"Als Gott schlief" ist der Thriller-Erstling der Österreicherin Jennifer B. Wind, der jetzt als eBook bei dotbooks vorliegt. Vielen Dank an Blogg dein Buch für die Rezensionsmöglichkeit.

Schauplätze des Thrillers sind München, Berlin und Wien, wo eine Serie brutaler Morde an katholischen Geistlichen und Nonnen die Öffentlichkeit schockiert.

Die Opfer werden auf grausame Weise gefoltert und getötet. An den Tatorten werden mysteriöse Hinweise gefunden, die jedoch niemand entschlüsseln kann.

Kommissarin Jutta Stern und ihr Partner Thomas Neumann stehen vor einem Rätsel. Was hat die Opfer verbunden? Was treibt den Mörder an? Bei ihren Ermittlungen stößt Stern auf eine Mauer aus Angst und Schweigen – doch dann entdeckt sie eine Spur, die weit in die Vergangenheit zurückreicht …

Um das  Fazit vorweg zu nehmen: Wind gelang ein grandioses Debut. "Als Gott schlief" nahm mich so gefangen, dass es mich noch nicht einmal störte, dass auf dem Heimweg Busse und Bahnen ausfielen - so hatte ich immerhin mehr Lesezeit.

Das Buch ist ideal für ein langes Wochenende, denn einmal angefangen, wirst Du es nicht so schnell aus der Hand legen wollen.

Schade, dass es "nur" als eBook erhältlich ist, denn es gehört zu der Kategorie Buch, die ich mir als eBook zum schnellen Lesen zwischendurch hole und dann als Print kaufe, um es im Schrank zu haben oder zu verschenken (und eBooks zu verschenken finde ich doof - wie wickle ich die denn biddeschön hübsch ein?!).

Zugegeben: Am Anfang tat ich mich ein wenig schwer mit dem Buch, befürchtete ich doch, die seelischen Befindlichkeiten der durch einen Mord gerade erst verwitweten Jutta Stern stünden im Mittelpunkt, aber dem ist nicht so. Zwar spielt das (sehr sensibel geschilderte) Schicksal Sterns durchaus eine Rolle, genauso wie der Liebeskummer ihres Kollegen Neumann, aber im Mittelpunkt stehen die mysteriösen Verbrechen und ihre Aufklärung.

An Verdächtigen mangelt es den Kommissaren nicht. Bis zum Schluss wird der Leser auf verschiedene Fährten gelockt. Ist es der Bürgermeister, in dessen Dorf merkwürdige Sachen rund um ein Kinderheim vorgingen? Oder sein Sohn? Idealer Verdächtiger wäre auch der psychisch kranke Sohn der Dorfwirtin. Oder ist es vielleicht jemand ganz anderer?

Wind arbeitet mit unterschiedlichen Erzählperspektiven und Rückblenden. So gelingt ihr ein atmosphärisch dichtes Mosaik mit einer Geschichte, die dem Leser unter die Haut geht, ihn mit sich reißt in einen Strudel ungeahnter Grausamkeiten. „Als Gott schlief“ ist harter Tobak, nichts für empfindliche Gemüter, aber sehr lesenswert. Und ich finde, dass es am Schluss sogar ein happy end gibt – aber ich verrate nicht, für wen.

Die Charaktere der Protagonisten Stern und Neumann sowie ihrer Kollegen werden von Wind nur angerissen – da geht noch was, da ist Platz für (mindestens) eine Fortsetzung, auf die ich mich jetzt schon freue.

Donnerstag, 29. Mai 2014

Dieses Rot! Rhabarber-Fliederbeerblüten-Sirup

Ist das nicht eine wunderbare Farbe?
Bei Grönhöker unterm Büro gibt es dieses Jahr absolut genialen Rhabarber, nach dem ich total süchtig bin. Er ist nicht so sauer und hat ein wunderbares Rot.

Natürlich wird aus diesem wunderbaren Rhabarber auch Sirup, in diesem Fall mit Fliederbeerblütensirup - mein zweiter Beitrag zum aktuellen Event im Gärtnerblog.

Sirup brauche ich im Moment sehr viel: Im Büro trinke ich jeden Tag ein bis zwei Liter Wasser mit einem Schuss Sirup. Gerade an heißen Tagen ist die Kombi Rhabarber-Fliederbeerblüten sehr schön, da sie wunderbar entwässert - das freut meine Beine.

Sirup, Krug und Wasserglas. 
Besonders freue ich mich jeden Tag über den schönen Glaskrug vom Wasserversorger, der unsere Büros damit ausstattete (und reichlich Gläser mitlieferte).

Krug und Glas stehen auf dem Schreibtisch und erinnern mich ans Trinken. Bei den stressigen Tagen, die ich meistens habe, ist Trinken mein Lebenselixier.

Essen kann ich schon mal vergessen, ich falle nicht vom Fleisch, aber wenn ich nicht genug trinke, merke ich schnell, dass mir das nicht gut tut.
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Rhabarber-Fliederbeerblüten-Sirup

Zutaten für ca. 2 Liter:

1 kg Rhabarber
500 ml Fliederbeerblütensirup
1 kg weißen Zucker
1 Liter Wasser
20 g Zitronensäure

Sirup im Werden.
Zubereitung:

Rhabarber waschen, putzen, aber nicht schälen, um möglichst viel Farbe in den Sirup zu bekommen. In Stücke schneiden und mit Zucker und Sirup in eine Schüssel geben. Gut vermischen und über Nacht an einem kühlen Ort stehenlassen. Dabei gelegentlich umrühren.

Am nächsten Tag die Rhabarbermischung mit Wasser und Zitronensäure in einen Topf geben, zum Kochen bringen und köcheln lassen, bis der Rhabarber völlig zerfallen ist.

Den Sirup durch ein Haarsieb geben, nochmal aufkochen lassen und in sterilisierte Flaschen abfüllen.

Affiliate links zu meinen Küchenhelfern für die Sirupherstellung:

Dienstag, 27. Mai 2014

Fliederbeerblüten-Gelee

Fliederbeerblüten in Apfelsaft. 
Im Gärtnerblog sind diesen Monat die Fliederbeerblüten Thema. Zuerst dachte ich, das kommt viel zu früh, im Mai finde ich hier noch keine blühenden Fliederbeeren. Dann explodierte die Natur aber geradezu, und plötzlich waren selbst im halbschattigen Garten die Blüten geöffnet.

Aus einem Teil der Blüten mache ich Sirup - ohne geht es nicht. Mittlerweile versorge ich sogar meine wählerische Schwiegermutter damit. Sie kam zu dem für sie erstaunlichen Ergebnis, dass weder gekaufter noch ihr selbstgemachter so gut schmeckt wie meiner!

Wenn die Fliederbeeren fleißig sind, finde ich auch noch genug Blüten für andere Köstlichkeiten - zum Beispiel für dieses Fliederbeerblüten-Gelee.
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Fliederbeerblüten-Gelee

Zutaten:

750 ml Apfelsaft
10 bis 12 Fliederbeerblütendolden
1 kg Gelierzucker
1 TL Zitronensäure

Abgefülltes Gelee. In den Schälchen vorne sind
kleine Portionen für die Frühstücke in den
nächsten Tagen.
Zubereitung:

Fliederbeerblütendolden kopfüber in den Apfelsaft geben und mit einem Tuch abgedeckt über Nacht ziehen lassen (möglichst im Kühlschrank).

Am anderen Tag den Saft abseihen. Gelierzucker und Zitronensäure dazu geben und alles aufkochen.

Etwa vier 4 Minuten sprudelnd kochen lassen, dann eine Gelierprobe machen (etwa einen Teelöffel Flüssigkeit auf einen Unterteller geben - geliert die Masse, ist das Gelee fertig).

Das Gelee in sterilisierte Gläser abfüllen und sofort verschließen. Ich stelle die Gläser immer auf den Kopf, um sicher zu gehen, dass die Gläser dicht verschlossen sind und drehe sie nach dem Erkalten um.

Jetzt noch die Gläser feucht abwischen, falls was daneben ging, mit hübschen Etiketten versehen und fertig ist ein Geschenk aus der Küche.

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Sonntag, 25. Mai 2014

Szenen einer Ehe: Wahl? Qual!

Sie ist der Meinung, änderten Wahlen etwas, wären sie verboten. Aber da Sie weiß, wie hart Menschen um freies und gleiches Wahlrecht kämpften (und in manchen Ländern bis heute dafür kämpfen), sieht sie es als Pflicht an, wählen zu gehen. Ginge es nach ihr, gäbe es eine Wahlpflicht. Wahlmüdigkeit kann Sie gar nicht akzeptieren.

Er empfindet Wahlen eher als lästig. 

Vier Wochen vor der Wahl.

Er: "Sachma, wann müssen wir eigentlich wählen?"

Sie: "Am 25. Mai."

Er: "Is ja bald. Wieso haben wir noch keine Wahlbenachrichtigung?"

Sie: "Keine Panik, wird die Tage verschickt. Hatte heute die Pressemitteilung dazu auf den Tisch."

Drei Wochen vor der Wahl.

Er: "Sachma, wo bleibt eigentlich die Wahlbenachrichtigung?"

Sie: "Liegt seit Tagen auf deinem Schreibtisch. Der dicke Umschlag."

Er öffnet den Umschlag und quält sich durch die Musterstimmzettel. "Warum sind denn das so dicke Hefte?"

Sie: "Na, du weißt doch: Wir dürfen häufeln. Panaschieren und kumulieren. Du wählst entweder die Gesamtliste einer Partei oder einen Kandidaten."

Er: "Und wo ist Olaf?"

Sie: "Schatz, ist keine Bürgerschaftswahl. Nix Olaf. Der kommt erst wieder im Februar."

Er: "Ach. Aber deinen komischen Blaumann I, den kann ich doch wählen?"

Sie: "Nee, keine Bürgerschaftswahl, Schatz. Bezirkswahl. Und wir sind auch nicht sein Bezirk."

Er: "Aber den hab' ich am Baum hängen sehen!"

Sie: "Ja, der war vor drei Wochen hier zu 'ner Veranstaltung. Wählen kannste den aber trotzdem erst im Februar, wennste ihn wählen willst."

Er: "Und wen wähle ich? Ich kenn' die doch alle gar nicht. Früher ging man zum SPD-Frühschoppen, bekam 'nen Lutscher und 'nen Kugelschreiber geschenkt und wusste, wen man wählt. Und heute?!"

Sie: "Du kannst nächsten Sonnabend auf den Wochenmarkt gehen und die SPD-Kandidaten kennenlernen. Die stehen da und freuen sich, wenn wer was von ihnen will."

Er: "Och nöö. Kann ich nicht einfach 'nen Gefällt-mir-Button drücken?!"

Zwei Wochen vor der Wahl.

Sie schiebt ihm die Wahlbenachrichtigung über den Schreibtisch: "Hier, unterschreib' mal, damit du die Briefwahlunterlagen bekommst. Ich steck' das dann morgen in den Briefkasten."

Eine Woche vor der Wahl.

Er: "Sachma, hatten wir nicht Briefwahlunterlagen angefordert?"

Sie: "Ja, liegen auf deinem Schreibtisch. Wennste sie ausfüllst, nehme ich sie mit zum Briefkasten. Sie müssen spätestens Freitag in der Post sein."

Vier Tage vor der Wahl, beim Frühstück.

Sie: "Wennste jetzt noch schnell wählst, nehme ich deine Wahlunterlagen mit und werfe sie in den Briefkasten."

Er grunzt indifferent. 

Vier Tage vor der Wahl, beim Abendessen.

Sie: "Du musst heute Abend noch wählen und mir die Umschläge ins Körbchen legen. Die müssen morgen zur Post!"

Er: "Ich weiß immer noch nicht, wen ich wählen soll."

Sie: "Kann ich verstehen. Ich wollte schon Pfeile werfen. Hab' die Kandidaten dann gegoogelt. Bei einer dachte ich, boah, geil, die is' Foodie und Autorin. Die wähle ich! Dann stellte ich fest, dass sie nur zufällig so heißt wie eine amerikanische Bloggerin. In Wahrheit besitzt sie ein Nagelstudio."

Er: "Na, das disqualifiziert."

Sie: "Mmmm. Dann fand ich einen Limonadenhersteller ..."

Er, ihr ins Wort fallend: "Fritz?! Wähl' ich auch!"

Sie: "Nee, nich' Fritz. Mate. Passte aber vonner Partei her. Und dann habe ich noch den gewählt, der vorne an der Straße hängt."

Er: "Wie? Den Hässlichen? Den wähle ich nicht!"

Einen Tag vor der Wahl, beim Frühstück. 

Sie: "Wenn wir gleich in die Stadt fahren, machen wir einen Schlenker zum Altonaer Rathaus, deine Wahlunterlagen abgeben."

Er: "Och nöö, keinen Bock!"

Sie: "Okay, dann machen wir morgen einen Spaziergang zum Wahllokal, und du bist Wähler mit Wahlschein."

Er: "Oh nöö, das finde ich total albern! Ich wähl' diesmal gar nicht!" 

Sie: "Also bitte! Das geht gar nicht!"

Er: "Aber das ist doch total unwichtig! Wen interessiert schon Europa?!"

Sie: "Sachma, geht's noch? Europa is' wichtig. Aber wennste Europa nich' willst, dann wähl' wenigstens bei der Bezirkswahl!" 

Er: "Wen interessiert denn der Bezirk?"

Sie: "Haaallooohooo?! Bezirk is' das, was vor der Haustür passiert! Das ist ja wohl wichtig!" 

Er: "Nee, das ist mir alles zu blöd!"

Einen Tag vor der Wahl, beim Abendessen.

Er: "Wir haben vorhin die Aufbackbrötchen vergessen."

Sie: "Macht nichts, gehst du morgen wählen und ich geh' derweil zum Bäcker." 

Er: "Aber Wähler mit Wahlschein überfordert doch immer das Wahllokal."

Sie: "Ach, du warst doch lange genug Wahlvorstand. Erklärste den halt, wie's geht. Und überleg' dir gut, was du wählst. Nicht, dass du wieder an komischen Koalitionen Schuld bist, die einen koksenden Homophoben zum Innensenator machen."

Am Wahltag.

Sie kocht Suppe

Er geht wählen. Widerwillig. Aber immerhin. Und das solltest Du auch machen. Hier findest Du Dein Wahllokal. Hast Du wie der Gatte Briefwahl beantragt, es aber verbaselt, die Stimmzettel rechtzeitig zur Post zu bringen, nimmst Du die Wahlscheine und gehst damit zu irgendeinem Wahllokal in Deinem Bezirk. Du merkst: Ausreden lasse ich nicht gelten!

Samstag, 24. Mai 2014

Rückblick: Wochenplan KW 21

Tomaten-Orangen-Salat auf Torta de Aceite.
Die Wochenplanung ging uns endlich mal wieder leichter von der Hand. Der Gatte liest zurzeit gerne Rezepthefte und lässt sich inspirieren, vor allem aus dem Apotheken-Diabetes-Ratgeber. Die Rezepte haben den Vorteil, dass sie gelingsicher und fix gemacht sind - schnelle Feierabendküche. 

Sonnabend kam terschies spontan zu Besuch. Eigentlich wollte ich zu ihr, aber angesichts des Wetters schlug der Gatte vor, zu grillen und die Terrassensaison zu eröffnen. Wir saßen dann auch bis gegen Mitternacht draußen, irgendwann mit Decke.

Es gab Tomaten-Orangen-Salat auf Torta de Aceite mit Rosmarin und Thymian (eigentlich wollte ich die Sorte mit Orangen und Olivenöl dazu servieren, aber die entpuppte sich als süß (und sehr lecker, aber eben nicht zum Salat passend)), Steaks und Spargel gefolgt von Waldmeistereis und Riesling-Erdbeeren.

Sonntag gab's Polenta pasticciata, ein sehr üppiges Gericht, von dem wir auch am Mittwoch nochmal essen wollten. Dann fiel dem Gatten ein, dass er mittags im Büro was braucht. Er nahm sich die Reste mit. Für mich gab's die Woche über mittags im Büro übriggebliebene Frühstücksbrote oder Besprechungsbrötchen und Bananenjoghurt - bei den derzeitigen Temperaturen esse ich automatisch weniger.

Montag machte der Gatte Fenchel-Nudeln mit Steak.

Dienstag gab's Currywurst vom Grill mit Currysauce und Ofen-Pommes. Küchendienst hatte wieder der Gatte.

Mittwoch hatte der Gatte ungeplante Abendtermine. Als er spät zurückkam, grillte er schnell was.  Reste von Sonntag waren ja nicht mehr da.

Donnerstag gab's Spargel-Kartoffel-Gratin. Der Gatte übernahm wieder den Küchendienst, während ich auf der Terrasse lag. Ich hab's gut, ich weiß. Immerhin besorgte ich aber die Hauptzutat: Grünen Spargel.

Freitag wollte ich wieder die Küche übernehmen. Es sollte Kabeljau im Kartoffelmantel geben - schließlich muss die neu erweckte Fischliebe des Gatten gepflegt werden. Allerdings hatte der Gatte einen Notfall-Werkstatteinsatz, der sich bis weit in den Abend zog. Als er endlich zu Hause war, grillte er sich noch Würstchen, während ich von den mittäglichen Besprechungsbrötchenresten satt war. Nach einem Mördertag hatte ich weder Lust zum Kochen noch zum Essen, wollte nur noch das Ergebnis meiner Arbeit im Fernsehen sehen und ins Bett.

In der kommenden Woche stehen ein- oder zweimal Fremdessen und einmal Gäste an. Und wir freuen uns auf ein gemeinsames langes Wochenende - dass ich Brückentage nehmen kann, ist in meinem derzeitigen Job selten, während der Gatte sie nehmen muss. 

Donnerstag, 22. Mai 2014

Grüner Spargel mit Radieschen-Orangen-Vinaigrette und Ziegenkäsetalern

Grüner Spargel mit
Radieschen-Orangen-Vinaigrette
und Ziegenkäsetalern.
Nachdem es beim Grönhöker unterm Büro inzwischen auch grünen Spargel aus Deutschland gibt, kommt der zurzeit öfter bei uns auf den Tisch als der weiße. Beim Grönhöker ist der Spargel zwar nicht ganz so frisch wie der vom Büdchen, der vor Tau und Tag gestochen und in die große Stadt transportiert wird, aber sei's drum - er schmeckt trotzdem.

Eigentlich sollte dieses Rezept vegetarisch sein, aber der Gatte hatte Glück: Beim schnellen Mittagspauseneinkauf im Mini-Rewe unterm Büro fand ich nur mit Schinken umwickelte Ziegenkäsetaler ohne Alternative.

Dieses Rezept ist mein zweiter Beitrag für das Spargel-Event bei Olga.

1. Bloggeburtstag - Blogevent Spargel

Grüner Spargel mit Radieschen-Orangen-Vinaigrette und Ziegenkäsetalern

Zutaten für 4 Portionen:

1 kg grünen Spargel
1 Bund Radieschen
1 Orange
12 Ziegenkäsetaler à 50 g, mit oder ohne Schinken ummantelt
Salz
Pfeffer
Öl
Eiswasser

Zubereitung:

Grüner Spargel mit
Radieschen-Orangen-Vinaigrette
und Ziegenkäsetalern.
Den Spargel waschen. Die holzigen Enden abbrechen. Wasser aufkochen, Salz und Spargel dazugeben und den Spargel je nach Dicke zwei bis fünf Minuten blanchieren. Abgießen und in Eiswasser legen.

Die Radieschen waschen, putzen und fein hacken.

Die Orange heiß abwaschen, abtrocknen, die Schale abreiben und die Frucht auspressen. Saft und etwas vom Schalenabrieb mit Salz, Pfeffer und Öl zu einem Dressing vermischen (ich nehme da am Liebsten ein leeres Schraubglas und schüttle).

Ziegenkäsetaler anbraten (ggf. in etwas Öl).

Spargel und Ziegenkäsetaler auf Tellern anrichten, Radieschen dazugeben, mit dem Dressing nappieren und servieren.

Reste schmecken am nächsten Tag auch kalt, zum Beispiel in der Mittagspause. 

Dienstag, 20. Mai 2014

Radieschen-Kresse-Salat mit Leberkäse

Neulich überraschte mich der Gatte außerhalb des Wochenplans mit Kabeljau, Kartoffeln und viel Salat.

Der Salat bestand unter anderem aus Radieschen und Kresse, aber auch aus so viel anderem Grünzeug, dass viel Radieschen und Kresse übrig blieben.

So kam mir dann dieser Salat wieder in den Sinn, den ich vor vielen, vielen Jahren mal im Buch Bunte Salate* entdeckte. Die Kombi Kresse - Radieschen schmeckte mir sehr, der Leberkäse behagte mir weniger. Da ist schließlich alles drin außer Leber und Käse.

Seitdem ich aber problemlos bei zwei guten Schlachtern einkaufen kann, esse ich auch wieder Leberkäse und arbeitete das Salatrezept zu einer Singleportion für die Mittagspause um: Salat und Dressing wurden getrennt voneinander mit ins Büro genommen. Bevor ich in der Mittagspause zu Schlachter und Bäcker flitze, mische ich Salat und Dressing, damit beides ziehen kann.

Zurück im Büro, kommt eine Scheibe Vollkornbrot auf einen Teller, der Leberkäse darauf, dann der Salat und das Dressing. Fertig ist das Mittagessen.

Und da sich Salat und Dressing gut am Vortag vorbereiten lassen, der Salat kalt gegessen wird (wobei der mit gebratenem Leberkäse auch sehr lecker ist - kann man auch am Vortag machen und kalt mitnehmen), reiche ich diesen Beitrag zu Tinas Lunchbox-Event ein.

Pimp my Lunchbox

Radieschen-Kresse-Salat mit Leberkäse

Zutaten für 1 Portion:

1 Bund Radieschen
3/4 Kästchen Kresse (oder auch ein ganzes Kästchen, wenn so viel da ist)
1 Scheibe Leberkäse
1 Scheibe Vollkornbrot (oder anderes Brot nach Geschmack)

Für das Dressing, Menge nach Geschmack:
Rotweinessig
Salz
Pfeffer
Senf
Öl

Zubereitung:

Die Radieschen waschen, putzen, in dünne Scheiben schneiden und in eine Schüssel geben. Die Kresse abschneiden, waschen und zu den Radieschen geben. Den Leberkäse würfeln, zu Radieschen und Kresse geben. Alles gut mischen.

Essig, Senf, Salz und Pfeffer verrühren, das Öl einrühren und das Dressing über den Salat geben.

Etwa 20 Minuten ziehen lassen, dann auf Brot servieren.

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Sonntag, 18. Mai 2014

Szenen einer Ehe: Komm, lieber Mai ...

Er in Aktion. 
Jedes Jahr im Frühjahr freut Er sich ganz besonders auf den Volkspark-Spaziergang, fotografiert Er doch zu gerne das Maigrün.

Sie, irgendwann dann doch ein wenig genervt: "Mach' doch mal ein Foto von deiner entzückenden, liebreizenden Frau!"

Er: "Bist du grün?! Bist du ein Baum?!"

Hier ein paar Impressionen von den Nebenwegen im Volkspark.

Frisches Grün. 
Spätestens jetzt dämmert auch dem kleinen braunen Hundevieh, dass wir uns irgendwie verlaufen haben. 
Wer da wohl wohnt?
Okay, falls wir hier nicht mehr raus finden, hätten wir ein Quartier für die Nacht. 
Pilz? Stein? Holz?
Wir haben wieder aus dem Wald herausgefunden. 
Hamburgs größte öffentliche Grünanlage, der Altonaer Volkspark, feiert in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen mit vielen Veranstaltungen. Mehr Infos gibt es auf dieser Seite.

Samstag, 17. Mai 2014

Rückblick: Wochenplan KW 20

Der Gatte war einkaufen, der
Kühlschrank ist übervoll. Und
wir schafften es Sonnabend
weder auf den Markt noch
zum Schlachter, deswegen
kam das Fleisch aus dem
Supermarkt.
Sonnabend war wieder fremdessen angesagt, diesmal in der Flottbeker Schmiede - mein Lieblings-Portugiese in Hamburg und jedes Mal ein Fest! Für mich gab's wieder mal Tapas (Süße Inwer-Honig Karotten, Schwarze Bohnen á Brasileira mit Speck und Chouriço, Geröstete Blutwurst mit Birne und Zwiebeln, Lammkoteletts vom Grill und Marinierte Kartoffeln). Der Gatte wählte Gratinierten Ziegenkäse mit Thymianhonig sowie Seeteufel und Steinbutt mit Kartoffel-Selerie-Püree, Pancetta, Limetten und Parmesanschaum. Absolute Seligkeit!

Sonntag kochte der Gatte Putenschnitzel in Kressesauce - die Kresse hatte er am Freitag beim Kabeljau vergessen ...

Da wir in der Vorwoche mehr Tomaten gekauft hatten als wir brauchten, machte ich Montag Nudeln mit Tomatensauce.

Dienstag kam der Plan erstmals durcheinander. Ich wollte eigentlich fremdessen, war aber malad und blieb zu Hause. Der Gatte hatte Hack mit Paprika geplant. Das Gemüsefach war voll, also schnibbelte er mehr Gemüse, so dass es für uns beide reichte.

Mittwoch kamen wir kurz ins Schleudern. Es sollte Reste geben. Nur: Wir hatten keine. In meiner Lieblingskochgruppe hatte ich grünen Spargel mit Radieschen-Vinaigrette gesehen, und beim Grönhöker gibt es inzwischen auch deutschen Spargel. Dazu gab's gebratenen Ziegenkäse.

Donnerstag machte der Gatte russisch inspirierte Klopse. Dazu gab's Rote Bete.

Freitag gab's Fischfrikadellen aus der Hand - wir waren ausnahmsweise mal beide auf dem Swutsch.

Heute wird gegrillt - das Wetter ist endlich mal wieder danach.

Freitag, 16. Mai 2014

Bring your Bottle-Party zum neuseeländischen Wein

Sommelier Guido serviert
Quartz Reef Sekt.
Normalerweise kommt der Wein in unseren Regalen aus Deutschland oder Österreich, weil wir denken, dass Wein keine langen Wege braucht.

Trotzdem gucke ich natürlich gerne über den Tellerrand, und so freute ich mich über die Einladung zur Bring your Bottle-Party zum neuseeländischen Wein.

Das Konzept ist simpel: Jeder Gast bringt seinen Lieblingswein mit und zwei Sommelier suchen aus über 40 verschiedenen einen passenden neuseeländischen Wein aus.

Dann kann jeder kreuz und quer probieren und am Schluss seine Lieblingsflasche mitnehmen.

Die Vielfalt neuseeländischen Weins wird vorgestellt.
Neuseeland-Karte mit den unterschiedlichen Weinen. Mit den schwarzen Gummibändern wurde der Siegerwein des Abends bestimmt.
Guido stellt uns Quartz Reef Sekt vor. Mir war er zu spritzig (also der Sekt, nicht der Guido). Ich hatte das Gefühl, ich gebe Brausepulver in Sekt, und im Mund schäumte es immer mehr .
Wine-Pairing: Sauvignon Blanc 2012 von Auntsfield und Grüner Veltliner von Pröglhof 
Kam mit nach Hause: Le Phant Blanc 2011 von Elephant Hill.
Damit der Wein nicht zu sehr zu Kopf steigt, gab's natürlich auch eine ordentliche Grundlage.

Caesar Salad.
Cole Slaw.
Wraps.
Drum Sticks und Chicken Wings.
Currywurst.
French Fries.
Mir machte der Abend nicht zuletzt durch die anregenden Unterhaltungen sehr viel Spaß - vielen Dank an häberlein & maurer und 25hours hotels für die Organisation! Ich konnte den einen oder anderen leichten Terrassensommerwein voller tropical fruitness für mich entdecken.

Affiliate links zum neuseeländischen Wein:

Donnerstag, 15. Mai 2014

Buttermilch-Rhabarber-Eis mit Baiser

Buttermilch-Rhabarber-Eis mit Baiser.
Langsam kann ich wieder meine Eismaschine* aus der Kammer holen und laufen lassen. Wobei: Eis geht bei uns eigentlich immer, das ganze Jahr über.

Rhabarber hingegen gibt es nicht das ganze Jahr über - Eis ist eine Möglichkeit, den Geschmack bis in den Herbst hinein zu konservieren.

Buttermilch-Rhabarber-Eis mit Baiser

Zutaten für ca. 800 ml:
400 g Rhabarber
150 g Zucker
3-4 EL Erdbeerwein (alternativ Weißwein)
1 Limette
2 Vanilleschoten
200 ml Schlagsahne
300 ml Buttermilch
2 Eier
4 Eigelb
40 g Baiser

Zubereitung:

Den Rhabarber waschen, putzen, ggf. schälen und klein schneiden.

80 g Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren. Rhabarber und Wein dazugeben. 15 bis 20 Minuten mit geöffneten Topfdeckel zu Mus einkochen, dann abkühlen lassen.

Limette heiß abwaschen, abtrocknen und die Schale fein abreiben.

Vanilleschoten längs halbieren, das Mark herauskratzen. Mark und Schoten mit Sahne und Buttermilch langsam aufkochen.

Eier, Eigelb und restlichen Zucker in einem Schlagkessel im heißen Wasserbad mit einem Schneebesen oder den Quirlen des Handrührers ca. 5 Minuten schaumig schlagen. Die Schoten aus der Buttermilchmischung entfernen und nach und nach unter die Eimasse rühren.

Die Hälfte der Limettenschale zugeben.

Rhabarber auf Eis. 
Die Masse bei mittlerer Hitze zur Rose abziehen. Die Masse darf auf keinen Fall kochen, sonst stockt sie. Die Masse durch ein feines Sieb gießen und in Eiswasser kalt rühren.

Die restliche Limettenschale zugeben und in der Eismaschine cremig gefrieren. Wenn die Masse langsam gefriert, die Hälfte des Rhabarbermuses unterrühren.

Das Eis in eine Gefrierdose geben. Mit einem Löffelstiel in der Mitte längs eine Rille ziehen, das restliche Rhabarbermus hineingeben und mit einer Gabel marmorieren.

Den Baiser zerbröseln und auf die Eismasse geben, dann das Eis im Tiefkühler nachfrieren.

Quelle: New Kitch On The Blog
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