Samstag, 29. Januar 2022

Wochenplan in KW 4/22: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten XCVIII

"Das reicht aber nicht mehr für Dienstag", meinte der Gatte, als er Sonntag mit Nachschlag aus der Küche kam. Normalerweise koche ich vier Portionen, außer bei Suppe und Eintöpfen, da wird's meistens mehr, und von einer Mahlzeit essen wir zwei Mal. Als der Gatte noch arbeitete, aß er zwei Portionen und bekam eine als Mittagessen mit ins Büro. Inzwischen ist er ja durch schwere Erkrankung berufsunfähig verrentet und hatte über Monate keinen Appetit auf eine zweite Portion, aber das scheint sich gerade zu ändern. 

Auf dem Einkaufszettel standen eigentlich nur eine Stange Porree, Petersilie und Thymian, aber wie üblich wurde es mehr. Es ging in zwei Discounter und in den Stamm-Supermarkt. Beeindruckend finde ich die Ampelsysteme bei den größeren, moderneren Discountern, mit dem der Zugang geregelt wird. Wirkliche Zugangskontrollen gibt es schon lange nicht mehr, und ich vermute, auch eine rote Ampel lässt sich ignorieren. Wir kaufen allerdings meistens dann ein, wenn's nicht so voll ist. Zwar stehen vor allen Geschäften noch Schilder, die auf die maximale Personenzahl hinweisen, aber die sind oft schon so verblasst, dass man eh nichts mehr sehen kann. Im Laufe der Woche drehte der Gatte auch wieder seine Runden, war u.a. im Baumarkt. Außerdem ging's mehrfach zum Bäcker. Wir haben gerade einen hohen Brotverbrauch.

Wir mussten diese Woche auch wieder zu Ikea, wo es voller als Vor zwei Wochen war, wir bei der 2G-Kontrolle am Eingang sogar kurz warten mussten. Inzwischen sind wir beim Vorzeigen von Ausweisen und Impfzertifikaten eingespielt, und da ich unsere Nachweise im Taschentelefon habe, sind die Kontrollen auch unkompliziert. Aber auch der Gatte hatte schon lange keine Probleme mehr, wenn er seine Papier-Zertifikate vorzeigte.   

Vor zwei Wochen war ich noch erstaunt, dass die Ikea-Lieferprobleme spurlos an uns vorbei gingen. Auch diesmal schienen wir Glück zu haben: Bis auf fünf Schubladen wäre alles noch am gleichen Tag lieferbar, beschied uns der freundliche Mitarbeiter, der unsere Schränke plante. Die fünf Schubladen könnten wir Montag abholen. Fein. Bei der Lieferung zeigte sich aber, dass entgegen der Anzeige die vorrätigen Schubladen nicht lieferbar waren. Im Schrank des Gatten fehlen nun also zehn Schubladen auf unbestimmte Zeit, denn es ist laut Aussage des Kundenservice ungewiss, wann Hamburg wieder beliefert wird. Nächste Filiale, wo sie vorrätig sind, wäre Wetzlar - ich sehe uns schon auf der Autobahn. Aber noch dauert es, bis der Schrank des Gatten aufgebaut ist. Mal schauen, wie dann die Lage ist.

Enttäuschend war das Angebot im Ikea-Shop. Nach Köttbullar aus Fleisch mussten wir vor lauter Ersatzprodukten lange suchen. Früher gab's da auch reichlich TK-Torten - ich freute mich auf Prinsesstårta. Jetzt gab's Berliner, Donuts und Muffins. Insgesamt sah alles sehr traurig aus. Keine Ahnung, ob das an Corona liegt oder ob das Sortiment einfach geändert wurde - ich war ewig nicht mehr im Ikea-Shop. 

Unsern Wochenplan würfelten wir diese Woche einigermaßen durcheinander. Ich schaffte es nicht, ihn an die Tafel zu schreiben. Phasenweise war ich durch das Umbauchaos so erschöpft, dass ich mit Lieferdiensten liebäugelte. Für die kommenden Wochen haben wir inzwischen sicherheitshalber reichlich Convenience in TK und Kühlschrank, falls sich das mit der Schlafzimmerrenovierung noch länger hinzieht. 

Rosenkohl-Pastinaken-Pfanne.

Hier kommt der Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend gab's Rosenkohl-Pastinaken-Pfanne. Das Rezept las sich besser, als es schmeckte, was auch daran lag, dass ich den Rosenkohl nur kurz blanchieren wollte, damit er dem Gatten nicht zu hart ist, dann aber abgelenkt war - und Schwupps war der Rosenkohl zerkocht.

Sonntag gab's Muschelnudeln mit Garnelen in Dillsauce

Montag gab's nochmal Rosenkohl-Pastinaken-Pfanne.

Dienstag sollte es nochmal Muschelnudeln mit Garnelen in Dillsauce geben, aber wir aßen Sonntag alles auf. Praktischerweise waren wir an dem Tag bei Ikea und brachten Köttbullar mit. Die aßen wir ewig nicht mehr. 

Mittwoch wollte ich Nikkaluoktasoppa kochen, einen simplen Kohleintopf aus Lappland, aber da waren noch Köttbullar

Donnerstag stand wieder mal Labskaus auf dem Plan - das wird langsam zum running gag. Da Labskaus bis auf Kartoffeln nicht aus frischen Zutaten besteht, wurde es wieder geschoben, kochte ich Nikkaluoktasoppa.

Freitag sollte es wieder Nikkaluoktasoppa geben, aber ich wollte einen Tag Kohlsuppenpause. Es sollte Spinatknödel auf Tomatensalat geben, aber dann lachte uns beim Wocheneinkauf TK-Pizza mit doppelt Käse im Rand an.

Gebacken wurde nicht. Wir waren ja oft genug beim Bäcker.

Bleibt zuversichtlich, bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf. 

Freitag, 28. Januar 2022

Gefüllte Kohlrabi mit Couscous und Hack

Kohlrabi sind eigentlich Sommergemüse, lachten uns in der letzten Zeit aber öfter an.

Kohlrabi, gefüllt mit Hack und Couscous.

Zum Aushöhlen der Kohlrabi nehme ich am Liebsten Pampelmusenlöffel*. Das klappt perfekt. 

Dieser Beitrag geht rüber zur Freutag-Linkparty. Vielen Dank für's Sammeln!

Gefüllte Kohlrabi mit Couscous und Hack

Zutaten für 4 Portionen:

4 große Kohlrabi
4 EL Couscous
1 Knoblauchzehe
2 Lauchzwiebeln
100 g Käse
250 g Rinderhackfleisch
2 EL Tomatenmark
300 g Frischkäse
2 EL Gemüsebrühe
4 Stängel glatte Petersilie
Salz
Pfeffer
Öl

Schritt 1

Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze (180 °C Umluft) vorheizen.

Kohlrabi schälen, einen Deckel abschneiden, bis auf einen ca. 1,5 cm breiten Rand mithilfe eines kleinen Messers oder eines Pampelmusenlöffels* aushöhlen und in kochendem Salzwasser ca. 15 Minuten vorgaren. Dann von dem Kochwasser 1 Liter beiseitestellen. 

Während die ausgehöhlten Kohlrabi kochen, das Kohlrabifruchtfleisch in Würfel schneiden. Couscous nach Packungsanweisung garen.

Knoblauch abziehen und zerdrücken. Lauchzwiebeln waschen und in feine Ringe schneiden. Käse grob reiben.

Hackfleisch in Öl anbraten. Tomatenmark, Kohlrabifruchtfleisch, Knoblauch und Lauchzwiebeln dazugeben und ebenfalls anbraten. 150 g Frischkäse und Couscous untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Kohlrabi mit der Hackfleischmischung füllen, den geriebenen Käse darüber geben, den Deckel auflegen und die Kohlrabi in eine Auflaufform setzen. Falls Füllung übrig bleibt, beiseite stellen. Die beiseite gestellte Kohlrabi-Garflüssigkeit mit Brühe verrühren, angießen. Die Form mit Alufolie verschließen und im Backofen bei 180°C (Umluft) ca. 30 – 40 Minuten garen (je nach gewünschter Konsistenz der Kohlrabi).

Petersilie klein hacken. Übrige Füllung mit restlichem Frischkäse und ca. 100 ml Garsud der Kohlrabi verrühren und leicht erhitzen. Kräuter zufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kohlrabi mit der übrigen Füllung auf Tellern anrichten und servieren.

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Mittwoch, 26. Januar 2022

Pasta mit Porree

Aus der Vorwoche hatten wir noch eine Stange Porree übrig - perfekt für dieses Gericht.

Pasta mit Porree. 

Pasta mit Porree


Zutaten für 4 Portionen:

400 g Nudeln 
1 Stange Porree (Lauch) 
1 rote Zwiebel  
1 Knoblauchzehe  
50 g getrocknete Tomaten in Öl
4 EL Mandelstifte  
ÖL  
200 g Crème fraîche  
5 Stiele glatte Petersilie  
Salz
Pfeffer
Chiliflocken  

Zubereitung: 

Nudeln nach Packungsanweisung zubereiten. 

Während die Nudeln kochen, Porree putzen, waschen und in Ringe schneiden. Zwiebel schälen und in ­feine Streifen schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Tomaten aus dem Öl nehmen (Öl aufbewahren) und in ­feine Streifen schneiden. Mandeln in einer Pfanne ohne Fett rösten, herausnehmen. 

Öl von den Tomaten in der Pfanne erhitzen (ggf. weiteres Öl dazu geben). Porree, Zwiebel, Knoblauch und Tomaten darin kurz andünsten. Crème fraîche und 100–150 ml Nudelkochwasser einrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Petersilie waschen, trocken schütteln, Blättchen abzupfen und fein hacken. Die Nudeln abgießen, in die Pfanne geben und mit der Soße mischen. Mit Petersilie, Mandeln und Chili­flocken bestreuen.

Quelle: Lecker 12/2019

Montag, 24. Januar 2022

Topinambursuppe mit Hirschschinken

Im Original wird diese Suppe mit Bündner Fleisch serviert, aber das hatte unser Schlachter ebenso wenig wie Rauchfleisch. Die Verkäuferin empfahl Hirschschinken, den der Gatte sogar probieren durfte, da der Laden gerade leer war, und der passte gut. 

Topinambursuppe mit Hirschschinken.

Das Originalrezept sieht auch 2 TL Lebkuchengewürz vor, auf das ich verzichtete, weil der Gatte befürchtete, der Topnamburgeschmack käme dann nicht richtig durch. 

Topinambursuppe mit Hirschschinken

Zutaten für 4 Portionen:

400 g Topinambur
1 Zwiebel
30 g Butter
100 ml Weißwein
100 ml Wermut (z. B. Noilly Prat)
400 ml Milch
200 ml Wasser
Salz
200 ml Schlagsahne
1 Stiel glatte Petersilie
4 Scheiben Hirschschinken (alternativ Bündner Fleisch oder Rauchfleisch)

Zubereitung:

Topinambur putzen, dünn schälen und in feine Scheiben schneiden. Zwiebel in feine Streifen schneiden. 

Butter in einem Topf zerlassen, Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze 2-3 Minuten glasig dünsten. 300 g Topinambur zugeben und weitere 2-3 Minuten glasig dünsten. Mit Wein und Wermut ablöschen und stark einkochen. Mit Milch und Wasser auffüllen und zugedeckt 20-25 Minuten bei milder Hitze kochen.

Inzwischen restlichen Topinambur 5 Minuten in Salzwasser legen. In ein Sieb gießen und gut abtupfen. Topinambur auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen auf der 2. Schiene von unten bei 200°C (Umluft) 8-10 Minuten knusprig backen.

Suppe im Mixer sehr fein pürieren, durch ein feines Sieb in einen Topf gießen und gut durchdrücken. Sahne unterrühren, einmal aufkochen und bei milder Hitze 20-30 Minuten kochen lassen, bis sie sämig ist, eventuell mit Salz nachwürzen.

Kurz vor dem Servieren Petersilienblättchen vom Stiel zupfen und Schinken in feine Streifen schneiden. Suppe mit dem Schneidstab schaumig aufmixen, in vorgewärmte Teller geben, mit Schinken, Topinambur-Chips und Petersilie bestreuen und servieren.

Samstag, 22. Januar 2022

Wochenplan in KW 3/22: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten XCVII

Dadurch, dass wir seit einiger Zeit gezielt nach Angeboten einkaufen, merken wir aktuell die Preissteigerungen deutlich: So gut wie alle Lebensmittel, die wir regelmäßig konsumieren, wurden um 25% teurer, aber auch andere Artikel wie beispielsweise die neue Schlafzimmereinrichtung. 

Uffz.

Trotz Frühverrentung des Gatten und damit gesunkenem Einkommen müssen wir uns zwar kaum einschränken, aber 25% Preissteigerung sind viel, wenn wir den gewohnten Lebensstandard beibehalten wollen. Mit heftigen Nachzahlungen für Strom, Heizung und Wasser müssen wir ja auch rechnen. Da stiegen die Preise um 40%. Die Nebenkostenabrechnung im letzten Jahr hatte sich schon vervierfacht.

Dieser Wocheneinkauf war ziemlich anstrengend, weil's in drei Supermärkte und einen Discounter ging. Normalerweise geht's nur in einen Supermarkt und ein oder zwei Discounter. Der eine Supermarkt ist der einzige, bei dem wir Topinambur und den Lieblingstee des Gatten bekommen, der andere der neben der Bücherhalle, wo ich etwas zu erledigen hatte. Außerdem stellte sich heraus, dass es der Gatte zu anstrengend findet, den ganzen Wocheneinkauf auf einmal zu erledigen. Wir überlegen, ob er ihn zukünftig alleine macht, verteilt auf mehrere Tage, denn dank Wochenplan wissen wir ja, was wir einkaufen wollen (und im Gegensatz zu mir kauft er gerne ein). Ich trüge dann nur die Einkäufe aus dem Auto in die Wohnung, denn das ist zu anstrengend für ihn. Außerdem ist der Gatte ja Rentner und hat Zeit. Ich könnte den Einkauf auch alleine machen, aber das möchte er nicht. Mal schauen, wie sich das einspielt.

Im Stamm-Supermarkt werden die Regale übrigens immer leerer. Keine Ahnung, ob das mit der Übernahme durch Kaufland und der dadurch erfolgten Sortimentsumstellung zusammenhängt oder mit Preisverhandlungen etc. Langfristig werden wir uns von diesem Supermarkt wohl eh verabschieden müssen, denn durch die Übernahme wird der Laden vermutlich geschlossen und das Grundstück bebaut. Der nächste Kaufland ist in der Nähe, aber so toll ich das Kaufland-Sortiment finde, so unübersichtlich finde ich die Geschäfte.

Durch Corona hat sich nicht nur unser Kaffee- und Teeverbrauch massiv erhöht, sondern auch der Milchverbrauch. Obwohl ich bei Pürees und überall, wo's geht, Milch durch Pflanzenmilch ersetze, brauchen wir locker vier Liter in der Woche - im Kaffee, im Tee oder weil der Gatte sie gerne so trinkt. Ich verkneife mir das pure Milchtrinken meistens, weil Milchzucker = Kohlenhydrate, aber bei Kaffee und Tee kann ich nicht ohne.

Anders als letzte Woche gab's kaum Bastelrezepte. Außerdem brauchte ich nur wenig aus dem Vorrat. Wie meistens, kochte ich so, dass wir ein Gericht zwei Mal essen können. Es ist noch immer so, dass ich in der Regel alleine koche, weil der Gatte noch nicht wieder so fit ist. Außerdem ist er mit der Umgestaltung des Schlafzimmer beschäftigt, was viel Zeit braucht, da er eben nicht gesund und fit ist (früher wäre das ein Projekt für ein verlängertes Wochenende gewesen). 

Ich helfe zwar, wo ich kann, aber ich arbeite halt, habe mir bislang keinen Urlaub genommen, weil der Gatte das Projekt alleine umsetzen möchte. Immerhin kann ich dank Arbeit im Heimbüro und dadurch fehlender Fahrzeit nachmittags viel machen. Bei der Renovierung können wir auch die Früchte des peniblen Studiums der Angebotsblätter genießen: Dadurch haben wir schon vor Wochen sehr günstig normalerweise sehr teure Wandfarbe bekommen, mit der ich nur einmal streichen muss (das Streichen ist zu anstrengend für den Gatten).

Ein erster Entwurf für den Plan der dritten Januarwoche. Diesmal kam ich nicht dazu, den Plan an die Tafel zu schreiben.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend gab's Topinambursuppe, ursprünglich mit Bündner Fleisch, aber das hatte der Schlachter ebenso wenig wie Rauchfleisch. Die Verkäuferin empfahl dem Gatten Hirschschinken, der wirklich fein war.

Der Gatte isst zurzeit gerne Backfisch, von dem zum Glück einiges im Tiefkühler ist, also gab's Sonntag Backfisch mit Salat

Wir hatten noch eine Stange Porree übrig, die Montag zu Pasta mit Porree wurde.

Wurzeln waren ebenfalls übrig, also sollte es Dienstag Klopse, Möhrchen und Kartoffelstampf geben. Aber von der Pasta war noch so viel da, dass es als Beilage reichte, also gab's die zu den Klopsen.

Der Gatte sah unlängst ein Rezept für gefüllte Kohlrabi mit Quinoa. Letzteren ersetzte ich durch Couscous, der reichlich im Vorrat ist, und so sollte es Mittwoch gefüllte Kohlrabi mit Couscous und Hack geben, aber der Gatte wollte lieber Klopse, Möhrchen und Kartoffelstampf. Ich versuche ja immer zu vermeiden, dass es zwei Tage ancheinander das gleich gibt. 

Donnerstag sollte es eigentlich Klopse, Möhrchen und Kartoffelstampf geben, aber da waren ja noch die gefüllten Kohlrabi mit Couscous und Hack.

Freitag gab's nochmal gefüllte Kohlrabi mit Couscous und Hack.

Gebacken wurde nicht. Entweder, es gab die letzten Weihnachtsplätzchen oder Kuchen vom Bäcker.

Bleibt zuversichtlich, bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf. 

Freitag, 21. Januar 2022

Bulgarischer Apfelkuchen

"Soll ich echt schon wieder einen Apfelkuchen backen", frug ich den Gatten. "Ja, die Apfelkuchen sind immer lecker." So buk ich letzte Woche zwei mal Apfelkuchen. Das Vorratsregal freute sich, denn es kamen wieder Apfelmus-Gläser aus dem Vorrat zum Einsatz.

Dadurch, dass ich Apfelmus und keine geraspelten Äpfel nahm, wurde diese Kuchen etwas feuchter - wäre es ein Brownie, wäre er chewy. 

Bulgarischer Apfelkuchen.

Dieser Beitrag geht rüber zur Freutag-Linkparty. Vielen Dank für's Sammeln!

Bulgarischer Apfelkuchen


150 g Butter
2 Eier
1/2 Tasse Zucker (ggf. mehr, wenn kein Apfelmus verwendet wird, sondern Äpfel)
ca. 1 1/2 bis 2 Tassen Mehl
1 Pkg Backpulver
2 EL Vanillezucker
750 ml Apfelmus (alternativ 3-4 mittelgroße Äpfel, geschält und geraspelt)
1-2 EL Zimt

Zubereitung

Eier, Butter, Vanillezucker und Zucker schaumig rühren. 

Mehl mit Backpulver vermischen und zu der Eier-Zucker-Masse geben.
Anschließend Apfelmus und Zimt dazugeben, dann alles miteinander verrühren. Blech oder Backform mit Backpapier auslegen (alternativ einfetten und mit Mehl bestäuben), die Masse hineingeben und bei 180°C (Umluft) ca. 40 Minuten backen (Stäbchenprobe).

Donnerstag, 20. Januar 2022

Garantiert nicht schwedische Apfeltorte, und dann auch noch abgespeckt (Apfelmuskuchen)

Dieser Kuchen geistert als schwedische Apfeltorte durchs Netz, durch Kochzeitschriften und Kochbücher, dabei ist er eines ganz sicher nicht: Aus Schweden. Dort sind solche Sahnetorten gänzlich unbekannt. Das tut dem Geschmack dieses saftigen Kuchens aber kein Abbruch. Das war übrigens binnen einer Woche nach Svensk pølseret das zweite nicht-schwedische schwedische Rezept. 

Normalerweise wird der Kuchen mit geraspelten Äpfeln gebacken, aber ich habe Unmengen an Apfelmus im Vorrat, das ich verwendete. Ursprünglich hatte ich es für Mudderns gekocht, die es aber nicht haben wollte. Okay, bleibt mehr für mich. 

Auf die Sahnedecke verzichtete ich. Ich hatte gerade keine Lust auf Sahnetorte. So wurde aus der schwedischen Apfeltorte ein Iserbrooker Apfelmuskuchen.

Apfelmuskuchen.

Da Apfelmus an sich ja schon süß ist, habe ich die Masse für den Belag erstmal ohne Zucker zusammengerührt und dann abgeschmeckt. Deswegen habe ich keine Zuckermenge angegeben. Außerdem habe ich auf Zitronensaft verzichtet, da ich unterschiedliche Apfelmussorten verwendete, darunter welche mit Zitrusfrüchten und Cider. Die Äpfel aus Mudderns Garten werden beim Kochen rötlich, außerdem verzichtete ich darauf, das Apfelmus so zu behandeln, dass es sich nicht verfärbt. Es wird also braun.

Apfelmuskuchen

Zutaten für eine 26er Springform:

Für den Teig: 
3 Eier
75 g Zucker
75 g Butter
150 g Mehl
3 EL Milch
1 EL Vanillezucker
1TL Backpulver

Für den Belag:
3/4 Tasse Wasser
750 ml Apfelmus (alternativ 6 geraspelte Äpfel)
Zucker nach Bedarf
2 Eier
1 Päckchen Puddingpulver Vanille 
50 g Butter
ggf. Saft einer Zitrone 

Zubereitung: 

Alle Zutaten für den Boden zu einem  Rührteig verarbeiten und in eine Springform füllen. Bei 160°C (Umluft) etwa 15 Minuten backen (Stäbchenprobe). Den Boden in der Springform abkühlen lassen.

Alle Zutaten für den Belag in einen Topf gegen, verrühren und die Masse zum Kochen bringen. Die Masse auf den Boden geben und gut abkühlen lassen (im Winter geht's auf dem Balkon, ansonsten im Kühlschrank). 

Im Original wird der Kuchen jetzt noch mit zwei Bechern geschlagener Sahne und Schokosplittern getoppt.

Mittwoch, 19. Januar 2022

Blätterteig-Tarte mit Topinambur, Wurzeln, Pastinaken und Ziegenkäse

Im letzten Jahr setzten wir endlich mal wieder Topinambur im Garten, den wir jetzt ernten können. Wir mögen beide das Gemüse, das mal als Kartoffelersatz galt, sehr. Im Supermarkt ist es nur selten zu bekommen, und auf den Wochenmarkt schaffen wir es noch seltener, weswegen wir froh sind, es endlich wieder aus eigener Ernte zu bekommen.

Blätterteig-Tarte mit Topinambur, Wurzeln, Pastinaken und Ziegenkäse.

Das Rezept braucht ein bisschen Vorlauf, denn der Topinambur wird im Ofen gegart. Faule Hausfrau, die ich bin, erledigte ich das am Vortag, als der Porree-Pfannkuchen im Ofen war.

Blätterteig-Tarte mit Topinambur, Wurzeln, Pastinaken und Ziegenkäse

Zutaten für 4-6 Portionen (mit Salat reicht es auch für 8):

500 g Topinambur
Salz
4 Pastinaken
4 Wurzeln (Möhren, Karotten)
1 EL Butter
1 EL Olivenöl
1 EL Kümmelsaat
100 ml Wasser plus 1 EL
1 Rolle Blätterteig
Pfeffer
2 Rollen reifer Ziegenkäse (ca. 150 g), ggf. auch mehr
30 g Hagebuttenmarmelade
1 EL Wasser

Zubereitung:

Topinambur waschen, in ein großes Stück Alufolie legen, mit Salz bestreuen und fest einwickeln. Im Backofen bei 180°C (Umluft) etwa 90 Minuten garen.

Inzwischen Pastinaken putzen, schälen, längs vierteln und quer in 5 cm lange Stücke schneiden. Wurzeln putzen, schälen, längs vierteln und in 5 cm lange Stücke schneiden.

Butter und Öl in einem Topf erhitzen, Kümmel darin bei milder Hitze kurz erwärmen. Wurzeln, Pastinaken und 100 ml Wasser zugeben, zugedeckt bei milder Hitze 15-18 Minuten garen, mit Salz würzen. Wurzeln und Pastinaken mit einer Schaumkelle herausheben, abtropfen lassen, auf einen Teller legen. Fond beiseitestellen.

Eine Tarteform oder eine flache Auflaufform mit Backpapier auslegen und den Blätterteig hineinlegen (oder einfach die Teigränder einmal umklappen). 

Topinambur aus dem Ofen nehmen, auswickeln, abkühlen lassen, ggf. pellen, klein schneiden, fein pürieren, mit Salz und Pfeffer würzen.

Topinambur-Creme auf dem Teig verteilen. Pastinaken und Möhren darauflegen und mit dem Kümmel-Gemüse-Fond bestreichen. Käserolle in je 4-6 Scheiben schneiden und auf die Tarte legen. 

Tarte im Backofen bei 200°C (Umluft) etwa 20 Minuten backen, bis der Blätterteig goldbraun und der Käse leicht zerschmolzen ist.. 

Marmelade mit 1 EL Wasser erwärmen. Tarte vorsichtig aus der Form nehmen, mit der Marmelade bepinseln und auf einem Rost leicht abkühlen lassen. 

Dienstag, 18. Januar 2022

Porree-Pfannkuchen mit Topinambur-Apfel-Salat

Im letzten Jahr setzten wir endlich wieder Topinambur im Garten, und in diesem Jahr freuen wir uns über die Ernte (ja, wir sind spät dran, hätten schon im November ernten können). 

Porree-Pfannkuchen mit Topinambur-Apfel-Salat.

Da ich eine faule Hausfrau bin, machte ich den Pfannkuchen im Ofen. Und wo der schon mal an war, garte auch gleich der Topinambur mit, den ich zwei Tage später für eine Tarte brauchen würde. Bedeutet auch: Nur einmal ernten, putzen, Hände schrubben. 

Ich bin nicht faul, ich bin effektiv.

Porree-Pfannkuchen auf dem Blech, noch Topinambur-Apfel-Salat

Auch hier ersetzte ich die Milch durch Milchersatz. Hier fällt es mir leichter als im Kaffee, wo ich den Geschmack von Milchersatz einfach nicht mag. Vermutlich habe ich nur noch nicht den richtigen gefunden. Den Radicchio ersetzte ich durch ein Salatherz, da Radicchio für den Gatten leider zu bitter ist. 

Dieser Beitrag geht rüber zu Dings vom Dienstag und Handmade on Tuesday. Vielen Dank für's Sammeln!

Porree-Pfannkuchen mit Topinambur-Apfel-Salat

Zutaten für 4 Portionen:

Für den Pfannkuchen:
150 g Mehl
Salz
Pfeffer
250 ml Milch
3 Eier
1 Stange Porree, (Lauch, ca. 350 g)
2 EL Olivenöl

Für den Salat:
3 EL Olivenöl
4 EL Apfelessig
1 TL Senf (grob)
Cayennepfeffer
250 g Topinambur
1 Apfel
100 g Kirschtomaten
1 kleiner Radicchio oder 1 Salatherz
½ Bund Schnittlauch

Zubereitung:

Mehl, Salz, Milch und Eier in einer Schüssel zu einem glatten Teig verrühren. Teig 20 Minuten quellen lassen.

Inzwischen Lauch putzen, waschen und in 5 mm breite Ringe schneiden. Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und den Lauch darin bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Aus der Pfanne nehmen und mit dem Teig vermischen.

Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig darauf verteilen. Ggf. einen Teigschaber zur Hilfe nehmen, damit sich der Teig gleichmäßig verteilt.

Backblech in den Ofen schieben und bei 180°C (Umluft) ca. 30 Minuten backen.

Für das Salatdressing Essig, Senf und Öl mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Cayennepfeffer in einer Schüssel verquirlen. 

Topinambur unter fließendem Wasser gründlich abbürsten, Apfel entkernen. Topinambur und Apfel in dünne Scheiben hobeln und zum Dressing geben. Tomaten halbieren und untermischen.

Salatherz bzw. Radicchio waschen und in mundgerechte Stücke zupfen. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Radicchio und Schnittlauch zum Salat geben. Salat auf den Pfannkuchen anrichten und servieren.

Montag, 17. Januar 2022

Kohlrabi mit Fleischklößchen, weißer Sauce und Kartoffeln

Dieses Gericht gab's in meiner Kindheit öfter, als Mudderns noch selbst kochte. Sie hatte dazu nie wirklich Lust, und sobald es ging, lebten wir hauptsächlich von Fertigfutter und Restaurantküche - unter Vadderns Mandanten waren viele Restaurants, und die wurden halt regelmäßig besucht. Schöner Nebeneffekt: Die Mandanten kamen aus Italien, Griechenland und der Türkei, und so lernte ich früh utländische Köök kennen.  

Kohlrabi mit Fleischklößchen, weißer Sauce und Kartoffeln.

Statt Milch nehme ich für Béchamel seit einiger Zeit Mandel- oder Hafermilch - merkt man geschmacklich nicht, wirkt sich positiv auf die Kohlenhydratbilanz aus. Hier kannst du auch das Kochwasser von Kohlrabi und Kartoffeln nehmen, aber dann schmeckt die Sauce recht dünn.

Kohlrabi mit Fleischklößchen, weißer Sauce und Kartoffeln

Zutaten für 4 Portionen:

4 Kohlrabi (ggf. mehr, insgesamt ca. 1 kg)
2 frische feine Bratwürste
4 EL Butter
4 EL Mehl 
500 ml Milch 
Salz
weißer Pfeffer
Muskatnuss
Zitronensaft
1/2 Bund glatte Petersilie

Zubereitung:

Kohlrabi und Kartoffeln schälen und in mundgerechte Würfel schneiden. In kochendem Salzwasser ca. 10 Minuten garen.

Bratwurstbrät aus der Pelle drücken und zu kleinen Klößchen formen. Beiseite stellen. 

Butter in einem Topf erhitzen. Mehl darüber stäuben und ein bis zwei Minuten anschwitzen. Milch unter ständigem Rühren dazugeben, weiterrühren, bis eine cremige Sauce entsteht. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.

Kohlrabi- und Kartoffelstücke abgießen und zusammen mit den Bratwurst-Klößchen zur Sauce geben. Auf niedriger Hitze köcheln lassen, bis die Fleischklößchen gar sind. Mit Zitronensaft abschmecken.

Petersilie fein hacken und jede Portion damit bestreuen.

Samstag, 15. Januar 2022

Wochenplan in KW 2/22: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten XCVI

Wir kaufen immer noch nach den Käseblättchen ein. Ich habe keine Ahnung, ob wir durch die Angebote tatsächlich sparen, aber zumindest fühle ich mich so als sparsame Hausfrau. Aber um wirklich zu sparen, müssten wir uns an den Einkaufszettel halten, und das klappt selten. Außerdem stört mich, dass das Gemüse aus dem Angebot selten saisonal ist. Da wären wir auf dem Wochenmarkt besser aufgehoben, aber zu dem kommen wir seit einiger Zeit nicht. 

Wochenmarkt hätte auch den Vorteil, dass wir nur die Mengen einkaufen können, die wir brauchen. So sitze ich gerade hier mit einem halben Kilo Wurzeln und überlege, was ich kommende Woche daraus koche. Okay, ich könnte das Gemüse zum Fairteiler bringen, aber das mache ich nur im Notfall.

Fleisch und Brot kaufen wir nicht im Supermarkt, sondern beim Schlachter bzw. Bäcker. Milch ist zurzeit doof, denn frische gibt's nur bei Edeka oder im großen Rewe, und beides liegt nicht auf dem Weg. Im Stammsupermarkt gibt's nur noch ESL-Milch, aber die immerhin vom Hamfelder Hof. So ist der Preis wenigstens fair. In dieser Woche kaufte ich allerdings einen Teil der Milch im Discounter, um sicher zu sein, dass wir welche haben, denn auch Hamfelder Milch ist im Supermarkt nicht immer zu bekommen.

In dieser Woche kauften wir in Discountern und im Supermarkt ein. Außerdem ging's in den Baumarkt, in die Trafik, ins Sanitätshaus, in den Getränkemarkt (ungewohnt leer), zum Bäcker und Schlachter sowie durch diverse Geschäfte in der Innenstadt. Zudem versuche ich, viel aus dem Vorrat zu verarbeiten, denn der ist mal wieder mehr als üppig. 

Zudem fuhren wir zum schwedischen Möbelhaus. Der Gatte war erst zögerlich wegen der hohen Inzidenzen, beschloss dann aber, dass das Ansteckungsrisiko dort auch nicht höher sei als beim Einkaufsbummel in der Innenstadt mit seiner Mutter, und außerdem will er jetzt endlich mit dem Umbau des Schlafzimmer anfangen. Die aktuelle 2G-Regelung wurde akribisch kontrolliert, im Restaurant ist 2Gplus mit fest zugewiesenen Tischen und Kontaktverfolgung. Ikea war so leer, dass wir einen idealen Parkplatz zwischen Ein- und Ausgang bekamen und nirgendwo warten mussten - gespenstisch. 

Beim Recyclinghof waren wir diese Woche auch noch und lernten, das so ziemlich alles, was wir bislang dort abgeben konnten, inzwischen Hausmüll ist: Lumpen und Schuhe (angenommen wird nur noch tragbare Kleidung, aber die geht eh in die Kleiderkammer), Medikamente, brauchbarer Hausrat (ging früher zu Stilbruch). Das erklärt, warum die Mülltonnen hier immer übervoll sind. Für mehr als Batterien und Elektroschrott müssen wir da nicht mehr hinfahren.   

Unser Plan für die zweite Januarwoche.

Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:

Sonnabend gab's ein Kindheitsgericht: Kohlrabi mit Fleischklößchen, weißer Sauce und Kartoffeln. Meine Mutter machte das öfter, als sie noch selbst kochte. Viel Spaß am Kochen hatte sie nie, und so wurde der Haushalt bald komplett auf Fertigfutter und Restaurantessen umgestellt, aber einige Gerichte aus der Kindheit erinnere ich noch.

Sonntag ging's endlich an die Ernte des im Garten angeboten Topinamburs. Es gab Porree-Pfannkuchen mit Topinambur-Apfel-Salat.

Montag gab's nochmal Kohlrabi mit Fleischklößchen, weißer Sauce und Kartoffeln.

Dienstag machte ich eine Blätterteig-Tarte mit Topinambur, Wurzeln, Pastinaken und Ziegenkäse. Wir mussten Topinambur dazu kaufe, aber der war diesmal sehr regional. In den Vorjahren kam er in der Regel aus Frankreich.

Mittwoch kochte ich Svensk pølseret, ein Kartoffel-Würstchen-Topf vermeintlich schwedischen Ursprungs. Den gab's auch am Freitag. Eine schöne Alternative zum Würstchengulasch, das wir sonst gerne machen, wenn sich die Würstchen im Vorratsschrank ungeplant vermehren (und das Rezept für's Würstchengulasch habe ich noch immer nicht gebloggt ...). Einzig Gemüse fehlte uns, was aber daran lag, dass ich mich ans Ursprungsrezept hielt.  

Donnerstag sollte es Labskaus geben, damit dann auch die eingefrorene Rote Bete verarbeitet und der Tiefkühler angenehm leer wird. Bei der Blätterteig-Tarte mit Topinambur, Wurzeln, Pastinaken und Ziegenkäse hatte ich dann allerdings doch so viel Gemüse, dass es für vier Portionen bzw. zwei Tage reichte 

Diese Woche wurde auch wieder gebacken, sogar zwei Mal, trotz der Fika im schwedischen Möbelhaus. Da aus meinem Ladentag ein Bürotag wurde, gibt es normalerweise wieder jeden Tag die Möglichkeit einer gemeinsamen Teezeit, weil ich mir die Arbeitszeit frei einteilen kann. Ich buk eine garantiert nicht schwedische Apfeltorte sowie einen bulgarischen Apfelkuchen. Damit verarbeitete ich auch ein paar Gläser Ofen-Apfelmus aus dem Vorrat - und reichlich Eier, denn aus unerfindlichem Grunde haben wir gerade 30 Stück hier.

Eigentlich war auch Essengehen geplant, denn der Gatte entdeckte bei einem seiner Bummel einen Edel-Pommes-Laden, den er gerne mal ausprobieren würde. Den hatten wir in der Hinterhand, falls es mit dem Wochenplan nicht hinhauen würde, aber das ergab sich nicht. 

Bleibt zuversichtlich, bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf. 

Freitag, 14. Januar 2022

Das 12-von12-im-Januar-Rezept: Svensk pølseret: Dänischer Wurst-Kartoffel-Eintopf

Auf Deutsch heißt dieser Eintopf "Schwedisches Wurstgericht" und ist ein in Dänemark sehr beliebtes Familiengericht. Vielleicht ist es eine vereinfachte Variante des schwedisches Gerichts Korv stroganoff, das statt mit Filetspitzen aus Falukorv, einer Art Leberkäse in Wurstform, zubereitet wird. Angeblich aßen dänische Kinder dieses Gericht, als sie irgendwo in Schweden in einem Sommerlager waren, und nahmen das Rezept mit nach Hause.  

Svensk pølseret: Dänischer Wurst-Kartoffel-Eintopf.

Svensk pølseret ist typische Hausmannskost mit wenigen, preisgünstige Zutaten. Wer hat und mag, gibt Gemüse und Gewürze dazu, so wie miho es hier beschreibt. Das Gericht ist schnell zubereitet, vor allem, wenn du noch gekochte Kartoffeln vom Vortag da hast. Falls nicht, sind Scheibenkartoffeln aber auch schnell gar.

Ach ja, die dänische Königin begeht heute ihr 50jähriges Thronjubiläum. Tillyke! Die dänische Königsfamilie gilt ja als recht bodenständig mit einem Hang zu Hausmannskost wie Biksemad, so dass dort sicherlich auch gelegentlich Svensk pølseret auf den Tisch kam.

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Svensk pølseret: Dänischer Wurst-Kartoffel-Eintopf

Zutaten für 4 Portionen:

800 g Kartoffeln
25 g Butter
1 Zwiebel, fein gehackt
500 g mild geräucherte Würstchen (z.B. Wiener oder Bockwürstchen), in Scheiben geschnitten
3 TL Paprikapulver
3 EL Tomatenmark
200 g Sahne
Salz
Pfeffer
1-2 EL gehackter Schnittlauch oder gehackte glatte Petersilie

Zubereitung:

Kartoffeln schälen, in Scheiben schneiden und kochen. 

Wenn die Kartoffeln fast gar sind, die Butter in einem Topf zerlassen, die Zwiebel dazu geben und glasig dünsten (nicht bräunen). Wurstscheiben, Tomatenmark und Paprikapulver dazu geben und 1 bis 2 Minuten braten. Mit etwas Kartoffelkochwasser ablöschen.

Kartoffel abgießen, dabei etwas Kochwasser zurückhalten, und mit der Sahne in den Topf geben. Sanft köcheln lassen, bis die Sauce andickt. Wird sie zu dick, mit etwas Kartoffelkochwasser verdünnen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Schnittlauch oder Petersilie servieren.

Dienstag, 11. Januar 2022

Raclette-Auflauf mit Shrimps

Ursprünglich sollte es Silvester Raclette geben, sollte aus den unvermeidlichen Resten zwei Tage später ein Auflauf werden. Dann entschied der Gatte spontan, er habe keine Lust auf das Gehühnere mit den kleinen Pfännchen und machte schon Silvester aus den Raclette-Zutaten einen Auflauf.

Ein wenig monochrom: Raclette-Auflauf mit Shrimps.

Fertig-Hollandaise ist bei uns immer im Vorratsschrank, denn der Gatte liebt sie. Ich hingegen finde sie meistens überflüssig, mag sie lieber frisch (hier geht's zum Rezept). Unentbehrlich ist Fertig-Hollandaise allerdings bei Aufläufen, denn anders als frische enthält sie so viele Bindemittel, dass sie sich im Ofen nicht zerlegt. 

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Raclette-Auflauf mit Shrimps

Zutaten für 4 - 6 Portionen:

500 g Shrimps (TK-Ware, aufgetaut)
1 kleine Zwiebel, geschält und fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen, gepellt und fein gewürfelt
Kokos-Öl
1 guter Schuss Weißwein
4-6 Kartoffeln, gekocht und in Scheiben genschnitten
250 - 300 ml Sauce Hollandaise 
8 Scheiben Raclettekäse (je nach Größe der Auflaufform auch mehr oder weniger)
Salz
Pfeffer

Zubereitung:

Kokos-Öl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin andünsten, dann die Shrimps dazu geben und etwas Farbe nehmen lassen. Mit Weißwein ablöschen.

Den Boden einer Auflaufform mit etwas Hollandaise einpinseln, dann die Kartoffeln darauf geben, gefolgt von den Shrimps und der restlichen Hollandaise. Mit Käsescheiben abdecken und bei 180°C (Umluft) etwa 20 Minuten im Ofen backen, bis der Käse geschmolzen und goldgelb ist.

Samstag, 8. Januar 2022

Wochenplan in KW 1/22: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten XCV

Den Einkauf für diese Woche übernahm netterweise der Gatte am letzten Donnerstag, und prompt überanstrengte er sich dabei. Wenigstens war er dann so vernünftig, zumindest einen Teil der Einkäufe im Auto zu lassen, bis ich nach Hause kam und sie hereintragen konnte. 

Den Großteil der Einkäufe erledigte der Gatte im Supermarkt. Im Laufe der Woche war er dann noch beim Schlachter, denn der Fleischvorrat im Tiefkühler war total aufgebraucht. Außerdem ging's in den Baumarkt, in die Apotheke, in die Trafik, ins Sanitätshaus (leider vergeblich, da falsches Rezept) und zum Bäcker.

Den Wochenplan warfen wir schnell um, denn der Gatte befand, er habe keine Lust auf Raclette an Silvester. Aus den Zutaten wurde ein Auflauf, von dem wir zwei Mal aßen. Außerdem war die für einmal geplante Portion Schäufele so viel, dass wir zwei Mal davon aßen.

Unser Plan für die erste Woche des dritten Corona-Jahres.

Unser Wochenplan im Detail:

Sonnabend sollte es Nizza-Salat geben. Nach dem fetten Raclette war uns nach was Frischem. Nur wurde das Raclette ja zum Auflauf, war Schäufele übrig, also gab's nochmal Schäufele mit Semmelknödel und Sauerkraut

Sonntag waren wir mittags mit Mudderns fremdessen. Für abends war Steckrüben-Eintopf aus dem Tiefkühler geplant. Es gab stattdessen Nizza-Salat, der auch noch für Montag reichte. Diesmal ergab es sich mittags im Restaurant, dass ich ein wenig mit der Bedienung plaudern konnte, die wir schon seit Jahrenden kennen, weil sie meistens im Dienst ist, wenn wir dort essen. Sie erzählte, dass die Hälfte des Personals, vor allem die Aushilfen, entlassen werden musste, dass die Öffnungszeiten verkürzt sind, dass viel, viel weniger als früher eingekauft wird, weil nur wenige Gäste kommen, dass sie in Kurzarbeit sind, und dass sie keine Hoffnung hat, dass sich das schnell ändert. Corona ist Moppelkotze. Das Lokal tut, was es kann, setzt auf 2G innen wie außen, kontrolliert akribisch und war bei 2Gplus lange Teststation, weil's im Dorf zu wenige gibt und um es den Gästen bequemer zu machen.

Montag waren wir wieder im Plan, schließlich sollte es Raclette-Reste geben. Es gab also den Rest des Auflaufs, dazu den Rest des Nizza-Salats.

Dienstag gab's Hackfleisch-Lauch-Käse-Suppe

Mittwoch machten wir Rostbratwürstchen mit Sauerkraut und Kartoffelstampf.

Donnerstag gab's wieder Hackfleisch-Lauch-Käse-Suppe. Eigentlich sollte ein Rest für den Tiefkühler übrigbleiben, aber der Gatte langte ordentlich zu ...

Für Freitag fehlte uns jegliche Phantasie, also gab's Backfisch mit Ofen-Kartoffeln und Gurkensalat. Ursprünglich war Schlemmerfilet geplant. Panierter Fisch ist aktuell der einzige Fisch, den der Gatte isst. 

Gebacken wurde nicht. Wir waren entweder beim Bäcker oder aßen weiterhin Weihnachtsplätzchen. Die wollen irgendwie kein Ende nehmen. 

In der kommenden Woche werde ich mal schauen, ob wir im Garten Topinambur und Knollenziest ernten können. Beim Knollenziest bin ich noch etwas ratlos, was ich daraus kochen kann, aber das wird sich finden. Außerdem habe ich inzwischen wieder eine lange Liste an Koch-Ideen, die im Idealfall auch wieder den Tiefkühler füllen. Der Gatte hat inzwischen seine ÖPNV-Jahreskarte und überlegt, regelmäßig zum Wochenmarkt zu fahren. Mal schauen, wann er fit genug ist, das umzusetzen. Es wäre auf jeden Fall schön, wieder Lebensmittel direkt vom Erzeuger zu kaufen, und das Angebot ist auch vielfältiger als im Supermarkt, die Qualität besser.

Bleibt zuversichtlich, bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf. 

Freitag, 7. Januar 2022

Spontaner Eggnog, diesmal warm (Eggnog II)

Für das Weihnachtsfest, das wir mit Schwiegermutter bei der Tante in Bayern verbrachten, wurde eine Flasche Fertig-Eggnog besorgt, der so grauslich schmeckte, dass wir die Gläser nach dem ersten Schluck stehen ließen.

Eggnog, warm serviert.

Schwiegermutter wollte aber unbedingt Eggnog trinken, und da man dafür im Prinzip ja nur Sahne, Eier und etwas Alkoholisches braucht, inspizierten wir die Vorräte bei Tante, machte ich mich ans Werk. Schließlich galt es auch, Schwiegermutter mal für einen Moment aus ihrem Dauer-Keif-Modus zu holen, der für alle Beteiligten ausgesprochen anstrengend war. Ein warmes Sahne-Milch-Eigelb-Zucker-Gemisch mit einem üppigen Schuss Cognac wirkt da Wunder ... 

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Eggnog II 

Zutaten für 4 - 6 Portionen: 

200 ml Sahne
200 ml Milch
4 Eigelb (das Eiweiß aufbewahren, ggf. einfrieren und nach einem dieser Rezepte verwerten)
80 g Zucker
1 Packung Vanillinzucker
1 Msp. Muskatnuss, gemahlen
1 Msp. Zimt, gemahlen 
ggf. 1 Prise Salz
100 ml Weinbrand (Cognac, Brandy), Whisk(e)y oder Rum

Zubereitung:

Milch und Sahne in einen Topf geben und bei mittlerer Temperatur auf dem Herd erhitzen. Es soll nicht kochen, sondern nur heiß werden.

Eigelb, Vanillinzucker und Zucker aufgeschlagen, bis sie hell weiß und sehr voluminös geworden ist. Achtung, dafür ein Gefäß nehmen, das so groß ist, dass auch noch die Sahne-Milch-Mischung hineinpasst. 

Jetzt die Sahne-Milch-Mischung ganz langsam unter ständigem Rühren zur Eigelb-Mischung geben, damit die Mischung vorsichtig temperiert wird und nicht gerinnt. Du willst ja kein Rührei haben. Da durfte dann der Gatte assistieren, der froh war, einen Moment aus den Fängen seiner Mutter zu sein. 

Anschließend kommt alles in den Topf und wird unter ständigem Rühren erhitzt, ohne zu kochen, bis die Flüssigkeit etwas dickflüssiger geworden ist. Das dauert ca. fünf Minuten. 

In jede Tasse einen guten Schuss Weinbrand (Cognac, Brandy), Whisk(e)y oder Rum geben, mit dem warmen Eigelb-Gemisch auffüllen, mit Muskat und Zimt garnieren und servieren.

Dienstag, 4. Januar 2022

Matcha-Cranberry-Knusper

Mudderns liebt ja Kranbeeren, und so dachte ich, dieses Konfekt wäre etwas für sie. Allerdings überforderte sie der Matcha total, bekam ich das Konfekt wieder zurück. Tante und Schwiegermutter hingegen, die jeweils etwas Konfekt in eine Geschenktüte mit handgestrickten Spültüchern und passendem Gedöns bekamen, mussten davon abgehalten werden, aus dem Konfekt Tee zuzubereiten, denn Matcha ist ja schließlich Grüner Tee. Irgendwas ist ja immer.  

Matcha-Cranberry-Knusper.

Mach' das Konfekt also am Besten für dich selbst! Der herbe Matcha ist ein schöner Kontrast zu den süßen Kranbeeren. Außerdem ist er so gesund, dass er die Inhaltsstoffe der weißen Schokolade neutralisiert. Du musst nur fest genug daran glauben.

Matcha-Cranberry-Knusper inmitten von Keksen am letzten #pmdd des Jahres.

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Konfekt im Detail.

Matcha-Cranberry-Knusper

Zutaten für 12-14 Stück:

50 g Mandelstifte
200 g weiße Schokolade / Kuvertüre
1-2 EL Matcha*
50 g Cornflakes
1-2 EL getrocknete Cranberries

Zubereitung:

Mandelstifte in einer Pfanne ohne Fett anrösten.

Schokolade fein hacken und in einer Metallschüssel in einem warmen Wasserbad lang­sam schmelzen lassen, dabei gut rühren. 

Mat­cha­-Teepulver mit einem Quirl gut unter­rühren. Cornflakes, Mandelstifte und die Hälfte der Cranberries gründlich unter die flüssige Scho­kolade mischen, bis alles gut mit Scho­kolade überzogen ist.

Jeweils etwa 1 EL der ­Masse auf Backpapier geben. Die restlichen Cranberries leicht in die feuchte Schoko­lade drücken. Konfekt vollständig abkühlen und fest werden lassen. Kühl aufbewahrt, hält sich das Konfekt ein bis zwei Wochen. 

Quelle / *Affiliate link

Samstag, 1. Januar 2022

Wochenplan in KW 51/21 und 52/21: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten XCIII-XCIV

In den letzten beiden Wochen des zweite Corona-Jahres haben wir kaum selbst gekocht. Wir verbrachten Weihnachten bei Tante in Bayern und wurden bekocht oder waren fremdessen. An den Tagen, an denen wir zu Hause waren, lebten wir aus dem Vorrat. Vorm Urlaub gab's natürlich zuerst das, was weg musste. 

Belegte Brote und Bier.

Eingekauft haben wir dennoch. Schließlich brauchten wir für die Fahrt nach Bayern belegte Brote. Die machte der Gatte, endlich mal wieder. Er ist darin so viel besser als ich. So ging's natürlich zum Bäcker (seitdem ich den Gatten zum Rehasport fahre und die Wartezeit nutze, um beim guten Bäcker einzukaufen, stieg unser Brotverbrauch erheblich). Außerdem waren wir im Discounter, ein paar Angebote, haltbare Lebensmittel für die Rückkehr und Mudderns Lieblingsschokolade kaufen, im Supermarkt, im Einkaufszentrum, im Drogeriemarkt, bei der Apotheke, bei der Packstation.

Die Privat-Bar ist eröffnet.

 Auf dem Weg nach Bayern kauften wir in Hammelburg Wein und Blumen. In München bummelten wir ausführlich durch die Stadt, verzichteten allerdings auf Dallmayr (die Warteschlange reichte bis zum Marienplatz), auf den Viktualienmarkt (die Warteschlangen ...) und einige Klamottenläden (die - du ahnst es). In Dachau waren wir ein paar Mal im Supermarkt und im Discounter. Heiligabend mussten wir zudem in einen Elektromarkt, um Tante Weihnachten mit einer neuen Stereoanlage zu überraschen (es zeigte sich, dass ihre defekt ist), und fürchteten das Schlimmste, aber es war total leer. Die Verkäufer rissen sich geradezu darum, uns zu bedienen. Einzig das Café in dem kleinen Einkaufszentrum war gut besetzt. Übrigens wurde überall 2G akribisch kontrolliert, außer im Dachauer Hotel, wo der Gatte nur für uns beide unterschreiben musste, dass wir geimpft sind, aber niemand einen Nachweis sehen wollte. Allerdings wurden nirgendwo mehr die Kontakte erfasst Das war befremdlich. Wo's ging, checkte ich per Corona-Warn-App ein.

Bei Tante und Schwiegermutter gab's einen Fertig-Eierpunsch, der so grauslich schmeckte, dass ich kurzerhand einen Eggnog improvisierte.

Im Hotel in Dachau waren wir phasenweise die einzigen Gäste, was befremdlich war.  Die Bar im Hotel war coronabedingt geschlossen, so dass wir unsere eigene Bar eröffneten, es uns abends ungestört in der Lobby bequem machten (die Zimmer waren sehr klein und ohne Sitzgelegenheit). Im Vergleich zum Urlaub an der Ostsee im letzten Monat war das recht befremdlich, tobte dort doch das maskenlose Leben, vor allem abends an der Bar. In den bayerischen Hotels wurde hingegen auf das Tragen von FFP2-Masken geachtet und dass nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig am Frühstücksbüfett waren. Außerdem lernten wir die bayerischen Büfett-Handschuhe kennen: Man durfte Teller, Besteck und Speisen nur mit Einweg-Handschuhen anfassen. 

Toffee und Schäfchen beim Corona-Test.

In dieser Woche mussten einige Lebensmittel aufgefüllt werden. Das Einkaufen übernahm der Gatte, da ich arbeiten musste. Er entsorgte sogar einen Teil der Pfandflaschen, die sich bei uns mal wieder stapeln. Das alles war sehr anstrengend für ihn, aber er wollte es unbedingt machen, damit ich Silvester nicht morgens um sieben Uhr einkaufen muss, sondern ausschlafen kann. Lieb, aber mir ist ja immer noch wohler, wenn er sich schont ... Ich kann aber auch verstehen, dass er sich nicht mehr schonen mag. Silvester gingen wir dann zu Fuß ins Dorf, um ein paar vergessene Kleinigkeiten zu holen und ein Rezept für Schwiegermutter einzulösen, aber hauptsächlich, weil ich Bewegung brauchte. Mir fehlt aktuell der Sport (und dem Gatten tut die Bewegung auch gut). Dass wir zu Fuß gehen konnten, lag auch am Böllerverbot, denn sonst könnten wir kaum auf die Straße. So genossen (und genießen) wir die Ruhe.

Im Besucherzentrum am Eingang der KZ-Gedenkstätte Dachau gibt es ein Bistro, in dem es u.a. Apfelstrudel gibt. Mich befremden gastronomische Angebote an solchen Orten, aber ich habe mich damit arrangiert (und es ist für die Überlebenden und ihre Angehörigen okay, also passt's).

Vor der Abfahrt war natürlich erstmal das Aufbrauchen frischer Lebensmittel angesagt - oder anders: Es gibt, was da ist. 

Sonnabend sollte es Schupfnudeln mit Roter Bete geben. Wir hatten aber noch reichlich Datteltomaten da, also sollten es Schupfnudeln mit Tomaten und Mozzarella werden. Nur: Die Schupfnudeln waren mau. Also gab's Nudeln mit Tomatensauce und Mozzarella. Die Rote Bete schläft weiterhin im Tiefkühler.

Sonntag gab's Grüne-Bohnen-Suppe. Ich war zudem mittags mit Mudderns essen und genoss endlich mal wieder ein Bauernfrühstück. Das machen wir merkwürdigerweise nie selbst, und so freue ich mich immer, wenn ich es in einem Lokal auf der Karte sehe. Im August kam ich ja drum rum, weil der Gatte einen Tag früher als geplant aus dem Krankenhaus entlassen wurde.

Montag hatte der Gatte noch einen Fertig-Burger. Ich bestellte mir ebenfalls einen Burger und Pommes frites für uns beide.

Dienstag aßen wir in Hammelburg. Eigentlich sollte es in eine Pizzeria gehen (das Hotel-Restaurant hatte leider Ruhetag), aber wir hatten nur wenig Hunger und noch viele Brote, sehr viele Brote. Also aßen wir im Hotel. Das hat übrigens einen Veranstaltungsraum mit einer wunderbaren Küche, so dass ich kurz schwächelte und überlegte, die Kochtreffen wieder aufleben zu lassen. Aber ein, ich bleibe standhaft. Der Orga-Krams wäre mir einfach zu viel. 

Mittwoch wollte Tante auf Wunsch des Gatten ihren Nudelauflauf machen, den der gatte so gerne mag, aber Schwiegermutter, die über Weihnachten und Silvester bei ihr zu Besuch ist, verhängte ihr Kochverbot und kreierte selbst einen Auflauf. Schwiegermutter kann es nicht ab, wenn jemand anderes im Mittelpunkt steht. 

Donnerstag gab's für Tante, Schwiegermutter und mich Fertigfutter in Form von TK-Paella, während der Gatte nochmal Nudelauflauf aß.

Freitag machte Schwiegermutter Schnittchen-Teller - richtige 1970er-Jahre-Klassiker inkl. in Kochschinken eingewickelten Spargel aus dem Glas. 

Sonnabend gab's Kalbsschulter aus dem Ofen mit Röstkartoffeln, Speck-Bohnen und Béarnaise. Von der Kalbsschulter blieb so viel übrig, dass es Sonntag Vitello tonnato gab. 

Haselnussschnitte für den Gatten, Gewürzkuchen für mich (von dem Stück aß ich drei Mal).

Montag übernachteten wir wieder in Hammelburg. Das Hotel-Restaurant hatte wieder Ruhetag, also ging's in die Altstadt. Der Gatte wollte endlich in die Pizzeria, die er aus Bundeswehrzeiten erinnerte, aber fast alle nutzten die Zeit zwischen den Feiertagen zum Schließen. Das Downtown Diner war geöffnet. Es gab also wieder Burger und Fritten.

Burger, Fritten und Bier.

Dienstag gab's Hühnerfrikassee mit Reis - dem Gatten schlug der Reisestress auf dem Magen, da war Schonkost angesagt. 

Mittwoch gab's Plätzli mit Champignon- bzw. Käse-Schinken-Füllung. Damit sind wir dann auch erstmal wieder für eine Weile durch. Früher schmeckten die schlichtweg besser, war auch mehr in der Packung (sechs statt vier Stück).

Donnerstag taute ich Schäufele auf und machte dazu Semmelknödel und Sauerkraut

Freitag sollte es Raclette geben, aber der Gatte beschied, keine Lust auf das Gehühnere mit dem kleinen Pfännchen zu haben, und machte aus dem Zutaten kurzerhand einen Auflauf. 

Gebacken wurde nicht. Wir haben reichlich Plätzchen, da auch Tante überraschend buk, und waren öfter beim Bäcker. Zwei Tage brauchte ich Büro-Essen, arbeitete im echten Büro, damit die Kollegen Urlaub machen konnten. Wir hatten in Dachau reichlich Fertig-Sandwiches gekauft, falls wir mittags Hunger bekommen, ich aß meine aber nicht. Die Dinger sind ja so voll mit Konservierungsstoffen, dass sie quasi unkaputtbar sind. Zwei aß ich also mittags im Büro. Zusammen mit Lay's Teriyaki-Chips, von denen ich an einem Abend naschte, brachten sie meinen Magen gehörig durcheinander. Ich bin so viel Fertigfutter nicht gewohnt, zumal die Inhaltsstoffe der Chips mit nicht näher definierten Aromen auf Glutamat hinweisen. 

Ein glückliches neues Jahr! Bleibt zuversichtlich, bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.