1942 kam es zu einer Ausstellung nach Königsberg, wo sich seine Spur Anfang 1945 verliert.
Bis heute beschäftigt die Suche nach dem Bernsteinzimmer Wissenschaftler und Abenteurer. Aktuell wird beispielsweise in Wuppertal danach gesucht.
Anfang 1945 beginnt der packende Thriller von Alexander Weiss, „Der Königsberg-Plan“, der bis in die Gegenwart führt. Zitat aus der Verlagsinformation: „Königsberg, 1945. Die Rote Armee rüstet sich zum Sturm auf die Stadt, in der eine junge Frau fieberhaft versucht, ihre gefährliche Mission zu vollenden. Doch dabei gerät sie in die Schussline der SS … Berlin, Gegenwart. Ein mysteriöser Todesfall und ein geheimer Auftrag der Bundeskanzlerin verändern das Leben des Kunstrechtsexperten Benjamin Parker auf dramatische Weise: Gemeinsam mit der Journalistin Zoé Velázquez muss er um jeden Preis herausfinden, was damals in Königsberg geschah. So stößt er auf ein Komplott, das Deutschland in den Grundfesten erschüttert. Eine mörderische Jagd beginnt – und als Parker sich in einem bretonischen Chateau der Wahrheit nahe wähnt, kommt ein fürchterlicher Zweifel in ihm auf: War es ein Fehler, der Kanzlerin zu vertrauen?“
Weiss, wie sein Protagonist Kunsthistoriker und Jurist, der sich mit dem Aufspüren geraubter bzw. verloren geglaubter Kunstwerke und ihrer Rückgabe an die rechtmäßigen Eigentümer beschäftigt, schickt Parker und Velázquez samt einer Reihe deutscher Politiker auf 465 Seiten auf eine abenteuerliche Reise durch Berlin, die Alpen, Frankreich, die Kanalinseln und zurück. Schnell wissen sie nicht mehr, wem sie trauen können, wer Freund ist, wer Feind.
Parker und Velázquez werden zu einigen der 130 Orte, an denen das Bernsteinzimmer vermutet wird, gejagt. Dabei absolvieren sie eine abenteuerliche Flucht aus dem Berliner Hotel Adlon, werden zu Jägern und Gejagten in den verschneiten Alpen, liefern sich einen Kampf auf Leben und Tod, der nicht nur einem deutschen Politiker das Leben kostet, auf dem Mont St. Michel, und werden fast mitsamt der Bundeskanzlerin in die Luft gesprengt.
Der Thriller nimmt schnell Fahrt auf. Ausgebremst wird das rasante Tempo durch gelegentlich langatmige Schilderungen historischer Details zu den Kisten, in denen sich das Bernsteinzimmer befinden soll, und zur deutschen Geschichte seit 1933. Trotz gelegentlicher Längen ist das Buch durchaus packend – ich freute mich über eine Verfilmung à la Indiana Jones!
Weiss’ Figuren sind akkurat gezeichnet, die Fakten gut recherchiert. Die Jagd von Parker und Velázquez gleicht einer permanenten Achterbahnfahrt, bei der ich zwar gelegentlich den Eindruck hatte, weniger wäre mehr, weil immer noch eine neue unerwartete Wendung kommt, aber unterm Strich lautet mein Fazit: Ein packender, spannender Thriller und ein gelungenes Debüt!
Danke an BloggdeinBuch und dotbooks für das Rezensionsexemplar.