Freitag, 28. Februar 2014

Freitags-Freude: "Ipanema Amarelo" - Caffé Crema aus gelben Kaffeekirschen

Die neuen Kapseln "Ipanema Amarelo".
Von Tchibo flatterten Produktmuster der neuen Cafissimo Grand Classé-Kapsel für die Cafissimo ins Haus.

Nun wird mein Maschinchen zwar nicht mehr so oft genutzt, da im Büro auch ein Kaffeevollautomat zur Verfügung steht und ich eine kleine French Press nutze.

Ein paar Kapsel habe ich immer noch in meinem eigenen kleinen Büro: Für die Tage, in denen es so hektisch ist, dass ich nicht ins Vorzimmer komme, um mir einen Kaffee zu holen und schon gar nicht in die Teeküche, um heißes Wasser zu kochen. Mein Maschinchen steht nämlich direkt neben Schreibtisch und Telefon.

Dass es gelbe Kaffeekirschen gibt, war mir bislang nicht bekannt; ich kannte nur rote.

"Ipanema Amarelo" ist ein brasilianischer Arabica mit leichtem zarten Vanille-Aroma. Für mich ist es der ideale Nachmittagskaffee. Er ist seit dem 24. Februar im Handel - solange der Vorrat reicht. Ich habe mir ein paar Kapsel gesichert.

Donnerstag, 27. Februar 2014

Kochen ohne Tüte: Hähnchen in Honig-Sesam-Sauce

Hähnchen in Honig-Sesam-Sauce mit Reis
und ein paar Champignons, die noch da waren.
Normalerweise kocht es sich ohne Tüte genau so schnell wie mit.

Ausnahmen wie das Hähnchen in Honig-Sesam-Sauce bestätigen die Regel.

Anders als bei der Zubereitung mit der Tüte mariniere ich das Hähnchen nämlich vor dem Braten eine gute Stunde. Aber beim Marinieren muss ich ja nicht dabei stehen, insofern stört mich die Wartezeit nicht weiter.

Durch den Verzicht auf die Tüte kommt der Großteil folgender pulverisierter Zutaten nicht ins Essen:
Stärke, Zucker, Aroma, 10% Sesamsamen, Speisesalz, Knoblauch, Ingwer, Maltodextrin, 2,5% jodiertes Meersalz, Hefeextrakt, roter Gemüsepaprika, Gerstenmalzextrakt, Koriander, Sojasauce (Sojabohnen, Weizen), Kochsalzersatz, pflanzliche Öle (Reis, Sesam, Sonnenblumen), Palmöl, Zitronensaftpulver, Petersilie, Korianderblätter, Kabeljaupulver, Pfeffer, Zwiebelsaftkonzentrat, Cayennepfeffer.
Kabeljaupulver? Wer zur Hölle will das essen? Und Kochsalzersatz - was bitte ist das?

Gut, für den Ersatz dieser Tüte brauchst Du ein paar mehr Zutaten, aber das Meiste hält sich lange. Ingwer beispielsweise kannst Du frisch kaufen, einfrieren und dann einfach die Menge, die Du im Gericht haben wilst, abraspeln. Oder Du kaufst Ingwerpulver. Ich habe bei diesem Rezept allerdings ganz darauf verzichtet - mir war gerade nicht danach.

Hähnchen in Honig-Sesam-Sauce

Hähnchen in Honig-Sesam-Sauce im Werden.
Zutaten für 4 Portionen:

400 g Hähnenbrustfilet
2 EL Honig
4 EL Sojasauce
4 EL Wasser
3 EL Sesamsamen
1 TL Paprikapulver edelsüß
1 TL Petersilie, getrocknet
1 Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, gepresst
1/2 Zitrone, den Saft davon
1 Prise Koriander, gemahlen
Salz
Pfeffer oder Cayennepfeffer
Sesamöl

Zubereitung:

Hähnchenbrustfilet in große Würfel schneiden.

Die anderen Zutaten bis auf das Sesamöl zu einer Marinade verrühren und über das Fleisch geben. An einem kühlen Ort bzw. im Kühlschrank für ca. eine Stunde marinieren.

Eine Pfanne erhitzen, Sesamöl hineingeben. Fleischwürfel aus der Marinade geben und von allen Seiten goldbraun anbraten. Hitze reduzieren. Die Marinade dazu geben und alles noch drei bis vier Minuten köcheln lassen. Jetzt könntest Du auch noch fein geschnittenes Gemüse dazu geben, zum Beispiel Champignons oder rote Paprika.

Dazu schmeckt uns Reis, den ich vor dem Kochen gerne in etwas Sesamöl anschwitze.

Dienstag, 25. Februar 2014

Essen mit Hindernissen: Erbsen-Porree-Tarte nach Sekundentakt

Erbsen-Wurzeln-Porree-Tarte.
Falls Du Dich wunderst, warum mein Nick "Kaoskoch" ist, ist hier ein Kücheabenteuer, das mal wieder zeigt, dass ich wirklich chaotisch koche.

Nein, diesmal gab's keinen Küchenbrand.

Diesmal gab's auch keinen verbrühten Bauch.

Es blieben auch alle 10 Finger heile.

Diesmal zeigte sich nur wieder, das ein Rezept aus 12 Zutaten definitiv neun Zutaten zu viel aufführt.

Erbsen-Porree-Tarte.
Beim ersten Anlauf mit der Erbsen-Porree-Tarte griff ich in den Tiefkühler zur Tüte mit den Erbsen, um festzustellen, dass sie sich inzwischen zu Bohnen transformierten.

Der Gatte, in einem früheren Leben Hamster, fand im Vorratsschrank noch eine Dose Erbsen und Wurzeln. Nicht gegen Erbsen und Wurzeln aus der Dose, aber wenn sie 50 Minuten backen, sind sie doch sehr zahnfreundlich ...

Beim zweiten Anlauf mit der Erbsen-Porree-Tarte besorgten wir TK-Erbsen, aber die Porreestange, die noch im Kühlschrank schlummerte, wanderte  in eine Hühnerbrühe, was mir am Kochtag auf dem Heimweg vom Büro noch rechtzeitig genug einfiel, um eine neue besorgen zu können. Ich besorgte sogar zwei - die zweite sollte eigentlich ein Apfel-Porree-Salat für die Mittagspause werden. Der fiel aus, aber die Tarte schmeckt zum Glück auch kalt in der Mittagspause.

Unter den Erbsen ist der Porree ...
Im zweiten Anlauf meinte ich es mit den
Erbsen zu gut und vermischte sie
auch nicht mit dem Porree, sondern
gab sie einfach obendrauf.
Erbsen-Porree-Tarte nach Sekundentakt

Zutaten für eine 26er Tarteform:

200 g Mehl
100 g Butter
Salz
300 g TK-Erbsen, nicht aufgetaut
2 Stangen Porree
2 Eier
200 g Frischkäse
150 ml Milch
Muskat
Pfeffer
Geriebener Käse (was halt da ist), so etwa eine Hand voll
Öl

Mehl mit Salz und Butter verkneten, in Folie wickeln und 30 Minuten kalt stellen. Dann in eine gefettete Tarteform geben.

Die Tarte ist fertig.
Porree in Ringe schneiden und in etwas Öl kurz andünsten. Mit Erbsen vermengen und auf den Teig geben.

Eier mit Milch und Frischkäse verrühren, mit den Gewürzen abschmecken und über die Gemüsemischung gießen. Käse darüber verteilen.

Etwa 50 Minuten bei 180°C (Umluft) backen.

Quelle: Sekundentakt

Sonntag, 23. Februar 2014

Szenen einer Ehe: Der General

Er hat frei und für abends Gäste eingeladen.

Sie arbeitet, kann aber unverhofft früher Feierabend machen. Darüber informiert Sie ihn fernmündlich.

Sie, flötend: Duuhuu, Schaaahaaatz, ich kann jetzt schon nach Hause kommen!

Er, wohl wissend, dass Er die bessere Hausfrau von beiden ist: Puuuuh ... Ooookaaaaaay ... Ich bin aber noch im Putzstress!

Sie, immer noch flötend: Aber das macht doch gaaaaar nichts! Dann kann ich dir doch heeeeelfen!

Er: Oh Gott! Bloß nicht!

Samstag, 22. Februar 2014

Rückblick: Wochenplan KW 7 und KW 8

Durch die Rezeptflut für das Korea-Kochtreffen kam ich nicht zu den Wochenplänen, deswegen hier ein Sammelrückblick mit Fotos:

In der vergangenen Woche plante der Gatte. Montag gab's Blumenkohl, Kartoffeln und Puten-Medaillons mit Marsala-Sauce.

Dienstag wurde ein großer Topf Bohnensuppe angesetzt, der auch noch für Mittwoch reichte (und für Büroessen und den Tiefkühler - diesen Donnerstag gab's sie noch mal).

Donnerstag gab's Paprika-Hack-Pfanne - mögen wir beide sehr, ist echtes Fast Food.

Freitag waren wir im Lambert - wunderbares Essen, süffiger Wein und das Beste: Wir können zu Fuß nach Hause gehen. Der Gatte hatte rechtzeitig vorher reserviert - im Gegensatz zu meinem Chef, der nachmittags vergeblich ein Lokal mit einem freien Zweiertisch suchte. Ich empfahl ihm eine Reihe von Lokalen, in denen ich gerne essen gehe - in der Flottbeker Schmiede bekam er dann den letzten freien Zweiertisch.

Sonnabend hatte der Gatte keine Lust, zu kochen. Ich hätte den Schmorbraten zwar auch zubereiten können, aber er möchte ihn unbedingt selbst machen. Also gab's was für die Reihe "Kochen ohne Tüte".

Blick in unseren Kühlschrank
am Anfang der letzten Woche.
KW 8 - Theorie und Praxis:
Sonnabend: Hähnchen in Honig-Sesam-Sauce
Sonntag: Mal schauen, ob ich Lust zum Kochen habe - musste ich nicht haben, es gab die Reste vom Vortag.
Mo: Erbsen-Porree-Tarte, diesmal mit Erbsen, und Wintersalat - Wintersalat entfiel, und die Tarte rettete mich durch die Mittagspausen der Woche.
Di: Irgendwas aus Hack - Frikadellen und Kartoffel-Möhren-Stampf
Mi: Panierter Leberkäse und Wintersalat - entfiel, da Fremdessen.
Do: Bohnensuppe (TK) für den Gatten, Fremdessen für mich - Irrtum: Es gab auch Bohnensuppe für mich.
Fr: Cambert-Pie
Sonnabend: Den für letzten Sonnabend geplanten Schmorbraten mit Rotkohl und Knödeln - so ist es zumindest geplant.

Mal schauen, was die nächste Woche so bringt. Bislang weiß ich nur, dass ich einmal fremdessen werde.

Freitag, 21. Februar 2014

Freitags-Freude: Du kannst was gewinnen

Gelegentlich flattern schöne Überraschungen ins Postfach - zum Beispiel das Angebot, etwas an Hamburg kocht!-Follower zu verlosen. Ich darf mir sogar aussuchen, was.

Na, dann mache ich das doch mal.

Folgendes habe ich mir zur Verlosung ausgesucht:

Einen Becher von Kahla mit flauschigem Hamburg-Dekor zusammen mit

einem anlaogen Tablett (kann mit Bleistiften oder Buntstiften beschrieben oder bemalt werden)
Ein faltbares Schneidbrett.
Teilnahmebedingungen:

Folge mir auf einer dieser Seiten (falls Du es nicht schon machst)

und schicke mir eine eMail mit Deinem Wunschgewinn (Becher und Tablett oder Bratpfanne oder Schneidbrett), Deinem Namen und Deiner Postanschrift an hamburg_kocht_blog(@)freenet.de. Einsendeschluss ist der 01.03.2014 um 23.59 Uhr.

Das Kleingedruckte: Rechts-, Links- und sonstige Umwege sind ausgeschlossen. Du kannst an dem Gewinnspiel nur ein Mal mit deinem echten Namen und einer real existierenden Postanschrift in Deutschland teilnehmen. Bei mehreren Einsendungen für einen Gewinn entscheidet das Los. Die Barauszahlung des Gewinns ist ausgeschlossen. Deine Daten werden zur Ermittlung der Gewinner genutzt und nach Ablauf des Gewinnspiels gelöscht. Die Gewinner werden von mir per E-Mail benachrichtigt. Namen und Adressen der Gewinner gehen an Wayfair, denn von dort werden die Pakete verschickt. Durch die Teilnahme an dem Gewinnspiel (also durch das Absenden einer E-Mail an mich) akzeptierst Du die Gewinnspielbedingungen.

Die Preise werden mir von Wayfair unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank!

Dienstag, 18. Februar 2014

SMWHH: Ich hab' da mal was vorbereitet ...

Wir brauchen entschieden mehr
Leichtsinn!
Vor vielen, vielen Monden musste ich mal wieder einen dieser Fragebögen zu Vor- und Nachlieben ausfüllen. Unter dem Punkt "Hobbies" schrieb ich: "Mich zum Affen machen". Das hat sich bis heute nicht geändert.

Nur: Heute bekommen das viel mehr Menschen mit als vor 20, 30 Jahren - Inter-Netz sei dank.

Da steh' ich beim letzten Hamburg kocht!-Treffen so unschuldig in der Küche rum und plaudere mit jemandem über meinen kleinen Blog, über das Kochen und was es sonst noch so gibt in der Welt, als mein Gegenüber plötzlich so was sagt wie: "Also, deine Einstellung zum Kochen finde ich total authentisch und deinen Blog lese ich gerne. Ich moderiere da übernächste Woche eine Podiumsdiskussion mit Stevan Paul auf der Social Media Week. Hast du nicht Lust, teilzunehmen?" Ich denke so bei mir: Super, da kann Stevan gleich seine letzten beiden Bücher für mich signieren, bevor das dritte auf den Markt kommt, und sage: "Ja, warum eigentlich nicht?"

Am nächsten Tag, als ich Mun-ju zum Bahnhof bringe, reden wir über Foodblogs, was sie mit den zumeist weiblichen Bloggern so anstellen, wie sie Menschen verändern, warum sie (noch) nicht bloggt und bei welchen Verhaltensweisen sie mich büddebüddebüdde notschlachten soll, wenn das Bloggen mich so verändert. Mir fällt das Gespräch vom Vortag wieder ein. Ich sage: "Du, ich glaube, ich habe gestern zugestimmt, an einer Podiumsdiskussion teilzunehmen. Also, auf dem Podium, nicht davor, wenn ich das richtig verstand."

Einen Tag später kam dann die offizielle Einladung und ich beschloss, zu schnappatmen. Nicht, dass ich das nicht kann, auf einem Podium zu sitzen und was zu sagen. Das kann ich sogar sehr gut, wenn ich muss. Dampfplauderei war lange Zeit mein Brotjob. Aber damals versendete sich der Blödsinn, den ich von mir gab, noch. Heute wird er verbloggt, vertwittert, verlivestreamt, bekommt das alle Welt mit. Und damals sprach ich über Dinge, die ich kann. Also ganz sicher nicht über's Kochen und Bloggen.

Plötzlich stehe ich im Fokus als Meinungsmacherin und soll was zur Entwicklung der Foodblogs sagen - ich, die aus Hobby bloggt, mit der Bloggerei weder Geld verdienen will noch muss, im Blog hauptsächlich eine Mischung aus öffentlichem Tagebuch und Rezeptearchiv sieht? Die kaum andere Foodblogs liest - die Macherinnen der wenigen Blogs, die ich früher las, kenne ich inzwischen fast alle persönlich sehr gut, warum soll ich die Blogs noch lesen?! Oder ich lese sie nicht mehr, weil ich die Damen inzwischen persönlich kenne und weiß, wie trist, tragisch, traurig ihr Leben hinter der funkelnden Blog-Fassade aussieht ...

Ich, die standhaft von sich behauptet, nicht kochen zu können, um sich gegen Hobbyköch(inn)en im Sternehöhenflug abzugrenzen? Die am liebsten nur für sich spricht? Die immer noch erstaunt ist, wenn sie mal jemanden trifft, der ihr Geschreibsel tatsächlich liest - freiwillig? Die zunehmend weniger Lust zum Kochen hat, aber zwangsläufig weitermacht, weil Fertigfutter keine Alternative ist? Und die das Gekochte dann verbloggt, damit sie wenigstens weiß, wo die Rezepte sind? Die, die immer noch keinen Schimmer hat, wie sie ihre Mediadaten korrekt erhebt, was SEO ist und was Blogger sonst noch so können / wissen / tun sollen? Die, die weder kochen noch anrichten oder fotografieren kann und auch keine Lust hat, sich plötzlich in eine leibhaftige Brigitte, einen realen Feinschmecker zu verwandeln?

Für wen also soll ich da oben sprechen? Oder anders: Wer will hören, was ich sage?

Jüngst sagte mir eine, die meinen Blog gerne liest, er sei so herrlich normal. Das war ein brechtscher Herr-K-Moment: Ich erbleichte, will ich doch alles sein außer normal.

Aber Normalität scheint auch etwas zu sein, wonach sich einige Foodbloggerinnen sehnen - eine absolute private, unrepräsentative Umfrage im bestechlichen foodbloggenden Freundinnenkreis ergab, dass frau sich durch mich gut vertreten fühlte, nähme ich an der Podiumsdiskussion teil. Außerdem hätte ich was zu sagen. Klar, habe ich, wenngleich ich meistens erst weiß, was ich sagen will, wenn ich es gesagt habe. Nichts gegen Denken vorm Reden, aber mein Mund überholt meistens mein Hirn.

Ich hoffe, ich kann mich bremsen und sage nichts zu dem Frauenbild, das inzwischen in vielen Foodblogs zu Tage tritt. Wir sollen kochen wie die Profis, gut aussehen, Vollzeit arbeiten, Übermutter und Deko-Queen sein, knipsen wie ein Helmut Newton der Lebensmittel. Jeder Heimatfilm aus den 1950er Jahren hat ein moderneres, realistischeres Frauenbild.

Wir orientieren unsere kulinarischen Gelüste nach Blog-Events, definieren uns über Klickzahlen und Rankings, beschäftigen uns schon Monate vorher mit dem ultimativen Valentins-, Oster-, Pfingst-, Halloween-, Weihnachts- oder Wasesdasonstnochan(Pseudo)Feiertagengibt-Menü, das nicht nur gekocht, sondern auch noch stilvoll in Szene gesetzt geknipst werden muss - passender Dekokrams vom Besteck über das eigens zum Geschirr passend bemalte Tischtuch inklusive. Kleine Frage am Rande: Isst das Ganze eigentlich noch irgendjemand? Das kommt doch nie und nimmer warm auf den Tisch.

Selbstverständlich könnte jede/r von uns locker neben erfüllendem Beruf und perfekter Familie ihr eigenes Feinkostimperium (Kochschule, Cateringunternehmen, Wasauchimmer) gründen - manch eine/r macht's sogar, und vielleicht auch gar nicht schlecht. Kochbücher schreiben wir auch noch nebenbei, natürlich mit selbst entwickelten Rezepten. Und bei denen sowie bei allem, was wir veröffentlichen, achten wir strengstens auf's Copyright. Untersteh' Dich, was von mir zu kopieren! Wir selbst würden natürlich nienich irgendwas oder irgendwen kopieren.

Hab' ich noch was vergessen?

Ach ja, jede von uns hat natürlich einen absolut perfekten Ehemann, klar. Die Foodbloggerin an sich lebt nicht getrennt oder in Scheidung. Ehekrisen werden weggekocht. Ein gestopftes Maul kann nicht streiten. Warum kommt mir jetzt bloß "Arsen und Spitzenhäubchen" in den Sinn?!

Natürlich kauft kein anständige/r Foodblogger/in die Lebensmittel in Discounter oder Supermarkt. Das ist pfuibähigittigitt! Du kannst Dir nur Discounter leisten? Setze andere Prioritäten! Ändere Deine Essgewohnheiten! Industrieessen ist schließlich pfuibähigittigitt! Deiner Familie schmeckt das Fertigfutter? Such' Dir eine andere!

Unsere Lebensmittel stammen vom Bauern, direkt vom Erzeuger, von kleinen Manufakturen. Gibt es nicht in Deiner Nähe? Dann lass' Dir die Lebensmittel halt schicken! Oder fahr' auf's Land zu den Direkterzeugern. Die Zeit, die Du auf dem Weg dahin in Öffis verbringst oder im Stau stehst, kannst Du ja zum Bloggen nutzen - die Mobiltechnik macht's möglich. Ach, und achte drauf, dass Du CO2-neutral bloggst. Dein Blog sei grün - nein, ich meine nicht die Hintergrundfarbe.

Ach ja, und wenn Du so vehement behauptest, Du kaufst oder isst beispielsweise keinen Salat oder Parmesan aus der Tüte, kein Fertigfutter oder was sonst noch in Foodbloggerkreisen gerade verpönt ist, pass auf, dass Dein Setzling nicht in Anwesenheit anderer Foodblogger, die so was Verpöntes zu Hause haben, mal sagt: "Oh, das kenn' ich, das kauft Mama / Papa auch immer! Das ist lecker!"

Selbstverständlich haben wir alle auch verinnerlicht, dass wir Meinungsmacher/innen sind. Wir sind wichtig. I Am The Media!

Das Gebaren, das mich schon ankotzte, als ich noch für Geld schrieb, pflanzt sich bei (Food)Blogs fort. Hey Unternehmen, ich will Presserabatt! Oder wenigstens Produkte umsonst, ganz egal, was. Einen echten Presseausweis bekomme ich zwar nicht, weil ich nicht von meinem Geschreibsel lebe, aber egal, den kann man sich doch für kleines Geld bei ominösen Anbietern kaufen. Hallo Restaurant, ich will umsonst essen! Du Hotelier, ich schlafe umsonst bei Dir, is doch klaa, nich?!

Was, Du willst im Gegenzug was von mir? Also hömma, wo sind wir denn hier?! Wir leben schließlich in einem freien Land! Ob und was ich über Dich schreibe, entscheide immer noch ich. Ich lasse mir nichts vorschreiben! Aber behandle mich gefälligst mit Respekt, selbst, wenn ich mich Dir gegenüber wie eine trotzige Dreijährige benehme.

Hab' ich immer noch was vergessen? Ach ja: Mein Freundeskreis besteht selbstverständlich aus Köchen und Gastronomen. Profis, Du verstehst. Ich bin mit den Kochsternen dieser Welt auf Du und Du. Ihr Glanz fällt auch auf mich, selbst, wenn ich mit mehr als drei Zutaten überfordert bin und das von mir zubereitete Essen nur auf dem Foto so aussieht, als könnte es schmecken. Sie rollen mir den roten Teppich aus, wenn ich bei ihnen esse. Und wehe, sie kommen nicht an meinen Tisch, um mich persönlich zu begrüßen.

Natürlich muss ich mein Essen im Restaurant auch fotografieren. Keine Angst, das fällt nicht weiter auf. Stativ und Tageslichtlampe stören doch nicht. Und wenn bitte die Tischnachbarn mal kurz aufstehen könnten? Sie werfen Schatten auf mein Essen. Das sieht übrigens köstlich aus, was Sie da essen - ich darf mal kurz probieren, ja?! Ach, und wenn Sie schon stehen, lassen Sie mich das Lokal mal kurz umdekorieren - glauben Sie mir, das sieht hinterher im Blog viel besser aus!

Dass sich die Lokalitäten vielleicht manchmal mehr freuen, wenn sie mich wieder gehen sehen, ignoriere ich geflissentlich. Ich mache schließlich Werbung für sie, ob sie wollen oder nicht.

Und selbst, wenn wir keinen Kochlöffel halten konnten, bevor wir den ersten Blogbeitrag schrieben, wenn wir keine Ahnung von Warenkunde oder Gewürzen haben: Im Blog sind wir alle Bocuse und bringen Dir da draußen das Kochen bei. Wer braucht schon drei Jahre Kochlehre und eine anschließende weitere Ausbildung? Was ein Profi kann, können wir auch - mit links, viel schneller und erst recht besser.

Wir kochen Rezepte nicht einfach nach. Wir verbessern sie. Du hast Dir was dabei gedacht, als Du Szechuanpfeffer in einem Rezept einsetztes? Ach was, Pfeffer ist Pfeffer! Das Niespulver aus dem Streuer macht genau so scharf! Wir ersetzen wild und planlos Zutaten und beschweren uns, dass das Essen nicht schmeckt. Das liegt natürlich daran, dass die anderen nicht kochen können, klar. Wir sind über Fehler erhaben.

Natürlich werden wir alle durch die Bloggerei reich. Jede/r von uns verdient monatlich einen hohen dreistelligen Betrag, mindestens. Äh ... 9,99 Euro ist doch ein hoher dreistelliger Betrag, nich?! Eine Stelle vor dem Komma und zwei danach sind schließlich drei Stellen.

Und glaube bloß nicht, dass Essen für uns noch Genuss ist. Essen ist Stress! Essen ist Arbeit! Essen ist Religion! Unsere Gottheiten heißen Vegan, Vegetarisch, Glutenfrei, Laktosefrei, Fettfrei, Histaminfrei, Fructosefrei, Zuckerfrei, Glutamatfrei, Kohlenhydratfrei, Carrageenfrei, Fixfrei, Saisonalität, Regionalität ....

Wir sind nicht intolerant.

Wir leiden unter multiplen Intoleranzen.

Du willst selbst einen Foodblog schrieben? Ohoh. Hast Du Dir das gut überlegt? Hast Du gefragt, ob Du das darfst? Du weißt nicht, wen Du fragen sollst? Oder warum Du jemanden fragen sollst? Das kann ich Dir auch nicht sagen, aber es gibt da alte Häsinnen, die fühlen sich auf den Schlips getreten, weil es immer mehr Foodblogs gibt. Vielleicht mailst Du die alle mal an, stellst Dein Konzept vor und fragst sie um Erlaubnis. Das ist kindisch, sagst Du? Aber nicht doch! Sieh es als Einstimmung, auf das, was Dich in der Bloggosphäre erwartet.

Und wenn Du dann endlich bloggst, achte sehr darauf, dass Du um Himmels Willen nicht die xte Variation eines Rezeptes irgendeines Fernsehkochs nachkochst und bloggst. Das war alles schon mal da! Das will keiner mehr lesen! Und essen schon gar nicht! Das Kredo, dass alles schon mal gesagt wurde, nur noch nicht von allen, gilt bei Foodblogs nicht. Erfinde gefälligst das Rad neu! Für Dich sind die Rezepte, die Du bloggst, neu, Du freust Dich, dass Du sie entdecktest und willst sie mit der Welt teilen? Pech! Wer zu spät kommt, den bestraft die Bloggosphäre.

Ach ja, und im Übrigen sind Foodblogs längst out, tot, stinklangweilig, geschrieben von ein paar alten Hasen, die im eigenen Saft kochen. Such' Dir also ein anderes Hobby! Du bloggst nur aus Spaß an der Freud? Du lügst! Das kann gar nicht sein! Würdest Du das wirklich nur als Hobby sehen, würdest Du nicht öffentlich schreiben! Du willst gelesen werden, sonst würdest Du das nicht machen.

Okay, wenn Foodblogs tot sind, brauchen wir uns ja nicht darüber unterhalten. Vielleicht entspannt das alle Beteiligten. Ich kann jedenfalls gelassen sein: Dieser Blog ist mein Blog. Ich schreibe ihn, solange er mir Freude macht. Ich schreibe, worüber ich möchte, wann und wie oft ich möchte. Ich gehe Kooperationen ein, wenn ich meine, das sie zu mir passen. Ich muss und will damit kein Geld verdienen, aber ich habe auch nichts dagegen, wenn mein Blog etwas abwirft. Ich freue mich, wenn jemand mein Geschreibsel liest und kommentiert, aber noch mehr freue ich mich über reale Begegnungen. Und wenn aus dem Blog die eine Bekanntschaft oder die andere Freundschaft entsteht, ist das die Kirsche auf der Sahne. Dieser kleine Blog hat mir mehr Erlebnisse beschert, als ich mir je vorgestellt hätte, und ich bin gespannt, was noch alles kommt.

In meinem persönlichen Umfeld ist die Meinung über Foodblogs klar. Der Gatte hält sie schlichtweg für rausgeschmissene Zeit - spricht's und dreht sich wieder zum PC, um weiter Farmville zu spielen. Später, im Restaurant, angesichts einer versalzenen Vorspeise, grummelt er: "Mach' sie fertig im Blog!" Restaurantkritiker sind wir nämlich auch noch. Noch später, immer noch im gleichen Restaurant, meint er zu einer Mitesserin: "Mit einem Foodblogger verheiratet zu sein, ist die Pest! Es wird immer nur vom Essen geredet!" Stimmt. Ich habe mich vor vielen Jahren auch deswegen in ihn verliebt, weil er stundenlang von seinen Lieblingsrezepten erzählen kann.

Meine Freundinnen und Freunde - die analogen - wissen zumeist gar nicht, was ich hier mache (da geht's ihnen wie mir gelegentlich). Die eine oder der andere bloggte vielleicht früher mal - der Blog ging, die Freundschaft blieb. Würde ich erzählen, dass ich im XYZ-Ranking von Platz 0815 auf Platz 4711 gesunken bin und deswegen meine Welt untergeht, man würde mich für noch bekloppter halten als ich es ohnehin schon bin. Für die Menschen, die mir nahe sind, die ich liebe, zählen andere Werte. Gott sei Dank!

Auf Arbeit weiß man, dass mein Hobby irgendwas mit Kochen ist, manchmal sogar, dass ich einen Foodblog habe, dass ich mal im Fernsehen kochte, sagt gelegentlich: "Das musst du für deinen Foodblog knipsen!" und freut sich, wenn ich Produktproben oder Backwerk mitbringe. Ansonsten bewundert man meine organisatorischen Fähigkeiten und dass ich mich mit so neumodischem Technikkrams auskenne - ich bin da die Einäugige unter den Blinden.

Diese Gelassenheit, dieses Desinteresse in meinem persönlichen Umfeld erdet mich. Ich bin dankbar dafür.

Als ich im digitalen Freundinnenkreis fragte, ob ich an der Podiumsdiskussion teilnehmen soll, kam als Gegenfrage, was das Schlimmste wäre, das mir passieren könne. Gute Frage. Dass ich die ganze Zeit hyperventilierend in eine Papiertüte atme? Dass es Stress im Job gibt? Den gäbe es höchstens, wenn ich mich in meiner beruflichen Funktion äußerte, und da Beruf und Blog rein gar nichts miteinander zu tun haben, besteht die Gefahr kaum, auch, wenn meine Chefin sich im Stillen fragt, welche radikalen Thesen ich Donnerstag von mir gebe, denn sie ist über meine Teilnahme informiert. Dass ich einen Shitstorm auslöse? Wobei: Das hätte was! Einen Shitstorm hatte ich noch nicht. Jedenfalls keinen virtuellen. Und auch bei Stürmen dieser Art gilt vermutlich, dass es im Auge des Orkans am Ruhigsten ist. Also kann ich auch ganz ruhig sein.

Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann wären das mehr Gelassenheit, mehr geerdete Foodblogger, mehr Individualität, Persönlichkeit, Authentizität, Ehrlichkeit, Reflexion, Kritikfähigkeit, Selbstkritik, ja, manchmal sogar Selbstzweifel, kurz: Eine vielfältige, unperfekte, bunte Foodbloggerszene, in der sich für jede/n ein Plätzchen findet.

Ich wünsche mir mehr kulinarische Kompetenz, aufgeklärte Verbraucher, Unternehmen, die Verbraucher nicht für Blöd verkaufen, Verbraucher, die sich nicht verarschen lassen.

Und ich wünsche mir Toleranz.

Ich habe nichts dagegen, wenn beispielsweise jemand gerne mit Fixtüten kocht. Aber ich möchte es hinterfragen dürfen, möchte verstehen, warum Du meinst, dass Du die Tüten brauchst und sagen dürfen, dass und warum ich die Tüten nicht brauche, dass niemand die Tüten braucht, außer denen, die damit Geld verdienen (und die zum Rauchen, aber das steht auf einem anderen Blatt). Wenn Du mir sagst, die Tüten schmecken Dir, Du kochst gerne damit - okay, soll sein. Dein Geschmack ist anders als meiner, und das ist gut so.

Ich möchte nicht angegriffen werden, weil es mir wichtig ist, woher mein Essen kommt. Und ich möchte nicht verachtet werden, wenn ich es mal nicht schaffte, beim Schlachter zu kaufen, sondern begastes Discounter-Hackfleisch zubereitet oder gar - um Himmels Willen - eine Tiefkühlpizza oder Fertigfutter esse.

Ich bin gespannt, was Du denkst.

Falls Du mitdiskutieren möchtest: Die Veranstaltung ist ausverkauft, aber Du kannst mir hier im Blog, auf Facebook oder Twitter einen Kommentar hinterlassen. Und wenn Du auf das Kamerasymbol klickst und Dich anmeldest, kannst Du die Diskussion im Livestream verfolgen.

Montag, 17. Februar 2014

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Bananen-Milch Crème Brûlée

Bananen-Milch Crème Brûlée.
Manni wünschte sich, dass Uli ihm beim Korea-Kochtreffen beibringt, mit dem Brüllkrembrenner umzugehen - was lag da näher, als Crème Brûlée zu machen?

Nun ist Crème Brûlée nicht unbedingt ein Gericht, bei dem ich an Korea denke, aber die Beschäftigung mit diversen koreanischen Foodblogs zeigte, dass Bananenmilch ein südkoreanisches Nationalgetränk ist. Aus Bananenmilch lässt sich Crème Brûlée machen, klar.

Nun ließe sich koreanische Bananenmilch auch hier beschaffen, notfalls durch eine Internetbestellung, aber wozu etwas kaufen, was sich einfach selbermachen lässt?!

Die Zutaten bekommst Du in jedem Supermarkt. Das Dessert ist zudem eine schöne Resteverwertung für überreife Bananen.

Bananen-Milch Crème Brûlée

Zutaten für 30 Portionen:
Für die Bananenmilch:
2 - 3 große reife Bananen
400 ml Milch
Zucker
Mark einer Vanilleschote
Zimt

Für die Crème:
2 - 3 Eigelb
1 Banane, püriert
100 ml Sahne
120 g brauner Zucker
Weißer Zucker oder Puderzucker zum Karamellisieren

Zubereitung:

Für die Bananenmilch Bananen, Vanillemark und Milch in einen Mixer geben und pürieren. Mit Zucker und Zimt abschmecken.

Für die Crème Eigelb mit braunem Zucker und Bananen cremig schlagen (geht besser über einem Wasserbad). Bananenmilch und schließlich die Sahne zufügen . Die Crème muss richtig schön dick werden und sich zur Rose abziehen lassen

Backofen auf 160°C  vorheizen. Die Sahne-Mischung in Schalen oder Tassen gießen.  Die Schalen nebeneinander auf ein tiefes Backblech setzen und ca. 2 cm heißes Wasser angießen.

Für etwa 1 Stunde im Backofen garen, bis die Masse fest ist und eine Konsistenz eines Wackelpuddings hat. Die Schalen aus dem Ofen nehmen und für ca. 2 Stunden in den Kühlschrank geben, damit sie vollständig abkühlen können.

Vor dem Servieren die Oberfläche jeder Schale mit gerade so viel weißen Zucker oder Puderzucker überziehen, dass die Oberfläche der Creme bedeckt ist. Mit einem Brenner gleichmäßig karamellisieren und servieren. Vor dem ersten Bissen kurz abkühlen lassen!

Quellen: Hungy Girl in Korea und Banana Milk an Kimchii

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Goguma mat-tang (Karamellisierte Süßkartoffeln)

Goguma mat-tang. 
Goguma, koreanische Süßkartoffeln, unterscheiden sich etwas von denen karibischen Ursprungs, die wir bei uns meistens zu kaufen bekommen: Sie sind roh weiß, gekocht orange und nicht so süß.

Das Rezept schmeckt aber auch mit den Süßkartoffeln, die Du im Supermarkt bekommst, und somit ist dies ein weiteres koreanisches Gericht, für dessen Zutaten Du nicht in den Asialaden musst.

Wir haben dieses Gericht eigentlich als Dessert für unser Kochtreffen geplant, aber der eine oder die andere aß Goguma mat-tang auch als Beilage zu den herzhaften Gerichten und fand das schmackhaft.

Goguma mat-tang (Karamellisierte Süßkartoffeln)

Zutaten für 4 Portionen:

500 g Süßkartoffeln
3 - 4 EL Zucker
1 TL Zimt
Salz
1 TL Orangenschale
2 - 3 TL geröstete Sesamsamen
2 - 3 EL geröstete gehackte Pecannüsse

In einem Kipper sehen selbst Süßkartoffeln für
30 Personen ein wenig verloren aus. Aber der
Herd war besetzt ... 
Zubereitung:

Süßkartoffeln waschen, abtrocknen und in etwa fingerdicke Stücke schneiden.

Kartoffelscheiben in eine beschichtete Pfanne nebeneinander legen (bei unbeschichteten Pfannen zuerst etwas Öl erhitzen, sonst kleben die Scheiben an). Sie sollen sich nicht überlappen.

In einer kleinen Schüssel Zucker, Zimt und Salz mischen und die Mischung gleichmäßig über die Kartoffelstücke streuen. Pfanne abdecken und die Kartoffeln bei mittlerer Hitze garen.

Wennnach ca. 2 Minuten knisternde Geräusche zu hören sind, die Hitze reduzieren. Gelegentlich die Pfanne schütteln, um die Kartoffeln gleichmäßig zu karamellisieren.

Nach weiteren 2 Minuten den Deckel öffnen und die Kartoffelstücke auf die andere Seite drehen. Für weitere 1-2 Minuten unter gelegentlichem Schütteln garen.

Mit einem Messer testen, ob die Kartoffeln weich und gleichmäßig beschichtet mit Karamell sind.

Sesam, Orangenschale, und Pecannüsse über die Süßkartoffeln verteilen. Warm oder bei Zimmertemperatur servieren.

Quelle: Beyond Kimchee

Und die Gewinner sind ...

Vorletzten Freitag konntest Du eine von fünf Green Cup Coffee-Probierpaketen bei mir gewinnen.

Gewonnen haben:

Claudia B.  aus Frankfurt

Laura B. aus Wesel

Johanna B. aus Marburg

Maja D. aus Hamburg

Thea Sch. aus Berlin

Herzlichen Glückwunsch!

Sonntag, 16. Februar 2014

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Dak Djim (geschmorte Hühnerbeine)

Dak Djim.
Aus der Reihe "Koreanisch für Anfänger": Dak heißt Huhn, Djim (Jjim) bedeutet, etwas in Dampf, Brühe oder Sauce zu garen. Dak Djim ist also geschmortes Huhn, in diesem Fall geschmorte Hühnerbeine.

Statt sie zu schmoren, können die Hühnerbeine auch gegrillt werden.

Dak Djim (geschmorte Hühnerbeine)

Zutaten für 4 Portionen:
8 Hähnchenunterschenkel (Drumsticks) oder 4 Hähnchenkeulen
1 Zwiebel
Ingwer nach Geschmack
2 Zehen Knoblauch
250 ml Sojasauce
250 ml Wasser
1 TL Zucker
3 Stängel Frühlingszwiebeln
Gotchujang nach Geschmack

Zubereitung:

Zwiebel reiben und die Drumsticks damit einreiben.

Ingwer reiben, Knoblauch pressen, Frühlingszwiebeln in fingerlange Streifen schneiden. Alle Zutaten in einen Topf geben und die Drumsticks schmoren, bis sie gar sind.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Japchae (koreanische Glasnudeln)

Japchae in der Variante mit Fleisch.
Dies ist ein typisches Hausfrauenessen - die Mengen richten sich nach Deinem Gefühl, und seit Loriot wissen wir, dass Hausfrauen nach Gefühl kochen.

Japchae (Chapchae) sind zudem richtiges Fast Food: Das Schnippeln des Gemüses dauert länger als das Kochen der Nudeln. Ich bin inzwischen totaler Glasnudelfan, denn sie lassen sich notfalls blitzschnell auch im Büro nur mithilfe eines Wasserkochers zubereiten.

Falls Du keine koreanischen Glasnudeln findest oder keine aus Süßkartoffelstärke, kannst Du auch Glasnudeln aus Mungobohnenstärke nehmen, die es in so ziemlich jedem Supermarkt gibt. Somit brauchst Du für die Zutaten noch nicht mal in einen Asialaden.

Mun-jus Lieblingskombi beim Gemüse ist Bambussprossen, Karotten, rote Paprika, Zucchini. Sehr schmackhafte Ergebnisse erzielte sie auch schon mit Staudensellerie, Rosenkohlblättchen, Mungbohnenkeimlingen, grünen Bohnen. Das einzige, worauf sie immer achtet, ist, dass alle Farben vertreten sind.

Japchae (koreanische Glasnudeln)

Zutaten (Mengen nach Gefühl)
Dangmyeon (koreanische Glasnudeln)
Sofern nicht vegetarisch / vegan: Fleisch (Huhn, Schwein, Rind – egal)
1 TL Stärkemehl
Gemüse (typischerweise Karottenstreifen, Zwiebeln, Spinat, Pilze, aber es geht prinzipiell alles, was der Markt so hergibt)
Frühlingszwiebeln
Knoblauch
Öl (zum Anbraten)
Sojasauce
Sesamöl

Japchae ohne Fleisch (links) und mit.
Zubereitung:

Wasser in einem Topf aufsetzen und zum Sieden bringen. Glasnudeln ca. 3 Minuten darin kochen, dann abgießen, abschrecken und mit einer Schere kleinschneiden.

Gemüse und Frühlingszwiebeln in Julienne schneiden (außer natürlich grüne Bohnen oder ähnliches).

Knoblauch pressen.

Sofern nicht vegetarisch / vegan: Fleisch in Streifen schneiden und mit Stärke verkneten.

Öl in eine hoch erhitzbare Pfanne geben und heiß werden lassen. Fleisch beigeben und so lange braten, bis es gerade so durch ist. Knoblauch dazu pressen. Dann das vorbereitete Gemüse beigeben (die Garzeiten bestimmen die Reihenfolge). Damit das Gemüse nicht den Biss verliert, im Minutentakt alles in die Pfanne geben und immer schön rühren. Zum Schluss mit Sojasauce ablöschen.

Die Glasnudeln in eine Schüssel geben und mit dem Pfanneninhalt sowie dem Sesamöl gut durchmischen.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Doeji Galbi (koreanische Spareribs)

Doeji Galbi.
Doeji (Daeji) Galbi ist ein beliebtes Grillgericht in Korea. Bis auf Gotchujang, die koreanische Chilipaste, bekommst Du alle Zutaten im Supermarkt.

Doeji Galbi (koreanische Spareribs)

Zutaten für 4 Portionen
1,5 kg Schälrippchen (Spare Ribs)
1 Zwiebel
Ingwer nach Geschmack
4 Zehen Knoblauch
250 ml Sojasauce
250 ml Wasser
1 TL Zucker
5 Stängel Frühlingszwiebeln
1-3 EL Gotchujang nach Geschmack

Doeji Galbi auf dem Grille (vorne). Dahinter
wird Samgyoppssal gegrillt.
Zubereitung:

Die Rippchen zerteilen (immer nach einem Knochen).

Zwiebel reiben, zu den Rippchen geben und ein bisschen einkneten.

Ingwer reiben, Knoblauch pressen, Frühlingszwiebeln in fingerlange Streifen schneiden. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mischen. Die Rippchen darin marinieren (am besten über Nacht).

Die marinierten Rippchen dann auf dem Grill garen.

Schmeckt auch sehr gut als Schmorgericht.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Samgyopssal (Schweinebauch mit Salatblättern und Dip)

Vorne im Bild: Samgyopssal 
Schweinebauch gehört zu den Dingen, die mich nachhaltig kulinarisch traumatisierten. Grund ist das Schusterkotelett, das es bei Elterns regelmäßig gab. Falls Du es nicht kennst: Eine dicke Scheibe Schweinebauch, je knorpeliger und fetter, desto besser, wird paniert und gebraten. Die Panade kaschiert schön Knorpel und Fett. Ich fand es im Laufe meiner Kinder- und Jugendjahre immer ekliger.

Irgendwann war es so weit: Das Schusterkotelett war schneller wieder oben als unten. Elterns Verständnis hielt sich in Grenzen: Es gab eine schallende Ohrfeige.

Schweinebauch und ich hielten folgend bummelig drei Jahrzehnte Abstand voneinander, bis zum Korea-Kochtreffen in Bad Honnef. Da schmeckte mir Samgyopssal sehr gut, selbst, als ich wusste, dass es Schweinbauch ist. Seitdem nähern wir uns langsam wieder einander an - vorsichtig und nicht zu Hause, denn der Gatte ist ähnlich schweinbauchtraumatisiert wie ich.

In Korea ist Samgyopssal ein beliebtes Essen, das in großer Runde am Tisch gegrillt und gegessen wird. Samgyopssal heißt übersetzt Drei-Lagen-Fleisch und spielt auf die wechselnden Fett- und Fleischschichten des Schweinebauchs an.

Das Gericht ist so beliebt, dass der 3. März in Korea zum Samgyopssal-Tag ernannt wurde.

Wenn Du keinen Tischgrill nimmst, empfiehlt
es sich, den Schweinbauch erst nach dem
Grillen in mundgerechte Stücke zu schneiden.
Hier siehst Du, wieso. 
Samgyopssal (Schweinebauch mit Salatblättern und Dip)

Zutaten für 4 Portionen:

Für das Fleisch:
800 g Schweinebauch in ca. 3 mm dicken Scheiben

Für den Beilagensalat:
1 Bund Frühlingszwiebeln
2-3 EL Sojasauce
1 EL Gotchugaru
1 TL Zucker
1 EL Sesamöl
1 EL gerösteter Sesam

Für den Dip:
3 EL Doenjang
1 EL Gotchujang
1 Stängel Frühlingszwiebel
1 Knoblauchzehe
1 TL Zucker
1 EL Sesamöl
1 EL gerösteter Sesam

Außerdem:
1 Salat (Endivie oder Kopfsalat eigenen sich am besten)

Zubereitung:

Wenn der Schweinebauch noch nicht zerteilt ist, in mundgerechte Stücke schneiden - außer, Du grillst auf dem Tischgrill. Dann ist es besser, das Fleisch erst nach dem Grillen mit einer Schere in mundgerechte Stücke zu zerschneiden.

Salat waschen und die Blätter abzupfen.

Für den Dip Frühlingszwiebel hacken, Knoblauch pressen und mit den restlichen Zutaten gut vermischen.

Für den Beilagensalat Frühlingszwiebeln in Streifen schneiden und wässern. Aus den restlichen Zutaten das Dressing mischen, dann Frühlingszwiebeln abtropfen lassen und alles gut mischen.

Schweinebraten auf dem Grill knusprig grillen.

Gegessen wird das dann, indem man ein Salatblatt mit einem kleinen Löffel Reis füllt, darauf dann den Schweinebauch legt, einen Klecks Dip dazu und Frühlingszwiebelsalat, alles mit dem Salatblatt umwickeln und rein in den Mund. Ist ein ziemliches Gestopfe, aber da alle gleich bescheuert aussehen, ist das egal!

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Soh Bulgogi (koreanisches Feuerfleisch aus Rind)

Vorne das Feuerfleisch aus Rind. Hinten die
vegetarisch-vegane Variante aus Tempeh.
Bulgogi, Feuerfleisch, gibt es in milden und scharfen Varianten. Für unser Korea-Kochtreffen entschieden wir uns für eine milde Variante: Soh Bulgogi, Feuerfleisch aus Rind. Der Name Feuerfleisch bezieht sich auf die Vorbereitung auf dem offenen Feuer, nicht auf die Schärfe des Gerichtes (Bul = Feuer, Licht / Gogi = Fleisch). 

Ich weiß nicht, wann Bulgogi das erste Mal gekocht wurde, aber die Überlieferung sagt, es wird traditionell auf einem Mongolenhelm über offenem Feuer gebraten. Das legt nahe, dass Bulgogi in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unserer Zeit entstand, als Korea von den Mongolen beherrscht wurde. Die Beschaffung eines Mongolenhelms hätte allerdings dann doch den Etat unseres Kochtreffens gesprengt, weswegen wir Bulgogi auf einem Lavagrill zubereiteten.

Bulgogi kann wie Ssamgyopssal auf ein Salatblatt gelegt und zusammen mit Sojasauce, Gochujang, Krautsalat oder Kim Chi, eingerollt, mit den Fingern als komplettes Bündel in den Mund geschoben und gegessen werden. Anstelle normaler Salatblätter werden auch gern Sesamblätter verwendet.

Bulgogi schmeckt aber auch einfach mit Reis.

Für die vegetarische / vegane Zubereitung haben wir das Rindfleisch durch Tempeh ersetzt. Ich vermute, Tofu geht auch, und somit solltest Du dann alle Zutaten bequem im Supermarkt bekommen. Wichtig ist, dass Tempeh nicht mit einer Nashibirne mariniert werden darf! Es zerfällt sonst zu Matsch.

Soh Bulgogi (koreanisches Feuerfleisch aus Rind)

Zutaten für 4 Portionen:

800 g Rindfleisch (Hüftsteak oder Rumpsteak) bzw. Tempeh für die vegetarische / vegane Zubereitung
2 mittelgroße Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 Nashibirne oder Kiwi (bei der vegetarischen / veganen Zubereitung weglassen)
150 ml Sojasauce, dunkel
150 ml Wasser
1 TL Pfeffer
2 TL Zucker
1 EL Sesamöl, dunkel

Zubereitung:
 
Fleisch in mundgerechte dünne Scheiben schneiden. Zwiebeln halbieren und in Ringe schneiden, Knoblauch pressen, Nashi oder Kiwi reiben (sie macht das Fleisch super zart - bei der vegetarischen / veganen Zubereitung weglassen, sonst zerfällt das Tempeh zu Matsch).

Alle Zutaten in eine Schüssel geben, gut mischen und am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Das Fleisch samt Marinade in eine heiße Pfanne geben und garen.

Das Verhältnis Sojasauce:Wasser 1:1 nur verwenden, wenn das Fleisch nicht über Nacht mariniert wird, sonst wird das Fleisch zu mürbe.

Samstag, 15. Februar 2014

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Doenjang Chigae (Eintopf mit Tofu und fermentierter Sojabohnenpaste und Salat)

Doenjang Chigae (Eintopf mit Tofu,
fermentierter Sojabohnenpaste und Salat)
Chigae oder Jjigae ist ein koreanischer Eintopf und fester Bestandteil eines koreanischen Menüs.

Bis 1910 war Chigae fester Bestandteil des Surasangs, des opulenten königlichen Banketts, das auf drei Tischen in bronzenen Schüsseln serviert wurde. Die Gerichte sollten die vielfältige und üppige Natur Koreas symbolisieren.

Surasang bestand in der Regel aus je zwei Arten Reis, Suppe, Eintopf, je einem Fleischeintopf bzw. einem Schomrgericht mit Fleisch und Gemüse, je drei Arten von Kim Chi und Jang sowie zwölf Beilagen, die sogenannten zwölf Cheops. Die Mahlzeiten wurden in der Suragan eingenommen, einem Esszimmer mit fester Sitzordnung: Der König an der Ost- und die Königin an der Westseite, jeweils am eigenen Tisch sitzend. Die Mahlzeiten wurden von drei Dienerinnen serviert, die die Clochen abnehmen und die Speisen vorkosteten.

Für Europäer befremdlich ist sicher, dass die Suppe mit Reis und Salat vermengt gegessen wird.

Einen Teil der Zutaten,Merichi, Doenjang und Gotchugaru, bekommst Du im Asialaden, den Rest im Supermarkt.

Doenjang Chigae (Eintopf mit Tofu und fermentierter Sojabohnenpaste und Salat)

Zutaten für 4 Portionen:

Für den Eintopf: 1-2 mittelgroße Kartoffel
1-2 Zucchini
1 große Zwiebel
3 Zehen Knoblauch
2 grüne Peperoni
30 g getrocknete Anchovis (Merichi)
4 Garnelen
2 Frühlingszwiebeln
200 g Tofu
4 EL Doenjang
Wasser

Für den Salat:
1 Kopfsalat
1 Gurke
1 Stängel Frühlingszwiebel
1 Knoblauchzehe
3 EL Sojasauce
1 EL Gotchugaru
1 TL Zucker
1 TL dunkles Sesamöl
1 TL gerösteter Sesam

Zubereitung:

Kartoffel schälen und in mundgerechte Stücke würfeln. Zucchini und Zwiebel in mundgerechte Stücke schneiden. Peperoni in Scheibchen schneiden. Getrocknete Anchovis und Shrimps hacken. Knoblauch pressen.

Alle Zutaten in einen Topf geben, mit Wasser aufgießen, bis alles bedeckt ist und zum Kochen bringen. Wenn es anfängt zu kochen, Doenjang dazugeben und weiter köcheln lassen.

Salat waschen, Gurke diagonal in feine halbe Scheiben schneiden. Aus den restlichen Zutaten ein Dressing anrühren und mit dem Salat und der Gurke mischen.

Am Ende der Kochzeit (wenn die Kartoffelwürfel gar sind), Tofu würfeln, Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden, hinzufügen und umrühren.

Der Salat wird traditionell beim Essen mit etwas Reis und Eintopf vermischt.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Kong Namull Guk (Sojabohnensprossensuppe)

Topfguckerblick auf Suppen und Eintöpfe.
Ich bin ja ein richtiger Suppenkaspar, und deswegen probierte ich die koreanischen Suppen, die es beim letzten Kochtreffen gab, nicht. Ich gehe aber stark davon aus, dass sie alle drei schmeckten.


Für die vegetarische / vegane Zubereitung der Sojabohnensprossensuppe wird der Sardellensud durch einen Sud aus Kombu, einer Alge, ersetzt. Die und das unvermeidliche Gotchugaru bekommst Du am Ehesten im Asialaden, alles andere im Supermarkt.

Kong Namull Guk (Sojabohnensprossensuppe)

Zutaten für 4 Portionen:

400 g Sojabohnensprossen
1 l Sardellensud (vegetarisch / vegan: Kombusud)
1-2 TL Gotchugaru
2 Zehen Knoblauch
2 Stängel Frühlingszwiebeln
2 TL Dunkles Sesamöl
Sojasauce zum Abschmecken
Gerösteter Sesam

Zubereitung:

Die Sojabohnen waschen und verlesen, dabei nicht vergessen, die Häutchen zu entfernen. Sprossen dann im Sardellensud mit dem Knoblauch und Gotchugaru aufkochen und ca. 15 Minuten auf mittlerer Hitze köcheln lassen.

Dann Hitze herunter drehen und weitere 20-25 Minuten simmern lassen.

Zum Schluss mit Sojasauce und dunklem Sesamöl abschmecken. Vor dem Servieren den Sesam entweder ganz oder gemörsert drüber streuen.

Diese Suppe kann sehr gut in eine milde und/oder vegane Variante umgewandelt werden. Für eine milde Suppe wird einfach Gotchugaru weggelassen. Um die Suppe vegan zuzubereiten, wird der Sardellensud einfach gegen einen Sud aus Kombu ausgetauscht.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Miyeok Guk (Seetangsuppe)

Ich glaube, dieses war eines der Rezepte, bei dem wir  beim Korea-Kochtreffen doch ein wenig improvisieren mussten, denn Mun-ju schrieb bei den Zutaten "Suppenfleischwürfel" auf. Ich verstand darunter einen Brühwürfel, dachte so bei mir: "Wer bitte schön braucht Brühwürfel, wenn er Rinderbrühe hat?!" und schmiss diese Zutat von der Einkaufsliste.

Beim Tippseln dieses Rezeptes weiß ich gerade gar nicht, ob wir überhaupt Fleischeinlage in der Suppe hatten ... Ich habe sie nämlich gar nicht probiert, bin doch ein Suppenkaspar. Aber vermutlich fanden sich in den unendlichen Tiefen von Ulis Kühlkammern noch ein paar Fleischwürfelchen.

In Korea wird diese Suppe traditionell jungen Müttern gegeben, denn die Algen enthalten viel Calcium und Jod; Nährstoffe, die Stillende gut gebrauchen können. Viele Frauen essen diese Suppe auch während der Schwangerschaft, um sich und den Fötus mit Nährstoffen zu versorgen. Deswegen wird diese Suppe auch oft an Geburtstagen gegessen, sozusagen als Erinnerung an das erste Mahl, dass die Mutter an ihr Neugeborenes weitergab.

So passt diese Suppe doch wunderbar zum Wochenbett-Event von Lanis Leckerecke - okay, idiotensicher ist sie vielleicht nicht zuzubereiten (ich sach nur "Suppenfleischwürfel"), aber Lanis Mann kann sich ja tröpfchenweise an die Würzung mit Sojasauce und Sesamöl herantasten.

Miyeok oder Wakame, die Algen, bekommst Du am Ehesten in einem Asialaden.

Topfgucker: Blick auf die Suppen, die es bei
unserem Korea-Kochtreffen gab.
Miyeok Guk ist unten links im Bild. 
Miyeok Guk (Seetangsuppe)

Zutaten für 4 Portionen:

100 g Miyeok oder Wakame getrocknet
1 l Rinderbrühe
Suppenfleisch, gewürfelt (das Fleisch aus der Rinderbrühe, beispielsweise)
1-2 Knoblauchzehen
Sojasauce
Frühlingszwiebeln
Pfeffer
Sesamöl
Öl

Zubereitung:

Seetang ca. 30 Minuten in kaltem Wasser quellen lassen und evtl. klein schneiden. Gut abtropfen lassen, in ein Küchentuch schütten und nochmals gut abtrocknen, sonst gibt es beim nächsten Schritt ein Unglück. Alternativ kannst Du den Seetang auch in einer Salatschleuder trocknen.

Öl in einem Topf erhitzen, Seetang und Knoblauch hinzufügen und anrösten.

Mit Sojasauce ablöschen und die Brühe hinzufügen. Ca. 30 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss die Fleischwürfelchen dazu geben und heiß werden lassen.

Vor dem Servieren mit Sesamöl abschmecken und Frühlingszwiebeln einstreuen

Freitag, 14. Februar 2014

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Kkakdugi (Rettich Kim Chi)

Kkakdugi, Rettich Kim Chi.
Rettich wird wohl fast ebenso oft wie Chinakohl für die Herstellung von Kim Chi verwendet. Oft wird auch das Rettichgrün mit verarbeitet.

Für mich war es nach dem Kochtreffen in Bad Honnef die zweite Begegnung mit Kim Chi, aber auch dieses Mal schlossen Kim Chi und ich keine spontane Freundschaft. Das scheint so ein Hassen-oder-Lieben-Gericht zu sein ... 

Bis auf - Du ahnst es inzwischen sicher schon - das Gotchugaru dürftest Du alle Zutaten im Supermarkt bekommen (wobei ich mir bei den Mini-Crevetten in Salzlake nicht sicher bin, aber Fischsauce tut es auch).

Kkakdugi (Rettich Kim Chi)

Zutaten für 4 Portionen:

1 kg Rettich
1 EL Salz
1 EL Zucker
2- Knoblauchzehen
1 TL geriebener Ingwer
2-3 EL Gotchugaru
2 Stängel Frühlingszwiebel
1 TL Mini-Crevetten in Salzlake oder Fischsauce (nach Geschmack)

Projekt Kim Chi. Teilnahme bis 21. April 2014Zubereitung:

Rettich schälen, in Würfel (Kantenlänge max. 2 cm) schneiden, in einer Schüssel gut mit Salz und Zucker mischen und ca. 1 Stunde weinen lassen. Dann die Flüssigkeit abgießen und beiseite stellen, denn sie wird später noch gebraucht.

Knoblauch hacken oder pressen, Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden und zusammen mit den restlichen Zutaten und ca. 100 ml des Rettichsaftes zum Rettich in die Schüssel geben.

Gut mischen – fertig!

Zur Aufbewahrung füllt man das fertige Kkakdugi in ein ausreichend großes Schraubglas. Dabei darauf achten, dass die Rettichwürfel vom Saft bedeckt sind.

Dieses Rezept ist ein Beitrag für das Projekt Kim Chi bei Foodfreak.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Oyi Sobagi (Gurken Kim Chi)

Oyi Sobagi, Gurken Kim Chi.
Kim Chi ist den meisten sicher als Chinakohl in Milchsäuregärung bekannt - quasi das koreanische Sauerkraut; eine Möglichkeit, im Winter Vitamin C und andere wichtige Nährstoffe zu bekommen und gleichzeitig Gemüse haltbar zu machen.

Bis heute hat die Herstellung von Kim Chi in Korea einen wichtigen sozialen Aspekt: Wenn sich die Frauen versammeln, um große Mengen Chinakohls zu verarbeiten, bleiben die Männer außen vor, werden die alten Rezepte von Mutter zur Tochter weitergereicht. Kein Wunder, dass es die Zusammenkunft anlässlich der Kim Chi-Herstellung auf die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes schaffte.   

Die Herstellung von Chinakohl-Kim Chi braucht etwas Vorlauf, was weder Mun-ju noch ich schafften - das Leben neben dem Blog, Du verstehst.

Also entschieden wir uns für das Korea-Kochtreffen für zwei Kim Chi-Varianten, die rasch vorbereiten werden können: Gurke und Rettich.  Das Gurken Kim Chi ist wohl die älteste Kim Chi-Variante, denn erstmals wurde das Einlegen einer Gurke nach Kim Chi-Methode vor ca. 3.000 Jahren erwähnt.

Einen Teil der Zutaten - asiatischen Schnittlauch, Gotchugaru und Minicrevetten - bekommst Du nur im Asialaden. 

Oyi Sobagi (Gurken Kim Chi)

Zutaten für 4 Portionen:

10 Mini- oder Einlegegurken
1 gehäufter EL Salz
100 g geraspelte Karotten
3 Stängel Frühlingszwiebeln in Streifen
150 g asiatischer Schnittlauch
2-3 Zehen Knoblauch
1-2 EL Fischsauce oder Minicrevetten
50 g Gotchugaru
1 TL Zucker

Projekt Kim Chi. Teilnahme bis 21. April 2014Zubereitung:

Die Enden der Gurken abschneiden, die Gurken (je nach Größe) in zwei bis drei Stücke schneiden. Die Stücke dann von einer Seite her kreuzweise einschneiden (unten ca. 1,5 cm stehen lassen). Mit dem Salz mischen und ca. 1 Stunde weinen lassen.

Die restlichen Zutaten mischen. Die Gurken nach dem Weinen abspülen und die Würzmischung in die Schlitze stopfen. Was nicht in die Schlitze passt, einfach drum herum legen.

Um Reste vom Oyi Soabgi im Kühlschrank zu lagern, geht man ähnlich vor wie bei Baechu Kim Chi, wobei man allerdings darauf achtet, dass die Gurkenabschnitte mit dem Fuß nach unten aufrecht stehen. Es hält sich so mindestens einen Monat.

Dieses Rezept ist ein Beitrag für das Projekt Kim Chi bei Foodfreak.



Donnerstag, 13. Februar 2014

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Muu Sengtshe (Rettichsalat)

Muu Sengtshe, Rettichsalat.
Dieser Salat ist echtes Fast Food - ratzfatz gemacht.

Bis auf Gotchugaru bekommst Du alle Zutaten im Supermarkt. Gotchugaru kannst Du notfalls durch Chili ersetzen, falls es keinen Asialaden in der Nähe gibt.

Muu Sengtshe (Rettichsalat)

Zutaten für 4 Portionen:

½ weißer Rettich
1 TL Salz
1 Stängel Frühlingszwiebel
2 Zehen Knoblauch, gepresst
1 EL Essig
2 TL Gotchugaru
1 Prise Zucker
1 TL gerösteter Sesam

Zubereitung:

Den Rettich schälen und in Julienne (streichholzstark) schneiden. Mit 1 TL Salz vermischen und ca. 5 Minuten weinen lassen. Dann überschüssiges Wasser auspressen.

Während der Rettich weint, Frühlingszwiebeln putzen und in Streifen schneiden. Dann mit den restlichen Zutaten zum ausgepressten Rettich geben. Alles gut miteinander vermengen.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Boochoo Namul (Salat aus asiatischem Schnittlauch)

Boochoo Namul, Salat aus
asiatischem Schnittlauch
Für die Hauptzutat dieses Salates musst Du sicher in den Asialaden, denn der asiatische Schnittlauch (Chinesischer Schnittlauch, Knoblauch-Schnittlauch, Knolau oder Schnittknoblauch) lässt sich sich nicht ersetzen.

Asiatischer Schnittlauch sieht zwar wie Schnittlauch aus, schmeckt aber nach Knoblauch. In Asialäden mit Frischeabteilungen sollte er vorrätig sein.
Und wenn Du dann eh' schon im asiatischen Supermarkt bist, kannst Du Dir auch gleich einen Vorrat an Gotchugaru und Gochujang mitnehmen - beides brauchst Du in der koreanischen Küche öfter.

Anders als bei den von uns zubereiteten Namul-Gerichten wird hier nichts gekocht oder auch nur blanchiert - der Schnittlauch ist so fein, dass er quasi sofort matschig würde. Die Prise Vanillezucker sorgt dafür, den Lauchgeschmack herauszukitzeln.

Boochoo Namul (Salat aus asiatischem Schnittlauch)

Zutaten für 4 Portionen:

100 g asiatischer Schnittlauch
1 EL Sojasauce
1 EL Reisessig
2 TL Gotchugaru
1 EL dunkles Sesamöl
1 TL gerösteter Sesam
1 Prise Vanillezucker

Zubereitung:

Den Schnittlauch waschen, evtl. vorhandene Wurzelknollen entfernen und den Lauch in ca. 6 cm lange Stücke schneiden.

Die restlichen Zutaten mischen und mit dem Schnittlauch vermengen.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Shigumtshi Namul (Spinatsalat)

Shigumtshi Namul, Spinatsalat.
Für Namul, einem gekochten Salat, kann man wirklich jedes Gemüse oder Kraut nehmen, Wurzeln, ja sogar Blumen wie Chrysanthemen bzw. Astern.

Bei unserem Korea-Kochtreffen war's weniger exotisch.

Bis auf Gochujang, die Chilipaste, sind alle Zutaten im Supermarkt zu bekommen. Die Chilipaste gibt es im Asiamarkt. Sie hät sich sehr lange. Notfalls kann sie aber auch durch Chili ersetzt werden.

Shigumtshi Namul (Spinatsalat)

Zutaten für 4 Portionen:

250 g frischer Spinat
1 EL Reisessig
2 EL Wasser
1 EL Sojasauce
1 TL Gochujang
1 Zehe Knoblauch
1 TL Sesam, geröstet
n. B. dunkles Sesamöl

Zubereitung:

Den gewaschenen Spinat ca. 1 Minute blanchieren, abgießen, abschrecken und ausdrücken, damit der Salat nicht zu sehr verwässert.

Aus den restlichen Zutaten ein Dressing anrühren und über den Spinat geben. Gut mischen.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Hobak Namul (Geschmorte Zucchini)

Zucchini, geschmort.
Namul ist der generelle koreanische Ausdruck für ein würziges Gemüse-Schmorgericht bzw einem gekochten Salat.

Bei unserem Korea-Kochtreffen gab es verschiedene Namul. Hier ist erst mal das Rezept für eines mit Zucchini.

Hobak Namull (Geschmorte Zucchini)

Zutaten für 4 Portionen:
1 Zucchino
1 EL Sojasauce, dunkle
1 Knoblauchzehe
1 TL Gochujang
1 TL dunkles Sesamöl
etwas Pfeffer
1 Prise Zucker
Öl zum Anbraten

Zubereitung:

Zucchino hobeln. Öl in einem Topf erhitzen und die Zucchinischeiben hinzufügen. Wenn sie gerade anfangen, Farbe anzunehmen, die restlichen Zutaten hinzufügen und das Gemüse ca. 10 Minuten schmoren.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Jangjorim (Geschmorte Rindfleischwürfelchen)

Rindfleischwürfel, geschmort.
Jorim ist der koreanische Ausdruck für ein Schmorgericht, das mit verschiedenen Zutaten wie Rindfleisch und Eiern, Makrele, Lotuswurzel, Tofu oder Shiso hergestellt werden kann.

Wir entschieden uns beim Kochtreffen für Rindfleisch ohne Eier.

Die Zutaten gibt es allesamt im Supermarkt zu kaufen.

Jangjorim  (Geschmorte Rindfleischwürfelchen)

Zutaten für 4 Portionen:

300 g Rindfleisch (Schmorfleisch)
200 g Zwiebeln
3 rote Peperoni
3 Stängel Frühlingszwiebeln
2-3 Knoblauchzehen
125 ml Wasser
125 ml Sojasauce
1 TL Zucker

Zubereitung:

Rindfleisch in Würfel mit Kantenlänge ca. 2 cm schneiden, in einen Topf geben, so viel Wasser zugeben, bis das Fleisch bedeckt ist und zum Kochen bringen. Dabei abschäumen (den Sud kann man als Suppenbasis für z. B. Miyeok Guk verwenden).

Wenn das Fleisch gerade gar ist, den Sud abgießen, alle anderen Zutaten in den Topf geben und ca. 45 min bei kleiner Hitze schmoren.

Dabei gelegentlich umrühren.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Kong Namul Muchim (Sojabohnensprossensalat)

Eigentlich sollte es beim koreanischen Kochtreffen auch diesen Sojabohnensprossensalat geben. Dann aber landeten alle Sojabohnensprossen in der Suppe, und wir verzichteten kurzerhand auf den Salat. Da ich ihn aber schon in Bad Honnef aß, kann ich sagen: Er schmeckt!

Bis auf das Gotchugaru gibt es alle Zutaten im normalen Supermarkt. Das Gotchugaru kannst Du durch Chilipulver ersetzen, wenn Du nicht zum Asialaden kommst.

Kong Namul Muchim (Sojabohnensprossensalat)

Zutaten für 4 Portionen:

300 g Sojasprossen
2 EL dunkle Sojasauce
2 EL Wasser
1 EL Reisessig
1 EL dunkles Sesamöl
1 Knoblauchzehe
1 Prise Zucker
Gotchugaru nach Geschmack
1 Prise Pfeffer

Zubereitung:

Keimlinge waschen und verlesen, dabei nicht vergessen die Häutchen von den Köpfen zu entfernen.

Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, die Sojabohnenkeimlinge hinein geben und ca. 15 Minuten köcheln lassen.

Die restlichen Zutaten miteinander zu einem Dressing verrühren und über die blanchierten Keimlinge gießen.

Dieser Salat hält sich bis zu einer Woche gut im Kühlschrank.

12. Hamburg kocht!-Treffen - Korea: Oyi Sengtshe (Gurkensalat)

Oyi Sengtshe, Gurkensalat.
Koreanischer Gurkensalat gehört inzwischen zu meinen Lieblingsmittagspausenrezepten, und so war es klar, dass er auch bei unserem Koreakochtreffen auf den Tisch muss.

Bis auf Gotchugaru, dem Chilipulver, bekommst Du alle Zutaten im Supermarkt.

Gotchugaru kannst Du durch Chili ersetzen, falls Du nicht zu einem Asialaden kommst.

Oyi Sengtshe 

Zutaten für 4 Portionen:

1 Salatgurke
1 EL Reisessig
1 EL Wasser
1 EL Sojasauce
1 TL Gotchugaru
1 TL Salz
1 Zehe Knoblauch
1 TL dunkles Sesamöl
1 TL Sesam, geröstet

Zubereitung:

Die Gurke halbieren und mit dem Gemüsehobel in Scheiben hobeln.

Das Salz hinzufügen und die Gurke ca. 30 Minuten weinen lassen.

Die entwässerten Gurkenscheiben in ein Sieb geben, kurz abspülen und ausdrücken.

Aus den restlichen Zutaten ein Dressing anrühren und über die Gurkenscheiben geben.