Drei Tage war ich in Frankfurt und aß aushäusig. Das kommt baustellenbedingt öfter vor, seitdem unsere Küche so aussieht, war aber etwas Besonderes, weil ich zum ersten Mal seit dem Schlaganfall des Gatten alleine wegfuhr. Mir war unwohl, denn sein Mobilruf funktioniert ja nicht (sobald der Mobilruf mobil genutzt wird, setzt er Notrufe ab, und die Herren vom DRK Altona bekommen das nicht in den Griff, also bleibt der Mobilruf in Hamburg auf der Station, wo er nichts tut außer dekorativ auszusehen) und das Taschentelefon nutzt der Gatte aus Prinzip nicht, aber ständig aneinander gekettet zu sein, weil dem Gatten etwas passieren könnte, ist ja auch keine Lösung.
Der große Wocheneinkauf fiel also aus. Stattdessen war ich in der Kleinmarkthalle und entdeckte lustige Läden in der Frankfurter Innenstadt. Bis einschließlich Mittwoch war geplant, dass der Gatte und ich getrennt essen, hätte ich mich aus dem Vorrat verpflegt, aber der Gatte beschloss Sonnabend, er habe Sehnsucht und kam Montag nach Hamburg, damit wir den Rest der Woche gemeinsam verbringen können. Er bracht ein paar Lebensmittel von der Baustelle mit. Im Laufe der Woche war der Gatten dann öfter einkaufen. Ich shoppte online: Bücher und einen Luftfilter zum Mitnehmen.
Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:
Sonnabend und Sonntag während des Yarncamps versorgte uns Paula Catering mit Frühstück und Mittagessen. Das Essen war vegetarisch oder vegan und kam gut an. Ich fand's schön, vegetarisch bzw. vegan verpflegt zu werden ohne Diskussionen, dass es kein Fleisch gibt. Ich übernachtete im Spenerhaus und frühstückte dort auch, so dass ich die belegten Brötchen von Paula Catering nicht probierte.
Sonnabend ging's spontan mit sympathischer Begleitung ins Metropol. Wir waren früh dran und hatten das Glück, ohne Reservierung einen Zweitertisch zu bekommen. Ich wählte natürlich das Ossobuco vom Kalb mit Gremolata und frischen Tagliatelle, das ich am Vortag nicht essen konnte, weil es nicht auf der Gruppenkarte stand.
Ossobuco vom Kalb mit Gremolata und frischen Tagliatelle. |
Für die Rückfahrt am Sonntag wollte ich eigentlich Rindswurscht im Wasserweck von der legendären Frau Schreiber aus der Kleinmarkthalle besorgen, aber die Schlange war so lang, dass ich es nicht in der Session-Pause geschafft hätte. Also besorgte ich Fischbrötchen von Fisch Franke, und da ich mich nicht entscheiden konnte, konnte ich auf der Rückfahrt mit meiner Reisebegleitung teilen. Es gab wahlweise Walnussbrot mit Frischkäse und Räucherlachs oder Baguette mit Bismarck-Heringen.
Muss in Frankfurt einfach sein: Rindswurscht im Wasserweck von der legendären Frau Schreiber. |
Montag kam der Gatte von der Baustelle in die Wohnung, weil er fand, zehn Tage Trennung wären zu lang. Er brachte Nürnberger Rostbratwürstchen, Sauerkraut, Ananas und Spinatknödel mit. Ich befand, die Spinatknödel passen nicht und machte Kartoffelbrei. Alles andere bereitete der Gatte zu. Es ist immer wieder schön, nicht kochen zu müssen.
Dienstag machte der Gatte einen Großeinkauf. In der Wohnung haben wir tatsächlich nur wenig Lebensmittel, wenngleich der Vorrat übervoll ist. Mich stört das nicht so sehr, ich kann improvisieren und mich arrangieren, aber für den Gatten ist das nichts. Für ihm muss immer alles verfügbar sein. Der Gatte brachte mir meinen Lieblingskäse mit, was mich sehr freute. Abends gab's Spinatknödel mit Schmelztomaten und Parmesanbutter. Dem Gatten fehlte das Fleisch, aber ich wüsste beim besten Willen nicht, was da welches zu suchen hätte.
Mittwoch belegte der Gatte Brote mit Tomaten und Mozzarella. Das essen wir gerne. Dusseligerweise war der Basilikum im alt-neuen Garten.
Mittagessen im Büro: Die Apfelweinbeißer sind ein Mitbringsel aus Frankfurt, der Laugenbrezel kommt vom Bäcker gegenüber dem Büro. |
Donnerstag trabte ich zum Schlachter. Es gab Paella mit frischem Salat für mich und Prager Schinken mit Wirsing in Rahm und Salzkartoffeln für den Gatten. Als Dessert gab's Pflaumenkompott. Außerdem wollten noch zwei Portionen Kaiserschmarrn für's Wochenende mit.
Paella. Ich freue mich, dass der Schlachter Fischgerichte im Angebot hat, denn der Gatte isst so wenig und ungern Fisch. |
Auch Freitag trabte ich zum Schlachter. Es gab Rindfleisch „Bettelmanns Art“ mit Kartoffelknödel und als Dessert Tiramisù.
Gebacken wurde nicht. Montag gab's Apfel-Streusel-Muffins. Ich hatte die Hälfte der letzten Woche eingefroren und buk sie gefroren in 15 Minuten bei 100°C Umluft auf. Dienstag gab's Scones aus dem Vorrat. Mittwoch aß der Gatte Kuchen bei Schwiegermutter. Über Too good to go wurde nichts geholt.
Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.