Bei der Wochenplanung wusste ich noch nicht, wie ich den Wocheneinkauf wuppen sollte, aber durch die Mandelentzündung war ich unerwartet eine Woche zu Hause. Als ich fit genug war, um ein paar Stunden wach zu sein, begleitete mich der Gatte bei der ersten Hälfte des Einkaufs. Die zweite erledigte ich am 23. Dezember morgens um halb acht - das war in der lindgrünen Hölle erstaunlich entspannt. Der Discounter war so gut wie leer. Beim gegenüberliegenden Supermarkt standen sich Ware einräumende Verkäufer und verpeilte Kunden im Weg, aber auch hier war die Stimmung gelassen, begrüßte man sich mit Namen. In nicht mal einer halben Stunde war ich mit allem durch, inkl. Suchen, weil ich mich beiden Märkten noch nicht so richtig auskenne.
So kann man einen Falafel-Teller auch servieren. Über die Pizzen schweigen wir lieber. |
Im Laufe der Woche wurden noch Champignons gekauft - die aus dem Angebot im Supermarkt waren aus, und die zum regulären Preis waren mir zu teuer. Außerdem ging's mehrfach zum Bäcker, besorgte der Gatte Angebotsware und kaufte die Food-Abteilung der Metro leer. Angesichts der Anzahl der Flaschen, mit denen er zurückkam, muss er gedacht haben: Champagner ist 40% teurer als im Vorjahr? Ach, egal! Der Tiefkühler ist zudem dank seiner Spontankäufe mehr als voll, und die sparsame Hausfrau in mir, die weiß, dass sie einen Baukredit abzahlen, eine Haussanierung finanzieren muss, läuft Amok ...
Als ich diese Woche etwas bei Amazon* bestellen musste, weil ich keinen Plan hatte, wo sonst ich Knisterfolie und Urinalsiebe kaufen könnte und nach einer Woche Suche in den Geschäften in der Nähe schlichtweg keine Lust mehr hatte, weiter zu suchen, stellte ich fest, dass es sich anscheinend lohnt, in die lindgrüne Hölle und somit in die Nähe eines Amazon-Auslieferungslagers umzuziehen: Bestellungen, die ins alt-neue Haus geliefert werden sollen, kommen zwei Tage früher an als Bestellungen nach Hamburg.
Situationsbedingt war dies eines der merkwürdigsten Weihnachtsfeste, die wir je hatten. Heiligabend waren wir noch auf der Baustelle, kamen erst im Laufe des Tages zurück und waren dann platt. Der Gatte wird einfach seinen grippalen Infekt nicht los (hoffen wir mal, dass es wirklich nur der grippale Infekt ist), und ich bin einfach grunderschöpft. Zum Glück hatten wir schon früh beschlossen, wenig Aufwand zu treiben. So standen viele Vorräte auf dem Wochenplan.
Unser Plan für die letzte Woche des Jahres 2022. |
Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:
Sonnabend gab's Avocado mit Shrimps.
Sonntag fand zum ersten Mal seit Schwiegermutters Umzug wieder das traditionelle Weihnachtsessen bei ihr statt, diesmal in ihrer Wohnung in der Seniorenwohnanlage. Auch, wenn es viel einfacher abläuft als früher in ihrem Haus, machte sie sich doch viel Stress. Ich versuchte, ihr etwas abzunehmen, weswegen wir das NT-gegarte Roastbeef mitbrachten. Sie sorgte gemeinsam mit Tante für die Beilagen in Form von Speckbohnen und Sellerie-Kartoffel-Püree und für das Dessert. Sie entschuldigte sich, dass das Tiramisù, das sich der Gatte wünschte, gekauft war, denn es selbst zu machen, wäre zu viel für sie gewesen. Das gekaufte war völlig okay, aber es wäre auch in Ordnung gewesen, hätten wir das Tiramisù mitgebracht. Das macht sich ja quasi von selbst. Nur wusste ich nichts vom Wunsch des Gatten ...
Ich war nicht sicher, ob vom Roastbeef Reste übrigblieben und setzte für Montag Paprika-Hack-Pfanne auf den Plan. Die Paprika waren noch von der Vorwoche übrig und Hack wohnt normalerweise immer im Tiefkühler. Es gab Roastbeef mit Sellerie-Kartoffel-Püree. Ich wollte noch Speckbohnen dazu machen, was der Gatte aber zu aufwändig fand - schließlich soll ich mich erholen. Montag wurde auch mal wieder Paniermehl hergestellt. Das mache ich in der Regel selbst.
Dienstag setzte ich Fischbrote auf den Plan. Es gab Paprika-Hack-Pfanne.
Mittwoch gab's Spätzle-Hähnchen-Topf.
Donnerstag fuhren wir mit Schwiegermutter und Tante in die lindgrüne Hölle, um ihnen das alt-neue Haus und unserer neue Heimat zu zeigen. Mittags waren wir fremdessen, und dementsprechend gab's abends nur noch eine Kleinigkeit.
Freitag gab's wieder Spätzle-Hähnchen-Topf, diesmal mit einem Tomatensalat dazu.
Gebacken wurde wieder nicht. Ich überlegte kurz, denn Weihnachten wäre Zeit gewesen, aber wie vermutet, buken Schwiegermutter und Tante Kekse, die wir Weihnachten bekamen. Außerdem waren reichlich Stollen und Weihnachtssüßigkeiten da. Über Too good to go wurde ebenfalls nichts geholt. Es gab zwar reichlich Gelegenheiten, denn durch die aktuelle Urlaubszeit war die Nachfrage oft gering, aber wir brauchten schlichtweg nichts. Ich schaffte es sogar, mir Obstsalat mit Joghurt für die Mittagspausen mitzunehmen.
Bleibt zuversichtlich, bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.
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