Er räumt auf und kämpft gegen ihre Einkaufstaschen an, die sie nach der Arbeit einfach im Flur stehen lässt, bis sie die Sachen darin braucht.
Nach der dritten Tasche mit jeweils einem Wollknäuel, das er jeweils auf's Sofa legte, weil er nicht wusste, wohin damit, fragt er genervt: "Sachmal, wo sammelst du eigentlich deine Wolle?! Hast Du dafür keine Aufbewahrung?!"
Sie: "Doch, das Sofa."
Sonntag, 31. Januar 2016
Donnerstag, 28. Januar 2016
Roastbeef im Steinpilz-Schinken-Mantel mit sardischer Kartoffelpfanne
Dieses Gericht bereitet der Gatte gerne zu, wenn Gäste kommen. Ich glaube, er hat es vor vielen, vielen Monden mal beim DePerfekten Dinner gesehen.
Hinter der sardischen Kartoffelpfanne verbergen sich im Prinzip schnöde Rosmarinkartoffeln. Das Rezept stammt aus dem leider nur noch antiquarisch erhältlichen essen & trinken - Buch "Kochen mit Kräutern und Gewürzen", aus dem ich sehr gerne koche.
Roastbeef im Steinpilz-Schinken-Mantel mit sardischer Kartoffelpfanne
Zutaten für 4 Portionen:
1 kg Roastbeef
2 EL Butter
12 Scheiben Schinken (je nach Größe evtl. mehr)
1 Handvoll Steinpilze, getrocknete
500 g Drillinge
2 Zweige Rosmarin
2 EL Oliven, schwarz, ohne Stein
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Die getrockneten Pilze im lauwarmen Wasser einweichen, dann abtropfen lassen.
Den Ofen auf 80 Grad vorheizen.
Butter in einer Pfanne erhitzen und das Roastbeef sorgfältig von allen Seiten anbraten (ich salze das Fleisch nicht vorher, weil der Schinken in der Regel Salz abgibt, pfeffere das Fleisch nur etwas).
Den Schinken überlappend auslegen, so dass keine Lücken entstehen. Die abgetropften Pilze darauf verteilen, dann das Roastbeef mittig legen und mit den Pilzen im Schinken einschlagen (geht am Besten zu zweit).
Das Schinken-Pilz-Roastbeef-Paket verschnüren und in einen offenen Bräter in den Ofen legen. Fleischthermometer in den Braten stecken.
Das Roastbeef ca. eine Stunde bei 80 Grad garen bzw. so lange, bis es eine Kerntemperatur von 60 Grad bis 65 Grad hat.
Für die sardische Kartoffelpfanne die Kartoffeln schälen oder gründlich bürsten, dann leicht ankochen, aber so, dass sie nicht ganz gar sind. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und die Kartoffeln samt Rosmarinzweigen anbraten. Zum Schluss die Oliven noch kurz mitziehen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Roastbeef vom Küchengarn befreien, in dünne Scheiben schneiden und mit den Kartoffeln anrichten.
Wer mag, zieht aus Pilzwasser und Bratensaft eine Sauce.
Hinter der sardischen Kartoffelpfanne verbergen sich im Prinzip schnöde Rosmarinkartoffeln. Das Rezept stammt aus dem leider nur noch antiquarisch erhältlichen essen & trinken - Buch "Kochen mit Kräutern und Gewürzen", aus dem ich sehr gerne koche.
Roastbeef im Steinpilz-Schinken-Mantel mit sardischer Kartoffelpfanne. |
Zutaten für 4 Portionen:
1 kg Roastbeef
2 EL Butter
12 Scheiben Schinken (je nach Größe evtl. mehr)
1 Handvoll Steinpilze, getrocknete
500 g Drillinge
2 Zweige Rosmarin
2 EL Oliven, schwarz, ohne Stein
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Die getrockneten Pilze im lauwarmen Wasser einweichen, dann abtropfen lassen.
Den Ofen auf 80 Grad vorheizen.
Butter in einer Pfanne erhitzen und das Roastbeef sorgfältig von allen Seiten anbraten (ich salze das Fleisch nicht vorher, weil der Schinken in der Regel Salz abgibt, pfeffere das Fleisch nur etwas).
Der Schinken ist bereit, das Roastbeef zu empfangen. |
Das Schinken-Pilz-Roastbeef-Paket verschnüren und in einen offenen Bräter in den Ofen legen. Fleischthermometer in den Braten stecken.
Das Roastbeef ca. eine Stunde bei 80 Grad garen bzw. so lange, bis es eine Kerntemperatur von 60 Grad bis 65 Grad hat.
Schinken, Roastbeef und Steinpilze sind vereint. |
Das Roastbeef vom Küchengarn befreien, in dünne Scheiben schneiden und mit den Kartoffeln anrichten.
Wer mag, zieht aus Pilzwasser und Bratensaft eine Sauce.
Dienstag, 26. Januar 2016
Blogger für Flüchtlinge: Schulspeisung, Schwedenspeisung und die Kekssuppe
In der Freitagsausgabe des Abendblatts findet sich ein Artikel zum Schulbeginn in Hamburg nach dem Zweiten Weltkrieg, "Schule 1946: 'Hungern, frieren – und ein bisschen lernen'", der mich daran erinnerte, dass ich schon länger mal über Kekssuppe schreiben wollte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam die deutsche Zivilbevölkerung viel Hilfe von den Staaten, mit denen Nazi-Deutschland nur wenige Monate vorher noch im Krieg war. In Hamburg sprangen im harten Nachkriegswinter 1946/1947 auch die Schweden ein: Sie verteilten an die drei- bis sechsjährigen Suppe, oft die typische Erbsensuppe, die in vielen skandinavischen Ländern gerne gegessen wird, gelegentlich Milchsuppe (gekochte, mit Mehl gebundene Milch) und Lebertran.
Spricht man mit denen, die damals von der Schwedenspeisung profitieren durften, erinnern sich viele außer an den gräuslichen Geschmack des Lebertrans vor allem an eins: Kekssuppe.
Nur: Die gab es bei den Schweden gar nicht, wohl aber bei den Briten und Amerikanern, die ebenfalls dazu beitrugen, die Not der deutschen Zivilbevölkerung ein ganz klein wenig zu lindern. Dass dieses nur im Ansatz gelang, steht auf einem anderen Blatt. Sicher ist: Ohne die Hilfe der Alliierten, aus Schweden, Dänemark, der Schweiz, Chile, Südafrika und anderer Nationen hätten viele deutsche Kinder die Nachkriegswinter zwischen 1946 und 1949 nicht überlebt.
Dabei war es nicht etwa so, dass es den Ländern, die halfen, wirtschaftlich besser ging. Im Gegenteil: Bis weit in die 1950er Jahre waren beispielsweise in Großbritannien Lebensmittel rationiert, um einen Überschuss zu erzeugen, mit dem die deutsche Zivilbevölkerung unterstützt werden konnte. Die Bevölkerung dort hungerte also, damit die Deutschen ein wenig mehr zu essen hatten.
Allein in Hamburg wurden durch die Schwedenspeisung täglich 40.000 Essen zubereitet und an zwei- bis sechsjährige Kinder ausgegeben. Eines war meine Tante, die kleine Schwester meines Vaters. Von den beiden habe ich hier schon mal erzählt.
Insgesamt waren es für alle Bevölkerungsteile 160.000 Portionen Hilfsspeisungen - pro Tag. Alleine in Hamburg. Gekocht wurde damals auf dem alten Schlachthofgelände im Karoviertel mit Dampf, der aus dem Kraftwerk Karoline kam - zum Kochen mit Dampf brauchte man weniger Kohle, und Kohle war in den Nachkriesgwintern noch knapper als Nahrung.
Zweimal täglich wurde die Schwedenspeisung an 350 Ausgabestellen überall in Hamburg ausgegeben, nachdem sie mühselig dort hin transportiert wurde - bei Schnee und Eis kein leichtes oder ungefährliches Unterfangen.
Bei der Verteilung wurde darauf geachtet, dass die Kinder sofort aßen, nichts mit nach Hause nahmen. Das hatte zwei Gründe: Die Schwedenspeisung sollte den Schwächsten, den Kindern, zugute kommen, und immer wieder überfielen ausgehungerte Erwachsene Kinder, die das Essen im Henkelmann mit nach Hause nahmen.
Die Kekssuppe, an die sich viele erinnern, ist je nach Schilderung eine erwärmte Milchpulver-Wasser-Mischung mit Zwieback oder - viel wahrscheinlicher, da im angloamerikanischen Raum verbreiteter und nahrhafter, Quaker Oats Cookies*, Haferkekse. Für letztere spricht vor allem die Aussage, dass in der Suppe gelegentlich auch Schokostückchen oder Rosinen schwammen.
Oft ist von einer gebundenen Milchsuppe, in der Kekse schwammen, die Rede. Das geht dann in Richtung einer süßen Pudding- oder Milchsuppe, wie sie seit Jahrhunderten in vielen Ländern für Kinder zubereitet wird. Ich vermute, dass die Zusammensetzung der Kekssuppe stark schwankte und auch regional unterschiedlich war, dass verkocht wurde, was zu bekommen war.
Nur die Kekssuppe, die gab's bei der Schwedenspeisung halt nicht.
Kekssuppe
Zutaten für 1 - 2 Portionen:
500 ml Milch
1 Prise Salz
20 g Stärke
1 - 2 EL Zucker
Mark einer halben Vanilleschote
3 - 4 Frühstückskekse oder auch mehr, je nach Geschmack. Falls Du keien Quaker Oats Cookies* bekommst, kannst Du auch McVities*, Granola* oder Frühstückskekse* nehmen
Die Milch zum Kochen bringen, die Prise Salz dazu geben, dann die Stärkemischung einrühren. Den Topf vom Herd nehmen und die Milchmischung ausquellen lassen.
Kekse in einen Teller geben, die Milchmischung darüber gießen und servieren.
Hier gibt es ein Filmdokument zur Schulspeisung 1946 und hier einen ausführlichen Artikel über die Schwedenspeisung. Diese Beitrag unterstützt die Initiative "Blogger für Flüchtlinge".
*Affiliate links und Bücher zum Thema:
Kekssuppe. |
Spricht man mit denen, die damals von der Schwedenspeisung profitieren durften, erinnern sich viele außer an den gräuslichen Geschmack des Lebertrans vor allem an eins: Kekssuppe.
Nur: Die gab es bei den Schweden gar nicht, wohl aber bei den Briten und Amerikanern, die ebenfalls dazu beitrugen, die Not der deutschen Zivilbevölkerung ein ganz klein wenig zu lindern. Dass dieses nur im Ansatz gelang, steht auf einem anderen Blatt. Sicher ist: Ohne die Hilfe der Alliierten, aus Schweden, Dänemark, der Schweiz, Chile, Südafrika und anderer Nationen hätten viele deutsche Kinder die Nachkriegswinter zwischen 1946 und 1949 nicht überlebt.
Dabei war es nicht etwa so, dass es den Ländern, die halfen, wirtschaftlich besser ging. Im Gegenteil: Bis weit in die 1950er Jahre waren beispielsweise in Großbritannien Lebensmittel rationiert, um einen Überschuss zu erzeugen, mit dem die deutsche Zivilbevölkerung unterstützt werden konnte. Die Bevölkerung dort hungerte also, damit die Deutschen ein wenig mehr zu essen hatten.
Ausgabe der Schulspeisung an einer Hamburger Schule 1946 (Quelle: DGDB). |
Insgesamt waren es für alle Bevölkerungsteile 160.000 Portionen Hilfsspeisungen - pro Tag. Alleine in Hamburg. Gekocht wurde damals auf dem alten Schlachthofgelände im Karoviertel mit Dampf, der aus dem Kraftwerk Karoline kam - zum Kochen mit Dampf brauchte man weniger Kohle, und Kohle war in den Nachkriesgwintern noch knapper als Nahrung.
Zweimal täglich wurde die Schwedenspeisung an 350 Ausgabestellen überall in Hamburg ausgegeben, nachdem sie mühselig dort hin transportiert wurde - bei Schnee und Eis kein leichtes oder ungefährliches Unterfangen.
Bei der Verteilung wurde darauf geachtet, dass die Kinder sofort aßen, nichts mit nach Hause nahmen. Das hatte zwei Gründe: Die Schwedenspeisung sollte den Schwächsten, den Kindern, zugute kommen, und immer wieder überfielen ausgehungerte Erwachsene Kinder, die das Essen im Henkelmann mit nach Hause nahmen.
Die Kekssuppe, an die sich viele erinnern, ist je nach Schilderung eine erwärmte Milchpulver-Wasser-Mischung mit Zwieback oder - viel wahrscheinlicher, da im angloamerikanischen Raum verbreiteter und nahrhafter, Quaker Oats Cookies*, Haferkekse. Für letztere spricht vor allem die Aussage, dass in der Suppe gelegentlich auch Schokostückchen oder Rosinen schwammen.
Kekssuppe. |
Nur die Kekssuppe, die gab's bei der Schwedenspeisung halt nicht.
Kekssuppe
Zutaten für 1 - 2 Portionen:
500 ml Milch
1 Prise Salz
20 g Stärke
1 - 2 EL Zucker
Mark einer halben Vanilleschote
3 - 4 Frühstückskekse oder auch mehr, je nach Geschmack. Falls Du keien Quaker Oats Cookies* bekommst, kannst Du auch McVities*, Granola* oder Frühstückskekse* nehmen
Zubereitung:
1 EL Milch abnehmen und mit Stärke, Zucker und Vanillemark klümpchenfrei verrühren.
1 EL Milch abnehmen und mit Stärke, Zucker und Vanillemark klümpchenfrei verrühren.
Die Milch zum Kochen bringen, die Prise Salz dazu geben, dann die Stärkemischung einrühren. Den Topf vom Herd nehmen und die Milchmischung ausquellen lassen.
Kekse in einen Teller geben, die Milchmischung darüber gießen und servieren.
Hier gibt es ein Filmdokument zur Schulspeisung 1946 und hier einen ausführlichen Artikel über die Schwedenspeisung. Diese Beitrag unterstützt die Initiative "Blogger für Flüchtlinge".
*Affiliate links und Bücher zum Thema:
Sonntag, 24. Januar 2016
Szenen einer Ehe: Strickliesel I
Beide stehen im Bastelladen vor dem Regal mit dem Strickzubehör. Neben ihnen steht eine Kundin vor dem Wollregal.
Sie sucht konzentriert die Auslagen ab und überlegt, ob und was sie braucht.
Er guckt sich alles interessiert an, denn Stricken und Häkeln ist für ihn eine völlig neue Welt.
Er greift nach einer tunesischen Häkelnadel, muster sie interessiert und sagt: "Ach guck mal, das ist ist also so ein Instrument, mit dem damals die alten Ägypter den toten Pharaonen vorm Einbalsamieren das Hirn durch die Nase gezogen haben."
Während sie desinteressiert grunzt, blickt er sich um und fragt: "Sachma, warum geht denn die Frau, die gerade noch neben uns stand, so hastig aus dem Laden raus?!"
Sie sucht konzentriert die Auslagen ab und überlegt, ob und was sie braucht.
Er guckt sich alles interessiert an, denn Stricken und Häkeln ist für ihn eine völlig neue Welt.
Er greift nach einer tunesischen Häkelnadel, muster sie interessiert und sagt: "Ach guck mal, das ist ist also so ein Instrument, mit dem damals die alten Ägypter den toten Pharaonen vorm Einbalsamieren das Hirn durch die Nase gezogen haben."
Während sie desinteressiert grunzt, blickt er sich um und fragt: "Sachma, warum geht denn die Frau, die gerade noch neben uns stand, so hastig aus dem Laden raus?!"
Donnerstag, 21. Januar 2016
Fischfilet mit Fenchel und Reis aus dem Tischdampfgarer
Gelegentlich koche ich gerne Reis im Tischdampfgarer. Bei diesem Rezept macht es nicht wirklich Sinn, denn die Garzeiten von Fisch und Fenchel sind vergleichsweise kurz - aus irgendeinem Grund braucht Reis in unserem Tischdampfgarer nämlich geschlagene 40 Minuten.
Fischfilet mit Fenchel und Reis aus dem Tischdampfgarer
Zutaten für 4 Portionen:
1 kg Fischfilet (Sorte nach Geschmack)
100 g Reis
200 ml Wasser oder Gemüsebrühe
1 Knolle Fenchel (je nach Größe auch 2 Knollen)
ggf. Knoblauchflocken
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Vorweg: Ich habe einen Tefal VS 4001 VitaCuisine* - bei anderen Geräten kann die Zubereitung abweichen.
Reis mit Wasser oder Gemüsebrühe in den Reisbehälter des Dampfgarers geben und 20 Minuten dämpfen.
Währenddessen den Fenchel waschen, putzen, in Scheiben schneiden und in einen Garkorb geben. Nach Geschmack Knoblauchflocken dazu geben. Das Fischfilet säubern und auf die Garplatte legen.
Nach 30 Minuten den Garkorb mit dem Fenchel in den Garraum zum Reisbehälter geben und die Garplatte mit dem Fisch auf den Garraum legen. Zusammen mit dem Reis weitere 10 Minuten dämpfen.
Fenchel mit Salz und Pfeffer abschmecken. Reis, Fenchel und Fisch anrichten. Dazu passt eine kalte Knoblauchsauce.
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Fischfilet mit Fenchel und Reis aus dem Tischdampfgarer. |
Zutaten für 4 Portionen:
1 kg Fischfilet (Sorte nach Geschmack)
100 g Reis
200 ml Wasser oder Gemüsebrühe
1 Knolle Fenchel (je nach Größe auch 2 Knollen)
ggf. Knoblauchflocken
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Vorweg: Ich habe einen Tefal VS 4001 VitaCuisine* - bei anderen Geräten kann die Zubereitung abweichen.
Reis mit Wasser oder Gemüsebrühe in den Reisbehälter des Dampfgarers geben und 20 Minuten dämpfen.
Währenddessen den Fenchel waschen, putzen, in Scheiben schneiden und in einen Garkorb geben. Nach Geschmack Knoblauchflocken dazu geben. Das Fischfilet säubern und auf die Garplatte legen.
Nach 30 Minuten den Garkorb mit dem Fenchel in den Garraum zum Reisbehälter geben und die Garplatte mit dem Fisch auf den Garraum legen. Zusammen mit dem Reis weitere 10 Minuten dämpfen.
Fenchel mit Salz und Pfeffer abschmecken. Reis, Fenchel und Fisch anrichten. Dazu passt eine kalte Knoblauchsauce.
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Dienstag, 19. Januar 2016
Geschmorte Lammkeule mit Topinambur und Pontack-Sauce
Erinnerst Du Dich an das Rezept für die Pontak-Sauce, das ich 2009 bloggte? Die Sauce, die die Kleinigkeit von 7 Jahren Reifezeit braucht? Die ist in diesem Jahr fertig.
Ich habe tatsächlich noch das eine oder andere Fläschchen aus dem Jahr 2009 im Vorratsschrank, inzwischen aber schon mehrfach neue Pontack-Sauce angesetzt, denn sie schmeckt uns wirklich gut. Je länger sie reift, um so intensiver schmeckt sie.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Du gerade keine Pontack-Sauce zur Hand hast, kannst Du sie in diesem Rezept durch Sojasauce oder Fliederbeerlikör ersetzen. Ich würde dann allerdings nicht die gesamte Menge sofort dazu geben, sondern immer mal wieder abschmecken.
Die Topinambur verschwinden bei dieser Zubereitung quasi. Deswegen bietet es sich an, ihn nochmals als Beilage zu servieren oder erst etwa 20 Minuten vor Ende der Garzeit dazuzugeben. Apropos Garzeit: Wenn Du nicht möchtest, dass das Fleisch so gegart ist, dass es vom Knochen abfällt, arbeite mit der Kerntemperaturmethode und gare es, bis es ca. 65°C hat.
Dieses Rezept macht mit bei "DienstagsDinge".
Geschmorte Lammkeule mit Topinambur und Pontack-Sauce
Zutaten für 4 Portionen:
250 g Topinambur
10 Schalotten
3 Knoblauchzehen
Salz
Pfeffer
Olivenöl
1 1/2 kg Lammkeule mit Knochen
2 Zweige Thymian
2 Zweige Ysop
1/2 Liter Weißwein
1/4 Liter Pontack-Sauce
Zubereitung
Schalotten schälen. Topinambur unter fließend kaltem Wasser gut bürsten und in grobe Stücke schneiden (kleine Knollen können ganz bleiben). Bis zur weiteren Verarbeitung in Zitronenwasser lagern, damit die Stücke nicht braun werden. Knoblauch nur abspülen, der bleibt in der Schale.
Aus Salz, grob gemahlenem / gestoßenen Pfeffer und Olivenöl eine Paste zubereiten. Lammkeule damit gut einreiben und in einem ofenfesten Topf von allen Seiten anbraten. Herausnehmen und kurz beiseite legen.
Topinambur, Schalotten und Knoblauch im Lamm-Topf anbraten, mit der Hälfte des Weißweins ablöschen, das Lamm wieder in den Topf legen, Kräuter dazu geben und den Topf bei 220° Grad für 30 Minuten in den Ofen geben. Dann die Temperatur auf ca. 160 Grad reduzieren und den restlichen Wein sowie die Pontack-Sauce angießen.
Die Keule etwa zweieinhalb bis drei Stunden garen, dabei zwei-, dreimal wenden und mit der Wein-Saucen-Fleischsaft-Mischung übergießen. Spätestens zur Hälfte der Garzeit die Keule abdecken.
Die Keule ist fertig gegart, wenn sich das Fleisch leicht vom Knochen ablösen lässt.
Wer mag, zieht aus dem Bratensaft eine Sauce. Man kann den Bratensaft aber auch einfach nur mit Brot tunken und die Keule ohne weitere Beilagen servieren. Ansonsten schmecken Kartoffeln oder ein Topinambur-Apfel-Gratin dazu.
Ich habe tatsächlich noch das eine oder andere Fläschchen aus dem Jahr 2009 im Vorratsschrank, inzwischen aber schon mehrfach neue Pontack-Sauce angesetzt, denn sie schmeckt uns wirklich gut. Je länger sie reift, um so intensiver schmeckt sie.
Die Lammkeule auf dem Weg in den Ofen. |
Die Topinambur verschwinden bei dieser Zubereitung quasi. Deswegen bietet es sich an, ihn nochmals als Beilage zu servieren oder erst etwa 20 Minuten vor Ende der Garzeit dazuzugeben. Apropos Garzeit: Wenn Du nicht möchtest, dass das Fleisch so gegart ist, dass es vom Knochen abfällt, arbeite mit der Kerntemperaturmethode und gare es, bis es ca. 65°C hat.
Die Lammkeule auf dem Weg an den Tisch. |
Geschmorte Lammkeule mit Topinambur und Pontack-Sauce
Zutaten für 4 Portionen:
250 g Topinambur
10 Schalotten
3 Knoblauchzehen
Salz
Pfeffer
Olivenöl
1 1/2 kg Lammkeule mit Knochen
2 Zweige Thymian
2 Zweige Ysop
1/2 Liter Weißwein
1/4 Liter Pontack-Sauce
Zubereitung
Schalotten schälen. Topinambur unter fließend kaltem Wasser gut bürsten und in grobe Stücke schneiden (kleine Knollen können ganz bleiben). Bis zur weiteren Verarbeitung in Zitronenwasser lagern, damit die Stücke nicht braun werden. Knoblauch nur abspülen, der bleibt in der Schale.
Aus Salz, grob gemahlenem / gestoßenen Pfeffer und Olivenöl eine Paste zubereiten. Lammkeule damit gut einreiben und in einem ofenfesten Topf von allen Seiten anbraten. Herausnehmen und kurz beiseite legen.
Topinambur, Schalotten und Knoblauch im Lamm-Topf anbraten, mit der Hälfte des Weißweins ablöschen, das Lamm wieder in den Topf legen, Kräuter dazu geben und den Topf bei 220° Grad für 30 Minuten in den Ofen geben. Dann die Temperatur auf ca. 160 Grad reduzieren und den restlichen Wein sowie die Pontack-Sauce angießen.
Die Keule etwa zweieinhalb bis drei Stunden garen, dabei zwei-, dreimal wenden und mit der Wein-Saucen-Fleischsaft-Mischung übergießen. Spätestens zur Hälfte der Garzeit die Keule abdecken.
Die Keule ist fertig gegart, wenn sich das Fleisch leicht vom Knochen ablösen lässt.
Wer mag, zieht aus dem Bratensaft eine Sauce. Man kann den Bratensaft aber auch einfach nur mit Brot tunken und die Keule ohne weitere Beilagen servieren. Ansonsten schmecken Kartoffeln oder ein Topinambur-Apfel-Gratin dazu.
Sonntag, 17. Januar 2016
Szenen einer Ehe: Geben und Nehmen
Im Dänemark-Urlaub, im Auto. Rechts und links der Straße sind einige Wegweise für Put-and-Take-Seen.
Er: "Sachma, was ist eigentlich Put and Take?"
Sie: "Ich glaube, da putst du 'ne Angel rein und takest einen Fisch 'raus. Hat mir mal der Mann einer Kollegin so erklärt. Da zu angeln, ist so idiotensicher, wie zum Fischhöker zu gehn. Du fängst immer was."
Er: "Ach. Ich dachte, man muss einen kleinen Fisch mitbringen und aussetzen, damit man einen großen angeln darf."
Er: "Sachma, was ist eigentlich Put and Take?"
Sie: "Ich glaube, da putst du 'ne Angel rein und takest einen Fisch 'raus. Hat mir mal der Mann einer Kollegin so erklärt. Da zu angeln, ist so idiotensicher, wie zum Fischhöker zu gehn. Du fängst immer was."
Er: "Ach. Ich dachte, man muss einen kleinen Fisch mitbringen und aussetzen, damit man einen großen angeln darf."
Donnerstag, 14. Januar 2016
Winterliche Wurzelgemüsesuppe mit Topinambur und karamellisierten Thymian-Maronen
Im Winter wärmt eine Gemüsesuppe richtig durch. In dieser lässt sich auch prima ein Rest Knollensellerie unterbringen. Den mag ich nämlich nicht wirklich.
Übrigens: Falls Du Probleme hast, Topinambur im Supermarkt zu finden, schau mal, ob's in der Gemüseabteilung eine extra Exotenabteilung gibt. In meinem Supermarkt liegt da nämlich inzwischen nicht mehr nur Obst, sondern auch einiges an Gemüse, was ich da nicht vermutet hätte.
Für vegan essende Gäste lässt sich das Rezept leicht umwandeln, indem Butter, Schlagsahne und Milch durch entsprechende Sojaprodukte ersetzt werden.
Winterliche Wurzelgemüsesuppe mit karamellisierten Thymian-Maronen
Zutaten für 8 Portionen:
250 g Knollensellerie
250 g Petersilienwurzel
500 g Topinambur
100 g Kartoffeln
2 Lorbeerblätter
2 Schalotten
4 EL Butter
1 1/2 Liter Gemüsebrühe
100 ml Schlagsahne
100 ml Milch
Salz
Pfeffer
Chiliflocken
1 Spritzer Zitronensaft
250 g geschälte Maronen
2 EL Zucker
18 Stiele Thymian
Zubereitung:
Sellerie, Petersilienwurzeln, Topinambur und Kartoffeln putzen, schälen und in 1 cm große Stücke schneiden. Lorbeerblätter mehrfach einschneiden. Schalotten schälen und fein würfeln.
Schalotten in 2 EL Butter glasig dünsten. Die Gemüsestücke zugeben und etwa 3 Minuten unter Rühren mitdünsten. Gemüsebrühe und das Lorbeerblatt zugeben. Aufkochen und dann bei milder Hitze 25 bis 30 Minuten kochen, bis das Gemüse weich ist.
Lorbeerblatt entfernen. Mit Salz, Pfeffer, Chiliflocken und Zitronensaft abschmecken und mit der Sahne fein pürieren. Die Hälfte durch ein feines Sieb passieren und wieder zum Rest geben.
Für die Thymian-Maronen vom Thymian die Blättchen abzupfen und die Maronen grob zerkleinern. Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren. Gemüsebrühe zugießen – Vorsicht, das spritzt! Mischung bei milder Hitze unter Rühren kochen, bis sich der Karamell vom Topfboden gelöst hat. Maronen und die abgezupften Thymianblättchen unterrühren und kochen, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist. Dann die restliche Butter unterrühren.
Die Milch erhitzen und aufschäumen. Die Suppe anrichten und den Milchschaum oben auf die Suppe geben. Darauf je einen EL Maronen geben.
Übrigens: Falls Du Probleme hast, Topinambur im Supermarkt zu finden, schau mal, ob's in der Gemüseabteilung eine extra Exotenabteilung gibt. In meinem Supermarkt liegt da nämlich inzwischen nicht mehr nur Obst, sondern auch einiges an Gemüse, was ich da nicht vermutet hätte.
Für vegan essende Gäste lässt sich das Rezept leicht umwandeln, indem Butter, Schlagsahne und Milch durch entsprechende Sojaprodukte ersetzt werden.
Winterliche Wurzelgemüsesuppe mit Topinambur und karamellisierten Thymian-Maronen. |
Zutaten für 8 Portionen:
250 g Knollensellerie
250 g Petersilienwurzel
500 g Topinambur
100 g Kartoffeln
2 Lorbeerblätter
2 Schalotten
4 EL Butter
1 1/2 Liter Gemüsebrühe
100 ml Schlagsahne
100 ml Milch
Salz
Pfeffer
Chiliflocken
1 Spritzer Zitronensaft
250 g geschälte Maronen
2 EL Zucker
18 Stiele Thymian
Zubereitung:
Sellerie, Petersilienwurzeln, Topinambur und Kartoffeln putzen, schälen und in 1 cm große Stücke schneiden. Lorbeerblätter mehrfach einschneiden. Schalotten schälen und fein würfeln.
Schalotten in 2 EL Butter glasig dünsten. Die Gemüsestücke zugeben und etwa 3 Minuten unter Rühren mitdünsten. Gemüsebrühe und das Lorbeerblatt zugeben. Aufkochen und dann bei milder Hitze 25 bis 30 Minuten kochen, bis das Gemüse weich ist.
Lorbeerblatt entfernen. Mit Salz, Pfeffer, Chiliflocken und Zitronensaft abschmecken und mit der Sahne fein pürieren. Die Hälfte durch ein feines Sieb passieren und wieder zum Rest geben.
Für die Thymian-Maronen vom Thymian die Blättchen abzupfen und die Maronen grob zerkleinern. Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren. Gemüsebrühe zugießen – Vorsicht, das spritzt! Mischung bei milder Hitze unter Rühren kochen, bis sich der Karamell vom Topfboden gelöst hat. Maronen und die abgezupften Thymianblättchen unterrühren und kochen, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist. Dann die restliche Butter unterrühren.
Die Milch erhitzen und aufschäumen. Die Suppe anrichten und den Milchschaum oben auf die Suppe geben. Darauf je einen EL Maronen geben.
Dienstag, 12. Januar 2016
Gekochte Integration oder Schwaben trifft Griechenland: Ofenschlupfer nach Art einer Moussaka
In Hvide Sande kauften wir beim Bäcker ein sehr leckeres französisches Weißbrot, das wir im Urlaub nicht ganz auf aßen. Wieder zu Hause, befand ich, die letzten fünf Scheiben würden nicht zu Semmelbröseln, sondern zu einem pikanten Ofenschlupfer. Da wir auch noch Schafskäse hatten, der von Hamburg nach Bjerregård und zurück fuhr, war schnell klar, wir bräuchten nur noch Hack, dann würde "irgendwas griechisch Inspiriertes" daraus.
Es wurde gekochte Integration: Brot und Eier kamen aus Dänemark, Hack und Milch aus Schleswig-Holstein, der Schafskäse aus Bulgarien, die Aubergine aus Marokko, Knoblauch, Zwiebeln und Petersilie irgendwo aus Deutschland, der getrocknete Oregano aus dem Garten, das Salz aus Bayern, der Pfeffer aus Weitfortistan ...
Ofenschlupfer nach Art einer Moussaka
Zutaten für 6 bis 8 Portionen:
5 Scheiben altbackenes Weißbrot
800 ml Milch
800 g Schafskäse
1 Aubergine, gewaschen, geputzt und in Scheiben geschnitten
1 Zwiebel, geschält und fein gehackt
1 Knoblauchzehe, geschält und gepresst
500 g Hack
Tomatenmark
Paprikapulver, edelsüß
Öl
2 Eier
Glatte Petersilie, Menge nach Geschmack, die Blätter fein gehackt
Oregano, getrocknet
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Eine Auflaufform mit dem Weißbrot auslegen.
Die Hälfte der Milch mit der Hälfte des Schafskäses vermischen (das geht gut mit dem Pürierstab) und über die Brotscheiben gießen.
Öl in einer Pfanne erhitzen und die Auberginenscheiben darin anbraten. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Öl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten. Hack, Tomatenmark und Paprika dazu geben und das Hack krümelig braten. Mit Petersilie, Oregano, Salz und Pfeffer abschmecken und auf die Brotscheiben geben. Die Auberginen auf das Hack geben.
Die restliche Milch mit den Eiern verquirlen und den restlichen Schafskäse hineinbröseln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und über die Auberginen gießen.
Den Ofenschlupfer bei 160°C (Umluft) ca. 30 Minuten im Ofen garen, bis er oben goldbraun ist.
Ofenschlupfer nach Art einer Moussaka. |
Ofenschlupfer nach Art einer Moussaka
Zutaten für 6 bis 8 Portionen:
5 Scheiben altbackenes Weißbrot
800 ml Milch
800 g Schafskäse
1 Aubergine, gewaschen, geputzt und in Scheiben geschnitten
1 Zwiebel, geschält und fein gehackt
1 Knoblauchzehe, geschält und gepresst
500 g Hack
Tomatenmark
Paprikapulver, edelsüß
Öl
2 Eier
Glatte Petersilie, Menge nach Geschmack, die Blätter fein gehackt
Oregano, getrocknet
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Eine Auflaufform mit dem Weißbrot auslegen.
Die Hälfte der Milch mit der Hälfte des Schafskäses vermischen (das geht gut mit dem Pürierstab) und über die Brotscheiben gießen.
Öl in einer Pfanne erhitzen und die Auberginenscheiben darin anbraten. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Öl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten. Hack, Tomatenmark und Paprika dazu geben und das Hack krümelig braten. Mit Petersilie, Oregano, Salz und Pfeffer abschmecken und auf die Brotscheiben geben. Die Auberginen auf das Hack geben.
Die restliche Milch mit den Eiern verquirlen und den restlichen Schafskäse hineinbröseln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und über die Auberginen gießen.
Den Ofenschlupfer bei 160°C (Umluft) ca. 30 Minuten im Ofen garen, bis er oben goldbraun ist.
Montag, 11. Januar 2016
Eine Woche Dänemark oder: 7 Tage, 7 Biere
Relativ kurzfristig entschlossen wir uns, die letzte Dezemberwoche und den Jahreswechsel in Dänemark zu verbringen, an der Nordsee, in unserer Lieblingsgegend, Holmsland Klit. Das ist immer ein bisschen wie Nachhausekommen: Sobald wir in Nymindegab am Kro über die Nehrung blicken, atmen wir tief durch, fällt aller Stress von uns ab.
Hinter der dänischen Grenze konnte ich den Gatten endlich überzeugen, eine Pause zu machen. Bis dahin hatte ich ihn mit Haribo und Kaffee bei Laune gehalten, merkte aber, dass er schon eigentlich seit Flensburg nicht mehr konnte. Normalerweise stoppen wir bei den Hüttener Bergen, aber der Gatte wollte partout vorwärts kommen.
So hielten wir dann endlich bei Monarch in Vojens und aßen frokostret med rejer - selten schmeckte ein Krabbenbrot so gut! Die restliche Strecke fuhren wir dann ohne Pause durch. Der Gatte wollte noch im Hellen ausladen.
Kurz vor Schluss holten wir den Schlüssel beim Vermieter ab, fanden in der Dämmerung auf Anhieb unser kleines Häuschen, luden in Sturm und Regen aus, fuhren schnell zum Købmand an der Ecke, um Holz, Kartoffeln, Gewürzgurken und Brot zu kaufen, richteten schnell die Küche ein, um Tee zu trinken und anzukommen.
Eigentlich hatte ich als Abendessen eine Kohlsuppe aus dem TK-Vorrat mitgenommen, aber schon auf der Fahrt gelüstete uns nach einem ordentlichen Bauernfrühstück, so dass die Suppe für den nächsten Tag in den Kühlschrank wanderte (und der Gatte in die Küche zwecks Zubereitung des Bauernfrühstücks).
Der Gatte schenkte mir zu Weihnachten eine Flasche Tanqueray und schlug vor, sie gleich mit in den Urlaub zu nehmen, aber ich freute mich auf die dänischen Weihnachtsbiere und legte mir gleich beim ersten Købmand-Besuch eine Auswahl zu.
Den Auftakt machte "White Christmas" von Fuglsang. Das Pils traf nicht wirklich meinen Geschmack. Mir fehlte vor allem das Karamellige, Malzige, das das Bier laut Brauerei haben soll. Stattdessen schmeckte ich den Hopfen sehr stark Ich fand es ziemlich fad. Aber es ist mit 4,8% vol. ein leichtes Bier, von dem man, wenn man es denn mag, viel trinken kann.
Wesentlich besser schmeckte mir hingegen "Ding Dong" von Fuglsang, ein kräftiges, dunkles Pils mit viel Karamell und Hopfen, von dem ich, wäre ich kein Mädchen, gerne mehr getrunken hätte. Aber der Alkoholgehalt von 7,6% vol. schafft mich schnell.
Aber es geht noch stärker: Den Gatten, der gerne Bock trinkt, machte das "Julebryg" von Hancock ob seines Alkoholgehalts von 10,5% vol. sprachlos. Mir hingegen schmeckte das Lager, das vor der Abfüllung anderthalb Jahre eingefroren wird, richtig gut. Es ist sehr malzig-süß und voller Aromen - ein Mädchenbier. Putzigerweise nahm ich, anders als bei "Ding Dong" den Alkoholgehalt gar nicht so schnell wahr. "Julebryg" ist vermutlich das stärkste dänische Weihnachtsbier.
Die leichtere Alternative ist "Merry Christmas, Happy New Year" von Hancock (wobei der Alkoholgehalt von 6,3% vol. ebenfalls nicht gerade leicht ist). Malz und Hopfen haben hier eine harmonische Balance, finde ich.
Durch mich angesteckt, kam auch der Gatte auf den Starkbier-Geschmack. Seine Wahl fiel auf "H. C. Andersen Eventyr" von Albani. Das Bier wurde erstmals 1988 zum 1000jährigen Bestehen der Stadt Odense aufgelegt.
Seitdem gibt es jährlich zum 2. April, dem Geburtstag Andersens, eine neue, limitierte Flasche mit wechselndem Motiv. Die nummerierten Flaschen sind begehrte Sammlerobjekte. Inzwischen gibt es auch nichtnummerierte Dosen, bei denen ebenfalls jährlich das Motiv wechselt.
"H. C. Andersen Eventur" ist trotz 9,0% vol. ein Bier, das leicht und trotz des hohen Zuckergehalts nicht zu süß schmeckt (um einen höheren Alkoholgehalt zu bekommen, wird Zucker zugesetzt). Stattdessen dominieren Zitrusnoten. Unser Fazit. Kann man trinken. Muss man aber nicht.
Eine leckere Alternative zum "Julebryg" von Hancock ist "Julebock" von Jacobsen. Durch die Süße des gerösteten Malzes, Noten von Karamell, Schokolade und Kaffee ist das Bockbier mit 6,5% vol. auch ein schönes Mädchenbier. Ich bedauerte, dass ich nur eine Flasche kaufte, dachte dann aber auch nicht mehr daran, vor der Heimfahrt noch was nachzukaufen.
Zu guter Letzt gab's "Ludvigs Jul" vom Mylius Erichsen Bryghus, einer lokalen Microbrauerei aus dem nahegelegenen Ringkøbing, ein Pale Ale mit 6,2% vol. Es ist fruchtig und füllig, mit einem Hauch Nelke, war mir allerdings nicht süß genug (diesen Winter stehe ich anscheinend echt auf Mädchenbiere).
Zwischen den Bieren wurde natürlich auch gekocht, aber unsere Ferienhausküche ist ziemlich simpel. Neben Bauernfrühstück und Kohlsuppe gab's Klopse mit Wurzelgemüse, Pizza, zu Silvester Raclette und an Neujahr Rinderfilet.
Dieser Beitrag nimmt teil an der Montagsfreuden-Linkparty und der Urlaubs-Linkparty.
Ein Rest Chokoladekage und Smørhorn, wunderbares Mürbgebäck vom Bäcker in Hvide Sande. Muss ich unbedingt nachmachen. |
Die wunderbaren Smørhorn. Eins hat sich der Gatte schon gesichert. |
In der Küche. Frische Lebensmittel, die zu Hause sind, nehmen wir mit ins Ferienhaus. |
Blick aus dem Küchenfenster. |
Muss auch mal sein: Pizza, selbst gekauft. |
"White Christmas" von Fuglsang. |
Der russische Kühlschrank funktioniert auch in Dänemark. Den Grill brauchten wir nicht - der Gatte hatte keine Lust zum Wintergrillen. |
"Julebryg" von Hancock. |
"Merry Christmas" von Hancock. |
Silvester-Tisch. Es gibt Raclette mit Krabben, Kartoffeln und Brot. |
Silvester isst man in Dänemark Kransekage. |
"H. C. Andersen Eventur" ist trotz 9,0% vol. ein Bier, das leicht und trotz des hohen Zuckergehalts nicht zu süß schmeckt (um einen höheren Alkoholgehalt zu bekommen, wird Zucker zugesetzt). Stattdessen dominieren Zitrusnoten. Unser Fazit. Kann man trinken. Muss man aber nicht.
"Julbock" von Jacobsen. |
"Ludvigs Jul" aus dem Mylius-Erichsen Bryghus. Und: Doch, ja, ich hätte ich das passende IPA-Glas gehabt. |
Zwischen den Bieren wurde natürlich auch gekocht, aber unsere Ferienhausküche ist ziemlich simpel. Neben Bauernfrühstück und Kohlsuppe gab's Klopse mit Wurzelgemüse, Pizza, zu Silvester Raclette und an Neujahr Rinderfilet.
Rinderfielt, Ofentomate, Bratkartoffel, Béarnaise. Ja, ich weiß, den Teller hätte man schöner anrichten können. |
Donnerstag, 7. Januar 2016
Warmer Ebbelwoi mit Rum und Gewürzen
Bei der klirrenden Kälte der letzten Tage frieren der Gatte und ich um die Wette. Unsere Büros werden aus unterschiedlichen Gründen nicht richtig warm, so das Hände und Füße immer eisekalt sind.
Während meine wenigstens auf dem Heimweg im Auto warm werden, kommt der Gatte schon mal mit blau gefrorenen Fingern heim - sein Fahrtweg ist kurz, seine Autoheizung nicht so stark wie meine (auch in Grund, warum ich an dem alten, kleinen schwarzen Auto hänge).
Da hilft es dann, wenn zu Hause ein wärmendes Getränk wartet - Ebbelwoi mit Rum und Gewürzen zum Beispiel.
Warmer Ebbelwoi mit Rum und Gewürzen
Zutaten für 1 - 2 Portionen:
400 ml Ebbelwoi, Apfelwein oder Cider
1/2 Teelöffel gemahlenen Zimt
1 - 2 Prisen geriebene Muskatnuss
1 guter Schuss Rum
evtl. etwas Agavendicksaft oder Honig
evtl. Apfelscheiben und Zimtstangen als Garnitur
Zubereitung:
Alle Zutaten bis auf die Garnitur in einem Topf erhitzen und gut miteinander verrühren.
Ebbelwoi auf zwei hitzebeständige Tassen aufteilen und ggf. mit Apfelscheiben und Zimtstangen garniert servieren.
Dieser Beitrag macht mit bei der Rezepte-Linkparty.
Während meine wenigstens auf dem Heimweg im Auto warm werden, kommt der Gatte schon mal mit blau gefrorenen Fingern heim - sein Fahrtweg ist kurz, seine Autoheizung nicht so stark wie meine (auch in Grund, warum ich an dem alten, kleinen schwarzen Auto hänge).
Da hilft es dann, wenn zu Hause ein wärmendes Getränk wartet - Ebbelwoi mit Rum und Gewürzen zum Beispiel.
Warmer Ebbelwoi gegen Eiseskälte. |
Zutaten für 1 - 2 Portionen:
400 ml Ebbelwoi, Apfelwein oder Cider
1/2 Teelöffel gemahlenen Zimt
1 - 2 Prisen geriebene Muskatnuss
1 guter Schuss Rum
evtl. etwas Agavendicksaft oder Honig
evtl. Apfelscheiben und Zimtstangen als Garnitur
Zubereitung:
Alle Zutaten bis auf die Garnitur in einem Topf erhitzen und gut miteinander verrühren.
Ebbelwoi auf zwei hitzebeständige Tassen aufteilen und ggf. mit Apfelscheiben und Zimtstangen garniert servieren.
Dieser Beitrag macht mit bei der Rezepte-Linkparty.
Dienstag, 5. Januar 2016
Erste Zusammenfassung zum Blog-Event: Pegida aufessen oder Wie deutsch isst du wirklich? [Blogger für Flüchtlinge]
Im September fragte ich, wie deutsch Du isst, denn die "Patriotischen Esser Gegen die Islamisierung Der Alimente" aka "PEGIDA" fordern ja gerne mal dazu auf, sich auf die deutsche Küche zu besinnen - während sie sich beim Schotten treffen oder Dönertier essen. Die Logik der Besorgtbürger ist eben rational nicht immer nachvollziehbar.
Ursprünglich wollte ich das Blog-Event bis Ende 2015 laufen lassen, aber da Pegida noch immer Kreislauf hat, kochen wir weiter, denn: Kochen ist unendlich. Rassismus hingegen ist beschränkt.
Falls Du also Lust hast, "typisch deutschen" (oder "typisch britischen", typisch schweizerischen, "typisch woherauchimmerischen") Rezepten auf den Grund zu gehen, bist Du herzlich eingeladen, teilzunehmen.
Weitere Infos gibt's hier, und vierteljährlich werde ich Zusammenfassungen bloggen.
Die erste, die einem vermeintlich typischen deutschen Gericht nachspürte, war Martha.
Sie wanderte selbst erst vor relativ kurzer Zeit nach Hamburg ein - aus Schwaben. Und da ich sie inzwischen persönlich kennenlernen durfte, kann ich sagen, dass sie inzwischen schon so weit assimiliert ist, dass sie Grünkohl isst.
Natürlich bereitete Martha als echte Schwäbin Krautspätzle zu. Die sind typisch deutsch - oder vielleicht doch nicht? Schaut selbst!
Apropos Grünkohl: Der ist doch ganz sicher typisch norddeutsch, nich? Weit gefehlt, wie Britta durch Grünkohl mit Kartoffeln und westfälischer Kohlwurst aufzeigt.
Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Salzleckstein ein geeignetes Nahrungsmittel für Pegidioten wären. Hört sich nach eine guten Diät an - zumindest an Elektrolyten fehlt es dann nicht.
Miri verließ ihre süße Welt und nahm sich dem beliebten deutschen Sonntagsessen Rinderroulade mit Blaukraut und Kloß an.
Klares Fazit auch bei ihr: Mehr als gesalzenes Wasser aus der hohlen Hand bleibt dabei für Pegidianer nicht übrig, denn alle Zutaten samt Geschirr und Glas sind nicht wirklich deutschen Ursprungs.
Wenn man wirklich deutsch isst, bleibt wohl nur eine Nulldiät.
Birgit, die Landfrau, nahm sich der Quitte an und ließ Quittensirup rühren. Nebenbei lässt sie uns erfahren, wie die Quitte zu ihrem Namen kam. So viel sei verraten: Wirklich deutsch ist da kaum was.
Spätestens jetzt sich wir aber auf der ganz sicheren Seite, denn die Frankfurter Grüne Sauce, das Lieblingsgericht von Johann Wolfgang von Goethe muss doch durch und durch deutsch sein, nich?
Nun ja, lest selbst, was Lari herausfand.
Frau Kochschlampe, zwischen Hamburg, Berlin und Zürich zu Hause, beschäftigte sich mit einem Gericht, das typisch für die Innenschweiz ist: Älplermagronen, stilecht zubereitet auf dem Holzherd einer Maiensäss.
Die Zutatenliste liest sich abenteuerlich, aber was so'n echtes Nordlicht ist, liebt broken seut, die gebrochenen Süße. Da geht dann auch Apfelmus mit Knoblauch.
Bodenständig geht's auch bei Frau Magentratzerl zu. Susanne serviert eines der bajuwarischen Nationalgerichte: Schweinsbraten mit Krautnockerl. Deutscher geht's doch nun wirklich nicht!
Wie das Gericht aber wohl ohne Kümmel, den die Bayern meiner Wahrnehmung nach an so ziemlich alles geben, schmeckte? Der ist nämlich a Zugeroaster (und nicht unbedingt mein Lieblingsgewürz, wie ich in manchen Bayern-Urlauben feststellte).
Genau genommen müsste ein wahrhafter Pegidiot beim Schweinsbraten nicht nur auf den Kümmel verzichten, sondern auch noch auf das Schwein und auf die Krautnockerln ... Es ist schon ein Kreuz mit der typisch deutschen (und schweizerischen) Küche.
Dank an alle Teilnehmerinnen!
Ich bin gespannt auf die nächsten Beiträge. Falls Du mitmachen möchtest und keinen Blog hast, kannst Du gerne bei mir gastbloggen. Und: Es dürfen nicht nur Food-Blogger mitmachen.
Ursprünglich wollte ich das Blog-Event bis Ende 2015 laufen lassen, aber da Pegida noch immer Kreislauf hat, kochen wir weiter, denn: Kochen ist unendlich. Rassismus hingegen ist beschränkt.
Falls Du also Lust hast, "typisch deutschen" (oder "typisch britischen", typisch schweizerischen, "typisch woherauchimmerischen") Rezepten auf den Grund zu gehen, bist Du herzlich eingeladen, teilzunehmen.
Weitere Infos gibt's hier, und vierteljährlich werde ich Zusammenfassungen bloggen.
Krautspätzle. |
Sie wanderte selbst erst vor relativ kurzer Zeit nach Hamburg ein - aus Schwaben. Und da ich sie inzwischen persönlich kennenlernen durfte, kann ich sagen, dass sie inzwischen schon so weit assimiliert ist, dass sie Grünkohl isst.
Natürlich bereitete Martha als echte Schwäbin Krautspätzle zu. Die sind typisch deutsch - oder vielleicht doch nicht? Schaut selbst!
Grünkohl mit Kartoffeln und Kohlwurst. |
Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Salzleckstein ein geeignetes Nahrungsmittel für Pegidioten wären. Hört sich nach eine guten Diät an - zumindest an Elektrolyten fehlt es dann nicht.
Miri verließ ihre süße Welt und nahm sich dem beliebten deutschen Sonntagsessen Rinderroulade mit Blaukraut und Kloß an.
Was von der Rinderroulade deutsch ist. |
Wenn man wirklich deutsch isst, bleibt wohl nur eine Nulldiät.
Birgit, die Landfrau, nahm sich der Quitte an und ließ Quittensirup rühren. Nebenbei lässt sie uns erfahren, wie die Quitte zu ihrem Namen kam. So viel sei verraten: Wirklich deutsch ist da kaum was.
Quittensirup. |
Nun ja, lest selbst, was Lari herausfand.
Frau Kochschlampe, zwischen Hamburg, Berlin und Zürich zu Hause, beschäftigte sich mit einem Gericht, das typisch für die Innenschweiz ist: Älplermagronen, stilecht zubereitet auf dem Holzherd einer Maiensäss.
Älplermagronen. |
Bodenständig geht's auch bei Frau Magentratzerl zu. Susanne serviert eines der bajuwarischen Nationalgerichte: Schweinsbraten mit Krautnockerl. Deutscher geht's doch nun wirklich nicht!
Wie das Gericht aber wohl ohne Kümmel, den die Bayern meiner Wahrnehmung nach an so ziemlich alles geben, schmeckte? Der ist nämlich a Zugeroaster (und nicht unbedingt mein Lieblingsgewürz, wie ich in manchen Bayern-Urlauben feststellte).
Schweinsbraten mit Krautnockerln. |
Dank an alle Teilnehmerinnen!
Ich bin gespannt auf die nächsten Beiträge. Falls Du mitmachen möchtest und keinen Blog hast, kannst Du gerne bei mir gastbloggen. Und: Es dürfen nicht nur Food-Blogger mitmachen.
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