"Müssen wir überhaupt irgendwas einkaufen?" frug der Gatte bei der Wochenplanung. Wir haben uns ja vorgenommen, bis zum Umzug Mitte Dezember möglichst nur aus dem Vorrat zu leben, und dementsprechend klein fällt der Einkaufszettel für den Wochenplan aus.
Den Wocheneinkauf erledigte der Gatte alleine. Da wir über's Wochenende Besuch hatten und er nicht wusste, ob die Gästin bei uns frühstückt, besorgte er abseits des Einkaufszettels eine vegane Grundausstattung. Die Gästin frühstückte im Hotel, und wir haben nun Hafermilch und veganen Aufschnitt. Ich war Sonnabend im Drogeriemarkt und erlebte einen Höhepunkt des Kleinstadtlebens: Es gab Gelbe Säcke! Die importieren wir aktuell aus Hamburg, denn im Landkreis sind sie meistens vergriffen. Eigentlich soll es schon seit Jahresbeginn in jedem Haushalt eine Gelbe Tonne geben, aber eine Entsorgungsfirma legte Widerspruch ein, und das kann jetzt dauern. Dienstag besorgte ich auf dem Heimweg noch Porree und Paprika. Außerdem ging's in die Trafik, in die Apotheke, in den Wollladen und mehrfach zum Bäcker.
Wir bekamen alles, was wir brauchten, nur der vegane Weichspüler war aus, und Wasch-Soda scheint nicht zum Angebot des hiesigen kleinen Budnis zu gehören. Das Brotregal war zudem sehr leer - ich hatte den Bäcker im mir unbekannten Supermarkt nicht gefunden. Paprikapreise sorgen aktuell für Schnappatmung, aber Paprika hat nun mal gerade keine Saison.
Ansonsten arbeiten wir weiterhin an der Quadratur des Kreises. Gesund, lecker, kaliumarm und diabetikerfreundlich schließt sich einfach aus. Die letzte Blutuntersuchung vor zwei Wochen zeigt aber, dass der Kaliumspiegel des Gatten langsam sinkt. Kommende Woche gibt es neue Laborwerte. Wir sind gespannt. Meine Laborwerte sind derweil schlechter denn je. Ich bin mehr mit der Ernährung des Gatten als mit meiner eigenen beschäftigt.
Neu in der Baustellenküche sind tiefe Teller, ein Wok und ein großer Kochtopf - der Gatte will kommende Woche Huhn süß-sauer und Gulasch kochen.
Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:
Sonnabend waren wir fremdessen. Mittags wollten wir eigentlich im Café im Hof im Jägerstübchen essen, aber es war keine Bedienung sichtbar, und Speisekarten gab's auch nicht. Sicherlich wäre irgendwann eine Bedienung gekommen, aber solange wollten wir nicht warten, und wirklich warm war's im frisch eingeheizten Jägerstübchen auch nicht. Also weiter ins Café Alte Sägerei, wo's zwar warm war und reichlich Personal da war, nur war das mit einer Hochzeit komplett ausgelastet. Von den vielen herzhaften Angeboten gab's keins, weil die Küche mit der Hochzeit ausgelastet war. Man bot uns Gulasch mit Nudeln an - für eine Vegetarierin nicht das Richtige.
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Vegan Bowl mit Falafel. Doch ja, ich kann zwei Mal am Tag Falafel essen. |
Also weiter, diesmal ins be low. Das ist vegan, das passt. Die Autoheizung sorgte dafür, dass wir gut aufgewärmt dort ankamen.
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Mexican Bowl für den Gast. Die Bowl roch so lecker, dass ich beim nächsten Besuch mal schauen werde, ob ich Fleischersatz vertrage. Damit tue ich mich ja schwer. |
Abends ging's dann noch ins Lim's, unser Lokal für Freud und Leid. Die Speisekarte ist so riesig, dass sich eigentlich immer etwas Passendes findet. Der Besuch hatte Nachos, der Gatte Jägerschnitzel mit Pommes und ich Kürbis-Falafel.
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Buchweizentorte mit Chococino und Bickbeer-Buchweizen-Kuchen mit Latte Macchiato. |
Sonntag war wieder fremdessen angesagt, gab's zum Mittagessen Buchweizentorte bzw. Bickbeer-Buchweizen-Kuchen. Torte zu Mittag ist einer der Vorteile des Erwachsenseins. Die Kalorien liefen wir anschließend wieder ab.
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Doch ja, das könnte ein Stück Torte gewesen sein ... |
Zum Abend gab's Ofenkartoffel mit Ofengemüse bzw. Flammkuchen mit Rauke und Tomaten. Der Gatte bekam zu Hause Ofengemüse mit Putenbrustfilet.
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Ofenkartoffel mit Ofengemüse hinter Flammkuchen mit Rauke und Tomate. |
Montag aßen wir Hähnchenbrust in Champignonsahnesauce.
Da der Vorrat leer werden soll, gab's Dienstag Fertigfutter in Form von Tortelloni mit Hollandaise. Der Gatte liebt die Fertigsauce, ich finde sie grauslig, aber muss ja wech ...
Mittwoch gab's Ofenfisch mit Bratkartoffeln. Letztere wurden natürlich kaliumarm zubereitet, und der Tiefkühler ist wieder etwas leerer.
Donnerstag kochte ich eine Kürbis-Hack-Pfanne. Der Kürbis wurde natürlich kaliumarm zubereitet. Aus dem Vorrat stammte immerhin das Hack, das eingefroren war.
Freitag kochte ich Würstchengulasch. Aus dem Vorrat stammten Würstchen, Tomatensauce und Nudeln. Der Gatte befand, wir müssen nie wieder Nudeln kaufen. Er könnte recht haben.
Gebacken wurde auch, ein Käsekuchen mit Kirschen. Aus dem Vorrat stammten ein Glas Kirschen, Sahne und der Magerquark. Über Too good to go wurde nichts geholt.
Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.