Eine Stunde später war ich mit dem Einkauf in Discounter und Supermarkt durch und wieder zu Hause. Unser großer Kühlschrank, der am Vortag umzog, ist frisch geputzt und gut bestückt. Außerdem kam das Eichhörnchen in mir zum Vorschein: Ich kaufte auch für den Vorratskeller ein. Beim Gatten meckere ich immer darüber, jetzt überkam es mich (und dabei waren die Kartons mit den aus Hamburg mitgebrachten Vorräten noch nicht mal ausgepackt, wusste ich gar nicht, ob es danach noch Platz im Vorratskeller gibt).
Eine wirkliche Wochenplanung machte ich nicht. Ich guckte nur, dass wir über Weihnachten kamen. Mittwoch waren die Geschäfte ja wieder geöffnet. Da wir den Umzug des Lagers am Mittwoch absagten, hatte ich einen unerwarteten Urlaubstag, den wir für verschiedene Erledigungen nutzten. Der Tag war ziemlich optimal ausgewählt - außer beim Lieblingsbäcker war es überall wunderbar leer.
Zu den Dingen, die diese Woche schwer zu bekommen waren, gehörten aus irgendeinem Grund Pickelpflaster. Die fand ich erst im dritten Laden. Der Lieblingszahnkleber des Gatten des Gatten ist chronisch schwer zu bekommen, weswegen ich immer zwei, drei Tuben kaufe, wenn ich in einem Drogeriemarkt bin. Vergriffen war auch die Milch von Hamfelder, weswegen wir auf eine Handelsmarke zurück griffen.
Am letzten Umzugstag kam die Küche und wie schon erwähnt, steht dort endlich der große Kühlschrank aus der Wohnung. Außerdem hängen die Oberschränke, stehen die Unterschränke, die uns gehören und mit umziehen durften. Ich werde ein paar Monate improvisieren müssen, bis ich dazu gekommen bin, eine neue Küche zu planen und zu kaufen. Bis dahin fehlen mir jeweils vier Ober- und Unterschränke, die zur Wohnung gehören. Ich überlege, die Kisten mit dem Geschirr, das keinen Platz findet, im Gartenhäuschen zu parken, damit sie erstmal aus dem Weg sind. Dafür müsste es aber längere Zeit einigermaßen trocken sein, denn momentan muss ich zum Gartenhäuschen waten oder um den Block gehen.
Probleme gibt es leider mit dem Geschirrspüler. Der sollte an die Stelle, an der auch schon meine Eltern eine Spülmaschine stehen hatten. Allerdings ist da inzwischen ein Kabelkanal für die Außensteckdose verlegt, so dass jetzt ein Zentimeter fehlt ... Aktuell steht der Geschirrspüler also vor der Terrassenküchentür, mitten im Weg, denn er soll neben die Spüle, und die können wir nicht mal eben einen Zentimeter zur Seite schieben, weil dann die Anschlüsse nicht mehr passen. Wir brauchen erst den Elektriker, um den Kabelkanal anders zu legen, dann den Klempner, um den Geschirrspüler anzuschließen. Nun, das wird sich finden, auch, wenn es einige Wochen dauern wird und nervt. Vor der Reha Mitte Januar bis Ende Februar werde ich es nicht mehr regelt bekommen. Die Handwerker haben erstmal Betriebsferien.
Umso mehr ich in der Küche werkle, desto mehr fehlt mir nicht nur die Spülmaschine, sondern beschäftigt mich auch die Küchenplanung. Die Küche ist in etwa so groß wie unsere bisherige, aber durch die Terrassenküchentür ist sie nicht U-förmig, haben wir viel weniger Arbeitsfläche und Stellflächen für Messerblock, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Sprudelmacher, Küchenmaschine, Geschirr, Schneidbrett ... Ich fürchte, ich muss mich davon verabschieden, einen Backofen in Schulterhöhe zu haben, denn der kostet zu viel von der kostbaren Arbeitsfläche. Ich zweifle auch immer öfter daran, ob ich die neue Küche tatsächlich von Ikea haben möchte oder nicht doch lieber von einem Anbieter vor Ort. Nun, das wird sich finden. Irgendwann. Hoffentlich schon im kommenden Jahr ...
Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:
Sonnabend gab's zum vorerst letzten Mal Essen vom Schlachter: Grünkohleintopf mit Kohlwurstscheiben.
Sonntag gab's Würstchen mit Kartoffelsalat - für uns kein traditionelles Weihnachtsessen, aber ich war froh, dass sich der Gatte darauf einließ. Nachdem ich mir Sonnabend einen Ruhetag gönnte, war ich nämlich Sonntag damit beschäftigt, die Küchenschränke durchzuputzen und einzuräumen, so gut es im Provisorium geht.
Montag waren wir bei Schwiegermutter zum traditionellen Essen am ersten Weihnachtstag eingeladen. Zum ersten Mal fand es mittags statt - das Brunch mit meiner Mutter findet ja nicht mehr statt. Es fiel auch schon im letzten Jahr aus, weil sie schon zu krank war. Ursprünglich wollten der Gatte und ich uns einen Tisch zum Brunch reservieren, aber dann wurde es uns durch den Umzug zu viel. Hoffen wir auf das nächste Jahr. Bei Schwiegermutter gab's Krabbencocktail, Filet Wellington und Crème Brûlée - das Lieblingsessen des Gatten.
Dienstag sollte es Currywurst mit Pommes frites geben - nicht gerade festlich, ich weiß, aber es war noch von der Lieblingssauce des Gatten da, und die musste weg. Allerdings hatte der Gatte mal wieder Magenprobleme, so dass es Hühnerfrikassee mit Reis gab. Die Sauce wanderte in den Tiefkühler.
Mittwoch wollte ich Nudeln mit Frischkäse-Erbsen-Schinken-Sauce kochen. Beim Einräumen des Kühlschranks fiel mir auf, dass wir wahnsinnig viel gewürfelten Schinken haben, der sich langsam dem MHD nähert. Allerdings verschwanden irgendwie die Nudeln, die ich extra vor dem Umzug mit ins Haus nahm, damit wir im Notfall auf jeden Fall Nudeln mit Sauce machen können ... Es gab Currywurst mit Pommes frites.
Donnerstag gab's Kartoffelpuffer mit Lachs - im Kühlschrank war noch Orangen-Senf-Sauce die verbraucht werden wollte.
Freitag gab's schließlich Nudeln mit Frischkäse-Erbsen-Schinken-Sauce. Die mitgebrachten Nudeln warn zwar noch immer verschwunden, aber wir waren einkaufen.
Gebacken wurde nicht. Vor dem Umzug entsorgte ich die alten, zum Teil rostigen Backformen. Zu Weihnachten gab's neue, die aber noch nicht ausgepackt sind. Über Too good to go wurde auch nichts geholt.
Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.