Wir kaufen immer noch nach den Käseblättchen ein. Ich habe keine Ahnung, ob wir durch die Angebote tatsächlich sparen, aber zumindest fühle ich mich so als sparsame Hausfrau. Aber um wirklich zu sparen, müssten wir uns an den Einkaufszettel halten, und das klappt selten. Außerdem stört mich, dass das Gemüse aus dem Angebot selten saisonal ist. Da wären wir auf dem Wochenmarkt besser aufgehoben, aber zu dem kommen wir seit einiger Zeit nicht.
Wochenmarkt hätte auch den Vorteil, dass wir nur die Mengen einkaufen können, die wir brauchen. So sitze ich gerade hier mit einem halben Kilo Wurzeln und überlege, was ich kommende Woche daraus koche. Okay, ich könnte das Gemüse zum Fairteiler bringen, aber das mache ich nur im Notfall.
Fleisch und Brot kaufen wir nicht im Supermarkt, sondern beim Schlachter bzw. Bäcker. Milch ist zurzeit doof, denn frische gibt's nur bei Edeka oder im großen Rewe, und beides liegt nicht auf dem Weg. Im Stammsupermarkt gibt's nur noch ESL-Milch, aber die immerhin vom Hamfelder Hof. So ist der Preis wenigstens fair. In dieser Woche kaufte ich allerdings einen Teil der Milch im Discounter, um sicher zu sein, dass wir welche haben, denn auch Hamfelder Milch ist im Supermarkt nicht immer zu bekommen.
In dieser Woche kauften wir in Discountern und im Supermarkt ein. Außerdem ging's in den Baumarkt, in die Trafik, ins Sanitätshaus, in den Getränkemarkt (ungewohnt leer), zum Bäcker und Schlachter sowie durch diverse Geschäfte in der Innenstadt. Zudem versuche ich, viel aus dem Vorrat zu verarbeiten, denn der ist mal wieder mehr als üppig.
Zudem fuhren wir zum schwedischen Möbelhaus. Der Gatte war erst zögerlich wegen der hohen Inzidenzen, beschloss dann aber, dass das Ansteckungsrisiko dort auch nicht höher sei als beim Einkaufsbummel in der Innenstadt mit seiner Mutter, und außerdem will er jetzt endlich mit dem Umbau des Schlafzimmer anfangen. Die aktuelle 2G-Regelung wurde akribisch kontrolliert, im Restaurant ist 2Gplus mit fest zugewiesenen Tischen und Kontaktverfolgung. Ikea war so leer, dass wir einen idealen Parkplatz zwischen Ein- und Ausgang bekamen und nirgendwo warten mussten - gespenstisch.
Beim Recyclinghof waren wir diese Woche auch noch und lernten, das so ziemlich alles, was wir bislang dort abgeben konnten, inzwischen Hausmüll ist: Lumpen und Schuhe (angenommen wird nur noch tragbare Kleidung, aber die geht eh in die Kleiderkammer), Medikamente, brauchbarer Hausrat (ging früher zu Stilbruch). Das erklärt, warum die Mülltonnen hier immer übervoll sind. Für mehr als Batterien und Elektroschrott müssen wir da nicht mehr hinfahren.
Unser Plan für die zweite Januarwoche. |
Unser Wochenplan in Theorie und Praxis:
Sonnabend gab's ein Kindheitsgericht: Kohlrabi mit Fleischklößchen, weißer Sauce und Kartoffeln. Meine Mutter machte das öfter, als sie noch selbst kochte. Viel Spaß am Kochen hatte sie nie, und so wurde der Haushalt bald komplett auf Fertigfutter und Restaurantessen umgestellt, aber einige Gerichte aus der Kindheit erinnere ich noch.
Sonntag ging's endlich an die Ernte des im Garten angeboten Topinamburs. Es gab Porree-Pfannkuchen mit Topinambur-Apfel-Salat.
Montag gab's nochmal Kohlrabi mit Fleischklößchen, weißer Sauce und Kartoffeln.
Dienstag machte ich eine Blätterteig-Tarte mit Topinambur, Wurzeln, Pastinaken und Ziegenkäse. Wir mussten Topinambur dazu kaufe, aber der war diesmal sehr regional. In den Vorjahren kam er in der Regel aus Frankreich.
Mittwoch kochte ich Svensk pølseret, ein Kartoffel-Würstchen-Topf vermeintlich schwedischen Ursprungs. Den gab's auch am Freitag. Eine schöne Alternative zum Würstchengulasch, das wir sonst gerne machen, wenn sich die Würstchen im Vorratsschrank ungeplant vermehren (und das Rezept für's Würstchengulasch habe ich noch immer nicht gebloggt ...). Einzig Gemüse fehlte uns, was aber daran lag, dass ich mich ans Ursprungsrezept hielt.
Donnerstag sollte es Labskaus geben, damit dann auch die eingefrorene Rote Bete verarbeitet und der Tiefkühler angenehm leer wird. Bei der Blätterteig-Tarte mit Topinambur, Wurzeln, Pastinaken und Ziegenkäse hatte ich dann allerdings doch so viel Gemüse, dass es für vier Portionen bzw. zwei Tage reichte
Diese Woche wurde auch wieder gebacken, sogar zwei Mal, trotz der Fika im schwedischen Möbelhaus. Da aus meinem Ladentag ein Bürotag wurde, gibt es normalerweise wieder jeden Tag die Möglichkeit einer gemeinsamen Teezeit, weil ich mir die Arbeitszeit frei einteilen kann. Ich buk eine garantiert nicht schwedische Apfeltorte sowie einen bulgarischen Apfelkuchen. Damit verarbeitete ich auch ein paar Gläser Ofen-Apfelmus aus dem Vorrat - und reichlich Eier, denn aus unerfindlichem Grunde haben wir gerade 30 Stück hier.
Eigentlich war auch Essengehen geplant, denn der Gatte entdeckte bei einem seiner Bummel einen Edel-Pommes-Laden, den er gerne mal ausprobieren würde. Den hatten wir in der Hinterhand, falls es mit dem Wochenplan nicht hinhauen würde, aber das ergab sich nicht.
Bleibt zuversichtlich, bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.
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