

Letzteres war die richtige Entscheidung.




Inzwischen hat sich das Konservierungsverfahren beschleunigt: Räuchereien wie die Hvide Sande Røgeri, wo wir während unserer Aufenthalte auf dem Klit auch gerne Fisch kaufen, nehmen die Klieschen direkt nach dem Fang aus, salzen sie und unterziehen sie einer Schnelltrocknung. Dadurch ist weniger Salz notwendig als früher, aber die Klieschen sind auch nicht so haltbar, müssen tiefgefroren werden.
Da ich der Ansicht bin, dass man alles essen kann, zumindest einmal, reihte ich mich mutig in der Schlange bei den drei dänischen Damen vom Grill ein. Der Gatte hielt sicheren Abstand, das Ganze war ihm insgesamt zu fischig. Ich nahm ein Stück Küchenkrepp in Empfang, dann einen heißen Plattfisch, und als meine Grilldame merkte, dass ich keine Dänin bin, bekam ich auch noch ein deutschsprachiges Infoblatt samt Messer - die sind anscheinend den Touristen vorbehalten, der Däne an sich isst seine Kliesche wohl so, knabbert sie wie Chips.
Tja, da stand ich nun mit meinem Plattfisch auf der Hand - das heißt, ich fand mich bald an einem Tisch mit lauter schmausenden, trinkenden und singenden Dänen wieder. Zwei Frauen hatten schon einen ganzen Berg Plattfischgräten vor sich aufgetürmt. Die Dänen amüsierten sich über meinen skeptischen Blick und meinten hilfreich: "Du musst was dazu trinken!" Hm, das wollen wir doch erst mal sehen ... Okay, ein Bissen, ein Wedeln mit dem Portemonnaie in Richtung Bierstand, und der Gatte spurtete los. Er kam mit Bier und Cola zurück und guckte entgeistert, als ich ihm das Bier aus der Hand riß - ich trinke so gut wie nie Bier. Die Dänen hatten sichtlich Spaß an uns.
Inzwischen weiß ich: Tørrede dabs liebt man oder hasst man. Ich mag sie. Wenn wir wieder mal über Himmelfahrt auf dem Klit sind, bin ich bestimmt wieder dabei. Dann weiß ich auch, dass es ungünstig ist, vorher zu frühstücken, sondern dass der ideale Start in den Tag ein Bissen dabs und ein Schluck Bier im Wechsel ist. Und dass ich als Nachtisch besser kein Softice essen sollte ...
Das Plattfischschmausen, organisiert vom Hafenverband, findet jedes Jahr an Himmelfahrt ab 11 Uhr auf dem Platz vor der Vestjysk Bank in der Bredgade statt - bis 14 Uhr bzw. solange der Vorrat reicht. Die Fische werden kostenlos abgegeben, Bier und Brause gibt es zu für dänische Verhältnisse moderaten Preisen am Büdchen zu kaufen. Das Restaurant der Røgeri bietet an dem Tag zudem auch tørrede dabs an, in diesem Jahr die gekochte Variante mit Kartoffeln und Schnittlauchsauce für 95 Kronen.
Mehr Tipps für die Gegend rund um den Ringkøbing Fjord gibt es hier.
klingt ja spannend! Und mit dem Gatten, dem restlichen Anhang und dem Fisch wäre es mir genauso gegangen. Zu fischig.
AntwortenLöschenHerrlicher Bericht. Sind auch manchmal in Hvide Sande, aber leider nicht zu Himmelfahrt. Werden wir uns merken!!!
AntwortenLöschenWie schön! Da waren wir auch schon, abba nie zu Himmelfahrt. Überhaupt der geräucherte Fisch in Dänemark, ein Traum! Das mit dem Geldbörse-Wedeln gefällt mir :-)
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