Donnerstag, 25. Februar 2010

3. Hamburg kocht!-Treffen am 29. Mai 2010: Planung und Vorbereitung für Viva Italia!

Wir haben es ja schon angedroht: Beim zweiten Treffen entstand gleich die Idee zum dritten Treffen – inklusive Menü, das Steph und terschies dann noch überarbeiteten. Diesmal lautet das Motto „Viva Italia!“.

Wir haben die Gänge schon mal grob verteilt, was nicht bedeutet, dass nicht noch Köche beim jeweiligen Gang einsteigen können, denn nicht alle, die teilnehmen, waren ja auch beim zweiten Treffen dabei. Also, wenn Ihr schon wisst, welchen Gang Ihr nehmen möchtet, einfach melden. Und noch eine neue Idee möchten wir ausprobieren: Sucht für den Gang Eurer Wahl doch selbst ein Rezept aus und mailt es uns - wir suchen dann die Passendsten raus, kaufen für alles ein etc.

Hier also die Gänge:

Antipasti und Olivenölverkostung – jeder, der mag, bringt eine selbstgemachte Antipasti mit, so dass wir dann ein buntes Büfett haben. Und jeder, der mag, bringt sein Lieblings-Olivenöl mit. Außerdem werden noch da sein:
Eingelegte Gemüse
Carta da Musica (Steph)
Grissini (Der Grieche)
Parmaschinken, Coppa, Salami usw.

Pastavariationen mit verschiedenen Sorten Pesto und Salbeibutter
Vorstellung Annatto-Öl und Nudel-Herstellung (Steph)
Normaler Nudelteig, Krabben-Chili-Nudeln, Steinpilznudeln, Maronennudeln
Ferrazzuoli , Garganelli, Farfalle
Pappardelle mit Kräuterblättern und Salbeibutter
Gefüllte Nudeln mit Ricotta-Spinat-Füllung (Ravioli (Raviolibrett und Ausstecher), Fagottini, Cannelloni)
Erklärung, was man mit der Nudelmaschine noch machen kann (Cracker, Nachos etc.)
Jeder bekommt nur einen wönzigen Schluck, äh, ein kleines Portiönchen Nudeln, aber trotzdem empfiehlt es sich, die eine oder andere Tupperdose mitzunehmen, falls Reste bleiben ;o)

Melonensorbet (Susa und Der Grieche)

Osso Bucco mit Polenta-Sternen (fitus123 und Kaoskoch)

Dessertvariationen
Panna Cotta auf Himbeerspiegel (terschies)
Granitavariatonen nach Jeffrey Steingarten (Kaoskoch)
und … und … und

Italienische Käsevariationen mit Espresso

Und dann platzen wir kollektiv ein wenig …

Es werden vielleicht auch Teilnehmer dabei sein, die schon Erfahrung im Nudeln haben bzw. nicht unbedingt an dem kleinen Nudel-Exkurs teilnehmen wollen. Wir können die Nudelei dann ja auch auf den Anfang verschieben. Steph würde dann genau austüfteln, wie lange wir wohl brauchen und dann könnte man das eigentliche Kochen zu einer festen Zeit beginnen und die Anderen kämen dann später. Also, bitte sagt auch, ob Ihr mit nudeln möchtet! Und bitte sagt auch, ob Ihr eine Nudelmaschine plus Zubehör (Nudelbaum etc.) mitbringt.

Wenn ich es richtig verstand, wollen sich Susa und Der Grieche um eine passende Weinbegleitung kümmern? Vielleicht fällt Euch / uns ja auch was Passendes für die Abstinenzler ein. Mir kommt spontan San Pellegrino bitter in den Sinn. Ach, und dass Der Grieche wieder Musik mitbringt, ist doch eh’ klar, oder?!

Und hier wie üblich hier die wwwkm's auf alle Fragen rund um das Treffen:
Wann: Sonnabend, 29. Mai 2010, ab 15 Uhr (je nach nudeln ggf. früher. Wir haben die Küche den ganzen Tag bis maximal 23 Uhr).

Wo: Im Loft in Winterhude in der Timmermannstraße 9 in - na, wo wohl? - Hamburg-Winterhude

Wer: Wir haben beschlossen, die Gruppe auf 20 bis 25 Personen zu begrenzen, auch wenn es einen Tisch mit 30 Stühlen gibt. Aber die Gruppe wird sonst zu groß, und es gibt bei diesem Menü nicht so viel zu tun für so viele Köche Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben. Bei mehr als 25 Anmeldungen wird eine Warteliste geführt. Falls sich jemand beim zweiten Treffen schon meldete, ich ihn / sie übersah, bitte jetzt auf der Stelle Laut geben, damit Euch ein Platz sicher ist. Das gleiche gilt für Absagen, falls Ihr es Euch zwischenzeitlich anders überlegtet.

Teilnehmerliste (Stand 26.02.2010)
1. Kaoskoch (nudelt, ohne Maschine)
2. Steph (nudelt - zwangsläufig ;o) - mit Maschine)
3. terschies
4. fitus123
5. Mocat
6. Susa von Monambelles
7. Der Grieche
8. Käferblau
9. Olaf
10. Küchenlatein
11. Sivie von den Küchengeistern
12. rebecca-lecka (nudelt, mit Nudelmaschine)
13. Martin von Kochessenz (nudelt, mit Nudelmaschine)
14. muellerbrueller (nudelt, ohne Nudelmaschine)
15. ORsi (nudelt, ohne Nudelmaschine)

Kostet: An Raummiete zahlen wir 310 Euro. Hinzu kommt die Umlage für Lebensmittel, ca. 10 Euro pro Person. Mit Anmeldung erhaltet Ihr eine Mail mit meinen Bankdaten und überweist binnen einer Woche 30 Euro / Person. Ein evtl. Restbetrag wird vor Ort nachgezahlt, ein evtl. Überschuss wird vor Ort ausgezahlt. Bei Absage ohne Ersatz von der Warteliste behalten wir eine Pauschale von 10 Euro / Person ein, damit die Kosten für alle überschaubar / tragbar bleiben. Die Getränkefrage (jeder bringt selbst was mit oder jemand besorgt was für alle) klären wir noch.

Steph und ich werden versuchen, uns die Küche vorher anzuschauen und dann posten, was noch mitgebracht werden muss (falls noch wer neugierig ist und mit will, bitte melden). Vorerst gehe ich davon aus, dass wir jeder für sich Schürze, Lieblingsmesser und Reste-Tupper mitbringen sollten.

Montag, 22. Februar 2010

Nachgebacken: Kakao-Schnecken (mit Zimt)

Sie kriechen in diesen Tagen unaufhaltsam durch die Blogosphere: Die Kakaós csiga von Füszer és Lélek, die Anikó ins Deutsche übertrug. Steph hat sie gebacken, Barbara auch, und Noémi und und und ... Bei uns gab's die Schnecken am Wochenende auch.

Im Wesentlichen hielt ich mich an Stephs Rezept. Da der Gatte aber etwas zerknittert guckte, als er hörte, es sei "nur Kaukau" in der Füllung, kamen bei uns noch zwei EL Zimt dazu. Und da ihm die Schnecken nicht süß genug waren, durften sie noch in Puderzucker baden (Steph nimmt für die Füllung nur die Hälfte der Zuckermenge).

Die Schnecken sind wirklich unheimlich fluffig und kakaoig, wie es Anikó versprach. Der Teig lässt sich gut verarbeiten, wenngleich ich mich beim Aufrollen schwer tat - ich bin die, die keine Bisquitrolle bäkt, weil das eingebackene Roll-Handtuch so drüch schmeckt ;o)

Statt in eine Form kamen sie bei mir einfach aufs Backblech, dadurch lösten sich die Enden ein bisschen.
Beim nächsten Mal nehme ich mehr Zucker und die volle Menge Butter zum Tränken, dann glänzen die Schnecken noch mehr.


Freitag, 19. Februar 2010

Unser Skandinavien-in-Hamburg-Menü

Leider gibt es in Hamburg kein skandinavisches Restaurant mehr. Früher gab’s die legendären Büfetts im Hotel Norge, die bei weihnachtsfeiernden Hanseaten sehr beliebt waren (inkl. der einen oder anderen Ausschweifung im Anschluss *räusper*) und das Restaurant hoch oben im Finnland-Haus an der Esplanade, mit Elchragout und traumhaften Blick über die Stadt. Heute bleibt die Wahl zwischen Kirche, Kiez und Konserve: In den skandinavischen Seemannskirchen in der Dietmar-Koel-Straße gibt es mehr oder minder häufig geöffnete Caféterien; auf dem Kiez gibt es Hesburger, finnisches Fast-Food; und in den kleinen Kirchen-Supermärkten oder bei Feingeschmack in Ottensen gibt’s Konserven. Bleibt also nur der Skandinavien-Urlaub, sich von skandinavischen Freunden einladen zu lassen oder selbst den Kochlöffel zu schwingen.

Unser Skandinavien in Hamburg-Menü fällt in die Kategorie "Wir basteln uns ein Essen" oder "Kochen für Heimwerker". Das sind die Menüs, bei denen es strikte Vorgaben gibt, deren Planung der Gatte nur augenrollend und schnaubend kommentiert und ankündigt, er äße beim Schotten; bei denen ich wochenlang mit glasigen Augen und fiebrigem Blick plane, probekoche, am Tag selbst total neben mir stehe, nichts mehr mitbekomme und stundenlang an irgendwelcher essbaren Deko schnitze. So Tage, an denen ich morgens um 7 in Pyjama und Häschenpuschen nur mal eben kurz in die Küche husche, und schwupps sind 12 Stunden vergangen, stehen die Gäste vor der Tür.

Vorgaben diesmal waren, dass je ein Gang einer Nation zugeordnet wird; das Westküstensalat, Erbsensuppe und Mämmi vorkommen, dass es im Wesentlichen traditionelle Gerichte / Zutaten sind und dass das Menü fleischlos ist. Adjö, Rentierkeule! Farvel, Elchbraten ... Fisch war aber erlaubt. Nur zu viel Fisch durfte es auch nicht sein. Nun könnte man denken, die skandinavische Küche sei sehr fischlastig. Nein. Und gemäß der klassischen Menüregeln durfte es ja auch keine Wiederholungen geben - Lachs in Vorspeise und Hauptgang schied also aus.

Und das kam schließlich auf diesen Tisch:
Schwedische Vorspeisen-Variationen: Västkust Salad / Hasselbackpotatis / Rödbeta Salad. Die Brotkörbe haben mich fast um den Verstand gebracht, für die brauchte ich die meiste Zeit. Laut Ikea-Kochbuch sollte man Tunnbröd anfeuchten, um ein Glas drücken und trocknen lassen. Toll, das gab Gläser im Brotmantel, denn das Brot ließ sich nicht mehr lösen. Also ein neuer Versuch mit eingebutterten Gläsern und feuchtem Hällakaka, dem dickeren Fladenbrot. Ich hab's etwa zwei Stunden bei niedriger Temperatur im Backofen trocknen lassen, und dann ließ sich das Brotkörbchen vorsichtig ablösen. Der Rödbeta Salad kommt aus dem Glas - in meiner üblichen Verstrahltheit dachte ich, wir hätten noch genug frische ... Hatten wir nicht.

Erbsensuppe ist vielleicht das älteste skandinavische Gericht. Sie gab den Wikingern genug Kraft für die lange Überfahrt nach Amerika und wurde früher, zu katholischen Zeiten, immer donnerstags gegessen. Es gibt sie in allen skandinavischen Ländern, und die Rezepte gleichen sich. Wir haben sie in unserem Menü Dänemark zugeordnet.

Normalerweise gehört Schweinefleisch in die Erbsensuppe. Ich hätte auch noch eine Variante mit Gänsefleisch in petto gehabt, aber keine ohne Fleisch. Schließlich fand ich ein Rezept mit Räucherspeck - den weggelassen, und schon gab's eine vegetarische Gul split ærtesuppe med grønne lager.

Zutaten für 6 bis 8 Portionen:
250 g getrocknete gelbe Erbsen
4 Wurzeln
300 g Knollensellerie
2 Stangen Porree
2 Zwiebeln
1000 ml Gemüsebrühe
Kardamom, gemahlen
Salz
Pfeffer
Butter
Glatte Petersilie, fein gehackt

Zubereitung: Die Erbsen zwei Tage lang in Wasser einweichen, dabei das Wasser einmal wechseln. Sie beginnen, leicht zu keimen. Möhren, Sellerie und Porree putzen und klein schneiden. Die Zwiebeln fein hacken und in einem großen Topf in etwas Butter glasig dünsten. Das Gemüse tropfnass hinzufügen und anschwitzen. Mit Salz und Kardamom würzen. Das Wasser von den Erbsen abgießen. Erbsen und Gemüsebrühe in den Topf geben und alles etwa zwei Stunden köcheln, bis die Erbsen weich sind. Mit Pfeffer, Salz und Kardamom abschmecken. In tiefen Tellern servieren. Vorher etwas gehackte, glatte Petersilie darüber streuen.

Praktischerweise sind die nationalen Unterschiede bei vielen Gerichten eher marginal. Und so kam das Hauptgericht aus meiner Topinambur-Trilogie diesmal in norwegischem Gewand daher - schließlich kam der Lachs aus Norwegen ;o) Kokes laksefilet med jordskokk og eple.Die Deko war Bastelarbeit. Ich habe einen roten Apfel mit dem Sparschäler geschält, die Schale in feine Streifen geschnitten und bis zum Servieren in Zitronensaft eingelegt.

Zum Dessert gab's finnische Variationen: Runebergin Torttu / Laskiaispullat / Mustikka.Mämmi blieb uns erspart - das bestellte Roggenmalz kam zu spät. Und da das Menü schon üppig genug war, dem Dessert noch etwas Farbe fehlte, im TK noch Bickbeeren (Mustikka) waren, gab's die halt ganz spontan, eingelegt in Vanillezucker, auf etwas Sahne.

Eigentlich sollte es noch norwegische und schwedische Käse, Kaffee und Kekse geben, aber die Gäste, die schon bei der Hauptspeise schwächelten, streckten die Waffen und beließen es beim Kaffee.

Montag, 15. Februar 2010

Die Spiegel-Kantine

www ist in diesen Wochen das Motto: Weiße Winter- Wochen. Weiß, Weiß, nichts als Weiß, wohin frau auch schaut: Weiß wie der Schnee lautet der aktuelle Blog-Event bei 1 x Umrühren bitte, was uns einen weißen Blog-Winter beschert; weiß und glatt ist es seit Mitte Dezember dank ausbleibendem Winterdienst auf Hamburgs Straßen, und nicht nur Petra von Chili und Ciabata seufzt, dass sie endlich mal wieder Grün sehen möchte.

Hohe Zeit für eine Farbinfusion.

Mit Grün kann ich nicht dienen, aber mit Rot.

Ganz viel Rot.
Und Orange.
Orange mit Rot und Rosa.
Orange mit Braun.
Und ein ganz klein wenig Lila.
Halt, hier ist dann doch ein bisschen Grün zu sehen.Jedes Mal, wenn ich einen Blick durch die Fenster der Kantine im Hochhaus der Spiegel-Verlagsgruppe an der Brandstwiete in der Hamburger Innenstadt werfe, bekomme ich gute Laune angesichts des trendigen Designs der Swinging Sixties (und wer mich kennt, weiß, Rot ist meine Lieblingsfarbe ;o)). Einen Grund, die Kantine auch mal von innen zu sehen, gab es aber lange nicht.

Bis zum letzten November.

Da wurde in der Spiegel-Kantine unser zweites Buch präsentiert: Skandinavien in Hamburg – und nein, es enthält keine Rezepte. Ich kann ab und an auch über andere Dinge als übers Kochen und Essen schreiben ;o)

Das Gebäudeinnere ist vom dänischen Designer Verner Panton gestaltet worden, also ein perfekter Ort für unsere Buchpräsentation. Panton soll den Räumen 1969 eine Note verleihen, die auch nach 30 Jahren noch Bestand habe – das gelingt: Bis heute ist das Spiegelhochhaus eines der bedeutendsten innenarchitektonischen Werke Pantons und eines der wenigen, das zumindest in Teilen erhalten ist. Panton gestaltet zwar 1973 auch den Neubau des Gruner & Jahr-Verlagshauses, aber mit dem Umzug des Verlagshauses von Pöseldorf an den Baumwall 1990 ändert sich auch die Inneneinrichtung. Im Gebäude in Pöseldorf sind lediglich noch zwei grüne Türen sowie die Decke im Empfangsbereich im Erdgeschoss erhalten.

Wichtigstes Gestaltungselement Pantons ist die Farbe, und schon ein kurzer Blick durch die großzügige Fensterfront in die Kantine zeigt, was damit gemeint ist. Hier dominieren Rottöne, zum Beispiel die quadratischen Leuchten mit runder, muldenartiger Vertiefung, in der sich eine von einem halbkugelförmigen Schirm bedeckte Glühbirne befindet, oder die Flower Pots (Blumentöpfe) genannten Deckenleuchten.
Panton sieht die Farbe als Kontrapunkt zur nüchternen Fassadengestaltung des Architekten Werner Kallmorgen. Ursprünglich ist jede Etage in einer anderen Farbe gestaltet, von Gelb im Erdgeschoss bis Grün in der obersten Büroetage. Wände, Decken, Türen, Fußböden – bis hin zu Aschenbecher und Bleistiftablage hat jede Etage nur eine, ihre eigene Farbe. Nachts, wenn die Türen zu den fensterlosen Bürofluren offen stehen, sollen Lampen die Flure hell erleuchten: Nach Pantons Vision solle das Gebäude dann wie ein Regenbogen über der dunklen, schlafenden Stadt erscheinen. Schade, davon scheinen keine Fotos zu existieren.

So faszinierend ich Pantons Idee auch finde, ich wäre vermutlich irre geworden. Und so wundert es mich auch nicht, dass die Vision von Anfang an umstritten ist. Etage um Etage verabschiedet sich der Verlag vom ursprünglichen Raumkonzept, lässt die Räume weißeln, und so findet sich Pantons Design nur noch in Teilen im Spiegelhochhaus wieder. Nur die Kantine ist der einzige Raum, der heute noch im Original-Panton-Stil erhalten ist – inklusive der Kleidung der Kellnerinnen in der Kantine, die bis heute schwarze Kleider im Stile der sechziger Jahre mit weißen Schürzen tragen.
Hartnäckig hält sich das Gerücht, die Kantine samt Kellnerinnen-Kleidung stehe unter Denkmalschutz. Dem ist leider nicht so. Und so begann ich, um die Kantine zu trauern, als klar wurde, dass die Verlagsgruppe auf die Ericusspitze in der Hafencity ziehen wird.
Umso mehr freute ich mich bei der Buchpräsentation über die Nachricht, dass die Spiegel-Kantine zumindest ein klein wenig erhalten bleibt: Sie zieht mit um in die Hafencity. Tische und Stühle werden restauriert und weiterhin genutzt, Wand- und Deckenverkleidung werden als eine Art Installation die Wände der neuen Kantine schmücken, und auch für die Lampen wird sich ein Platz finden.

Was mir noch fehlt, ist, in der Kantine zu essen. Ich weiß, dass der Küchenchef ausgesprochen charmant ist, aber gekocht hat er bei der Buchpräsentation nicht für uns, da es außer Tuborg und Carlsberg nur Wein und Convenience-Laugengebäck gab. Mal schauen, wann sich dazu die Gelegenheit ergibt. Ich kann warten ;o)
Das Buch Skandinavien in Hamburg, aus dem Teile dieses Textes entnommen wurden, ist 2009 im Ellert & Richter Verlag Hamburg erschienen und unter der ISBN-Nummer 978-3-8319-0372-6 für 19,95 Euro im guten Buchhandel erhältlich. Bei Spurensuchen gibt’s die Stadtführung zum Buch: „Die Wikinger kommen – Skandinavien in Hamburg“. Nächster Termin: Sonnabend, 13. März, 15 Uhr, ab Landungsbrücken / Brücke 1 (Teilnehmerbeitrag 10 Euro / Person).

Sonntag, 14. Februar 2010

Zum Valentinstag: Hase sucht Häsin

Eve hat einen Hilferuf gestartet: Ihr Lemming "Lemmy" sucht getarnt als Porzellan-Osterhase eine Frau. Und da Männer, auch wenn sie in Hasengestalt daher kommen, sich ja immer schwer damit tun, zuzugeben, dass ihnen etwas fehlt, tarnt Eve die Herzblattsuche netterweise als Fotowettbewerb um ein besonders sinnfreies Schneebesenfoto.

Als die Hasenbande im Kaoskochschen Haushalt davon erfuhr, war ihr sofort klar, dass die perfekte Hasenbraut hier lebt: Häsin Snowwhite Snowbroom wurde überredet, ihr schönstes Seidenkleid in hanseatischem Rot-Weiß überzuwerfen, die Ostereierohrringe anzulegen und sich zum Schneeräumen auf den Balkon zu begeben. Da sie etwas schüchtern ist, kam ein Teil der Hasenbande gleich mit.
Snowwhite Snowbroom ist nur zugern bereit, Lemmy Osterhase unter ihre Fittiche zu nehmen und ihm bei Last und Verantwortung des Eiertransportes zu helfen, denn in das Körbchen auf ihren Rücken passen nicht nur Schneebesen, sondern in erster Linie Eier.
Lemmy Osterhase, der ja bekannterweise gerne feiert, fände im Kaoskochschen Haushalt jede Menge Kumpels zum Eierbemalen, Eierlaufen und Eierlikör trinken. Hasen haben hier das ganze Jahr über freien Aufenthalt, müssen also nicht zwischen Osterdienstag und Gründonnerstag ein karges Dasein in Pappkartons, feuchten Kellern oder dunklen Schränken fristen. Hier ein Beweisfoto von glücklich feiernden Weihnachtshasen, die sich auch über Lemmy Osterhase als Verstärkung freuten:Also, Eve, gibt Deinem Herzen einen Stoß und beschere den beiden Königskinder Snowwhite Snowbroom und Lemmy Osterhase ein Happy End.

Freitag, 12. Februar 2010

Orientalische Pastinaken mit Reis und Huhn

Wie bei Monambelles landeten auch bei mir noch ein paar Pastinaken aus der Aarstiderne-Bio-Gemüsekiste vom zweiten Hamburg kocht!-Treffen. Pastinaken kommen bei uns nicht so oft auf den Tisch, eigentlich nur als Bestandteil einer Winterwurzelgemüsesuppe oder des selbstgemachten Brühpulvers. Sozusagen pur aßen wir sie noch nicht. Zeit also, das mal zu ändern.

Bei der Rezeptsuche für das Treffen fand ich das Rezept für orientalische Pastinaken, das alleine uns aber nicht fröhlich gemacht hätte. Also gab's Reis und Huhn dazu.

Während ich das Ergebnis als "interessant" einstufte, was bei mir nicht unbedingt stürmische Begeisterung ausdrückt, meinte der Gatte "Ganz lecker, der Kürbis."

Äh, Kürbis?

Er hat aber Recht. Das Ergebnis schmeckte tatsächlich wie süß-sauerer Kürbis - und Kürbis mögen wir ja eigentlich nicht ;o)

Orientalische Pastinaken mit Reis und Huhn

Zutaten für 2 Portionen:

2 mittelgroße Pastinaken
1 Zitrone und ihren Abrieb
Honig
Olivenöl, möglichst mit wenig Eigengeschmack
Kurkuma, gemahlen
Zimt, gemahlen
Paprika rosen scharf, gemahlen
Schwarzkümmel
Currypulver
Salz
Pfeffer
1 Becher Reis
500 g Hähnchenbrustfilet

Zubereitung:

Die Pastinaken schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. In Salzwasser ca. 20 Minuten bissfest garen. Währenddessen Zitronensaft, Zitronenabrieb, Öl, Honig und Gewürze zu einer sämigen Marinade verrühren - ich habe das aus der Lamäng gemacht, also viel abgeschmeckt, bis es mir nicht zu süß und dem Gatten nicht mehr zu sauer war. Einen Teil des Schwarzkümmels habe ich gemörsert, um den Geschmack zu verstärken.

Pastinaken abtropfen lassen und in die Marinade geben. Eine Stunde ziehen lassen - das habe ich auf der Restwärme der Herdplatte gemacht, so dass die Pastinaken warm gehalten wurden. Sie schmecken aber auch kalt.

Reis in Salzwasser garen. Hähnchenbrustfilet in Streifen schneiden und anbraten. Auf Tellern anrichten und servieren.

Das Gericht ist mein erster Beitrag zu einem Blog-Koch-Event, dem Februar-Event vom Gärtnerblog.

Garten-Koch-Event Februar 2010: Pastinaken [28. Februar 2010]

Dienstag, 9. Februar 2010

3. Hamburg kocht! - Treffen: Terminprobleme! Eure Meinung ist gefragt

Das allgemeine Kalenderwälzen am Sonnabend ergab ja, dass wir gerne am 29. Mai wieder zusammen kochen möchten. Nur: Die Küche steht uns am diesem Tag erst ab 17 Uhr zur Verfügung, weil vorher ein Kochkurs stattfindet.

Was tun?

Bitte äußert Euch, ob wir Nudelkurs und Menü auch schaffen, wenn wir erst um 17 Uhr anfangen. Dann muss das Ossobuco zwar sofort in den Ofen, und vielleicht ist es sinnvoller, terschies brächte die Panna Cotta schon mit, aber zeitlich müsste es sich ausgehen. Oder? Wir könnten natürlich auch das Ossobuco weglassen und nur nudeln ...

Eine Alternative ist die Verschiebung des Termins, zum Beispiel auf den 5. Juni - allerdings habe ich im FuH noch nicht gefragt, ob der Termin geht, weil ich erst Eure Meinung hören wollte. Zweite Alternative ist das Suchen einer anderen Küche für den 29. Mai.

Also, 1, 2 oder 3 - Ihr müsst Euch entscheiden *träller*. Wollt Ihr

a) am 29. Mai um 17 Uhr anfangen? Mit oder ohne Ossobuco?
b) am 29. Mai woanders kochen?
c) an einem anderen Termin im FuH kochen?

Sonntag, 7. Februar 2010

2. Hamburg kocht!-Treffen am 06.02.10 - die Nachlese

Kann man mehr als sieben Stunden kochen, essen und sich beim Essen übers Kochen unterhalten? Man kann - und schon nach dem Zwischengang war uns klar, es wird auch ein 3. Hamburg kocht!-Treffen geben. Hier aber erst mal der Bericht vom zweiten, das unter dem Motto "Wurzeln unter Palmen" im Raum zum Kochen stattfand.

Los ging's mit einer kurzen Lagebesprechung - wer macht was wann und wieso ... Für 11 Personen, die alle gleichzeitig kochen, ist die Küche sehr gut. Es gibt ein Ceranfeld, ein Induktionsfeld, einen Ofen (Umluft, Ober-/Unterhitze etc.), einen Dampfgarer mit Heißluft, genügend Arbeitsfläche, genügend Kühlschränke, zwei Spülmaschinen, eine Wärmeschublade, ausreichend Töpfe, Geschirr und Besteck - und was fehlte, brachten die Jungs aus dem FuH nach einem kurzen Anruf einfach vorbei, so dass wir dann auch Waage, Timbale und Messbecher hatten. Also herrlich unkompliziert. Wir brauchten nicht an den Esstischen zu schnippeln, sondern konnten eindecken und entspannt essen - na ja, zumindest der Teil, der nicht den nächsten Gang vorbereiten musste ;o)

Den Flammkuchen mit Pastinake als Knollenziest-Ersatz gab's schon in der Küche aus der Hand (unten vor dem Backen, oben fertig), hergestellt von INTG und Kai.













Für Grissini mit Wurzelpürree Ras el Hanout, hergestellt von Monambelles, versammelten wir uns dann um die Tische.
Das Pesto von Wurzelgrün fiel mangels geeignetem Grün aus, dafür gab's Zucchini-Relish, Mispel- und Rhabarber-Chutney, die Kaoskoch dank einer Gläsertausch-Connection zwischen Elbe und Isar von bushcook bekam.
Und damit wir auch alle satt werden, entstand ein spontaner Zwischen-Zwischengang von Käferblau, Olaf und fitus123: Lachstatar.
Es folgte der Topinamburflan mit Feldsalatsauce und Himbeersprengseln, Teamwork von Mocat und terschies - hier kam der Dampfgarer zum Einsatz.
Nach kurzer Pause folgte die Rote Bete-Suppe mit Meerrettich und Steckrübenstroh von Steph.
Beim Warten auf den Hauptgang plante der Teil, der gerade nicht in der Küche beschäftigt war, schon das nächste Treffen, und dann kam Gebratener Lachs auf Grünkohl mit Zitronensenfsauce auf den Tisch - den Grünkohl haben Käferblau, Olaf und fitus123 allerdings komplett anders zubereitet als im verlinkten Rezept angegeben. Während ein Teil Kaffee und Tee zur Stärkung für alle braute, wurde in der Küche der Nachtisch zusammengebastelt: Eiklarkuchen mit Pastinaken-Apfel-Mousse und Himbeerspur. Gebacken / gekocht hat Kaoskoch, abgeschmeckt haben Mocat und fitus123, aprikotiert und kuvertiert haben Kaoskoch und Käferblau, angerichtet haben Mocat und Kaoskoch unter Nocken-mach-Anleitung von INTG. Die weiße Schokolade mit Krokant oben auf dem Kuchen kam vom FuH. Da sag' noch einer, dass viele Köche den Brei verderben ;o)

Das Rezept für die Pastinaken-Apfel-Mousse aus der Lamäng: Man nehme eine mittelgroße Pastinake; 10 kleine, leckere, süße, rote, dänische Apfel von Aarstiderne; 3 Blatt Gelatine; 100 ml kalte Sahne; 4 oder mehr Eiweiß und einen guten Schuss (ca. 1 EL) Tonkabohnensirup. Pastinake und Äpfel schälen und klein schnippeln. In einem Topf mit etwas Wasser zu Mus garen. Fein pürieren, abkühlen lassen, abschmecken, evtl. etwas süßen. Eiweiß steif schlagen. Sahne steif schlagen. Eiweiß und Sahne unter das Mus heben. Tonkabohnensirup einrühren. Gelatine einweichen, ausdrücken, erwärmen, bis sie sich auflöst. Teelöffelweise ein bisschen vom Mousse in die Gelatine rühren (Temperaturausgleich) und diese Mischung dann unter die Mousse rühren. Noch mal abschmecken und ggf. nachsüßen oder noch etwas Sirup dazu geben. Portionsweise in Schälchen füllen und ca. 2 bis 3 Stunden kalt stellen.
Noch mehr Fotos gibt's hier.
terschies berichtet hier.

Termin und Thema für das nächste Treffen stehen auch schon wieder fest: Sonnabend, der 29. Mai 2010, ab 15 Uhr, wieder im FuH (sofern möglich). Diesmal gibt's italienische Kost: Antipasti, Pasta, Nach-die-Pasta ;o) ... Steph bringt die Nudelmaschine mit und weiht uns in die Geheimnisse des Nudelmachens ein, während im Ofen ein Osso buco schmort. Und zum Nachtisch gibt's Panna Cotta. Weitere Details gibt's demnächst hier. Es gibt 16 Plätze, von denen die ersten schon weg sind. Also anmelden, schnell ;o)

Donnerstag, 4. Februar 2010

Bilderrätsel: Was ist im Glas?

Während Ihr gespannt auf Fotos und Berichte unseres zweiten Hamburg kocht!-Treffens wartet, habe ich ein kleines Bilderrätsel für Euch. Welches Getränk ist auf dem Bild zu sehen?
Bier ist es natürlich nicht, das wäre ja zu einfach ;o) Der Gatte meint, es sähe auch nicht die Bohne aus wie Bier ... Ich finde, es hat sogar eine leichte Hopfennote ...