Sonntag, 29. September 2019

Szenen einer Ehe: Tutti Frutti

Wenn die Mallorca-Demenz zuschlägt, gibt's schon mal Obstsalat.

Beim Frühstück.

Er: "Mensch, die Blutorange schmeckt vielleicht sauer!"

Sie: "Ich wunderte mich schon, wieso du rosa Pampelmuse nimmst, wo Pampelmuse dir doch zu sauer ist ..."

Am Strand. Sie hat wie üblich für jeden eine große Dose voller Obst als Mittagessen vorbereitet.

Er stochert lustlos in seiner Dose mit Honigmelone und Pfirsichen, blickt dann interessiert in ihre Dose, zieht eine Flunsch und fragt: "Menno, warum sind deine Pfirsiche viel gelber als meine?"

Sie: "Weil meine Pfirsiche Pflaumen sind."

Freitag, 27. September 2019

Mohn-Joghurt-Kuchen

Seitdem es im Supermarkt zuverlässig Dampfmohn*, also gemahlenen Blaumohn, gibt, backe ich diesen Kuchen öfter.

Mohn-Joghurt-Kuchen.
Mohn Back*, eine Fertigprodukt als Alternative zu gemahlenem Mohn, mag ich nicht, weil ich finde, reiner Mohn ist schöner als eine Mischung aus
33% Blaumohn, Zucker, Wasser, modifizierter Stärke, Geliermittel (Pektine), Aroma (enthält Milchzucker), Konservierungsstoff (E 202), Säuerungsmittel (Citronensäure). 
Das heißt nicht, dass ich Mohn-Back nicht esse, denn in Mohnteilchen vom Bäcker ist es drin. Aber wenn ich selbst backe, muss es halt nicht sein.

Dieses Rezept geht rüber zur Freutag-Linkparty.

Mohn-Joghurt-Kuchen

Zutaten für eine 30er Kastenform*:

3 Eier
1 Prise Salz
150 g Zucker
200 g Naturjoghurt
1 EL Vanillezucker
160 g Butter
280 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
200 g Dampfmohn* (gemahlener Blaumohn)
1 Schuss Vollmilch

Zubereitung:

Eier, Salz, Zucker, Butter und Vanillezucker schaumig schlagen. Naturjoghurt, Mehl und Backpulver hinzugeben und gut verrühren.

Das meiste vom Teig in eine Kastenform füllen, etwa ⅙ des Teiges in der Schüssel lassen, Dampfmohn und einen Schuss Milch dazugeben undkurz aufschlagen. So wird das Ganze fluffiger.

Die Mohn-Mischung auf den Teig in der Form verteilen, mit einer Gabel unterziehen (dabei die Gabel leicht drehen) und den Kuchen für etwa 45-50 Minuten bei 160°C (Umluft) backen.

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Sonntag, 22. September 2019

Szenen einer Ehe: Lost in Translation

Am Flughafen, nach dem Einchecken.

Sie: "Sachma, warum sprach der Fredel am Counter vorhin die ganze Zeit Deutsch mit uns, nur das Beatmungsgerät musste ich ihm auf Englisch erklären?!"

Er: "Da war sicher sein Datenvolumen aufgebraucht."

Freitag, 20. September 2019

Smoothie aus Honigmelone, Ananas und Pflaume

Aus irgendeinem Grund gab's im Appartement einen Pürierstab, den ich kurzerhand nahm, als wir an einem Strandtag noch etwas Obst übrig hatten.

Smoothie aus Honigmelone, Ananas und Pflaume.
Zuhause hätte ich den Smoothie noch durch ein Sieb passiert, um die Pflaumenschale zu entfernen, wenn es notwendig gewesen wäre, denn mein heimischer Blender ist leistungsstärker als der Urlaubspürierstab.

Smoothie aus Honigmelone, Ananas und Pflaume

Zutaten für ca. 750 ml:

4 Scheiben Honigmelone
2 Ringe Ananas
2 Pflaumen, geviertelt und entkernt
etwas Wasser

Zubereitung:

Früchte und etwas Wasser in einen Blender oder Mixbecher geben und pürieren, dann ggf. durch ein Sieb streichen. Bis zum Verzehr kühlstellen, dann ggf. mit Wasser verdünnt trinken.

Mittwoch, 18. September 2019

Tumbet mallorquin (mallorquinischer Gemüseeintopf)

"Wenn wir ein paar Auberginen und Zucchini und Kartoffeln und Tomaten in den Topf werfen und langsam schmoren, das müsste doch schmecken", sinnierte der Gatte im mallorquinischen Supermarkt und plante so unbewusst einen einfachen Tumbet mallorquin.

Tumbet mallorquin (mallorquinischer Gemüseeintopf).
Ins Original kommen statt Tomaten Paprika (ob grüne oder rote, scheint Geschmackssache), Knoblauch, Lorbeer und zahlreiche andere Kräuter. Des Gatten Variante ist den äußeren Umständen angepasst etwas einfacher gewürzt, aber ebenso schmackhaft.

Das Original wird auch im Ofen zubereitet, aber im Appartement hatten wir nur zwei verrostete Kochplatten, die nur sehr langsam warm wurden, einen Pfannenwender, ein Sägemesser, einen für die Kochplatten zu großen Topf, eine Pfanne und eine Kasserolle.

Normalerweise ist das Gericht vegan, aber der Gatte wünschte sich ein bisschen Hühnerfleisch dazu. Darauf hätte ich getrost verzichten können, weswegen es bei den Zutaten nicht auftaucht.

Tumbet mallorquin (mallorquinischer Gemüseeintopf)

Zutaten für 4 Portionen:

4 große Kartoffeln
1 Aubergine
2 Zucchini
4 Tomaten
1 Zwiebel
1 Dose stückige Tomate (425 g)
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Zucker

Zubereitung:

Kartoffeln kochen, abkühlen lassen, pellen und in Scheiben schneiden.

Währenddessen die Aubergine waschen, putzen und in Scheiben schneiden. Zucchini waschen und in Scheiben schneiden. Zwiebel pellen und achteln. Tomaten waschen, putzen und vierteln.

Reichlich Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel glasig dünsten, dann Aubergine und Zucchini dazugeben und leicht glasig dünsten. Tomaten und eine gute Prise Zucker dazugeben, dann die Tomatenstücke. Alles etwa 20 Minuten einkochen lassen, dann die Kartoffeln dazugeben und warmziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

Sonntag, 15. September 2019

Szenen einer Ehe: Nur Fliegen ist schöner

Sie: "Mudderns bittet darum. dass du dir morgen mal ihren Gehwagen anschaust. Da stimmt irgendwas mit der Bremse am linken Hinterrad nicht. Und du sollst bitte schauen, ob du auch bei den Vorderrädern Bremsen einbauen kannst, weil nur zwei Bremsen sind ihr zu unsicher."

Er, augenrollend: "Will sie etwa vier Hebel an den beiden Griffen?! Braucht sie auch noch Tragflächen und Seitenstrahlruder?"

Samstag, 14. September 2019

Zwei Wochen Mallorca kulinarisch

In diesem Jahr waren wir ganze zwei Wochen auf Mallorca, wieder in Port d' Alcúdia. Während wir im letzten Jahr ein optimales Hotel hatten und es genossen, abends bummeln zu können, mussten wir dieses Jahr auf ein anderes Hotel ausweichen, etwa zwei Kilometer von dem vom letzten Jahr entfernt.

Der Gatte kochte: Cheeseburger.
Kein Problem, dachten wir, denn Restaurants und Bars gibt es ja an der ganzen Bucht bis hoch nach bis Can Picafort, da wird der Unterschied schon nicht so groß sein. Oh doch!

Der Gatte kochte: Tumbet mallorquin.
In vielen Restaurants zwei Kilometer rund ums Hotel (weiter wollten wir nicht laufen) gab's All-you-can-eat-Büfetts mit lauwarmem, aufgetautem Convience-Futter, in den Bars Flatratesaufen, ansonsten Systemgastronomie wie Pizza Hut, Burgerläden und KFC. In den ersten Tagen waren wir ein wenig verzweifelt, denn trotz Appartements wollte der Gatte eigentlich nicht jeden Tag kochen.

Der Gatte kochte: Salat aus Tomaten, Oliven, Pfirsich, Zwiebel und Schafskäse an Pa amb oli. 
Zwei Mal landeten wir in der Stiu Bar. Man sitzt nett, das Estrella ist süffig, und zu jedem Glas gibt es kostenlose Tapas. Dass es dort nur aufgetautes Convience gibt, fällt auf, wenn man sich eines der Gerichte bestellt: Das Essen ist mit Glück nicht mehr halbgefroren, sondern lauwarm, die Pommes kommen aus der Mikrowelle. Kein Wunder, dass die einheimischen Stammgäste dort nur trinken, nicht essen.

Restesalat aus Tomaten, Oliven und Schafskäse am letzten Strandtag.
Wesentlich besser ist das Essen in der Cafeteria Croasan, wo im Wesentlichen Einheimische und Residenten als Stammgäste einkehren, kaum Touristen, denn das Lokal liegt nicht an der Hauptstraße. Die Pizza hat einen knusprigen, dünnen Boden, das Frito mallorquin schmeckt, das Bier ist süffig. Einmal fuhren wir nach Port d' Alcúdia und aßen gut im La Recoleta.

Arroz brut im Restaurant Sa Mata in Valldemossa.
Mit Abstand am Besten aßen wir im Blue Sapphire, ein Juwel in direkter Nachbarschaft des Hotels, abseits der Hauptstraße. Eigentlich wollten wir dort am letzten Urlaubsabend noch mal hin, aber das Unwetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Für's nächste Jahr ist aber mindestens ein Besuch geplant.

Blue Sapphire: Gegrillter Oktopus für mich, Schweinefilet mit Ziegenkäse für den Gatten.
Blue Sapphire: Fondant au chocolat mit Eis für den Gatten.
Blue Sapphire: Mojito-Sorbet für mich.
Unterwegs aßen wir putzigerweise Eis - und einmal traute sich der Gatte an Arroz brut, und da es den "schmutzigen Reis" nur für zwei Personen gab, aß ich mit. Hoffen wir mal, dass in der Portion des hasophilen Gatten kein Kaninchen war ...

Muss in Sóller einfach sein: Mit 'nem Eis von Ca'n Pau auf dem Marktplatz sitzen.
Wenn wir den Tag am Strand verbrachten, gab's mittags für jeden eine große Tupper mit Obst - meistens Honigmelone für den Gatten und Wassermelone für mich. Außerdem kamen für den Gatten Cracker und Schnobkram mit. Einmal nahmen wir Salat mit, zwei Mal gab's wirklich leckere Pommes von der Strandbar. Blieb Obst übrig, wurde es abends zum Smoothie, denn aus irgendeinem Grund gab's im Appartement einen Pürierstab.

Smoothie aus Honigmelone, Ananas und Pflaume.
In Sóller waren wir natürlich auch wieder in der Patisseria L. Vidal, aber diesmal war's eher enttäuschend: Die Ensaïmada de Mallorca war trocken, nicht fluffig.

Mit einer Tortenschlacht wird das Unwetter erträglich.
Gewundert hat uns immer wieder das unterschiedliche Preis-Niveau auf der Insel: Während wir in Palma für zwei Cappuccino knapp 19 Euro zahlten, gab's die in Son Servera für unter fünf Euro. Hielten wir die Kugel Eis für 1,70 € in Palma für teuer, wurden wir in Port de Pollença mit 2,25 € für eine Kugel eines Besseren belehrt. In Cala Bona zahlten wir für den halben Liter Wasser im Supermarkt 40 Cent, in Alcúdia 80 Cent. Unschlagbar günstig mit 2,40 € war die HP Sauce, die prompt mit nach Hause kam und für die im nächsten Jahr mehr Platz im Koffer freigehalten wird.

Fette Beute gemacht in der Markthalle von Palma.
Erfreulich fand ich das große und sehr gute Angebot auf Märkten und in Supermärkten, selbst noch in den kleinsten Spar-Märkten. Schnell fiel uns aber auf, dass mallorquinische Lebensmittel grundsätzlich teurer als importierte sind, egal, ob sie vom spanischen Festland oder von viel weiter weg kamen. Wir kauften, wann immer es ging, mallorquinische Lebensmittel. Alles andere erschien uns widersinnig, schließlich kaufen wir Zuhause auch möglichst regional.

Diesmal schaffte ich es endlich, Honig von Mels de na Marta aus Artà zu kaufen und bin gespannt, wie er schmeckt.
Für nächstes Jahr ist ein Mallorca-Urlaub quasi schon beschlossene Sache. Mal schauen, ob's klappt. Mehr Mallorca-Impressionen gibt's übrigens im Gedöns-Blog.

Sonntag, 8. September 2019

Szenen einer Ehe: Leg' dich doch gehackt!

Im Supermarkt, kurz vor der Kasse. Er kontrolliert die von ihr geschriebene Einkaufsliste auf vollständige Abarbeitung.

Er, empört: "Kannst du nicht einmal mit normalen Zutaten kochen?"

Sie: "???"

Er: "Kannst du nicht Rinderhack nehmen? Oder Schwein? Oder wenigstens vom normalen Huhn?"

Sie: "Äh, wir waren doch vorhin beim Schlachter. Und wir brauchen nächste Woche doch gar kein Hack? Jedenfalls habe ich keines aufgeschrieben. Und Hühnerhack müsste ich eh selbst machen, aber ich brauche doch keins?"

Er: "Doch, guck, hier steht's: Perlhuhnhack! So'n Kokolores esse ich nicht!"

Perlmutlack. Sie schrieb Perlmutlack auf. Für ihre Fingernägel.

Mittwoch, 4. September 2019

Panna cotta-Grundrezept

Lange Zeit klappte es nicht mit mir und der Panna cotta. Mit diesem Grundrezept wird sie aber so, wie sie für mich sein soll. Das Rezept reicht für 4 Portionen, wird bei uns aber gerne mal auf sechs aufgeteilt, wenn es mehrere Gänge gibt.

Panna cotta mit Rhabarber-Erdbeer-Kompott und Erdbeeren
Panna cotta-Grundrezept

Zutaten für 4 Portionen:

3 Blatt Gelatine
1 Vanilleschote
500 g Sahne
50 weißer Zucker

Zubereitung:

Gelatine in kaltem Wasser einweichen.

Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark herausschaben. Beides mit Sahne und Zucker zum Kochen bringen. Bei schwacher Hitze etwa 15 Minuten köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren. Vom Herd nehmen und die Vanilleschote entfernen.

Gelatine ausdrucken, mit 1-2 EL Sahne verrühren zum Temperaturausgleich, dann in die Sahne geben und unter Rühren auflösen. In kalt ausgespülte Gläser geben und mindestens 3 Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Sonntag, 1. September 2019

Szenen einer Ehe: Kleider machen Leute II

Beim Morgenkaffee.

Sie: "Du musst mir noch hinlegen, was ich noch waschen soll, damit du es mit in den Urlaub nehmen kannst."

Er: "Ich glaube kaum, dass ich was anderes trage als das, was ich jetzt anhabe."

Sie: "'nen Schlafanzug?!"

Er: "Ach komm, die Hose hat sogar Taschen!"