Sie: Isst Du Kabeljau?
Er: Der is' noch im Keller. Da ist irgend so'n Weißfisch aus den Fischstäbchen.
Sie: Kabeljau is' nich' in Fischstäbchen.
Er: Den im Keller ess' ich. Der schmeckt nich' nach Fisch. Das ist Filet.
Sie: Für diesen dusseligen Kochwettbewerb muss ich ein Gericht aus Kabeljau, Kartoffeln, Roter Bete und Grünen Bohnen machen. Isst Du dann mit?
Er: Labskaus! Das schreit nach Labskaus!
Sie: Äh ... Labskaus? Mit Kabeljau?
Er: Ja, leg' den Fisch doch einfach quer übers Labskaus.
Sie: Geht nicht. Hab' nichts für Labskaus im Warenkorb außer Kartoffeln und Rote Bete. Sonst ist da noch Dill, Petersilie und Kümmel drin. Blöde Gewürze. Kümmel mag ich am liebsten im Glas. Flüssig. Ich dachte, ich brate den Kabeljau auf der Haut mit Dill, was meinste?
Er: Wenn Du Filet machst, ess' ich mit.
Sie: Ich mach' doch Filet.
Er: Aber mit Haut. Haut esse ich nicht.
Sie: Himmel, dann krichste Deinen Fisch ohne Haut. Auffa Haut braten ist hohe Kochkunst. Das wolln die bestimmt sehen. Das muss ich können. Und was mach' ich gezz mit dem blöden Kümmel?
Er: Mach' den an die Bohnen.
Sie: An die Bohnen??? Wer macht denn Kümmel an die Bohnen???
Er: Das ist für die, die zu doof sind, Bohnenkraut zu verwenden.
Sie grunzt indifferent.
Er: Ich würd' den Kümmel an die Kartoffeln machen.
Sie: Das ist doch bescheuert. Das ess' ich nicht. Warum zur Hölle machst Du Kümmel an Kartoffeln?
Er: Weil ich es kann!
Mittwoch, 30. November 2011
Dienstag, 29. November 2011
Steak-Sandwich nach Jamie Oliver
Steak-Sandwich nach Jamie Oliver |
Steak-Sandwich nach Jamie Oliver
Zutaten für 2 Portionen:
2 Rinds-Rouladen (im Original 2 Hüft- oder Rumpsteaks à 300 g)
2 Zweige Thymian (alternativ getrockneter Thymian)
Salz
Pfeffer
Olivenöl
2 Baguette-Brötchen (im Original 1 Ciabatta-Brot)
1 Glas eingelegte Paprikaschoten (im Original 1 kleine Handvoll eingelegte rote Paprikaschoten)
Blätter von einigen Stängeln glatter Petersilie
Sahnemeerrettich
1 große Handvoll Feldsalat (im Original verzehrfertiger Rucola aus dem Beutel)
Zubereitung:
Das Fleisch salzen, pfeffern und in schmale Streifen schneiden. Mit den abgerebelten Thymianblättern in etwas Olivenöl braten.
Eingelegte Paprika abtropfen lassen und fein hacken. Petersilienblätter fein hacken und mit der Paprika vermischen. Feldsalat waschen, trockenschleudern und in mundgerechte Stücke schneiden oder rupfen.
Brötchen aufschneiden und beide Hälften mit Sahnemeerrettich bestreichen. Die untere Hälfte mit Feldsalat belegen, dann die Steakstreifen darauf geben und alles mit der Petersilien-Paprikamischung toppen. Die Deckelhälfte auflegen und das Sandwich servieren.
Quelle: Jamies 30 Minuten Menüs, Dorling Kindersley, München 2010
Sonntag, 27. November 2011
Doppelte Adventskranzpasta mit merkwürdiger Sauce
Nudeln mit Mohn-Ricottasauce und Roter Bete |
Bei Lidl gab's am Montag keine Macadamia. Ich kaufte stattdessen einen Adventskranz - nein, nicht für die Nudeln. Zu Hause angekommen, bat ich den Gatten, am nächsten Tag bei Aldi Macadamia zu kaufen und sagte ihm, ich hätte einen Adventskranz gekauft. Der Gatte nickte.
Am Dienstag schwenkte der Gatte bei der Heimkehr fröhlich einen Adventskranz und rief: "Schatz, Macadamia hatten sie nicht, aber guck mal, was ich Dir mitbrachte!"
Am Mittwoch schafften wir es dann, Macadamia statt eines weiteren Adventskranzes zu kaufen, und ich konnte Nudeln mit Mohn-Ricottasauce kochen. Praktisch wäre es gewesen, hätten wir auch noch Bandnudeln mitgebracht. So gab's eine Mischung aus Disney- und Spiralnudeln.
Das Rezept nahm ich übrigens in Kalenderwoche 42 im Jahr 2005 aus einem Spar-Markt mit, weil der Gatte gerne Mohn mag und ich dachte, in einer Nudelsauce kommt der vielleicht gut. Nö. Zumindest nicht in dieser Kombi, aus der andere ein ganzes Menü zusammenstellen. Aber die Kombi ist derartig schräg, dass ich sie Dir nicht vorenthalten möchte.
Nudeln mit Mohn-Ricottasauce
Zutaten für 4 Portionen:
50 g Pecorino (im Original Parmesan)
2 Knoblauchzehen
2 Limetten
200 ml Schlagsahne (im Original 100 ml, aber wer will schon angebrochene Sahnebecher im Kühlschrank haben?!)
200 ml Milch
60 g Mohn
Salz
Pfeffer
200 g Ricotta
1 Bund glatte Petersilie
8 Salbeiblätter
80 g Macadamianüsse
2 EL Olivenöl
300 g Rote Bete
40 g Ingwer
400 g (Band-)Nudeln
1 TL Brauner Zucker
Zubereitung:
Pecorino fein reiben. Knoblauchzehen schälen und fein würfeln. Limetten waschen, trocknen und die Schale abreiben. Eine Limette auspressen.
Sahne, Milch, Mohn und eine Knoblauchzehe zu einer Sauce aufkochen. Pecorino, die Hälfte der Limetteschale und Ricotta dazu geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und beiseite stellen.
Petersilie und Salbei hacken. Madamianüsse grob hacken und goldbraun rösten. Petersilie und Salbei dazu geben und alles beiseite stellen.
Die Rote Bete schälen, in feine Scheiben hobeln und in Olivenöl anbraten. Ingwer schälen, fein hobeln und mit dem restlichen Knoblauch zur Roten Bete geben. Mit Limettensaft, Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken und zu Ende garen.
Nudeln bissfest kochen, abgießen und unter die Macadamia-Kräutermischung mengen. Mit der Mohnsauce und der Roten Bete anrichten und servieren.
Freitag, 25. November 2011
Lasagne mit Calvados-Äpfeln und Vanillesauce
Gelegentlich habe ich eine Vorliebe für abstrakt bestäubte Tellerränder ;o) |
Lasagne mit Calvados-Äpfeln und Vanillesauce
Zutaten für 4 Portionen:
4 Äpfel, je nach Größe der Äpfel auch mehr
1 EL Rosinen
4 EL Calvados
3 Gewürznelken
1 TL Zimt, gemahlen
1 TL Zucker
750 ml Milch
50 g Puddingpulver, Vanillegeschmack
2 EL Zucker
Lasagneplatten, ohne Vorkochen, Menge je nach Größe der Form
Zubereitung:
Äpfel vierteln oder achteln, schälen und in kleine Stücke schneiden. Apfelstücke mit den Rosinen in eine Schüssel geben, 4 EL Calvados darüber gießen, 1 TL Zucker, 1 TL Zimt und die 3 Nelken dazu geben, alles umrühren. Etwa zwei Stunden ziehen lassen, dabei regelmäßig umrühren.
250 ml Milch mit dem Puddingpulver und 2 EL Zucker so verrühren, dass keine Klümpchen entstehen. 500 ml Milch zum Kochen bringen, dann die Milch-Puddingpulver-Zuckermischung so hineinrühren, dass keine Klümpchen entstehen. Aufkochen lassen, beiseite stellen.
Die Nelken aus der Äpfelmischung nehmen (wer sich das sparen möchte, nimmt von vornherein eine Prise Nelkenpulver).
Die Vanillesauce blubbert und kocht im Ofen über - wenn Du Dir das Ofenputzen sparen möchtest, nimm im Folgenden lieber eine etwas größere Auflaufform. Vanillesauce auf dem Boden einer Auflaufform verteilen, darauf die erste Schicht Lasagneplatten und die erste Apfelschicht geben. Mit Vanillesauce bedecken, dann die nächste Schicht Lasagneplatten, Äpfel usw. Als letzte Schicht Vanillesauce, dann die Auflaufform mit einem Deckel oder Alufolie verschließen. Evtl. übrig gebliebene Vanillesauce warm stellen.
Wenn Deine Form wie hier bis unter den Rand gefüllt ist, hättest Du lieber eine größere nehmen sollen ... |
Die Lasagne auf vier Teller verteilen, ggf. noch etwas Sauce dazugeben und mit Zimtpulver bestäuben.
Dienstag, 22. November 2011
Blog-Event: Schick' uns Deine Schokoladen-Rezepte
Ich mache lieber kostenlose Werbung für Martin und seine Bäckerei in München. Ist 'n büschen weit weg von meinem Heimathafen, um da mal eben konditorn zu gehen, aber wenn ich das nächste Mal in München bin, schaue ich da garantiert vorbei. Und über den Besuch blogge ich dann, klar. Damit Martin noch bekannter wird. Vorher bekommt er den Brigitte Award - wer, wenn nicht er?!
Also, blogge ein Schokoladen-Rezept und verlinke es bis zum 25.12.2011, 23.59 Uhr, als Kommentar unter diesem Beitrag (Kommentare, die älter als fünf Tage sind, müssen freigeschaltet werden, es kann also ggf. etwas dauern, bis Dein Kommentar hier erscheint). Bei Deinem Rezept nicht den Link zu diesem Post und zur Martins Lebkuchenstadt vergessen.
Ich werde die Rezepte in meinem Facebook-Profil verlinken und auf Deinen Blog verweisen. Außerdem gibt's hier im Blog Anfang Januar eine Zusammenfassung. Und da Ruhm und Ehre nicht alles sind, verlose ich unter allen in Deutschland lebenden Teilnehmern eine Bärchen-Backform für sechs kleine Kuchen (es sei denn, Ihr wehrt Euch mit Händen, Füßen und Kloreiniger dagegen).
Deal? Deal!
Und hier der Link zu Martins Lebkuchenstadt
http://www.cafeschoenleben.de/schoenesleben/?p=841
und ein Banner zum Mitnehmen.
Montag, 21. November 2011
Kartoffel-Fenchel-Suppe mit Rindfleisch und Arak
Reisbranntwein (Arrak, links) und Anisschnaps (Arak, rechts). |
Arak ist ein klarer, ungesüßter Anisschnaps libanesischen Ursprungs, der schon seit über 2.500 Jahren im Nahen Osten hergestellt wird, indem Anisfrüchte zu destilliertem Wein zugefügt werden. Er ist keinesfalls zu verwechselt mit Arrak, einem indonischen Reisbranntwein, der mir pur wie Nagellackentferner schmeckt, aber ganz brauchbar ist, wenn man Süßspeisen mit einer Mandelnote verfeinern oder Feuerzangenbowle trinken möchte.
Leider habe ich trotz vieler Laufereien und Fragereien noch keinen Arak in Hamburg bekommen können. Die Gastronomen, die ihn ausschenken, hüllen sich über ihre Bezugsquellen in Schweigen, und in den zahlreichen Geschäften mit nahöstlichen Lebensmitteln wird häufig kein Alkohol geführt, jedenfalls nichts Hochprozentiges wie Arak. Auch bei Mezada, die koschere Weine und Spirituosen führen, gibt es keinen Arak (dafür aber The Duke, auch nett, nur kein Ersatz für Arak). Abhilfe kommt aus München: Danel Feinkost führt Arak, und bushcook ist so lieb, mir welchen zu besorgen und schicken, damit der Versand nicht so teuer ist (Fleisch und andere frische Lebensmittel, mit denen Danel hauptsächlich handelt, per Kühlspedition zu senden, ist sinnvoll, aber bei Arak muss das nun wirklich nicht sein). So komme ich nach einer längeren Abstinenz wieder in den Genuss von Arak, kann das Heimweh stillen und sogar damit kochen - Kartoffel-Fenchel-Suppe zum Beispiel, für Tobias' Blog-Event rund um Anis.
Kartoffel-Fenchel-Suppe mit Rindfleisch und Arak. |
Zutaten für etwa 6 Portionen:
1 Zwiebel
500 Kartoffeln, mehligkochend
Butter
1 l Rinderbrühe
1 mittelgroße Fenchelknolle mit Grün
200 g Rouladenfleisch vom Rind
Öl
Salz
Pfeffer
Zitronensaft
1 guter Schuss Arak (Anisschnaps)
Zubereitung:
Zwiebel und Kartoffel schälen und würfeln. Kartoffel waschen. Zwiebel und Kartoffeln in der Butter anschwitzen und mit dem Fond auffüllen. Köcheln lassen, bis die Kartoffeln fats gar sind.
Währenddessen die Fenchelknolle waschen, putzen und würfeln. Das Fenchelgrün fein hacken und beiseite stellen. Das Rouladenfleisch fein würfeln. Öl in einer Pfanne erhitzen. Fenchel und Fleisch kurz scharf anbraten. Überschüssiges Öl abgießen. Fenchel und Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Suppe pürieren. Fleisch und Fenchel dazu geben und köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist. Mit Salz, Pfeffer, Zironensaft und Arak abschmecken. Auf Teller verteilen und mit Fenchelgrün garniert servieren.
Der Gatte, der immer noch sporadisch der Meinung ist, dass er keinen Fenchel mag, und der sich ganz sicher ist, keinen Arak zu mögen, schwärmte noch Tage später von der Suppe und behauptet, sie schmecke aufgewärmt am nächsten Tag noch viel besser.
Quelle: essen & trinken 1/1994
Samstag, 19. November 2011
Rückblick: Kühlschrank-Momentaufnahme vom 12.11.11 und was daraus wurde
Letzten Sonnabend ließ ich Euch einen Blick in meinen Kühlschrank und auf den Wochenplan werfen. Schauen wir mal, wie es heute vor dem nächsten Einkauf aussieht.
Hier der Kühlschrank:
In der Plastikdose auf dem unteren Bord ist Hühnerfond, hergestellt nach diesem Rezept. Es ist der beste, den ich bislang machte. Im Laufe der Woche verbrauchten wir gute zwei Liter, ein halber ist noch übrig und wird eingefroren. In der Tüte daneben sind Schweineknochen und Abschnitte für die Hunde. Gestern bekamen sie schon Rinderknochen und Abschnitte. Denen geht's diese Woche richtig gut, denn so was bekommen sie bei Schwiegermutter normalerweise nicht. Der undefinierbare Inhalt im Gurkenglas ist übrigens ein Chutney von Schwiegermutter. Aufschnitt ist noch ziemlich viel da, weil der Gatte Freitag Abend noch welchen besorgte, für's heutige Frühstück.
Unser Wochenplan hat sich ein wenig geändert. Das gab's:
Vom Herbst-Menü blieben nur Dessert und ein halbes Huhn übrig. Die Knochen und Fleischfitzel von anderthalb Hühnern wurden zu Fond, klar. Das halbe Huhn nahm der Gatte mit ins Büro, das Dessert gab's am Montag. Hätte ich da schon gewusst, dass Dienstag ein spontaner, gern gesehener Gast kommt, hätte ich da das Dessert gemacht. Weil der Gatte bestens mit Büroessen versorgt war, aßen wir zwei Mal Klopse mit Lauch, Kartoffeln und Béchamelsauce. Das eine oder andere wird auch noch gebloggt.
Falls Du Dich wunderst, dass Sonnabend und Sonntag auf der Übersicht fehlen: Sonnabends gibt es entweder Reste vom Freitag oder Fast Food, also ein schnelles Essen. Meistens sind es Nudeln. Gelegentlich ist es TK-Pizza. Selten nimmt sich der Gatte was Aufwändiges vor. Ganz selten ist es Fertigfutter. Letzten Sonnabend gab's Dürum Doner, aus jeweils fertig gekauftem TK-Fleisch, Krautsalat und Aioli. Dabei merkten wir wieder mal, wie sehr sich unser Geschmack veränderte, oder, wie es der Gatte resigniert zusammenfasste: "Na toll, das darf ich dann zukünftig auch alles alleine machen!" Alles war völlig übersüßt. Kaum vorstellbar, dass wir das früher öfter aßen. Irgendwo hinten im Kühlschrank stehen noch Krautsalat und Aioli. Mal schauen, ob uns dazu noch was einfällt.
Sonntag kommt meine persönliche Kompetenzesserin, Arthurs Enkeltochter, zum Feinschmecker-Probekochen und -essen. Im Anschluss gibt es virtuelle Manöverkritik meiner beiden Kochcoaches. Einer davon kocht dreisternig, der andere frei und ungebunden. Wenn ich schon versage, dann wenigstens auf hohem Niveau.
Nächste Woche werden wir hauptsächlich aus den Vorräten leben. Im Tiefkühler hat sich einiges angesammelt: Lachs, Kabeljau, Bohnen, Gemüsecurry, Kohlrouladen ... Die Fleischwurst, die im Kühlschrank liegt, könnte endlich mal zum länger geplanten Wurstsalat verarbeitet werden. Und einmal will ich noch für den Wettbewerb probekochen, denn ich weiß immer noch nicht, welches Rezept ich einreiche.
Im Gemüsefach sind noch zwei Kohlrabi, ein bisschen Eisbergsalat und Gurke. Die werde ich mir wohl zusammen mit Tomaten als Salat ins Büro nehmen (ja, ich arbeite ab Montag wieder. Wider besseres Wissen. Mal gucken, wie lange es gut geht). Seit dieser Veranstaltung verwende ich übrigens öfter Frischhaltebeutel für Gemüse und bin oft erstaunt, wie lange es sich plötzlich hält. Unser neuer Kühlschrank mit einem Hygienefrischhaltegedönsfach (keine Ahnung, wie das richtig heißt) tut ein übriges. Gemüse bleibt viel länger frisch. Als Büromittagessen werden wohl auch der angebrochene Joghurt und der angebrochene Quark dienen, vermutlich zusammen mit einem Granatapfel. Und der Viertelliter Buttermilch, der vom Herbst-Menü übrig blieb, kommt sicher auch noch irgendwo unter. Notfalls wird er mit Zitronensaft gemischt getrunken. Eine Melone und ein Spaghettikürbis liegen hier auch noch rum. Eigentlich bräuchten wir gar nicht einkaufen gehen ...
Hier der Kühlschrank:
In der Plastikdose auf dem unteren Bord ist Hühnerfond, hergestellt nach diesem Rezept. Es ist der beste, den ich bislang machte. Im Laufe der Woche verbrauchten wir gute zwei Liter, ein halber ist noch übrig und wird eingefroren. In der Tüte daneben sind Schweineknochen und Abschnitte für die Hunde. Gestern bekamen sie schon Rinderknochen und Abschnitte. Denen geht's diese Woche richtig gut, denn so was bekommen sie bei Schwiegermutter normalerweise nicht. Der undefinierbare Inhalt im Gurkenglas ist übrigens ein Chutney von Schwiegermutter. Aufschnitt ist noch ziemlich viel da, weil der Gatte Freitag Abend noch welchen besorgte, für's heutige Frühstück.
Unser Wochenplan hat sich ein wenig geändert. Das gab's:
Vom Herbst-Menü blieben nur Dessert und ein halbes Huhn übrig. Die Knochen und Fleischfitzel von anderthalb Hühnern wurden zu Fond, klar. Das halbe Huhn nahm der Gatte mit ins Büro, das Dessert gab's am Montag. Hätte ich da schon gewusst, dass Dienstag ein spontaner, gern gesehener Gast kommt, hätte ich da das Dessert gemacht. Weil der Gatte bestens mit Büroessen versorgt war, aßen wir zwei Mal Klopse mit Lauch, Kartoffeln und Béchamelsauce. Das eine oder andere wird auch noch gebloggt.
Falls Du Dich wunderst, dass Sonnabend und Sonntag auf der Übersicht fehlen: Sonnabends gibt es entweder Reste vom Freitag oder Fast Food, also ein schnelles Essen. Meistens sind es Nudeln. Gelegentlich ist es TK-Pizza. Selten nimmt sich der Gatte was Aufwändiges vor. Ganz selten ist es Fertigfutter. Letzten Sonnabend gab's Dürum Doner, aus jeweils fertig gekauftem TK-Fleisch, Krautsalat und Aioli. Dabei merkten wir wieder mal, wie sehr sich unser Geschmack veränderte, oder, wie es der Gatte resigniert zusammenfasste: "Na toll, das darf ich dann zukünftig auch alles alleine machen!" Alles war völlig übersüßt. Kaum vorstellbar, dass wir das früher öfter aßen. Irgendwo hinten im Kühlschrank stehen noch Krautsalat und Aioli. Mal schauen, ob uns dazu noch was einfällt.
Sonntag kommt meine persönliche Kompetenzesserin, Arthurs Enkeltochter, zum Feinschmecker-Probekochen und -essen. Im Anschluss gibt es virtuelle Manöverkritik meiner beiden Kochcoaches. Einer davon kocht dreisternig, der andere frei und ungebunden. Wenn ich schon versage, dann wenigstens auf hohem Niveau.
Nächste Woche werden wir hauptsächlich aus den Vorräten leben. Im Tiefkühler hat sich einiges angesammelt: Lachs, Kabeljau, Bohnen, Gemüsecurry, Kohlrouladen ... Die Fleischwurst, die im Kühlschrank liegt, könnte endlich mal zum länger geplanten Wurstsalat verarbeitet werden. Und einmal will ich noch für den Wettbewerb probekochen, denn ich weiß immer noch nicht, welches Rezept ich einreiche.
Im Gemüsefach sind noch zwei Kohlrabi, ein bisschen Eisbergsalat und Gurke. Die werde ich mir wohl zusammen mit Tomaten als Salat ins Büro nehmen (ja, ich arbeite ab Montag wieder. Wider besseres Wissen. Mal gucken, wie lange es gut geht). Seit dieser Veranstaltung verwende ich übrigens öfter Frischhaltebeutel für Gemüse und bin oft erstaunt, wie lange es sich plötzlich hält. Unser neuer Kühlschrank mit einem Hygienefrischhaltegedönsfach (keine Ahnung, wie das richtig heißt) tut ein übriges. Gemüse bleibt viel länger frisch. Als Büromittagessen werden wohl auch der angebrochene Joghurt und der angebrochene Quark dienen, vermutlich zusammen mit einem Granatapfel. Und der Viertelliter Buttermilch, der vom Herbst-Menü übrig blieb, kommt sicher auch noch irgendwo unter. Notfalls wird er mit Zitronensaft gemischt getrunken. Eine Melone und ein Spaghettikürbis liegen hier auch noch rum. Eigentlich bräuchten wir gar nicht einkaufen gehen ...
Donnerstag, 17. November 2011
Aktualisierung: 8. Hamburg kocht!-Treffen am 4. Februar 2012: Persische Leckereien - Genüsse aus 1001 Nacht
Gute vier Wochen nach der ersten Ankündigung des Treffens ist es Zeit für aktuelle Informationen. Gestern habe ich allen Teilnehmerinnen die Mail mit den Infos zur Bezahlung und zum Ort, an dem wir kochen, geschickt (und anschließend gleich noch eine Mail, weil ich mich in der Adresse vertan habe ...). Ihr müsstet jetzt also alle Post haben - falls nicht, bitte melden.
Im Februar kochen:
Heidi hat diese Speisenfolge festgelegt und zieht mir hoffentlich nicht die Ohren lang für die hinterlegten Rezepte, mit denen Ihr schon mal probekochen könnt, wenn Ihr möchtet:
Vorspeisen:
Salat Olivie (Kartoffel/Hähnchensalat)
Kaschke Bademjun (Auberginenmus, leider scheinen Heidis DpD-Rezepte bei Vox/Kochbar nur noch rudimentär vorhanden zu sein)
Kuku Sabsi (Gemüseomelette)
Mast o Khiar (Jogurt mit Gurke)
Khoreschte Ghaime (Lamm- oder Rindergulasch mit gelben Erbsen (Lape))
Lubia Polo (Reis gemischt mit einer Hackfleisch-Schnittbohnensauce)
Safran Eis (selbstgemachtes Eis mit Safran)
Shole Sard (Reis mit Safran und Rosenwasser)
Heidi wird einiges vorbereiten, aber es wird auch am Tag selbst noch genug für uns zu tun geben. Sollten Gerichte / Aufgaben im Vorfeld verteilt werden, melden wir uns noch.
Da wir diesmal einige auswärtige Gäste begrüßen können, möchten wir uns am Sonntag, den 5. Februar 2012, um 11 Uhr zum Brunchen treffen (vermutlich im Café Paris, zentral für alle erreichbar in Rathausnähe). Bislang weiß ich von folgenden Teilnehmerinnen:
Im Februar kochen:
- Gundi (?)
- Sabine
- Ulrike
- Sivie
- ORsi
- Barbara
- Anikó
- Mocat
- Bushcook
- Heidi
- Jutta
- Sarah
Damit sind wir ausgebucht, und es gibt eine Warteliste mit:
1. Hesting
Heidi hat diese Speisenfolge festgelegt und zieht mir hoffentlich nicht die Ohren lang für die hinterlegten Rezepte, mit denen Ihr schon mal probekochen könnt, wenn Ihr möchtet:
Vorspeisen:
Salat Olivie (Kartoffel/Hähnchensalat)
Kaschke Bademjun (Auberginenmus, leider scheinen Heidis DpD-Rezepte bei Vox/Kochbar nur noch rudimentär vorhanden zu sein)
Kuku Sabsi (Gemüseomelette)
Mast o Khiar (Jogurt mit Gurke)
Hauptgerichte:
Fessenjun (mit Hühnchen und Walnuss-Granatapfelsaftsauce)Khoreschte Ghaime (Lamm- oder Rindergulasch mit gelben Erbsen (Lape))
Lubia Polo (Reis gemischt mit einer Hackfleisch-Schnittbohnensauce)
Desserts:
Napoleoni (Blätterteig mit einer Vanillesauce)Safran Eis (selbstgemachtes Eis mit Safran)
Shole Sard (Reis mit Safran und Rosenwasser)
Heidi wird einiges vorbereiten, aber es wird auch am Tag selbst noch genug für uns zu tun geben. Sollten Gerichte / Aufgaben im Vorfeld verteilt werden, melden wir uns noch.
Da wir diesmal einige auswärtige Gäste begrüßen können, möchten wir uns am Sonntag, den 5. Februar 2012, um 11 Uhr zum Brunchen treffen (vermutlich im Café Paris, zentral für alle erreichbar in Rathausnähe). Bislang weiß ich von folgenden Teilnehmerinnen:
- Bushcook
- Sabine
- Gundi
- ORsi
- Anikó
- Heidi
- Ulrike
Dienstag, 15. November 2011
Kürbis-Burger mit Zwiebelringen
Kürbis-Burger mit Ofen-Pommes frites. |
Während ich den Kürbis von der Küchenmaschine raspeln ließ, fiel mir auf, dass ich im Besitz des Sonderszubehörs "E", der Pommesscheibe, bin. War sogar noch orginal verschweißt. Und das Maschinchen ist fast so alt wie ich. Mutterns brauchte die nie, sie hatte dafür eigens eine Presse. Also weihte ich die Scheibe E ein und machte noch Ofen-Pommes aus der Lamäng dazu.
Die Kürbis-Burger sind mein zweiter Beitrag zum Burger Battle-Blog-Event von Uwe (High Foodality).
Die Kürbis-Patties warten auf die Pfanne. |
Zutaten für 4 Portionen:
600 g Butternuss-Kürbis (geschält gewogen)
150 g Zucchini
Salz
2 Zwiebeln
1 TL Senf
2 Eier
6 EL Semmelbrösel
Pfeffer
Öl
Gewürzgurken
Einige Blätter Eisbergsalat
4 Hamburger-Brötchen
Remoulade
Die Kürbis-Patties sind in der Pfanne. |
Kürbis schälen. Zucchini waschen und putzen. Beides grob raspeln, vermischen, leicht salzen und 20 Minuten ziehen lassen, dann in einem Küchentuch gut ausdrücken.
Während die Kürbismischung ruht, die Ziwebeln abziehen. Eine Zwiebel raspeln, die andere in dünne Ringe schneiden.
Geraspelte Zwiebel mit Kürbis- und Zucchiniraspeln, Senf, Eiern und Semmelbröseln vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Aus der Masse vier Burger-Patties formen und in heißem Öl von jeder Seite ca. 3 bis 4 Minuten braten.
Hamburger-Brötchen aufbacken. Gewürzgurken in Scheiben schneiden.
Kürbis-Patties aus der Pfanne nehmen und warm halten. Zwiebelringe in heißem Fett rösten und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Die untere Brötchenhälfte mit Salatblatt, Kürbis-Patty, Geürzgurkcen und Zwiebelringen belegen. Etwas Remoulade dazu geben und servieren.
Quelle: "Gut & günstig"-Beiheft / "Meine Familie & ich" 10/2011
Montag, 14. November 2011
Linsen-Burger mit Curry-Mayonnaise
Linsen-Burger mit Curry-Mayonnaise. |
In letzter Zeit entdeckt der Gatte aber zunehmend vegetarische Burger für sich, und so gibt es von mir zwei vegetarische Beiträge für den Burger Battle-Blog-Event von Uwe (High Foodality). Den Anfang macht ein Linsen-Burger aus einem uralten essen & trinken-Heft.
Nachdem die Linsen-Patties in der Pfanne waren, stellte ich fest, dass putzigerweise im Rezept die Zutaten für die Curry-Mayonnaise fehlten. Keine Ahnung, ob man die kaufen soll oder ob die schlichtweg vergessen wurde. Jedenfalls hatte ich am Ende nur noch Sojasauce und Curry übrig, was, bis auf das Curry, keine Curry-Mayo ergibt. Also machte ich zum ersten Mal in meinem Leben selbst Mayo. Okay, die Konsistenz ist noch verbesserungsbedürftig, aber, hey, es sind nicht einfach nur 2 EL Currypulver in Miracle Whip gerührt. Was allerdings die Sojasauce im Rezept zu suchen hat, weiß ich immer noch nicht.
Linsen-Burger mit Curry-Mayonnaise
Zutaten für 6 Portionen:
Für die Burger:
125 g Pardina-Linsen
1 Wurzel (Möhre)
1 Kartoffel
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 EL Sonnenblumenkerne
2 EL Sesamsaat
2 EL Haferflocken
2 EL Vollkornmehl
1 Ei
Pfeffer
Salz
Öl
6 Hamburger-Brötchen
Ein paar Blätter Eisbergsalat, Gurken- und Tomatenscheiben
Remoulade
Ketchup
Für die Curry-Mayonnaise:
2 Eigelb
1 TL Dijon-Senf
2 EL Curry
1 TL Zucker
Essig und Öl aus der Lamäng
Zubereitung:
Die Linsen in ca. 25 Minuten weich kochen und abgießen. In der Zwischenzeit Wurzel, Kartoffel, Ziwebel und Knoblauchzehe pellen und fein raspeln. Mit den Linsen vermischen und Sonnenblumenkerne, Sesamsaat, Haferflocken, Mehl sowie das Ei dazu geben. Alles miteinander vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 30 Minuten stehen lassen.
Frikadellen formen und in heißem Öl von jeder Seite ca. 5 Minuten braten. Während die Frikadellen braten, die Hamburger-Brötchen im Backofen aufbacken.
Für die Curry-Mayonnaise die Eigelb mit Senf, Curry, Zucker und etwas Essig verquirlen und langsam das Olivenöl dazu geben, bis die Flüssigkeiten emulgieren.
Die untere Brötchenhälfte mit Remoulade bestreichen und mit Eisbergsalat belegen. Darauf den Linsen-Patty geben, dann Ketchup, Gurke, Tomate und Curry-Mayonnaise. Die obere Brötchenhälfte aufsetzen und servieren.
Quelle: e&t 1/1994
Sonntag, 13. November 2011
Kühlschrank-Momentaufnahme vom 12.11.2011
Wochenmarkt, Metro, Discounter, Supermarkt ...
Hinter dem Käse unten links ist eine Lücke, in die später eine Flasche Blutorangensaft gepfropft wurde. Obst und Gemüse vom Markt sind übrigens im russischen Kühlschrank.
Und das wird im Laufe der Woche daraus:
Sonntag kommen Gäste. Vom Menü bleiben sicher Reste, die der Gatte entweder mit ins Büro nimmt oder die wir Dienstag essen. Bleiben zu wenig Reste, gibt es Dienstag Serbische Bohnensuppe. Freitag koche ich die Zutaten aus dem Feinschmecker-Menüwettbewerb-Warenkorb, weil ich mich noch nicht endgülttig für ein Gericht entscheiden konnte. Montag kocht der Gatte, Mittwoch und Donnerstag ich, wenn nichts dazwischen kommt.
Kühlschrank-Momentaufnahme vom 12.11.2011, nach dem Wocheneinkauf. |
Und das wird im Laufe der Woche daraus:
Wochenplan KW 46 |
Samstag, 12. November 2011
Rote Bete-Salat mit Schafskäse nach Jamie Oliver
Rote Bete steht bei mir aus naheliegenden Gründen zur Zeit öfter auf dem Speiseplan. Von einem Probekochen blieb vorgegarte Rote Bete übrig - frische war im Supermarkt nicht zu bekommen, und ich schaffte es nicht auf den Markt. Da im Warenkorb (und dementsprechend auch im Kühlschrank) auch Petersilie ist, im Kühlschrank ohnehin immer Schafskäse, bot sich dieser Rote Bete-Salat aus dem Buch "Jamies 30 Minuten Menüs" an.
Für das Originalrezept werden 250 g gegarte Rote Bete, der Saft einer halben Zitrone, Balsamico, Olivenöl, 1 Bund glatte Petersilie und 50 g Schafskäse benötigt. Ich machte den Salat mit dem, was gerade da war, also 3 Rote Bete, 250 g Schafskäse und fast eínem ganzen Bund glatter Petersilie.
Rote Bete in eine Schüssel raspeln, mit Balsamico, Zitronensaft und Olivenöl vermengen. Schafskäse würfeln und dazu geben. Petersilie waschen, trockenschütteln und wiegen. In die Schüssel geben. Alles durchmischen, abschmecken und servieren.
Nach den ersten Bissen gab ich noch ein paar geröstete Sonnenblumenkerne drüber, weil mir was Knackiges fehlte.
Diese Rezept ist mein November-Beitrag für die Cucina Rapida, denn die Zubereitung geht wirklich ratzfatz.
Quelle: Jamies 30 Minuten Menüs, Dorling Kindersley, München 2010
Für das Originalrezept werden 250 g gegarte Rote Bete, der Saft einer halben Zitrone, Balsamico, Olivenöl, 1 Bund glatte Petersilie und 50 g Schafskäse benötigt. Ich machte den Salat mit dem, was gerade da war, also 3 Rote Bete, 250 g Schafskäse und fast eínem ganzen Bund glatter Petersilie.
Rote Bete in eine Schüssel raspeln, mit Balsamico, Zitronensaft und Olivenöl vermengen. Schafskäse würfeln und dazu geben. Petersilie waschen, trockenschütteln und wiegen. In die Schüssel geben. Alles durchmischen, abschmecken und servieren.
Nach den ersten Bissen gab ich noch ein paar geröstete Sonnenblumenkerne drüber, weil mir was Knackiges fehlte.
Diese Rezept ist mein November-Beitrag für die Cucina Rapida, denn die Zubereitung geht wirklich ratzfatz.
Quelle: Jamies 30 Minuten Menüs, Dorling Kindersley, München 2010
Donnerstag, 10. November 2011
Semmeln bröseln
Wird Zeit, dass hier mal wieder ein bisschen gekocht wird. Und da mich schon im normalen Zustand mehr als drei Zutaten überfordern, fangen wir mal mit einer an. Na gut, mit zwei: Brot und Brötchen. Trocken und altbacken. Für Paniermehl bzw. Semmelbrösel, denn das gehört zu den Dingen, von denen ich nicht verstehe, warum man sie kauft. Brot und / oder Brötchen doch eigentlich immer im Haus, wenn man Brot und / oder Brötchen isst.
Bei uns in der Küche hängt seit Jahren ein Leinenbeutel mit der Aufschrift "Brot - Brötchen". Er stammt aus der DDR und dient eigentlich dazu, damit zum Bäcker zu gehen und die Brötchen oder das Brot im Beutel nach Hause zu transportieren. Uns hingegen dient er dazu, Brot- und Brötchenreste aufzubewahren. Der Beutel läßt genügend Luft durch, damit das Brot schimmelfrei trocknet. Praktischer Nebeneffekt: Wir haben immer genug Brot da für Semmelknödel, Klopse, Falschen Hasen oder Karthäuserklöße.
Ist der Beutel gut gefüllt, kommt der Inhalt in die Moulinette. Was ich nicht mit der Hand zerkleinern kann, teile ich vorher grob mit einem Messer.
Je nach Brotsorte und Mahldauer sind die Brösel mal gröber, mal feiner. Außerdem gebe ich alles in die Moulinette, was wir da haben, egal, ob Vollkornbrot oder Körnerbrötchen. Alles wird portionsweise in eine große Tupperdose geschichtet. Das Ergebnis kann dann je nach Brotsorte schon mal künstlerisch wertvoll ausfallen ;o) Einmal schütteln, und die Brösel sind gleichmäßig in der Dose verteilt.
Die Brösel haben wesentlich mehr Geschmack als das laffe Zeugs, das man kaufen kann, selbst, wenn man immer noch viel Industriebrot isst. Der Vorrat hält meistens genauso lange, bis der Beutel wieder gut gefüllt ist, so dass ich drei-, vier Mal im Jahr Semmeln brösele. Übrigens kann man stat einem elektrischen Zerkleinerer auch einen Fleischwolf nehmen. Oder eine Reibe. Das ist dann allerdings eher die meditative Variante.
Bei uns in der Küche hängt seit Jahren ein Leinenbeutel mit der Aufschrift "Brot - Brötchen". Er stammt aus der DDR und dient eigentlich dazu, damit zum Bäcker zu gehen und die Brötchen oder das Brot im Beutel nach Hause zu transportieren. Uns hingegen dient er dazu, Brot- und Brötchenreste aufzubewahren. Der Beutel läßt genügend Luft durch, damit das Brot schimmelfrei trocknet. Praktischer Nebeneffekt: Wir haben immer genug Brot da für Semmelknödel, Klopse, Falschen Hasen oder Karthäuserklöße.
Ist der Beutel gut gefüllt, kommt der Inhalt in die Moulinette. Was ich nicht mit der Hand zerkleinern kann, teile ich vorher grob mit einem Messer.
Brötchen werden grob mit dem Messer zerkleinert. |
Brotscheiben lassen sich meistens mit der Hand zerbröseln und werden gleich in die Moulinette gegeben. |
In der Moulinette entstehen dann die Brösel. |
Semmelbrösel in der Dose, vor dem Schütteln. |
Samstag, 5. November 2011
Es hat nicht sollen sein
"As soon as the rush is over, I'm going to have a nervous breakdown. I worked for it. I owe it to myself and nobody is going to deprive me of it", heißt der Spruch, der seit vielen, vielen Jahren über meinem Schreibtisch hängt, egal, wo ich gerade arbeite.
Mitte Oktober war's dann so weit.
Nichts ging mehr.
Falls Du auch so was vor hast: Such' Dir keinen Heulkrampf mit gleichzeitigem Erstickungsanfall aus. Ist 'ne blöde Kombi. Vor allem, wenn man im Auto sitzt, Asthmatiker ist und noch quer durch die große Stadt nach Hause fahren muss.
Tja, und seitdem geht nichts mehr. Der Arzt zog mich aus dem Verkehr. Für zwei Wochen, mindestens.
Mudderns ist die erste, die das böse B-Wort benutzt. Dann höre ich Tim Mälzer bei "Inas Nacht" über seinen Burn Out reden und erkenne mich in vielem wieder. Klar, denke ich, so'n Koch hat ja auch Streß. Aber ich doch nicht. Und wenn, höchstens positiven. Und positiver Streß ist gesund. Weiß man doch. Immer mehr aus Freundes- und Bekanntenkreis melden sich, hatten auch Burn Out oder kennen jemanden, der das hatte. Lachen, wenn ich meine, nach zwei Wochen Zwangsurlaub sei alles wieder gut. Weil: Ich habe ein schlechtes Gewissen den Kollegen gegenüber. Die haben viel mehr auszuhalten als ich. Die haben viel mehr Grund, ausgebrannt zu sein.
Die Kollegen hingegen wundert mein Zustand nicht. "Du hättest Dich mal sehen müssen", lautet ein Kommentar zu meinem Zustand an dem Tag, an dessen Abend gar nichts mehr ging. Und weil nicht nur ich am nächsten Tag nicht mehr funktionierte, sondern auch die eMails im Haus, das Irre macht, drehten meine Kollegen 24 Stunden am Rad, weil sie meine Krankmeldung nicht erreichte. Sie wähnten mich irgendwo im Straßengraben, denn gleichzeitig war ich weder per Mobiltelefon noch über Festnetz erreichbar, weil ich beide Telefone abgeschaltet hatte. Als ich das hörte, war auch mir klar: Mein Zustand ist anscheinend ernst, denn Telefone schalte ich so gut wie nie aus.
Inzwischen ist klar: Das "mindestens", von dem der Arzt sprach, trifft zu. Ich bin in der Verlängerung.
Scheiße.
Ginge noch was, wäre ich jetzt nicht hier.
Ginge noch was, wäre ich jetzt in Bad Honnef. Beim einzig wahren CK-Kochtreffen.
Ginge noch was, wäre ich nächsten Sonnabend in Neumarkt, beim Weihnachtsmenü-Vorkochen.
Aber es geht nichts.
Ich wiederhole mich: Scheiße.
Gekocht wird hier natürlich weiterhin.
Damit ich das Gefühl habe, dass wenigstens etwas geht.
Mitte Oktober war's dann so weit.
Nichts ging mehr.
Falls Du auch so was vor hast: Such' Dir keinen Heulkrampf mit gleichzeitigem Erstickungsanfall aus. Ist 'ne blöde Kombi. Vor allem, wenn man im Auto sitzt, Asthmatiker ist und noch quer durch die große Stadt nach Hause fahren muss.
Tja, und seitdem geht nichts mehr. Der Arzt zog mich aus dem Verkehr. Für zwei Wochen, mindestens.
Mudderns ist die erste, die das böse B-Wort benutzt. Dann höre ich Tim Mälzer bei "Inas Nacht" über seinen Burn Out reden und erkenne mich in vielem wieder. Klar, denke ich, so'n Koch hat ja auch Streß. Aber ich doch nicht. Und wenn, höchstens positiven. Und positiver Streß ist gesund. Weiß man doch. Immer mehr aus Freundes- und Bekanntenkreis melden sich, hatten auch Burn Out oder kennen jemanden, der das hatte. Lachen, wenn ich meine, nach zwei Wochen Zwangsurlaub sei alles wieder gut. Weil: Ich habe ein schlechtes Gewissen den Kollegen gegenüber. Die haben viel mehr auszuhalten als ich. Die haben viel mehr Grund, ausgebrannt zu sein.
Die Kollegen hingegen wundert mein Zustand nicht. "Du hättest Dich mal sehen müssen", lautet ein Kommentar zu meinem Zustand an dem Tag, an dessen Abend gar nichts mehr ging. Und weil nicht nur ich am nächsten Tag nicht mehr funktionierte, sondern auch die eMails im Haus, das Irre macht, drehten meine Kollegen 24 Stunden am Rad, weil sie meine Krankmeldung nicht erreichte. Sie wähnten mich irgendwo im Straßengraben, denn gleichzeitig war ich weder per Mobiltelefon noch über Festnetz erreichbar, weil ich beide Telefone abgeschaltet hatte. Als ich das hörte, war auch mir klar: Mein Zustand ist anscheinend ernst, denn Telefone schalte ich so gut wie nie aus.
Inzwischen ist klar: Das "mindestens", von dem der Arzt sprach, trifft zu. Ich bin in der Verlängerung.
Scheiße.
Ginge noch was, wäre ich jetzt nicht hier.
Ginge noch was, wäre ich jetzt in Bad Honnef. Beim einzig wahren CK-Kochtreffen.
Ginge noch was, wäre ich nächsten Sonnabend in Neumarkt, beim Weihnachtsmenü-Vorkochen.
Aber es geht nichts.
Ich wiederhole mich: Scheiße.
Gekocht wird hier natürlich weiterhin.
Damit ich das Gefühl habe, dass wenigstens etwas geht.
Freitag, 4. November 2011
Erst mal gucken. Dann mal sehn.
Jetzt liegt er hier rum, der Fragebogen für den Feinschmecker-Hobbykoch-Wettbewerb 2012. Vier Seiten hat er. Drei davon sind voll mit Fragen, die beantwortet werden müssen, zum Teil auf extra Bögen.
Was die alles wissen wollen. Das Gericht, das ich in meinem Lieblingsrestaurant besonders gerne bestelle, zum Beispiel. Ich habe noch nicht mal ein Lieblingsrestaurant. Obwohl: Ich esse mindestens einmal im Monat Curry Pommes im Stan's. Passt!
Oder ein Gericht, das mir stets besonders gut gelingt und das ich jederzeit spontan kochen könnte. Hmmm. Ist Resteverwertung ein Gericht? Für alles andere brauche ich ein Kochbuch. Und das Ergebnis ist jederzeit anders, nicht nur bei der Resteverwertung.
Oder was ich aus Kabeljau, Roter Bete und grünen Bohnen machte - als Zwischengericht für vier Personen. Dolle Wurst. Apropos Wurst: Für den Gatten muss ich den Kabeljau durch Steak ersetzen. Da könnte ich doch gleich den ganzen Kabeljau ... nee, die wollen Kabeljau, kein Steak.
Dann wollen die wissen, wie ich einen frischen Lachs filetiere. Gar nicht. Ich habe einen Fischhändler, der das kann.
Und die wollen wissen, wie ich den Geschmack einer reifen Mango beschreibe. Ja, wie wohl?! Lecker. Obwohl: Der Gatte sagt, mangoig. Gibt da wohl doch mehrere Möglichkeiten.
Ratlos bin ich bei der Frage, was man bei der Wahl des passenden Wassers zu Speisen und Wein bedenken sollte. Dass man es kleckerfrei aus dem Hahn in die Karaffe und auf den Tisch bekommt, ist vermutlich die falsche Antwort.
Ich ahne schon: Mit meinen rudimentären Kochkünsten komme ich hier nicht weiter, zumal ich einige kenne, die da auch mitmachen. Und die können kochen, richtig kochen. Und vermutlich sollte ich das Ganze auch ernst nehmen. Wenn ich das Gezicke unter Hobbyköchen so betrachte, das ich des Öfteren mitbekomme, muss ich mir eingestehen, dass Kochen eine ernste Angelegenheit ist. Bei mir hingegen ist das mit dem Kochen hoffnungslos, aber nicht ernst.
Andererseits: Die beim Feinschmecker wollen ja auch was zu lachen haben. Und jemanden zum Rauswerfen. Außerdem gibt es hier einen, der meint, ich rocke das Ding mit Eskimoflip, Lachs an Mineralwasser in drei Konsistenzen und Gemüse-Eis am Stiel, kurzum, dem perfekten, werbepartnerorientierten Menü. Außerdem habe ich einer, die richtig kochen kann, ja schon gesagt, dass sie sich warm anziehen solle, weil ich sie im Finale in Grund und Boden kochen werde. Mit unfreiwilliger Komik bei kompletter Ahnungslosigkeit. Obwohl: Das Latinum habe ich auch so geschafft. Geht also.
Werde ich den Fragebogen abschicken? Schaun wir mal. Dann sehn wir schon. Und Abschicken heißt ja auch noch nicht, dass ich tatsächlich teilnehme ...
Was die alles wissen wollen. Das Gericht, das ich in meinem Lieblingsrestaurant besonders gerne bestelle, zum Beispiel. Ich habe noch nicht mal ein Lieblingsrestaurant. Obwohl: Ich esse mindestens einmal im Monat Curry Pommes im Stan's. Passt!
Oder ein Gericht, das mir stets besonders gut gelingt und das ich jederzeit spontan kochen könnte. Hmmm. Ist Resteverwertung ein Gericht? Für alles andere brauche ich ein Kochbuch. Und das Ergebnis ist jederzeit anders, nicht nur bei der Resteverwertung.
Oder was ich aus Kabeljau, Roter Bete und grünen Bohnen machte - als Zwischengericht für vier Personen. Dolle Wurst. Apropos Wurst: Für den Gatten muss ich den Kabeljau durch Steak ersetzen. Da könnte ich doch gleich den ganzen Kabeljau ... nee, die wollen Kabeljau, kein Steak.
Dann wollen die wissen, wie ich einen frischen Lachs filetiere. Gar nicht. Ich habe einen Fischhändler, der das kann.
Und die wollen wissen, wie ich den Geschmack einer reifen Mango beschreibe. Ja, wie wohl?! Lecker. Obwohl: Der Gatte sagt, mangoig. Gibt da wohl doch mehrere Möglichkeiten.
Ratlos bin ich bei der Frage, was man bei der Wahl des passenden Wassers zu Speisen und Wein bedenken sollte. Dass man es kleckerfrei aus dem Hahn in die Karaffe und auf den Tisch bekommt, ist vermutlich die falsche Antwort.
Ich ahne schon: Mit meinen rudimentären Kochkünsten komme ich hier nicht weiter, zumal ich einige kenne, die da auch mitmachen. Und die können kochen, richtig kochen. Und vermutlich sollte ich das Ganze auch ernst nehmen. Wenn ich das Gezicke unter Hobbyköchen so betrachte, das ich des Öfteren mitbekomme, muss ich mir eingestehen, dass Kochen eine ernste Angelegenheit ist. Bei mir hingegen ist das mit dem Kochen hoffnungslos, aber nicht ernst.
Andererseits: Die beim Feinschmecker wollen ja auch was zu lachen haben. Und jemanden zum Rauswerfen. Außerdem gibt es hier einen, der meint, ich rocke das Ding mit Eskimoflip, Lachs an Mineralwasser in drei Konsistenzen und Gemüse-Eis am Stiel, kurzum, dem perfekten, werbepartnerorientierten Menü. Außerdem habe ich einer, die richtig kochen kann, ja schon gesagt, dass sie sich warm anziehen solle, weil ich sie im Finale in Grund und Boden kochen werde. Mit unfreiwilliger Komik bei kompletter Ahnungslosigkeit. Obwohl: Das Latinum habe ich auch so geschafft. Geht also.
Werde ich den Fragebogen abschicken? Schaun wir mal. Dann sehn wir schon. Und Abschicken heißt ja auch noch nicht, dass ich tatsächlich teilnehme ...
Donnerstag, 3. November 2011
Zuckerschoten-Mango-Salat mit Zuckerschotenstroh
Zuckerschoten-Mango-Salat mit Zuckerschotenstroh |
Ich habe die Zuckerschoten im Tischdampfgarer gegart, was ich nicht empfehlen kann, denn die Farbe leidet. Blanchieren ist um Klassen besser. Die Schoten bleiben dann grün.
Zuckerschoten-Mango-Salat mit Zuckerschotenstroh
Zutaten für 2 - 4 Portionen:
200 g Zuckerschoten (Kaiserschoten)
1 Mango
ca. 50 ml Kokosmilch
Salz
Pfeffer
Zucker
Zimt
Cayennepfeffer
Zitronensaft
Olivenöl
Zubereitung:
Die Zuckerschoten waschen und putzen. Zwei Drittel blanchieren. Abkühlen lassen und in schräge Streifen schneiden.
Das restliche Drittel in Julienne schneiden und erstmal beiseite stellen.
Von der Mango Scheiben bis zum Kern herunterschneiden. Aus den großen Scheiben Julienne schneiden, ggf. schräg halbieren, damit die Mangostreifen nicht länger sind als die Zuckerschoten. Die kleineren Scheiben mit der Kokosmilch zu einem Dressing pürieren. Das Dressing mit Salz, Pfeffer, Zucker, Zimt, Cayennepfeffer und Zitronensaft abschmecken.
Die blanchierten Zuckerschoten und die Mangostreifen in eine Schüssel geben. Das Dressing dazu geben und alles miteinander vermischen. Kurz ziehen lassen.
Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zuckerschoten-Julienne darin fritieren. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Salat portionsweise anrichten und die frittierten Schoten auf die Portionen verteilen.
Quelle: Kochbar
Dienstag, 1. November 2011
Szenen einer Ehe: Ja is' denn heut scho' Weihnachten?
Vorgeschichte: Ihre Kamera geht im letzten Urlaub kaputt. Die Bilder sind entweder gestreift oder schneeweiß. In London wird schnell eine kleine, günstige Knipse gekauft, denn Sie ohne Kamera geht gar nicht. Wieder zurück, gibt es im Fachgeschäft den Todesstoß: Eine Reparatur kostet mehr als eine neue, bessere Kamera. Die Wegwerfmentalität ist ihr zwar zuwider, aber sie ist auch vernünftig. Der Verkäufer will ihr unbedingt eine Canon verkaufen, wie die alte, nur neuer. Sie widersteht. Keine Spontankäufe. Außerdem hat die Kamera die falsche Farbe. Sie ist nicht rot. Also erst mal gründlich informieren und dann kommt eine rote neue Kamera auf den Weihnachtswunschzettel. Neben eine Küchenmaschine, denn die uralte Moulinette fiel einem Hartkäse zum Opfer.
Am nächsten Tag in der Innenstadt.
Sie: Du, wo wir gerade hier sind, lass' uns doch mal schnell nach einer Kamera gucken. Nur gucken, nicht kaufen. Hier ham die viel Auswahl. Ich kann die Apparate auch alle mal in die Hand nehmen. Und nach der Küchenmaschine können wir auch gleich gucken.
Er stimmt zu.
Sie erliegt in der Foto-Abteilung der Reizüberflutung und irrt wirr murmelnd durch die Kamerareihen: Wieso ham die hier so viel Auswahl? Wer braucht denn so was? Viel zu klein. Viel zu groß. Falsche Farbe. Und überhaupt: Eigentlich will ich ja 'ne Spiegelreflex. Okay, ist zu teuer, auch für Weihnachten. Was sind denn Bridgekameras? Ich will doch nicht nur Brücken fotografieren. Oh, spritz- und wasserfeste Kameras. Das hört sich gut an, wenn's Fett mal wieder spritzt.
Er ruft quer durch die Reihen: Duhu, Schaahaaatz, komma, die hier hat das richtige Rot.
Das ruft einen Verkäufer auf den Plan. Der erläutert lang und breit die Vorteile von 21fach Zoom, 16 Megapixel, TFT LCD, HD-Video, Panorama Capture Mode, Weitwinkel und beendet den Fachchinesisch-Vortrag mit den Worten: Damit können Sie sich schnell bewegende Objekte optimal fotografieren.
Sie: Wenn sich meine Objekte schnell bewegen, habe ich was falsch gemacht.
Er: Meine Frau interessiert eh' nur, dass die Kamera rot ist, damit sie sie in der Küche schneller wiederfindet, falls sie mal wieder in der Mikrowelle liegt. Oder im Suppentopf.
Der Verkäufer guckt irritiert und erwägt die Flucht.
Sie: Okay, Rollei in Digital wollte ich immer schon, rot ist sie auch, außerdem liegt sie gut in der Hand - packen Sie sie ein. Schatz, wir gehn dann gezz mal zu den Küchenmaschinen. Nur mal gucken.
Er: Ja, nee, is klar.
Nachtrag: Die Kamera hat einen Food-Modus. Wie geil ist das denn? Jetzt muss ich nur noch raus kriegen, wie ich damit scharfe Fotos mache.
Am nächsten Tag in der Innenstadt.
Sie: Du, wo wir gerade hier sind, lass' uns doch mal schnell nach einer Kamera gucken. Nur gucken, nicht kaufen. Hier ham die viel Auswahl. Ich kann die Apparate auch alle mal in die Hand nehmen. Und nach der Küchenmaschine können wir auch gleich gucken.
Er stimmt zu.
Sie erliegt in der Foto-Abteilung der Reizüberflutung und irrt wirr murmelnd durch die Kamerareihen: Wieso ham die hier so viel Auswahl? Wer braucht denn so was? Viel zu klein. Viel zu groß. Falsche Farbe. Und überhaupt: Eigentlich will ich ja 'ne Spiegelreflex. Okay, ist zu teuer, auch für Weihnachten. Was sind denn Bridgekameras? Ich will doch nicht nur Brücken fotografieren. Oh, spritz- und wasserfeste Kameras. Das hört sich gut an, wenn's Fett mal wieder spritzt.
Er ruft quer durch die Reihen: Duhu, Schaahaaatz, komma, die hier hat das richtige Rot.
Das ruft einen Verkäufer auf den Plan. Der erläutert lang und breit die Vorteile von 21fach Zoom, 16 Megapixel, TFT LCD, HD-Video, Panorama Capture Mode, Weitwinkel und beendet den Fachchinesisch-Vortrag mit den Worten: Damit können Sie sich schnell bewegende Objekte optimal fotografieren.
Sie: Wenn sich meine Objekte schnell bewegen, habe ich was falsch gemacht.
Er: Meine Frau interessiert eh' nur, dass die Kamera rot ist, damit sie sie in der Küche schneller wiederfindet, falls sie mal wieder in der Mikrowelle liegt. Oder im Suppentopf.
Der Verkäufer guckt irritiert und erwägt die Flucht.
Sie: Okay, Rollei in Digital wollte ich immer schon, rot ist sie auch, außerdem liegt sie gut in der Hand - packen Sie sie ein. Schatz, wir gehn dann gezz mal zu den Küchenmaschinen. Nur mal gucken.
Er: Ja, nee, is klar.
Nachtrag: Die Kamera hat einen Food-Modus. Wie geil ist das denn? Jetzt muss ich nur noch raus kriegen, wie ich damit scharfe Fotos mache.
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