Freitag, 26. November 2010

Jamies 30 Minuten Menüs: Schweinekoteletts mit (ohne) Knusperkruste / Quetschkartoffeln / Wirsing mit Minze / Heiße Pfirsiche mit Vanillesauce

Julianes Gatte ist schon im Streik und der meinige überlegt seit diesem Menü, in selbigen zu treten. Ich hingegen fand es gar nicht so schlecht - bis auf den Minzwirsing. Es gab

Schweinekoteletts mit (ohne) Knusperkruste / Quetschkartoffeln / Wirsing mit Minze
Heiße Pfirsiche mit VanillesauceDie Koteletts waren lecker, die Quetschkartoffeln und der Nachtisch auch – letzterer kam beim Gatten sogar sehr gut an. Der laut JO „wunderbar minzige Wirsing“ fiel allerdings bei uns beiden durch. Ach, und die Pfirsiche sind ganz sicher das Dessert – bei JO weiß man das ja nie so genau ;o)

Die Zutaten im Überblick – die Petersilie parkt wieder mal auf dem Balkon.
Unterm Strich war dieses Menü wesentlich entspannter als das erste. Und mit 35 Minuten lag ich auch einigermaßen in der Zeit – die Zeit für die Fotos habe ich da schon abgezogen. Hätte es uns beiden auch noch geschmeckt, wäre es perfekt. Die Pfirsiche stellte ich allerdings zu spät auf den Herd; sie garten dann während des Essens.

Die Koteletts kamen vom Schlachter und waren schwerer als die von JO vorgegeben 180 g je Kotelett. Übrigens kauft man in Hamburg Karbonade – ich wunderte mich erst, warum es keinen Schlachter gibt, der Schweinekoteletts führt …
Schwarte hatten sie nicht – die sollte zu den Knusperkrusten werden, aber die äßen wir eh’ nicht, weil sie uns zu fett sind. So ließ ich also den Fettrand ohne Schwarte aus. Mälzersche Röstaromen gab’s als ich mit dem Wirsing beschäftig war, aber gleichzeitig die Pfanne hätte beobachten sollen. Die Karbonade wurde mit Knoblauch, Fenchelsamen, Salbei und Honig gewürzt – eine leckere Mischung.Und beim Salzen und Pfeffern der Karbonade kann ich dann auch mal zeigen, dass ich zufälligerweise gerade JO-Himalayasalz verwende – aus Südafrika. Ich bekam es geschenkt. Als ich sah, dass das Salz aus Südafrika kommt, habe ich erstmal den Atlas hervorgekramt und meine Geographiekenntnisse überprüft. Landete der Himalaya durch die fortgeschrittene Kontinentalplatten-verschiebung etwa inzwischen in Südafrika? Nein, der Begriff „Himalayasalz“ ist nur nicht geschützt, das Salz kann von überall her kommen.
Ich verstand nicht, warum ich Knoblauch und Fenchelsamen in einer Bratform (ich nehme mal an, gemeint ist eine Auflaufform) in den Ofen schieben sollte – ich nahm den Knoblauch raus, während die Karbonade briet, gab ihn dann später mit Fenchelsamen und Salbei in die Pfanne und schob beides in den Ofen. Da der seit Kochbeginn bei 180 Grad lief, war’s in der Küche auch wieder muckelig warm. Diesmal war ich vorbereitet und kippte mit Anschalten des Ofens das Fenster. Ach ja, und JO vergaß in der Utensilienliste den Fleischklopfer – den brauchte ich nämlich, weil ich die Knoblauchzehen nicht mit der Hand zerdrücken konnte. Ich glaube, ich muss mal mit meinem Trainer sprechen. Ich brauche Übungen für die Handballenmuskeln.

Die Kartoffeln wurden wieder in der Mikrowelle gegart (diesmal mit einer halben Zitrone als Beigabe) und in den angegeben 17 Minuten bei 800 Watt auch gut – nicht zu weich. Statt der Mikrowellen-Frischhaltefolie nahm ich wieder meinen Mikrowellen-Kochtopf. Später kamen noch Salz, Pfeffer, Olivenöl, körniger Senf und gehackte Petersilie auf die leicht gestampften Kartoffeln. Statt eines Löffels nahm ich den Kartoffelstampfer.

Der Wirsing wurde mit kochendem Wasser bedeckt und gesalzen. Dann sollte er bei starker Hitze 6 bis 8 Minuten garen. Bei uns bekam er die doppelte Zeit, war aber immer noch sehr bissfest. Für mich war’s okay, dem Gatten war er noch nicht tot genug.
Die Minzsauce hätten wir freiwillig nie über den Kohl gekippt, aber wenn es das Rezept so verlangt … Der Gatte probierte tapfer, verweigerte allerdings einen zweiten Bissen. Ich fand den Kohl nur laff, da half alles salzen nichts. Wenn ich Gemüse koche und nicht dämpfe, gebe ich zumindest Gekörnte Brühe dazu, damit das Gemüse Geschmack bekommt.

Bei den Pfirsichen war wieder unklar, ob sich die Angabe „2 Dosen (je 400 g)“ auf das Gesamt- oder Abtropfgewicht bezieht. Ich nahm zwei große Dosen. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Wieder den kompletten Doseninhalt in einen Topf kippen, Zimtstange dazu und alles bei starker Hitze so lange kochen, bis die Kartoffeln aus der Mikrowelle genommen, mit gehackter Petersilie, Olivenöl und Senf vermengt und gequetscht sind. Dann einfach die fertige Vanillesauce auf eine Platte kippen, Pfirsiche dazu, etwas von dem Sirup dazu, Butterplätzchen über allem zerbröseln, Minzenblätter dazu – fertig.

Den übrigen Sirup kippt JO laut Rezept weg. Ich frage mich, wieso – Selter drauf, und man hat neben drei Gängen auch noch was zu trinken … Oder nach JO-Rechnung 4 Gänge. Bei uns gab’s stattdessen Grønland Ice Cap Beer, ein dunkles Lager, zur Karbonade. Okay, zumindest lerne ich bei JO, mit dem Mikrowellenkochtopf und dem Dosenöffner umzugehen und Bier zu trinken …

Aus dem Sirup haben wir mit ein paar weiteren Dosenpfirsichen, ihrem Sirup, Zimt- und Vanilles tange sowie Alkohol ein Likörchen angesetzt. Die Reste des Minzwirsing bekam ich mit Harissa, Butterschmalz und ein wenig Zucker lecker. Ach, und falls jemand weiß, was ich mit einem fast vollen Glas Baxters Mint Sauce anfange, das möglichst innerhalb von vier Wochen verbraucht werden soll – nur her mit den Vorschlägen!

Als nächstes gibt es Gemüsecurry / Lockerer Basmatireis / Möhrensalat / Zitronenrelish / Papadams / Indisches Fladenbrot / Bier. Der Gatte ist bereit, dann noch genau ein weiteres Menü durchzustehen. Danach erwägt er, das Buch wegzuschließen. Mich hingegen reizen einige Gerichte aus dem Buch, die ich frei miteinander kombinieren oder einzeln kochen werde.

Bewertung für Schweinekoteletts mit (ohne) Knusperkruste / Quetschkartoffeln / Wirsing mit Minze / Heiße Pfirsiche mit Vanillesauce

Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Kochzeit: 35 Minuten statt 30 Minuten
Putzzeit: 10 Minuten
Stresslevel: 1/6 (sehr gut)
Geschmack: 2/6 (gut)
Gesamtergebnis: 3/6 (befriedigend)

3 Kommentare:

  1. Jaja, die Röstaromen.... die kamen bei mir beim ersten Menü ja auch reichlich zum Einsatz ;-)

    Mein Mann ist übrigens mittlerweile etwas milder gestimmt, nachdem das dritte Menü gut gelungen ist, und isst wieder mit.

    Und dass ich mit diesem Buch (endlich?) den Umgang mit Dosenöffner, Mikrowelle und Bierflasche lernen kann, hab ich mir auch schon gedacht ;-))

    Freu mich auf Deinen Bericht zum dritten Menü!

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

    AntwortenLöschen
  2. "Hätte es uns beiden auch noch geschmeckt, wäre es perfekt."

    Man kann nicht alles haben, oder?
    ;)

    AntwortenLöschen
  3. Genau SO müssen Schweinekoteletts aussehen. Und paniert schmecken sie dann am besten, oder im Sommer auch vom Grill. Leider bekommt man die hier nur sehr schwer, weil alle Schlachter das Fett inzwischen restlos entfernen. Ich hasse das.
    Allenfalls auf dem Wochenmarkt bekomme ich solche Koteletts mit Schwarte noch manchmal.

    AntwortenLöschen

Ein Kommentar, wie schön! Ich bemühe mich, alle Kommentare zu beantworten. Allerdings kann das manchmal etwas dauern - das Leben neben dem Blog, Du verstehst. Wenn Du Dich durch eine Sicherheitsabfrage quälen musst oder der Kommentar erst moderiert wird, heißt das, dass es gerade viele Spamkommentare gibt. Last but not least: Ich behalte mir vor, einzelne Kommentare zu löschen.