Als dann die Stevan-Paul-Menülesung zu "Monsieur, der Hummer und ich" angekündigt wurde, zögerte ich mit der Anmeldung. Gattenkompatibel ist so eine Veranstaltung nicht, denn der Herr Gemahl hält es mit Loriot: Essen dient der Ernährung. Man spricht nicht darüber. So schüttelte er schon im April verständnislos den Kopf, als ich ankündigte, ich ginge zu einer Kochbuchlesung. Damals kam ich nicht dazu, die Stevan-Paul-Lesung in der wunderbaren Buchhandlung Seitenweise zu bloggen. Und jetzt gehe ich sogar in ein Restaurant, um mir beim Essen das gleiche Kochbuch noch mal vorlesen zu lassen?! Das ist für den Gatten zu viel! Dass "Monsieur ..." mehr als ein Kochbuch ist, dass er es inzwischen las, gerne sogar, würde er natürlich nienich zugeben. Auch nicht, dass Skordalia seitdem zu seinen Lieblingsgerichten gehört.
So erklärte sich kurzentschlossen Die Kollegin bereit, mitzukommen. Sie war genauso gespannt wie ich. Passend schwärmte Küchenlatein beim Foodbloggertreffen ein paar Tage zuvor dann auch noch mal von ihrem Besuch und vor allem vom Fleisch, das so zart sei, dass man es lutschen könne.
Die Kollegin und ich verbrachten einen zauberhaften Abend in einem liebevoll gestalteten Lokal; mit aufmerksamen, charmanten und schlagfertigem Service; mit Stevan Paul, der wunderbar vorlesen kann, und - last but not least - mit wunderbarem Essen. Das Menü war passend zu den vorgetragenen Geschichten zusammengestellt:
Der Tanz der Schlachter
Gebratenes Filet vom Wolfsbarsch mit Skordalia und griechischem Salat
Ich bekochte Wolfram Siebeck
Kalbsrücken mit Fritto Misto, Thunfischcreme, fritierten Kapern und La-Ratte-Kartoffeln
Begegnung mit Gott
Birnen-Strudel mit Mascarponecreme und Birnengeist
Gebratenes Filet vom Wolfsbarsch mit Skordalia und griechischem Salat
Ich bekochte Wolfram Siebeck
Kalbsrücken mit Fritto Misto, Thunfischcreme, fritierten Kapern und La-Ratte-Kartoffeln
Begegnung mit Gott
Birnen-Strudel mit Mascarponecreme und Birnengeist
Dass Die Kollegin zu Beginn des Abends um Kalbsrückenersatz bat, brachte die Küche nicht aus der Fassung - ich wollte es eigentlich schon bei der Reservierung sagen, hatte es in meinem üblichen Chaos aber verbaselt. Das Essen war perfekt - okay, die Ratten-Töften waren ein wenig zu sehr bissfest, aber das war bestimmt dramaturgisch so vorgesehen ;o) Den Kalbsrücken hätte ich tatsächlich lutschen können, und Die Kollegin behauptete das Gleiche von ihrem Huhn.
Fazit: Ins trific komme ich gerne öfter! Das Lokal ist nämlich nicht nur gatten-, sondern auch schwiegermutterkompatibel: Der Gatte kann in der Eppendorfer Grillstation nebenan mit Schildkröte über dem Feierabendbier schweigen, und die Schwiegermutter kann ihren Bridgedamen berichten, dass es endlich wieder ein Lokal gibt, das ausreichend beleuchtet ist. Sparsame Restaurant-ausleuchtung ist ihr nämlich ein Dorn im Auge. Da sieht man nicht, was auf dem Teller ist. Und das ist bestimmt auch Absicht. Da hat die Küche was zu verbergen, sagt Schwiegermutter.
Das trific hat so was nicht nötig, sondern liefert ehrliche, bodenständige Küche zu sehr zivilen Preisen.
Klingt nach einem schönen und unterhaltsamen Abend!
AntwortenLöschenDas war es! Für Deinen nächsten HH-Besuch ist das Lokal sehr zu empfehlen ;o)
AntwortenLöschenWir hatten ja reserviert, mussten absagen und dann dieser Bericht - KREISCH!!!!!
AntwortenLöschenOh je, Jutta, das tut mir leid. Hätte mich sonst sehr über ein Wiedersehen gefreut! Vielleicht profitierten wir sogar von Eurer Absage, da wir über die Warteliste reinrutschten.
AntwortenLöschen