Samstag, 15. Juni 2024

Wochenplan in KW 24/24: Einkaufen und Kochen in Corona-Zeiten CCXXII

Wir waren eine Woche auf Als. Einen wirklichen Wochenplan hatten wir nicht. Direkt am Ankunftstag machten wir den ersten Großeinkauf, und im Laufe der Woche wurde immer wieder eingekauft, und am Abreise-Tag kauften wir reichlich für zu Hause ein. Von zu Hause brachten wir die angebrochenen Lebensmittel, Roastbeef und Fertigfutter für den Anreise-Abend mit - letzteres wurde allerdings erst im Laufe der Woche gegessen, da den Gatten beim Einkauf am ersten Tag eine Pizza anlachte.

Anlass-Käsekuchen.

Es war sehr schön, zur Abwechslung nach sechs Monaten mal wieder eine komplette Küche zu haben und keine Umzugskartons sehen zu müssen. Einziges Manko war ein handfestes Ameisenproblem in der Küche, das ich aber beheben konnte: Nachdem Hausmittel nicht halfen sie zu vergrämen, half final Myre-gel. Ich wollte mich ja mit den Ameisen arrangieren, aber nachdem sie binnen Minuten über meinen Geburtstagskuchen herfielen, war Schluss.  

Wir fahren ja schon seit einigen Jahrzehnten nach Dänemark, aber zum ersten Mal hatte ich Probleme mit den Kartoffeln. Es gab Bagekartofler, Nye kartofler, Utlandiks kartofler, Økologisk kartofler ... Ich hatte auf Asparges kartofler gehofft, "Spargel-Kartoffeln", denn von denen kannte ich das Kochverhalten, aber die gab's nicht. Ich probierte die ausländischen Kartoffeln und die Back-Kartoffeln aus, weil ich nicht einsaß, für ein Kilo Kartoffeln knapp 5 Euro zu zahlen. Beide Sorten waren sehr hell und sehr mehlig. Nicht schön, aber egal. 

Neu war, dass ich im Dänemark-Urlaub Klamotten kaufen musste. Durch den schlechten Gesundheitszustand des Gatten und ein ernstes Arztgespräch am Abreisetag war ich so durch den Wind, dass ich meine komplette Reisetasche zu Hause vergaß. Jetzt bin ich einmal neu eingekleidet und freute mich darüber, dass mir in Dänemark die Größen XL und 2XL passen. Obwohl ich fast 40 Kilo abnahm, trage ich noch immer die gleichen Größen wie vorher, weil sich die Zuschnitte veränderten. Das ist frustrierend, und deswegen kaufte ich mir kaum neue Kleidung. Jetzt habe ich eine neue Kleidermarke entdeckt, die auch nach Deutschland liefert, und war kurz vor einem Kaufrausch. Ich konnte sogar Teile kaufen, die mir richtig gut gefielen anstatt zu nehmen, was passt, egal, ob es mir gefällt oder nicht! 

In Ermangelung eines passenden Deckels nahmen wir eine Pfanne zum Abdecken. 

Das angebratenen Roastbeef kommt in den Ofen. Mal gucken, ob es mit dem analogen Fleischthermometer klappt. 

Hat geklappt! Das Roastbeef hat den Gargrad, den wir mögen.

Sonnabend gab's Roastbeef. Der Klassiker war, dass wir wieder mal das Fleischthermometer vergaßen. Diesmal kauften wir ein einfaches und beschlossen, nach der Rückkehr endlich, endlich eine Dänemark-Kiste anzulegen, in der die Dinge kommen, die wir auf jeden Fall im Ferienhaus-Urlaub brauchen wie Fleischthermometer und Mehrfach-Steckdosen (die wurden nämlich auch vergessen). In die Kiste sollte auch ein Pfannendeckel, denn so was fehlt ebenfalls in den meisten Ferienhäusern.

Sonntagsfrühstück auf der Terrasse.

Sonntag aßen wir Tortelloni mit Carbonara. Die sollte es eigentlich am Ankunftstag geben. 

Der Anlass-Kuchen sieht auch halbiert hübsch aus.
Das Schnittlauch stammt aus dem Ferienhaus-Garten.

Montag gab's wieder Roastbeef.

Montagsfrühstück.

Kuchen geht auch ohne Anlass, vor allem in Dänemark.

Nochmal Roastbeef. Zwei weitere reichliche Portionen wurden zudem eingefroren.

Dienstag machte ich Lauchzwiebel-Omelette, diesmal im Ofen gebacken, denn den Pfannen und dem Herd traute ich nicht. Der Herd brauchte ewig, bis er auf Touren kam, und in den Pfannen blieb alles kleben. Dafür war der Ofen fix - fixer als ich dachte, weswegen das Omelette mehr Farbe bekam als gedacht. 

Der Kuchen heißt aufgrund seiner Form Gåsebryst - Gänsebrust. Er besteht aus einem Blätterteigboden mit Pflaumenmarmelade, Sahne und Marzipan. Wir aßen ihn zum ersten Mal. Er war uns viel zu sahnig.

Lauchzwiebel-Omelette, diesmal im Ofen gebacken.

Wir entdeckten dänischen Spargel im Supermarkt, und so gab's Mittwoch ein Spargel-Kartoffel-Krabben-Gratin. Krabben sind ein Luxus, den wir in Dänemark gerne genießen.  

Das vorletzte Frühstück.

Muss in Dänemark einfach sein: Softeis.

Teezeit. Der Chokoladekage war 'n büschen drüch, also gab's Erdbeeren und Sahne dazu.

Luxus pur: Spargel-Kartoffel-Krabben-Gratin.

Donnerstag gab's einen Dänemark-Urlaub-Klassiker: Frühlingsrollen. Für uns beide sind es Kindheitserinnerungen, und irgendwie schmecken die Frühlingsrollen nur in Dänemark richtig. Trotzdem kamen natürlich welche mit nach Hause. 

Freitag hielten wir am Supermarkt, um das Pfand abzugeben und Frokostretter zu kaufen. Die üppig belegten Brote waren unser Frühstück auf einem Rastplatz. Wir lieben sie sehr. Die Rückfahrt dauerte statt der üblichen drei Stunden ganze sieben! Die dänischen Brötchen, Tebirkes, die wir als Tiefkühlware mitnahmen, überstanden die Fahrt leider nicht. Ärgerlich, aber der örtliche Bäcker hat sie jeden Sonnabend im Angebot. Als wir endlich zu Hause waren, beschlossen wir, Hühnerfrikassee aus dem Tiefkühler zu holen. Die erste Überlegung war, Essen zu bestellen, aber in der kommenden Woche kommt unsere neue Küche. Der Aufbau wird nicht ohne Pannen erfolgen, so dass wir uns auf eine lange Zeit mit Essen vom Lieferdienst einstellen. Mit Glück finden wir im Keller einen Platz für die Mikrowelle. Dann könnten wir Essen vom Schlachter holen und aufwärmen.

Gebacken wurde nicht, und über Too good to go holte ich auch nichts. Das wäre zwar im örtlichen Supermarkt bzw. Bäcker möglich gewesen, war mir aber zu aufwändig, weil ich abends nochmal hätte losfahren müssen. 

Ansonsten war's ein ziemlich trockener Urlaub. Normalerweise decke ich mich in Dänemark mit Bier lokaler Brauereien ein, aber angesichts des Gesundheitszustandes des Gatten musste ich darauf vorbereitet sein, jederzeit die Rettung rufen zu können oder ihn gar selbst ins nächste Krankenhaus fahren zu müssen, und da blieb ich lieber stocknüchtern. Traubensaft ist ja auch lecker ...

Bleibt zuversichtlich, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ein Kommentar, wie schön! Ich bemühe mich, alle Kommentare zu beantworten. Allerdings kann das manchmal etwas dauern - das Leben neben dem Blog, Du verstehst. Wenn Du Dich durch eine Sicherheitsabfrage quälen musst oder der Kommentar erst moderiert wird, heißt das, dass es gerade viele Spamkommentare gibt. Last but not least: Ich behalte mir vor, einzelne Kommentare zu löschen.