


Ursache dafür war das Rinderfilet. Der Handlungsanweisung „Das Fleisch von allen Seiten anbraten, auch die Enden, dabei jede Minute wenden, während Sie schon mal weitermachen“, wollte ich mich nicht beugen. Ich habe nämlich nur zwei Hände. Und die sind nicht in der Lage, das gekräuterte Fleisch bei maximaler Hitze in der Pfanne im Minutentakt zu wenden und dabei gleichzeitig die Möhren zu waschen, in einen Topf zu geben, mit kochendem Wasser zu bedecken, Thymian und Lorbeer dazu zu geben und alles zu salzen. Ja, ja, ich weiß, ich stelle mich mädchenhaft an. Im Folgenden sollten dann auch noch der Teig für die Yorkshire-Puddings und die Kartoffeln gemacht werden. Und dabei immer schön das Fleisch im Minutentakt wenden – ja, nee, is klaa.
Schlussendlich brät das Fleisch noch 5 Minuten in der Sauce und wird auch dabei regelmäßig gewendet. Kein Wunder, dass es am Ende in 1 cm breite Streifen geschnitten serviert werden sollte. In größeren Stücken bekommt man die inzwischen entstandene Schuhsohle ja auch kaum geschluckt. Falls es jemand schafft, mit dieser Methode zartes Filet zu produzieren, lasse ich mich gerne bekochen und vom Gegenteil überzeugen. Ich kann’s so ganz sicher nicht.

Außerdem schälte und stiftelte ich die Möhren von Hand (junge Möhren waren gerade aus, ich nahm alte ;o)) und würfelte die Zwiebel händisch, statt sie mit der Küchenmaschine in Scheiben schneiden zu lassen.

Als die Puddings nach 14 Minuten fertig waren, kamen die Filets in Alufolie in den Ofen, um in der Pfanne die Sauce zu köcheln. Während die reduzierte, machte ich den Salat – mit Feldsalat statt Brunnenkresse. Erst dachte ich, nur mit einer halben roten Zwiebel und einem Dressing aus Rotweinessig, Zucker, Salz, Pfeffer und Olivenöl schmeckt der Salat bestimmt laff, aber der war schlicht, schnell gemacht und lecker. Den gibt’s bestimmt auch öfter.
Ein wenig laff war aber die Bratensauce beim Abschmecken – ich nahm beim Rotwein keine kräftige Traube, sondern Portugieser. Hier half ein kräftiger Schuss Pontack-Sauce. Beim nächsten Mal werde ich die Sauce mit Rinderfond statt wie vorgegeben mit Geflügelfond machen. Beim nächsten Mal lassen wir auch die Kartoffeln weg. Die waren zwar lecker, aber mit den Yorkshire-Puddings einfach zu viel Sättigungsbeilage. Bei den Kartoffeln ließ ich übrigens die Zitrone weg und beim Servieren des Filets Sahnemeerrettich und scharfen Senf. Und, Notiz für mich: Beim nächsten Mal das Öl im Muffinblech nicht nur im großzügigen Strahl verteilen, sondern die Kuhlen richtig auspinseln, sonst klebt der Teig.

Ähm, was wollten wir morgen eigentlich essen? Hatten wir nicht noch Rinderfilet im TK? Ich mein' ja nur …
Bewertung für Gebratenes Rinderfilet / Mini-Yorkshire-Puddings / Junge Möhren / Röstkartoffeln / Brunnenkressesalat
Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Kochzeit: 45 Minuten statt 30 Minuten – ich hielt mich aber auch nicht an die Anweisungen
Putzzeit: 15 Minuten
Stresslevel: 2/6 (gut)
Geschmack: 1/6 (sehr gut)
Gesamtergebnis: 2/6 (gut)
Wer hätte gedacht, dass diese Aktion mal ein gutes Ende nimmt? Die bisherigen Versuche ließen das Buch ja ziemlich alt aussehen.
AntwortenLöschenHerr Fritz ist ja der Meinung, dass sich ein Kochbuch bereits mit einem guten Rezept rentiert... :-))))
AntwortenLöschen@ nata, ja, es gibt noch Zeichen und Wunder ...
AntwortenLöschen@ Fritz, Herr Fritz ist aber genügsam ... Bei nur einem Rezept, das mir zusagt, kaufe ich kein Kochbuch ... Aber man könnte uach zum Ergebnis kommen, dass JO zumindest britische Küche beherrscht, à la "Schuster, bleib bei deinen Leisten" ;o)
Den Geschmack können wir ja leider nicht testen, aber die Yorkshire-Puddings sehen auf jeden Fall super aus.
AntwortenLöschenHm, also wenn ich noch mal was aus dem Buch machen sollte, dann dieses Menü! Aber mit Deinen Tipps :-)
AntwortenLöschenViele Grüße und schöner Tag noch,
Juliane
Dein Beitrag stimmt mit dem Buch versöhnlicher... Wir haben immer noch nichts daraus gekocht, da der Grieche sich zwar durch die Bilder zum Kauf animieren ließ, aber nicht zum nachkochen.
AntwortenLöschen@ Sivie, und sie schmeckten sogar trotz des vergessenen Salzes. Beim nächsten Mal werde ich es außer mit Salz auch noch mit einer Prise Muskatnuss versuchen.
AntwortenLöschen@ Juliane, traust Du die Handlungsanweisung zum Fleischbraten auch nicht? ;o)
@ Susa, der Grieche braucht sich ja nur an die Zutaten zu halten, nicht an die Handlungsanweisungen ;o)
Kaoskoch Und genau das ist das Problem! Dann flippt er aus und ich muss es ausbaden. Lieber nicht.
AntwortenLöschenSusa, dann bin ich gespannt, ob er mit der genauen Befolgung der Handlungsanweisungen ruhig bleibt.
AntwortenLöschenHihi, ne, Jamies genauen Handlungsanweisungen, insbesondere zum Fleisch braten, traue ich ganz und gar nicht ;-)
AntwortenLöschenViele Grüße und sc höner Tag noch,
Juliane