Dienstag, 7. Dezember 2010

Jamies 30 Minuten Menüs: Gemüsecurry / Lockerer Basmatireis / kein Möhrensalat / kein Zitronenrelish / Papadams / kein Fladenbrot / kein Bier

Der Endspurt des Projekts beginnt – die Lovelybooks-Aktion „4 Menüs in 4 Wochen“ endet am 12. Dezember. Ich hinke zurzeit etwas hinterher – beruflich zu viel um die Ohren, außerdem ein wenig kränkelnd: Da waren mir die JO-Menüs einfach zu anstrengend. Wer übrigens eines der drei Probe-Rezepte bis zum 12. Dezember nachkocht und hier bei Lovelybooks in den Kommentaren verlinkt, kann eines von 10 JO-Kochbüchern gewinnen.

Die Zutaten für dieses Menü hatten wir dann auch schon vor zwei Wochen eingekauft. Die Möhren wurden zwischendurch gegessen, genauso der Blumenkohl – dass ich den ersetzen muss, fiel mir noch rechtzeitig ein, aber den Möhrensalat hatte ich beim Schreiben des Einkaufszettels total verdrängt. Dafür war ich der Meinung, ich bräuchte ein Riesenbüschel glatte Petersilie …

Am Kochtag fanden sich in den Tiefen unseres Kühlschranks noch zwei gummierte Möhrchen, die nicht zum Salat wurden. Den Möhrensalat mache ich bestimmt noch, der liest sich gut. Für’s Zitronenrelish waren alle Zutaten da, aber ich hab’s schlichtweg vergessen. Chapati gab’s im Asia-Supermarkt nicht, und da ich dort am gleichen Tag alle Zutaten für das 4. Hamburg kocht!-Treffen kaufte, wollte ich nicht auch noch Tiger-Bier schleppen. So war’s das erste JO-Menü ohne Bier. Das vollständige Menü gibt’s bei Dropping By.
Wieder tat ich mich mit den von JO vorgegeben Arbeitsabläufen total schwer. Wenn ich Curry mache, schnippel ich erst Gemüse (und ggf. Fleisch) klein, stelle Gewürze, ggf. Kokosmilch und alle anderen Zutaten parat. Dann schwitze ich den Reis in etwas Sesam- oder Erdnussöl glasig, manchmal auch mit ein paar Gewürzen, bevor ich ihn mit Wasser ablösche, aufkochen und auf kleiner Stufe ausquellen lasse. Ist der Reis auf dem Weg, kommt das Curry an die Reihe. Während das gart, wäre auch noch Zeit, einen Wurzelsalat, ein Relish und die Brote zuzubereiten – ich behaupte also keck, dass ich in meinem Törn das gleiche „Menü“ auch in 30 Minuten schaffe.

Nach der JO-Methode wurde das Pferd aber von hinten aufgezäumt: Nach dem Einschalten von Wasserkochen und Backofen, dem Vorglühen eines großen Topfs, wurde das Gemüse geschnibbelt. Ich habe mir erlaubt, den Butternusskürbis zu schälen, denn mit ist die Schale zu hart. Zuerst kommen die Zwiebelringe in den inzwischen glühenden Topf, dann Wasser und reichlich Olivenöl. Das zischt und spritzt – zum Glück habe ich damit gerechnet und die Hände rechtzeitig weggezogen. Dann kommen die übrigen Zutaten – Kürbis, Blumenkohl, Knoblauch, Koriander, Dosenkichererbsen samt Flüssigkeit, Currypaste – in den Topf und garen bei starker Hitze vor sich hin.

Währenddessen kommt der Reis mit Nelken (das ist das erste Kochbuch, in dem explizit von Gewürznelken gesprochen wird - oder ist es mir in anderen Kochbücher nur nie aufgefallen?!) in einen kalten mittelgroßen Topf – warum wird dieser Topf jetzt nicht vorgeheizt? Das vorgekochte Wasser darüber geben, salzen und bei mittlerer Hitze sieben Minuten garen. Dann soll er vom Herd genommen werden und weitere sieben Minuten quellen. Schnell wird mir klar, warum ich für einen Kaffeebecher Reis einen mittelgroßen Topf nehmen soll – im kleinen Topf, der mir nach meiner Methode für die Menge reicht, würde der Reis überkochen. Der Wasserkocher soll nun wieder aufgefüllt und eingeschaltet werden.

Statt Chapatis kam bei mir Naan in gewässertem und geknülltem Pergamentpapier in den gut vorgeheizten Ofen. Die Küche glich inzwischen einer finnischen Sauna nach dem Aufguss. Da ich auf Salat und Relish verzichtete, hatte ich Zeit zum Aufräumen und zum Curry-vor-Röstaromen-bewahren. Kurz vor Schluss kam der TK-Spinat dazu. Und ich gab dem Reis noch ein paar Minuten extra – was JO als „schön locker“ bezeichnet“, würde der Gatte als „roh“ ansehen … Dafür ließ ich das Curry nicht so lange kochen – ich mag zwar mein Steak englisch (blutig), aber nicht mein Gemüse (matschig). Und den Vorschlag, das Curry zu pürieren, ignorierte ich angesichts der Farbe auch – bessa is dat. Außerdem frittierte ich die Pappadams – stand so auf der Packung. Bei JO scheint es die unfrittiert zu geben – hab’ ich probiert. War nicht meins.

Das Curry war dem Gatten zwar zu scharf, schmeckte uns aber. Gegen die Schärfe half Joghurt. Mir war der Reis zu laff - die Nelken schmeckte man überhaupt nicht. Dem Gatten fehlten Früchte – Mangos, Bananen, Äpfel – oder was Knackiges wie Cashews. Ich werde es nach meinem Törn bestimmt noch mal machen, dann mit Mango oder Banane. Auf die Kombi Blumenkohl – Kürbis – Spinat wäre ich nicht gekommen. Wenngleich ich mit der vorgegebenen Zeit gut hinkam – ich machte ja auch nur ein Gericht – fand ich es trotzdem stressig und unstrukturiert.

Tja, und wofür setzte ich jetzt zum zweiten Mal den Wasserkessel auf? Hm, vermutlich für den Kaffee nach dem Curry ... Der übriggebliebene halbe Kürbis und halbe Blumenkohl kamen ein paar Tage später in einen Nudelauflauf.

Bewertung für Gemüsecurry / Lockerer Basmatireis / (ohne) Möhrensalat / (ohne) Zitronenrelish / Papadams / (ohne) Indisches Fladenbrot und (ohne) Bier

Vorbereitungszeit: 5 Minuten (plus 10 Minuten zum Auftauen des TK-Spinats)
Kochzeit: 25 Minuten statt 30 Minuten
Putzzeit: 10 Minuten
Stresslevel: 4/6 ausreichend)
Geschmack: 2/6 (gut)
Gesamtergebnis: 3/6 (befriedigend)

7 Kommentare:

  1. Pappadams schmeiß ich immer für 1 Minuten höchste Stufe in die Mikrowelle, genauso knusprig wie frittiert + weniger Fett und Gestank in der Wohnung ;-)
    Aber an Curry könnte ich mich auch mal ranwagen, danke fürs dran Erinnern :-)

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  2. Gestunken hat's eigentlich nicht, und nach dem Frittieren kamen die Pappadams auf Küchenkrepp ;o) Laut Packung kann man auch die Mikrowelle nehmen, aber ich habe einen Hang zu Küchenbränden und mit Tortillas mal einen ausgelöst ... Da war mir die Pfanne lieber.

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  3. Finnische Sauna, sehr schön :D

    Ich bin mit meinem Kochbuchtest mittlerweile durch, das Buch verschwindet sehr wahrscheinlich in der Versenkung...

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

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  4. Zum guten Schluss gab's dann tatsächlich noch ein Gericht, dass nicht nur uns beiden schmeckte, sondern Bestandteil des nächsten Schwiegermutteressens wird - wer hätte das gedacht?!

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  5. Um Himmels Willen, bloß keines (!) der Gerichte nachkochen, damit ich keinesfalls das Buch bekomme ;-)

    Halte durch

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